Hintergrundkulisse mit Spezialeffekten / Licht

[Seluaner]

Guten Tag zusammen
Ich beabsichtige für meine Modellbahnanlage (siehe Bauberichte: http://users.quickline.com/marolf/) demnächst eine Hintergrundkulisse zu erstellen.
Natürlich stellt sich mir bereits jetzt schon die Frage: - Foto oder selber malen ? (Airbrush ?)
Tendenziell glaub ich in Richtung selbermalen zu gehen.
Aber meine Hintergrundkulisse soll etwas ganz besonderes sein.
Und zwar stell ich mir folgendes vor:
Die Kulisse wird in einer Art "Sandwich-Bauweise" gebaut. D.h. es gibt ein grosses Karton oder Papier- welches eigentlich nur den obersten Teil der Kulisse darstellt. (also sozusagen der Himmel)
Davor baue ich aus dünnerem Sperrholz (oder sonst ein Material) ausgesägte Berg-Spitzen. Diese sollen zum Effekt haben, dass die Bergspitzen sich leicht vom Himmelhintergrund absetzen.
Vor die Bergspitzen – im untersten Bereich der Kulisse – klebe ich Voralpenhügel (ebenfalls aus Sperrholz (oder sonstiges Material). Diese Hügel setze ich allerdings rund 5mm vor die Bergspitzen. Also so dass eine Art "Lücke/Zwischenraum" zwischen den Bergspitzen und den Voralpenhügeln entsteht.
in diese Lücke baue ich dann kleine Birnchen/Lämpchen ein, welche es ermöglichen, die Bergspitzen zu beleuchten. (Morgenrot / Abenrot – Effekt)
Was hält ihr von diesem Vorschlag / Idee ? - ich stelle mir hier die Frage ob das gut ausschaut, wenn die Berge von unten her (statt wie in der Natur von oben her) beleuchtet werden.
Hat evt. jemand von Euch mit solchen "Effekt-Hintergrundkulissen" und deren Bau schon Erfahrungen gesammelt ?
Bin für jeden Tip dankbar !

[Kibri21]

Hallo Seluaner,

Erfahrungen kann ich leider keine einbringen.

Trotzdem könnte ich mir gut vorstellen, das eine indirekte Beleuchtung, wie du sie einbauen möchtest, gut zu einem Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang passen könnte.
Mein Vorschlag: Bau mal ein, oder zwei Birnchen ein und laß den Eindruck auf dich wirken. Zur Not könntest du es evtl. noch nachträglich abändern, wenn es dir nicht gefällt.

[Funicolare]

Die Idee selber ist genial, es ist dann halt sehr plastisch.
Die Idee an sich ist ja nicht neu, ich meine, dass in Theatern so etwas verwendet wird/ wurde.
Schwierig wird die gezielte, nicht zu helle, nicht zu dunkle, Beleuchtung sein, denn es sollen ja wohl nur die Gipfel "glühen"?

[Seluaner]

Tja .. ich denke, die richtige Helligkeit der Lampen werde ich nur durch entsprechende Dimmschalter oder dergleichen ereichen ?
Werde wohl mal ein kleines "Test-Diorama" bauen müssen.

[Kibri21]

Hallo Seluaner,

mir ist gerade folgendes noch eingefallen: Was hälst du davon, die Lücke/den Zwischenraum mit Aluminium-Folie so auszulegen, das das Licht von den Birnchen/Lampen nach oben abstrahlt? Damit würdest du zumindest die Wirkung der Birnchen/Lampen verstärken können.
War zumindest mal so ein Gedanke.

[Seluaner]

Danke für den Hinweis mit der Alufolie
aber selbstverständlich hab ich vor, eine art "Abstrahl-Vorrichtung" rings um die Birnchen zu machen um das Licht schön auf die Berggipfel richten zu können.
(ich will ja nicht den Himmel ausleuchten)

[Kibri21]

OK!
Nur, bei einem Abstand von gerade einmal 5 mm wirst du die beiliegende "Abstrahlvorrichtung", die es zu solchen Birnchen zu kaufen gibt evtl. nicht verwenden können. Da benötigst du schon eine Art "Eigenbau".

[HahNullMuehr]

Moin zusammen,

die Technik, das Licht aus einem 5-mm-Spalt kommen zu lassen,halte ich für nicht sehr wirksam. Ich schätze, (ohne es probiert zu haben) dass das "Glüh"-Licht eher nur den Fuß des Berges erleuchtet, während der Gipfel im Dunkel bleibt.
Das Gipfelglühen sehen wir im Original doch auch bei tief stehender Sonne, die bereits hinter anderen Gipfeln untergegangen ist.

Was hältst Du von einem gezielt eingerichteten, exakt abgeblendeten Spot, der (dimmbar?) ein rot/orange Licht auf die Gipfel wirft. Das dürfte ein vielfaches an Wirkung erzielen, wobei vermutlich sogar der Aufwand geringer wird.

Die Tiefenwirkung des Hintergrundes kann man durch bestimmte Maltechniken unglaublich steigern; mehr, als man es durch den Schichtaufbau alleine je könnte. Der Trick liegt darin, mit jeder "Ebene", die man in den Hintergrund geht, die Farben etwas blasser zu mischen, womit die Illusion von Dunst und Nebel in der Ferne erzeugt wird.
(Praktisch malt man aber von hinten nach vorne: also mit jeder Ebene, die man in den Vordergrund kommt, deutlicher werden, weniger blass.)

Weiterführende Erläuterungen gibt dazu Bob Ross in seiner Sendung "The Joy of Painting" auf Bayern alpha, allerdings auf englisch, ohne Untertitel.

Gruß

[günni]

Moin,
schau doch mal nach fluoreszierender Farbe.

[Seluaner]

Moin zusammen !
Danke herzlich für all Eure Tips, Links, Meinungen etc.
Ich denke zwischenzeitlich.... werde ich mich wohl auch mit Malen versuchen, statt irgendwelche 3-Schichten aus Sperrholz aufzuleimen.
Denn... es scheint mir (und das wurde auch hier im Forum schon so beschrieben) dass das Ganze doch viel zu plastisch wirkt.
Als nächstes werde ich jetzt wohl also mal die Span- oder Sperrholzplatten im Baumarkt zuschneiden lassen, welche dann diesen Hintergrund "Tragen" werden.
(oder eine Leinwand zusammengesetzt aus mehreren - ebenfalls im Baumarkt erhältlichen - Keilrahmen ?)

... Fortsetzung folgt !

[HahNullMuehr]

Moin Pascal,

als Hintergrundmaterial empfehle ich:
Hartfaserplatte, kunststoffbeschichtet (weiß für Tag-Szenerie).
Hat folgende Vorteile:
Preiswert und leicht zu bearbeiten.
In schönen Längen verfügbar (z. B. 3 m)
Kann in relativ enger Kurve (r= 30 cm) in die Zimmerecke geschmiegt werden,
so dass der Hintergrund keinen optischen Bruch erleidet.
Leicht zu bohren und zu verschrauben, kann ohne "zweiten Mann" montiert werden.

Hauptargument: Die beschichtete Oberfläche lässt sich mit Ölfarben bestens bemalen. Auf der glatten Beschichtung kann man die Farbe (in gewissen Grenzen) mit dem Pinsel hin- und herschieben und so sehr feine, weiche Verläufe in den Farbtönen erzielen, sogar und besonders mit dem 5-cm-Pinsel! (nochmals: wers nicht glaubt, sollte Bob Ross mal bei der Arbeit zusehen.)
Die Stoßkanten zwischen zwei Platten sind zwar zu sehen, aber sicher nicht so aufdringlich wie bei aneinander gebauten Keilrahmen mit Leinwandbespannung.

Das Bild zeigt einen Teil meines Hintergrundes am Rohbau, die Ecke wurde mit zwei Plattenstücken (Ecke mit Viertelkreisausschnitt innen) hinterfüttert.

Gruß

[Kibri21]

Hallo Micha,

ist es möglich die Stoßkanten zu kaschieren indem man die Kante sauber mit durchsichtigem Silikon abdichtet? Oder bleiben die Stoßkanten trotzdem sichtbar?

[domreuter]

Hallo Nico,

aus meinen Erfahrungen bei Hausbau/renovierung heraus würde ich von Silikon dringend abraten - es dürfte schwierig werden, Farbe zu finden, die darauf hält. Deutlich besser ist Acryl geeignet (gibts auch im Baumarkt in der üblichen Katuschenform), das lässt sich wunderbar mit handelsüblicher Farbe nachbearbeiten. (Dieser Tipp von meinem Maler war Gold wert bei den Deckenleisten...)

Grüße

Dominik

[Kibri21]

Hallo Dominik,

die Farbe soll ja nicht auf dem Silikon haften, sondern eher umgekehrt. Die bemalten Hartfaserplatten (so Micha) hinterlassen ja an den Stoßkanten ihre Spuren. Daher war ja meine Frage, ob man nachträglich evtl. diese mit durchsichtigem Silikon kaschieren könnte.
Wie du ja schon richtig bemerkt hast, dürfte es sehr schwierig werden, Farbe zu finden, die auf Silikon hält(mir ist zumindest keine bekannt).

[Hellas-Express]

Hallo, hier nur mal ein Beispiel dafür, was mit blasseren Farben als Gestaltungsmittel für Tiefenwirkung gmeint war.

Michi

[HahNullMuehr]

Moin Michi,

genau DAS ist der Effekt, den ich meine.

Thema Stoßkante: Ich hatte testweise mal eine Stoßkante mit einer Gips-ähnlichen Spachtelmasse verfugt. Das hat den Effekt, dass die hauchdünn aufzutragende Ölfarbe von dem Gips aufgesaugt wird und dort ein extrem tiefes blau entsteht. (Wer scharf hinsieht, bemerkt so halb rechts zwei dunkle Fleckchen, das sind verspachtelte Schrauben-Löcher.)

Ich würde in Zukunft die Fugen NICHT mehr verspachteln, sondern lieber beim Einbau die Platten so präzise wie möglich setzen. Ein haarfeiner Spalt löst sich quasi in dem Wolkenmuster auf. Mit Silikon- oder Acrylmasse habe ich keine Versuche gemacht, könnte mir aber vorstellen, dass der Farbton dort auffallend abweichen wird. Der Kniff an der Bemalung ist nunmal, das die Farbe auf der Oberfläche mit dem Pinsel "hin- und hergeschoben" wird, um dunklere und hellere Partien mit superweichen Übergängen zu erreichen. Dazu muss die Oberfläche einfach überall gleich und dabei möglichst glatt sein.

Verwendet wurde übrigens Tuben-Ölfarbe "Phtalo-blau". Das Zeug ist nicht deckend , aber so intensiv blau, dass für die gesamte Kulisse (ca. 6 x 0,8 m) ein "Würmchen" Farbe von gerade mal 5 cm ausreichend war.

Gruß

[Mr. E-Light]

Hallo, hier nur mal ein Beispiel dafür, was mit blasseren Farben als Gestaltungsmittel für Tiefenwirkung gmeint war.

Kleine Korrektur an dieser Stelle: Das sind nicht im eigentlichen Sinne "blasseren" Farben, der Hintergrund ist mehr oder weniger blaustichig (abgestuft entsprechend der angedeuteten Entfernung)! Jeder, der schon mal in den Bergen war, kann das problemlos sehen (geht natürlich überall, aber da fällt es am deutlichsten auf).

[Seluaner]

Hallo Leute !
Allen an dieser Stelle mal EIN HERZLICHES DANKESCHÖN für all eure konstruktiven Ratschläge und tollen Tips !
Aber ... wie ich es auch immer anstelle.... ich habe übers Wochen-Ende mal ein paar Testzeichnungen versucht

Fazit:
Es muss ein Grossbild-Fotopanorama her ! - denn ... würde ich selber zeichnen oder malen ... so würde meine Anlage wohl bald mal einer Geisterbahn ähneln.

daher... bitte entschuldigt.... aber ich habe gleich vorhin einen neuen Tread eröffnet, in dem ich um Hilfe bei der Suche nach einem Foto für meine Kulisse suche.