Piko V200 zu schnell

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danilovac

Piko V200 zu schnell

Beitrag von danilovac » Freitag 24. Oktober 2014, 18:25

Hallo alle mit`nand. Bin hier ein Neuling und auf der Suche nach Tipps. Zur Zeit "renoviere" ich eine Anlage aus den 70er Jahren, ein Dachbodenfund. Nun hab ich mir eine analoge V200 (DC) von PIKO zugelegt. Eigentlich ein schönes Modell zu einem günstigen Preis. Leider rasst das Teil mit einem Höllentempo über die Gleise das dir hören und sehen vergeht.In Testberichten über die Lok wird das auch bestätigt. Nachdem sich das ganze analog abspielt und auch bleiben soll, bin ich ein wenig ratlos. Mir schwebt vor in die Lok einen Widerstand einzubauen der die Leistung drosselt. Hat jemand eine Idee oder Erfahrung welchen Widerstand ich da nehmen könnte? Wäre für Tipps sehr dankbar!

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günni
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Re: Piko V200 zu schnell

Beitrag von günni » Freitag 24. Oktober 2014, 19:01

Moin,
einen Widerstand zu nehmen ist nicht ratsam.
Er begrenzt den Strom und das macht sich in der Leistung der Lok bemerkbar.
Nimm statt dessen mehrere Dioden 1N4004, 4005, 4007 und schalte sie in Reihe bis Dir die Geschwindigkeit zusagt. Hast Du die für die Lok erforderliche Menge an Dioden in Reihe geschaltet, nimm die gleiche Anzahl nochmals und schalte sie antiparallel zur ersten Diodenkette.
Somit kann die Lok auch in beide Richtungen gedrosselt fahren.
(über jede Diode fallen ca. 0,7V ab)
Die Anzahl der Dioden muss jeder selbst ermitteln.

Schaltbeispiel:
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Spannungsreduzierung.png
Spannungsreduzierung.png (18.45 KiB) 1657 mal betrachtet

danilovac

Re: Piko V200 zu schnell

Beitrag von danilovac » Samstag 25. Oktober 2014, 05:14

Danke für die Idee. Ich schwirre dann gleich mal zum Conrad und deck mich mit Dioden ein. Platz zum einbauen gibt´s in der Lok ja zur genüge! :D

danilovac

Re: Piko V200 zu schnell

Beitrag von danilovac » Sonntag 2. November 2014, 05:33

Juhuu, Günni sei dank,es funktioniert! Musste zwar in jede Richtung 8 (!) von den Dingern einlöten, jetzt passt aber die gefahrene Geschwindigkeit des Modells. Vorher waren es umgerechnete (M 1:1) 215km/h, und die brachte die V200 nicht mal mit Rückenwind und Heimweh zusammen! DANKE nochmal an Günni!!!! :wink:

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Lokgeschwindigkeit durch Dioden verringern

Beitrag von Datterich » Sonntag 2. November 2014, 08:12

Na prima - ein Erfolg und eine Erfolgsmeldung, vielen Dank für Dein Feedback.

Mich würde nun im Nachhinein noch interessieren, ob es durch einen Einsatz anderer Diodentypen weniger als 8 je Richtung auch getan hätten, und welche Dioden das wohl wären. Mir ist klar, dass man das erst "hinterher" weiß, wenn man es durch Probieren ermittelt, aber vielleicht lässt sich das ja auch für die Zukunft ein klein wenig verallgemeinern?! Oder besser gleich einen anderen Typ bevorzugen? Welchen?

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Re: Piko V200 zu schnell

Beitrag von HahNullMuehr » Sonntag 2. November 2014, 13:16

Moin zusammen,

mich würde dagegen auch interessieren, wie das ganze praktisch bewerkstelligt wurde, also wie das jetzt aussieht. Ein Bild der neuen Innenausstattung der V200 fände ich schön.

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
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Ich mach es lieber am Anfang exakt - und schluder später ein bisschen. Wenn ich schlampig anfange, krieg ich es am Ende nicht wieder genau.

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Re: Piko V200 zu schnell

Beitrag von günni » Sonntag 2. November 2014, 16:06

Moin danilovac,
gerne geschehen, es freut mich, dass Du Erfolg hattest.

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Re: Piko V200 zu schnell

Beitrag von günni » Sonntag 2. November 2014, 16:13

Moin Alf,
an welche Dioden denkst Du? :devil:

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Piko V200 zu schnell

Beitrag von Datterich » Sonntag 2. November 2014, 19:28

Ich denke da besonders an das Kennlinienfeld (Durchlassbereich und Sperrbereich), habe aber überhaupt keine Ahnung, ob und was es für alternative Möglichkeiten geben könnte ... daher meine Frage :oops:

Freundliche Grüße an alle Radio- und Fernsehtechnikermeister
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Re: Piko V200 zu schnell

Beitrag von günni » Sonntag 2. November 2014, 20:07

Moin,
in der Tat, man kann Versuche mit Z-Dioden machen. Jedoch benötigen diese Schaltungen trotzdem Si-Dioden. Die Z-Diode muss schon eine große Leistung haben. Unter Umständen 10 Watt incl. Leistungsreserve. Wie sich die Z-Diode bei einer induktiven Last verhält, habe ich nie getestet.

Jetzt mal zum Größenvergleich.
Das dicke silberne Ding auf dem Bild ist eine 10W Z-Diode, das kleine Teil eine 1N4007.
Dateianhänge
800-GPK_2022_DxO.jpg

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Re: Piko V200 zu schnell

Beitrag von wzimmermann » Sonntag 2. November 2014, 21:08

Hallo Kollegen,
eine normale Siliziumdiode hat nun mal 0,7V in Durchlassrichtung. Die verschiedenen Typen beziehen sich auf die maximale Sperrspannung und da reichen 50V locker aus. Bei acht mal 0,7V hast Du 5,6V dem Motor geknappst.
Eine Zenerdiode hat auch 0,7V in Durchlassrichtung, aber in Sperrrichtung eben die sogenannte Zenerspannung von z.B. 2,7V oder auch 5,6V oder mehr. Nur Leistung kann man da kaum darüber schicken.
Die normale Diode würde bei einer Überschreitung der Sperrspannung kaputt gehen. Die Zenerdiode verträgt das, vorausgesetzt man begrenzt in diesem Fall den Strom bzw. damit die Verlustleistung. Die Zenerdiode wird immer im Durchbruch betrieben und z.B. für eine Konstantspannungsquelle eingesetzt.
Für unseren Zweck der Zügelung des Motors wären Zenerdioden weniger geeignet, da man sie nicht so antiparallel schalten kann. Es würde immer die Durchlassspannung von 0,7V der anderen Diode wirksam sein und nicht die gewünschte Zenerspannung für die jeweilige Polung. Sie müssten daher in Reihe und zwar gegeneinander geschaltet werden. Dann kommt in einer Richtung die Zenerspannung der einen Diode plus die Durchlassspannung der anderen Diode zum Tragen.
Auch wäre die Diode entsprechend groß wegen der abzuführenden Verlustleistung von knapp 3W in unserem Beispiel. Die Verlustleistung tritt ja nur in einem Bauteil auf und muss dort abgeführt werden.
Also ist die Lösung mit den normalen Siliziumdioden schon die beste. Man könnte auch auf entsprechende SMD-Typen ausweichen, die sind quaderförmig und leicht auf einer Lochrasterplatine aufzulöten.
Die Verlustleistung verteilt sich auf die acht Dioden in Reihe.
Gruß
Wolfgang Z.

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