alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

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wzimmermann
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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von wzimmermann » Samstag 27. April 2013, 21:29

Hallo Kollege,
ich würde mal messen, ob da noch beide Spulen Durchgang haben. Sonst hat das mit der höheren Spannung keinen Sinn wenn eine Spule unterbrochen ist. Dann kann man mit einer relativ hohen Spannung mal drangehen. Dazu kann man einen alten Märklin-Trafo nehmen und diesen in der Umschaltstellung festklemmen und dann diese 24VAC auf den Antrieb geben. Ich habe noch meine alten Formsignale von Märklin mit 28VDC geschalten bevor ich sie auf Servoantrieb umgestellt habe. Entscheidend ist die Zeit mit der man den Antrieb ansteuert, also alles was unter einer Sekunde ist, dürfte noch gehen. Eine Endabschaltung könnte auch noch Probleme machen, falls vorhanden. Da könnte man die Mikroschalter auslöten und den Antrieb direkt anschliessen. Aber dann muss man sicherstellen, dass er nicht dauernd angesteuert wird.
Ich würde, wenn das nichts mehr hilft, den Antrieb entfernen und da einen Mikroservo anbauen. Das müsste auch gehen wenn man nur schlecht hin kommt. Diesen Servo muss man aber mit einer entsprechenden Schaltung ansteuern. Aber am allerwichtigsten ist, dass man alle Antriebe gut erreichbar einbaut. Die sind halt nicht von besonderer Qualität und wenn ein Antrieb mal streikt ist es garantiert der, der am schlechtesten zu erreichen ist. Es gibt Kollegen, die die Weichen über Bowdenzüge bewegen und die Weichenantriebe vorne am Anlagenrand gut erreichbar untergebracht haben. Das hat was für sich!

Gruß
Wolfgang Z.

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Stephan D.
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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von Stephan D. » Sonntag 28. April 2013, 10:56

Hallo Jörn!

Wolfgang hat ja schon einige wichtige Hinweise gegeben. Tatsache ist leider, wie Du nun selbst erfahren musstest, daß die alten Zurüst-Weichenantriebe von Märklin (K- wie C-Gleis) leider nur über eine geringe Haltbarkeit verfügen. Das Problem wurde von Wolfgang schon genannt: der Schaltkontakt für die Rückmeldung/Endabschaltung. Viele Märklinbahner sind daher bei diesen Antrieben dazu übergegangen diesen Schaltkontakt zu überbrücken. Danach besitzt der Antrieb die Endabschaltung/Rückmeldemöglichkeit zwar nicht mehr, funktioniert dafür aber wieder. Die von Wolfgang schon erwähnte Gefahr des Durchbrennens der Spulen ohne vorhandene Endabschaltung besteht in der Regel hauptsächlich dann wenn die Weichen mit Schaltgleisen oder Reedkontakten mit zu geringer Belastbarkeit geschaltet werden. Bei ersteren bleibt irgendwann wegen nachlassender Federkraft die Schleiferwippe unten und der Kontakt bleibt geschlossen und bei zweiteren brennen die Kontakte wegen zu großer Belastung zusammen und man hat einen Dauerkontakt. Werden die Weichen analog über Schaltpulte oder digital über Decoder geschaltet dann ist diese Gefahr sehr gering bzw. nicht gegeben.
Ich würde daher, wie von Wolfgang angeregt, den Schaltkontakt stilllegen und die Spulen direkt anschliessen.

Gruß
Stephan
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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von Pilot » Sonntag 28. April 2013, 13:25

mir gefällt die Idee mit dem Bowdenzug. Dann muß ich jetzt zwar ein Stück Anlage zerstören, habe dann aber für immer Ruhe.
Vielen Dank für die Ratschläge.
Jörn

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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von wzimmermann » Sonntag 28. April 2013, 17:50

Hallo Kollege,
das mit den Bowdenzügen hat der Rolf Knipper noch in einer seiner MIBA-Publikationen gezeigt.
Enweder man schlachtet alte Fahrräder aus, oder man nimmt halt Stahldraht und führt ihn in einem Plastikrohr. Die mechanische Verbindung stellt man mit Lüsterklemmen her, die man vom Kunststoff befreien sollte. Allerdings geht die Methode nicht mit Doppelspulenantrieben, da die zuwenig Kraft haben. Da muss ein motorischer Antrieb oder Servo her.
Man kann damit auch sehr gut einen rein mechanischen Weichensteller bauen wenn man am anderen Ende
eine dicken Knopf montiert. Die Rastwirkung kann man mit einem Kippschalter erreichen, der auch die Herzstückpolarisierung übernimmt.
Wie gesagt, schau man in den entsprechenden Heften nach oder bemühe Tante Google.
Grüße
Wolfgang Z.

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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von pompeus71 » Montag 15. Mai 2017, 11:47

Wenn auch 4 Jahre alt,

passt das hier genau zu meinem Problem. Immer wieder geben Antriebe nach relativ kurzer Lebenszeit den Geist auf.
Die Spulen haben noch Durchgang, durchgebrannt scheint also nichts.

Verstehe ich das richtig, es liegt an den Microendschaltern?
Verhindern diese dann also den erneuten Schaltvorgang? Wenn ja, was kann man tun außer auslöten?

Ich steuere mit WDP2015 und bin schon interessiert an einer Stellungsüberwachung (die wird ja wohl auch nur die Endschalter abfragen können).

Wohl gemerkt, es geht hier um die ganz neuen Antriebe! Habe jetzt auch hier die ersten die nicht durchgebrannt sind, aber nur noch in einer Richtung schalten.

Gruß
Frank
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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von Stephan D. » Dienstag 16. Mai 2017, 08:33

Hallo Frank!

Du hast es schon richtig erkannt, die Probleme kommen von den Endschaltern. Diese stellen irgendwann ihre Funktion ein und dann funktioniert der ganze Antrieb nicht mehr. Hier hilft tatsächlich nur diese zu entfernen und sie zu überbrücken. Alternativ wäre natürlich die schon genannte Möglichkeit anstatt der anfälligen Märklinantriebe gleich Servos mit entsprechender Ansteuerung zu verwenden ggf. die bessere (weil langlebiger).

Gruß
Stephan
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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von pompeus71 » Dienstag 16. Mai 2017, 08:52

Hallo Stephan,

ich habe schon mehrere Antriebe die Unterflur verbaut sind gegen Hofmann Servoantriebe getauscht. Passt halt nicht überall.

Kannst du mir sagen wie die Endschalter überbrückt werden. Ich bin nicht so der Elektriker. Habe zwar gestern mal versucht herauszufinden wo im Vergleich zu einem neuen Antrieb die Unterschiede bei den Durchgängen sind, jedoch habe ich noch keine Idee zur Überbrückung. Wenn ich mit einem Draht eine Verbindung zwischen den beiden Füßchen des Microschalters herstelle, brummt der Antrieb nur laut beim Schalten. Mechanisch (das ist mein Bereich) geht der Antrieb super leicht.

Ich habe übrigens gestern auch gesehen, dass auf einem gerade gelieferten Antrieb die Platine leicht geändert wurde. Da sind jetzt noch ganz kleine Bauteile drauf die bei einem ebenfalls recht jungen Antrieb nicht drauf waren.

Gruß
Frank
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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von günni » Dienstag 16. Mai 2017, 09:54

Moin,
lese hier nach.

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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von pompeus71 » Dienstag 16. Mai 2017, 10:45

Ah, die beiden äußeren Kontakte.

Na dann wollen wir das mal probieren. Ich frage mich wirklich was Märklin sich dabei denkt einen Antrieb für 17,-€ zu verkaufen bei dem nach 100 Schaltungen der Microschalter hin ist.
Na ja, überall brauche ich keine Stellungsüberwachung, da kann man die wenigstens noch einsetzen. Da ich eh fast alle Weichen digital schalte, kann ich die Schaltzeit festlegen.

Danke schön
Frank
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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von pompeus71 » Donnerstag 22. Juni 2017, 11:26

Moin Günni,

kannst du mir auch sagen wie ich messen kann ob die Spulen noch ok sind?
In dem Beitrag den du geschickt hast ist super erklärt wie der Microschalter überbrückt werden kann usw.
Trotz Überbrücken schaltet der Antrieb aber nur in eine Richtung. Jetzt will ich also die Spule messen. Muss doch einfach nur Durchgang haben vom einen Drahtende zum anderen, richtig? Da muss ich aber nix, allerdings bei einem neuen funktionierenden auch nicht.

Oder muss die Spule einen bestimmten Widerstand haben?

Gruß
Frank
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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von günni » Donnerstag 22. Juni 2017, 11:45

Moin,
die Spulen haben einen gewissen Widerstand.
Einen Wechselstromwiderstand, der ist auch abhängig von der Frequenz der Wechselspannung und natürlich einen Gleichstromwiderstand. Den Gleichstromwiderstand kannst Du mit einem Ohmmeter messen (vergleiche mit dem Widerstand einer intakten Spule) [Nicht unbedingt genau]
Eine einfache Durchgangsprüfung reicht nicht. Hat eine Spule einen Windungsschluß hat sie noch Durchgang obwohl sie defekt ist. Es gibt spezielle Testgeräte mit denen man Spulen prüfen kann. Dafür muss mann allerdings ein paar Euros inverstieren und wissen was man macht bzw. misst.

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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von wzimmermann » Donnerstag 22. Juni 2017, 17:17

Hallo Frank,
da würde ich nicht lange rum machen. Die Servos für unsere Zwecke kosten nur ein Drittel von einem Doppelspulenantrieb. Ich würde mir eine gut erreichbare Weiche mal als Umbauobjekt raussuchen und diese auf Servo umbauen. Da hat man länger was von. Auch Formsignale von Märklin habe ich mit Miniservos umgebaut und stellen jetzt schön langsam ihre Flügel.
Übrigens sind die Hofmann-Antriebe keine Servos! Sie sind vom Prinzip her ganz normale Motorantriebe.
Ich habe die vom großen C. und sie sind im Original genauso zuverlässig wie deine Doppelspulenantriebe.
Es liegt auch hier an der Endabschaltung! Wenn man so einen Antrieb öffnet, dann kommt einem das Grausen!
Ein Verhau von Kontaktblechen soll die Endabschaltung und die Herzstückpolarisierung erledigen. Die Kontakte braucht man gar nicht versuchen zurecht zubiegen wenn ein Kontakt nicht will.
Ich haue hier den ganzen Klimbim raus und führe die Anschlüsse für den Motor direkt aus dem Antrieb. Die Widerstände muss man aber lassen. Für die Herzstückpolarisierung klebe ich mit Heißkleber einfach einen kleinen aber robusten Mikroschalter (Conrad: 705433) vorne ein. Dieser wird wie die vorigen Kontakte von der Stellstange betätigt kann aber 3A bei 125V. Das reicht auch wenn man mal versehentlich in eine falsch gestellte Weiche fährt und einen Kurzen verursacht. Den Antrieb muss man dann über einen normalen Dekoder für Motorantriebe ansteuern und stellt die Zeit auf 1 Sekunde ein. Ich habe hier die Dekoder von Lenz LS150 und da kann man für jeden Ausgang die Zeit einstellen.
Mit diesem Umbau hat man einen zuverlässigen Antrieb für unter 10 Euro bekommen.
Gruß
Wolfgang Z.

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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von pompeus71 » Donnerstag 22. Juni 2017, 18:12

Und welche Servus nutzt du für die Weichen?

Gruß
Frank
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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von wzimmermann » Donnerstag 22. Juni 2017, 20:14

Hallo Frank,
für unsere Zwecke reichen die ganz einfachen Servos aus. Sie müssen ja keine Ruderschläge aushalten oder für einen Wettkampf auf der Rennpiste ausgelegt sein. Das geht schon bei den Miniservos los für rund 5 Euronen. Eine Halterung kann man sich aus Sperrholz oder einem Aluwinkel leicht aussägen.
Die Dinger sind leise und staubdicht. Sie ziehen kaum Strom und sind über die Dekoder schön in Geschwindigkeit und Endlagen justierbar. Sie haben für unsere Zwecke mehr als genug Kraft.
Es gehen dann auch Gimmicks wie Nachwippen bei Signalflügel und so weiter. Im Prinzip gehen Servos für alle Bewegungen auf der Modellbahn wie Weichen, Signale, Bahnübergänge, Torantriebe, bewegte Figuren uvm. In den Fahrzeugen kann man auch Servos für Kupplungen und bewegte Türen oder Stromabnehmer unterbringen.
Wenn man in der Arduino-Programmierung fit ist, dann kann man einen Arduino Mini als Dekoder programmieren und kann damit die verschiedensten Bewegungen ablaufen lassen. So ein selfmade Dekoder liegt dann bei unter 10 Euronen.
Also für mich ist das der ideale Antrieb. Ich muss halt nur ab und zu auf die Hofmänner zurückgreifen, da ich nicht wegen einer Weiche gleich auch noch einen neuen Dekoder dazu anbringen möchte.
Auch habe ich bei meinem Sohn bei seiner M-Gleis Anlage, die Antriebe, die nicht mehr so recht durch gezogen haben, einfach mit einem Servo betätigt. Einfach unter der Platte einen Ausschnitt gemacht und mit dem Stelldraht den Anker angeschoben. Geht wunderbar!
Da gibt es viel zu basteln.
Viel Spaß
Wolfgang Z.

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Re: alte Märklin Weichenantriebe für K-Gleise

Beitrag von pompeus71 » Donnerstag 22. Juni 2017, 22:47

Da tun sich Perspektiven auf,

vielen Dank :D
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