Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

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Stephan D.
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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von Stephan D. » Mittwoch 1. Juni 2016, 17:40

Hallo Pebo!
Pebo hat geschrieben:.....
Nun wurde mir in einem anderen Forum empfohlen, ein spezielles Elektronik-Lot mit Flussmittel zu verwenden.
.....
:shock:
Jetzt bin ich etwas überrascht. Warum hast Du dann icht auch gleich dort gefragt welches Lot der Ratgeber meinte? Diese Frage in einem anderen Forum zustellen dürfte doch eher weniger zielführend sein, oder?

Gruß
Stephan
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Pebo

Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von Pebo » Mittwoch 1. Juni 2016, 19:39

Hallo Stephan,

die Forenmitglieder wollen oder können mir keine konkrete Empfehlung geben. Warum auch immer?!

Ich werde morgen zu unserem Hauselektriker gehen und mir ein Elektronik-Lot mit Flussmittel geben lassen. Das werde ich ausprobieren und wenn auch das nicht den gewünschten Erfolg bringt,
mache ich mich auf die Suche nach Roco 40289 (Polarisierungssatz) .

Zwei ruinierte Weichen reichen mir im Moment.

LG
Pebo

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von günni » Mittwoch 1. Juni 2016, 20:12

Moin,
welches Lot hast Du denn verwendet? Zudem übt man das Löten von Gleisen an einem Reststück etc. aber nicht an einer Weiche. Peco-Gleise sind auch aus Neusilber und lassen sich hervorragend löten. Immer erst verzinnen, dann den Draht anlöten der auch verzinnt sein soll.

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Stephan D.
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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von Stephan D. » Mittwoch 1. Juni 2016, 20:19

Hallo Pebo!

Und als Ergänzung zu Günnis Ausführungen: ein gutes leistungsfähiges Lötgerät ist auch wichtig. Mit einem zu schwachen Lötgerät "ewig" dran herumzubraten macht mehr kaputt als das es etwas bringt.

Gruß
Stephan
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Pebo

Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von Pebo » Mittwoch 1. Juni 2016, 20:28

Hallo Günni,

das Lot habe ich letztes Jahr auf einer Modellbahnausstellung gekauft.
Gelötet (versucht!) habe ich genau so, wie Du geschrieben hast.

Eine Lötstation habe ich ebenfalls.

Heute war eh ein ziemlich bescheidener Tag, vielleicht geht es morgen besser.


Danke
Pebo

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von günni » Mittwoch 1. Juni 2016, 21:02

Moin,
welche Leistung hat der Lötkolben? Welche Temperatur ist eingestellt?

Pebo

Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von Pebo » Donnerstag 2. Juni 2016, 13:42

Hallo Günni,

ich habe die Ersa Lötstation RDS 80 und ich hatte 350 Grad eingestellt.
LG
Peter

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von günni » Donnerstag 2. Juni 2016, 14:43

Moin,
löte heiß und kurz. Probiere an einem Reststück folgendes aus: 400° 1Sekunde Lötspitze muss vorher mit Zinn benetzt sein und beim Verzinnen etwas Lötzinn zuführen. Das sollte funktionieren, anschließend den Draht anlöten.

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von Stephan D. » Donnerstag 2. Juni 2016, 18:45

Hallo Peter!

Ich stimme Günni zu, 350°C sind zu kalt. Ich würde sogar auf 450°C gehen. Je heißer umso schneller erwärmt sich die Lötstelle und umso kürzer muß man die Lötspitze dran halten.

Gruß
Stephan
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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von franpierre » Montag 6. Juni 2016, 00:08

Moin Peter

Hab's heute geübt: als Lötstelle die Unterseite einer Gleisverbindungslasche mit feinster Feile anreiben, mit Lötfett (Anweisungen beachten!) präparieren und alle Teile bezinnen. Gleis mit Gewicht fixieren. Die Litze am Gleisend zwischen letzter Schwelle und Gleis von oben durchlassen und auf Lasche legen. So wäre auch sie einigermassen fix. Elektronikzinn mit Kolofoniumseele während des anlötens nachschieben. Vom Gleis her nach aussen arbeiten. Mit Lötfett: schnelleres Vorwärmen, Temperatur 300°C. Wärmer degradiert den Kunststoff.

Gruss von François

PS: Hatte vergessen: RocoLine-Gleis ist 2,1 mm hoch und die Weichen sind zur Polarisierung fix vorbereitet. Sie haben sogar Steckstellen am Scwellenkopf. Das RocoStandard-Gleis ist 2,5 mm "hoch".
mfG
F

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von Schumacher » Mittwoch 8. Juni 2016, 09:57

Moin, Moin,
Ich benutze seit Jahren bleihaltiges Lötzinn mit Cholophonium als Flußmittel. (PbSn60) Deswiteren bei der Verlötung von Neusilberschienen nehme ich etwas Lötfett zusätzlich. Bis heute habe ich damit sehr gute Ergebnisse erreicht.

Gruß

Claus

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von franpierre » Mittwoch 8. Juni 2016, 11:08

Hoi Z'äme

Am Angang hiess es "Weichen verlöten". Allmälich sah man "Litzen" auftauchen, "polarisieren" sollte man.

Das sind schon drei Themen in einer Frage-Aktion. Als wolle man <Löteraten> spielen... und zuletzt gewinnt man den Eindruck, die Fragen sollten nur aufzeigen, was man so alles schon hat...

Im Grunde sollte hier ein kleiner Lötkurs stattfinden: Reinhaltung, Vorzinnung...
Stephan hat's zu Anfang schon gesagt: geübt wird an einem...
Ich möchte noch anfügen: kommt die Lötspitze an den Kunsstoff der Schwellen oder sogar vorher schon an die der Litze, dann FLIESST gar nichts mehr.

Wenn die Anspruche an die Anlage soweit gewachsen sind, müsste -zumindest- ein kleines Buch vorhanden sein, besser je Eins pro Aufgabenbereich.

Ich weiss, nicht leicht sieht es aus -und mit zunehmendem Alter wird's dann nicht besser. Trotzdem, ich habe mich für Bruno Heller's Schmöker "Modelleisenbahn-Elektonik v. Anfang an", Franzis Verlag, entschieden. Der Band findet man auch noch am Occasionsmarkt.
Jahrgangbedingt dürften mitlerweile Lücken betr. Neuerungen angewachsen sein! Dennoch, die Basis kann ich stets konsultieren... Richtig lesen dann richtig Löten. Wenn der Anfang nicht sitzt, dann kommt kein gutes Ende.

Ich wünsche gutes Gelingen und grüsse Alle freundlich

François

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von HaNull » Mittwoch 8. Juni 2016, 12:48

Moin!
franpierre hat geschrieben:Am Angang hiess es "Weichen verlöten". Allmälich sah man "Litzen" auftauchen, "polarisieren" sollte man.
Erster Beitrag, erster Satz: "ich habe große Probleme, die Herzstücke meiner Roco line Weichen (2,5mm Profilhöhe) ohne Bettung zu polarisieren".
Und weiter: "Lötzinn hält einfach nicht auf dem Gleis".
Dass man zum Polarisieren Litzen anlötet, ist für mich selbstverständlich. Mit "Gleis" ist wohl "Schiene" gemeint - und dass die Schienen aus Neusilber sind, erfährt man auch.

Ich kenne die Roco-Line-Weichen nicht, aber die Fragestellung ist doch recht klar.
████████   Gruß aus NRW
████████   Thomas
████████   Multi-MISTler: 1. Siegburg (RSK) - 2. Köln rrh. - 3. Rheinbreitbach

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von franpierre » Mittwoch 8. Juni 2016, 20:23

Hallo...

und wieso klappt' s nicht?

Meiner -ganz persönlichen- Meinung nach kommt nur noch eine Verschmutzung der Lötspitze in Betracht. Diese soll nach jedem ausschalten und wieder aufheizen am nassen "Schwämmle" abgewischt und proper neu verzinnt werden.
Dieses Vorgehen muss auch nach einer allf. Verschmutzung während eines Arbeitsganges wiederholt werden. Das Berühren von Kunststoffen mit der warmen Lötspitze ist eine häufige Ursache. Ich empfehle die Isolation des Drahtes, resp. der Litze um bis zu 2 cm abzuziehen; dann möglichst nah dran verzinnen. Massnehmen und ablängen. Zusammen mit dem Gleis anwärmen.
Ein Greifarm mit Klammer hilft den Draht -während des Zinnflusses UND NOCH DANACH, bis zum abkühlen- ZITTERFREI in Position zu halten. Wer sich die Finger verbrennt, kann die Sachen nicht mehr ruhig halten.

Dieses pingelige Vorgehen hat soviel Bedeutung wie die Qualität der Materialien und schont letztlich die Nerven, :D auch die der Zuschauer.

Tschüss Pebo, probier es immer wieder: plötzlich klappt's.

François
Zuletzt geändert von franpierre am Donnerstag 9. Juni 2016, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von franpierre » Donnerstag 9. Juni 2016, 21:11

<die Forenmitglieder wollen oder können mir keine konkrete Empfehlung geben.>

Hoi Pebo

Heute möchte ich diese kleine Reihe Mails zum Gleisanlöten vorläufig abschliessen. Vielleicht sind hie und da Tips von Nutzen gewesen. Etwas langwierig war es stellenweise wohl auch. Doch fehlte bisher noch ein Hinweis zum Vorverzinnen der Litzen.

Der aus seiner isolierenden Schicht freigelegte Teil von Litze oder Draht muss vollumfänglich vorverzinnt werden -eine Litze gar ganz von Lot durchtränkt. Die Litze vorweg satt verdrillen: der Bleizinn wird förmlich aufgesaugt. Nach dem Ablängen auf das notwendige Mass sehen beide Leitersorten gleich aus: glänzender Draht.
Beim Anlöten muss dann noch frisches Lot zugegeben werden, hauptsächlich zwecks effizienter Wärmezuführung und Flussmittelzugabe. Darauf achten, dass kein Drähtchen aus der Litze sich querstellt, das kann Grund für fiese Kurzschlüsse werden.
Ends sollen alle Lötstellen wie poliert aufglänzen. Gräulich/matte Verbindungen verbinden gar nichts und kaschieren Fehlkontakte fast perfekt.

Zu Deinem Satz -oben hervorgehoben- könnte man anmerken, dass geübte und alltags fleissige "Anlöter" an solche Details gar nicht mehr denken. In ihren Adern pulsiert heisses Lot: das bleige Blut jener Erzelektroniker, welche Du anzufragen gewagt hattest :wink: . Ende.

Ciao, Pebo

François

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von Stephan D. » Freitag 10. Juni 2016, 06:05

Hallo François!
franpierre hat geschrieben:.....
Ends sollen alle Lötstellen wie poliert aufglänzen. Gräulich/matte Verbindungen verbinden gar nichts und kaschieren Fehlkontakte fast perfekt.
.....
Diese Aussage trifft aber nur auf bleihaltiges Lot zu! Die modernen bleifreien Lote werden nach dem Abkühlen nicht glänzend sondern bleiben matt und sehen wie eine kalte Lötstelle bei bleihaltigen Loten aus.

Gruß
Stephan
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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von franpierre » Freitag 10. Juni 2016, 23:37

Oha!
Danke, Stephan.

Des wird mir umtriebiges Nachbessern mit der Polierpaste ersparen :) . Da muss man aber sicher sein, bleifreies Lot zu verarbeiten. Vielleicht könnte man es am geringeren Gewicht ausmachen...

Langes Leben also allen Erzelektronikern!
(Ich hab' mal im Bremer Dom (Gläserwerkstatt) die im Bleidampf mumifizierten Drosseln besucht... Brrr).

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von domreuter » Montag 13. Juni 2016, 08:15

Moin zusammen,

habe auch kürzlich gelesen, dass man es tunlichst vermeiden sollte, bleihaltiges und bleifreies Lot zu vermischen, weil sich dann der Schmelzpunkt unkontrollierbar verschiebt. Kann sein, dass der Lötkolben dann nicht mehr heiß genug ist, es überhaupt noch zu schmelzen, kann genausogut sein, dass dann die Wärme, die durch den Stromfluss entsteht, schon zum schmelzen reicht...

Grüße

Dominik
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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von franpierre » Montag 13. Juni 2016, 13:53

Danke Dominik.

Das wundert nicht ganz:

Legierung Neusilber im Gleis, Legierung Wolfram(?) in der Lötspitze, Legierung Bleizinn im alten(?) Lot und was kommt neu dazu, wo kein Blei den Lot weichmacht? Da sind viele Kompromisse in einem Tiegel zu verschmelzen...

Wäre schön froh, noch ein Bisschen Wissen mehr mitzukriegen. :)

Gruess von François

Text korrigiert: heute
Zuletzt geändert von franpierre am Freitag 26. August 2016, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Welches Lot für Roco Neusilber Gleise?

Beitrag von Schumacher » Samstag 20. August 2016, 16:01

Moin, moin,

ich persönlich löte schon seit vielen Jahren Neusilberschienen und habe fast immer gute Ergebnisse erzielt.
Als Lot verwende ich, auch heute noch, Bleilot ( PbSn60 mit Flußmittel Colophonium). Die zu lötende Schiene erhält einen kleinen Tupfer Lötfett und wird dann verzinnt. Dabei achte ich darauf, dass ich einen Lötkolben nicht unter 30W verwende. Denn die Wärme muß von der Lötspitze in kurzer Zeit über das Lötzinn auf die Schiene übergehen. Die oxidierte Schiene wird durch das Lötfett gereinigt und bei genügender Hitze sofort verzinnt.
Bitte auch darauf achten, dass der anzulötende Draht bereits vorversinnt ist.

Gruß

Claus

P.s.: Versuch doch einfach mal an einer alten Neusilberschiene zu üben. Wenn Du 20 perfekte Lötungen hergestellt hast, dann hast Du`s geschnallt.

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