Zwangslenkung Auflieger

[MIchu300885]

Hallo Wunderland,

als ich Gerris Tagebuch durchsah und das Problem mit den Tanklastwagen sah, kam mir die Idee, dass man den Aufliegern eine Zwangslenkung einbauen könnte. Der Vorteil ist, das das ganze völlig Mechanisch unter dem Auflieger montiert wird und so keinen Platz im innern des Tanks, in dem es ja nicht mal Platz für Kerosin hat , verbraucht.

mfg Michu

[Stefan mit F]

Moin Michu,

das ist eine interessante Idee, allerdings fällt mir da spontan eine ganze Reihe kritischer Fragen ein:

1.: Kann man das so stabil bauen, sodass es auch dem Dauerbetrieb standhält?
2.: Sind verdrehbare Hinterachsen der Tanklastwagen technisch überhaupt möglich?
3.: Besteht die Gefahr, dass der Anhänger zu sehr ausgelenkt wird und sich die Achsen völlig verdrehen?
4.: Ist der Effekt in jeder Kurve hinreichend störfest und erzielt trotzdem immer den gewünschten Effekt?
5.: Fällt das System nicht optisch unangenehm auf?
6.: Ist die Prblematik (Welche Folge von Gerrits Tagebuch?) überhaupt noch aktuell?
("never change a running system")

Meine Fragen sind zwar jetzt alle aus dem Bauch heraus gestellt, aber vielleicht ist die ein- oder andere davon trotzdem berechtigt.

[domreuter]

Moin zusammen,

hm, interessante Idee - und gar nicht so abwegig. Es gibt beim Vorbild einsachsige Sattelauflieger, deren Achsen auf ähnliche Weise angelenkt werden, um die Fuhre wendiger zu machen. Zu den Fragen:

1. Das sollte wohl machbar sein. Die übertragenen Kräfte scheinen mir klein genug zu sein, dass mit Stahldraht o.ä. eine ausreichend robuste Lösung möglich ist. Lenkachsen mit Schleifer sind ja auch entsprechend robust ausgeführt.
2. Da der Tank teilweise nach unten zwischen die Räder ragt, dürfte es wohl eher auf Einzelradlenkung wir bei den Vorderachsen hinauslaufen. Diese könnte man evtl. sogar statt über eine Anlenkung von der Zugmaschinen über einen eigenen Schleifer ansteuern - dann hat man - zu Frage 1 zurück - eine hinreichend ausgereifte und getestet Lösung für den Dauerbetrieb.
3. Die Stärke des Ausschlags lässt sich über passende Auslegung der Geometrie beliebig anpassen - sogar verstellbare Anlenkhebel sind denkbar. Und bei eigenem Schleifer aus Frage 2 sind wir wieder bei der ausgereiften Technik - das gilt auch für diese Frage.
4. Sofern der Anhänger nicht so stark auslenkt, dass er weiter außen fährt, als die Zugmaschine, vermutlich ja.
5. Das käme wohl auf einen Test an - aber wie gesagt, ähnliche Systeme gibt es - bei Nichttankern - auch im Original, und hier dürfte es auch um recht geringe Lenkausschläge gehen, die vermutlich nicht so sehr auffallen.
6. Aktuell dürfte das Problem noch sein. Es stammt zwar aus einer älteren Folge, Gerrit hatte damals aber klar gesagt, dass eine Anpassung der fraglichen Fahrdrähte nicht in Frage kommt und nur die Optionen bestehen, für die betroffenen Positionen kleinere Tanker zu bauen oder die Flugzeuge gar nicht zu betanken. Da ich in der Fahrzeugdatenbank keine kleineren Tanker gefunden habe, halte ich das noch für aktuell. Allerdings würde eine Realisierung des Vorschlags größere Umbauten an den bestehenden Tankern bzw. einen deutlichen Mehraufwand beim Bau neuer Tanker. Kleinere Tanker zu bauen, bei denen solche Kunstgriffe nicht notwendig sind, dürfte wesentlich weniger Aufwand sein. Und da die derzeitige Menge an Tankern vermutlich nicht für alle Positionen reichen wird, müssen für die Versorgung dieser Positionen ohnehin neue Tanke gebaut werden, die dann gleich etwas kürzer ausfallen können, um ohne solche Tricks zu passen.

Also alles in allem eine interessante und wahrscheinlich realisierbare Lösung, die aber vermutlich trotzdem nicht zu Einsatz kommen wird, weil andere Lösungen mit weniger Aufwand relisiert werden können.

(Nur meine persönliche, unmaßgebliche Meinung...)

Grüße

Dominik