Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

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pompeus71
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Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von pompeus71 » Dienstag 6. September 2016, 15:01

Hallo zusammen,

wie integriert ihr eigentlich eure Gebäude auf der Modellbahn?

Grundsätzlich alles ohne mitgelieferte Grundplatte?
Wie sieht es mit den Übergängen vom Gelände zum Gebäude aus? Man muss Gebäude ja auch mal abnehmen können um an Beleuchtung echt. heranzukommen.

Wie arbeitet ihr das Gelände (Strassen, Gras usw.) bis zum Gebäude hin wenn diese in dem Moment nicht auf der Platte stehen? Passender Stellrahmen in den das Gebäude nachher eingesetzt wird?

Vorschläge würden mich sehr interessieren um es so echt wie möglich aussehen zu lassen und dennoch die Gebäude abnehmen zu können.

Und wie sieht es dann mit der Befestigung aus?

Gruß
Frank
Märklin H0 digital, Busch Feldbahn H0f, CAN-Bahn-Projekt, Steuerung über WDP2018, Epoche III

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franpierre
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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von franpierre » Donnerstag 8. September 2016, 03:13

Hello Frank

Zufällig dachte ich vor kurzem derselben Frage nach und kam zum Schluss, dass alle Teile grundsätzlich in eine vorgefundene Landschaft EINgepflanzt -also nicht aufgelegt- werden sollten: Am Anfang steht immer schon der Grund. Alles hat sein Fundament, Gleis, Haus, Strasse... Häuser sind dann gut herauszuheben und "wandern" nicht ab (die Anlage vibriert immer, auch wenn kaum merklich). Das Terrain kann in Teile, zerlegbar, angeschoben sein. Eine feine Fuge soll da nicht stören. Schlecht dagegen kann es aussehen, wenn der Eindruck aufkommt, das Objekt könnte "schweben": Oft der Fall beim blossen hinlegen der besagten (mitgelieferten) Grundplatten. "Versenken" würde ich meine Bauten so ca. 3 bis 5 mm. Das hiesse Geländeformen separat herstellen, aus stabiler, 2-seitig kaschierter Wellpappe, wie sie aus einem Zügelgebinde gewonnen werden kann. Wichtig: immer beide Flächen mit ähnlichem Material (Farbe, Leim, Folien etc.) und gleichzeitig behandeln, um ein Schwinden oder Wellen der Teile zu vermeiden. Das gilt auch für Holzbrettchen.

Es sind so meine eigenen Ansichten und Erfahrungen. Einen entschedenden Vorteil bringt diese Bauart, wenn IN einen Hang oder IN unebenem Gelände gebaut wird.

Gruss

François

Es muss nicht immer Gips werden.

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Gano
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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von Gano » Mittwoch 30. August 2017, 10:22

Was ich da gerne mach ist das, z.B. Gebäude aus mehreren Teilen bestehen, die ich bei Wartungen abnehmen kann. Das kann man dann auch recht unauffällig verstecken
Nimm dir die Zeit die du brauchst

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franpierre
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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von franpierre » Donnerstag 7. September 2017, 12:41

An Gano
Betr. Wartungseinsätzen.
Je nach Anlagengrösse könntest Du auch ganze Geländeteile abnnehmbar herstellen, z.B. Deckel aus Pappe mit versteifungen. Grosse Strohhüte auch denkbar?? Besonders über Gleiskreisel. Oder Steh-lucken, an einem Bahnhof entlang oder...
Der grosse Vorteil: allf. Installationen müssten nicht auch abmontiert werden!

Du hast ja noch viel Zeit. Probier's.
franpierre

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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von HahNullMuehr » Donnerstag 7. September 2017, 16:42

Moin zusammen.

Die Original-Grundplatte der Häuser sollte schon dabei sein, da sie die korrekte und ebene Ausrichtung der Wände gewährleistet.
Wenn die Grundplatte einen Überstand / angedeutetes Gelände hat, gibt es zwei Varianten:
- sauber absägen (möglichst vor dem Zusammenbau. Dann an entsprechender Stelle einpassen, Gehweg, Rasen oder sonstige Umgebung anarbeiten.
- Überstand einspachteln und begrasen/anmalen.

Zur Wartung der Beleuchtung gibt es ein paar Tricks.
- Ist das Gebäude innen groß genug, dann das Dach nicht vekleben. So kann man immer noch an die Beleuchtung heran.
- Wenn nur ein Birnchen in das Gebäude kommt, wird dieses an einen dicken Draht montiert, der dann durch eine entsprechend große Bohrung von unten ins Gebäude geschoben wird. Eine Öse am unteren Ende des Drahtes dient zum anschrauben unter der Bauplatte
- Man bastelt sich passend zum Gebäude einen Karton-Einsatz, der alle LEDs aufnimmt und so gestaltet ist, dass nur einzelne Fenster jeweils beleuchtet werden. Das wirkt viel natürlicher. Wenn dann mal wirklich eine LED ausfällt, sollte die Zuleitung so verlegt sein, dass man den gesamten Kartoneinsatz herausnehmen kann. Also wieder: Dach nicht ankleben.
- Möglicherweise gib es eine "Zwischendecke" im Hause (oder man baut eine), die herausnehmbar bleibt und die Lichter trägt. So hab ich z. B. zwei Ladenlokale im Erdgeschoss ausgeleuchtet, das restliche Gebäude bleibt dunkel. (Siehe HIER)

Wer natürlich sehr sorgfältig arbeitet, kann auch das Haus auf die fest montierte Grundplatte lose aufsetzen. Dabei sollte aber auf keinen Fall eine Lichtspalt an der Gebäudeunterkante sichtbar werden.

Gruß
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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von wzimmermann » Donnerstag 7. September 2017, 19:27

Hallo Kollegen,
die Birnen sind doch schon Geschichte! Ich habe die meisten Gebäude auf LED umgestellt und das sieht besser aus und ist wartungsfrei.
Einfach diese warmweissen LED-Stripes mit 300 LED kaufen und von da Abschnitte mit 3 oder bei grossen Gebäuden 6 LEDs abschneiden und dann an 12V DC (Steckernetzteil) anschliessen. Das kostet pro Gebäude ein paar Cent!
Auch fast alle Laternen sind schon mit LEDs ausgestattet. Da kann man dann wählen zwischen kaltweissen und warmweissen LEDs. Die Helligkeit ist meist noch viel heller als die ollen Glühfunzeln.
Von Conrad gibt es auch 33cm LED-Streifen mit 8 LED in verschiedenen Lichtfarben wie neutralweiss, warmweiss und kaltweiss für knapp 4 Euros. Die betreibt man aber mit 9V anstatt 12V sonst sind sie zu hell.
Die Innenbeleuchtungen in den Zügen sind auch alle auf LED umgestellt.
Habt ihr nichts vom Glühlampenverbot der EU gehört - auf auf der Modellbahn?
Trotzdem sind bei mir die meisten Gebäude abnehmbar.
Gruß
Wolfgang Z.

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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von HahNullMuehr » Donnerstag 7. September 2017, 19:37

Moin Wolfgang,

Klar ist die Glühlampe technisch überholt. Allein die Rechnung "1 Lampe = 1 VA" lässt ja die Anzahl der zu beschaffenden Steckdosen für Trafos inflationär ansteigen.
Aber je nachdem, ein kleine Nostalgie-Anlage kann man nicht stilecht mit LEDs ausrüsten. :wink:

Abnehmbare Gebäude haben ja noch einen ganz anderen Vorteil: Zum Abstauben / Renovieren / Zurüsten / Mieterwechsel kann man die Bude bequem auf den Werktisch nehmen und muss sich nicht in schwer erreichbaren Gegenden der Modelllandschaft verrenken.

Gruß
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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von wzimmermann » Donnerstag 7. September 2017, 21:03

Hallo Micha,
Nostalgie geht auch mit LEDs! Ich habe bei einigen Lampen eine PLCC2 LED mit Lackdrähten eingesetzt und die Fassung dann mit 2K-Kleber aufgefüllt. Da habe ich vor dem Aushärten von Birnen abgeschnittene Glaskolben in den Kleber gesetzt und bei leuchtender LED ausgerichtet. Das sieht aus wie eine klassische Glühlampe. Da geht enorm viel.
Auch die Lampenbausätze vom Conrad statte ich nur mit LEDs aus.
Also Birnen habe ich mittlerweile einen Haufen über. Auch die Roco-Sofitten habe ich ersetzt.
Der Stromverbrauch sinkt gewaltig was gerade bei den Zügen ein grosser Vorteil ist.
Gruß
Wolfgang Z.

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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von franpierre » Freitag 15. September 2017, 00:06

Moin Frank

Ungern rede ich wieder Micha gut... Er hat eben das bisschen etwas mehr, sowas wie Du vielleicht nicht mehr empfinden kannst: DIE GLÜHBIRNEN SIND INTEGRIERENDER BESTANDTEIL DER NOSTALGIE.

Die Nostalgie muss das bringen, was wirklich einmal war.

Deine Tüfteleien finde ich extrem raffiniert und auch wunderbar zweckmässig. Sie sind so fein, dass sie fast nur noch wie eine Nachahmung der Glühbirnchen sein könnten.

Grüsse

François

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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von HahNullMuehr » Freitag 15. September 2017, 01:04

Danke für dein Plädoyer, François,
das wäre wirkliche Nostalgie.

Aber im wirklichen (Modellbau-)Leben sehe ich es dann doch nicht so eng. Meine 24-cm-Tin-Plate-D-Zug-Wagen sind mittlerweile fast alle auf LED umgerüstet. Bis auf den TEE-Aussichtswagen. Und ein paar Straßenlaternen mit Glühfaden habe ich auch noch.

Gruß
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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von wzimmermann » Freitag 15. September 2017, 20:53

Hallo Kollegen,
so werdet ihr nie das neue A+ Energielabel der EU für Modellbahnen bekommen und eure Anlage wird ab
bald still gelegt! Das bekommt man nur mit LEDs!
Ich habe mittlerweile das Problem, dass meine Leuchten zu hell sind. Die Winzlinge geben dermassen viel Licht ab. Aber da kann mich wenigstens kein Preiserlein verklagen wenn es mal hin fällt.
Gruss
Wolfgang Z.

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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von HahNullMuehr » Freitag 15. September 2017, 22:27

Das nenne ich jetzt mal "Hobby ernst nehmen":

W. Zimmermann: Erbauer, Kämmerer, Leitender Ingenieur, Fahrdienstleiter und Oberbürgermeister seiner Modellwelt in Personalunion. Da geht der Realismus dann so weit, dass er sich mit Rechtsklagen seiner Preiser wegen unhaltbarer Zustände herumschlägt. Wahrscheinlich erstattet er ihnen auch die Fahrpreise, wenn mal ein Zug ausfällt.

Gruß :wink:
Micha W. Muehr, Rösrath
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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von wzimmermann » Samstag 16. September 2017, 17:28

Hallo Micha,
erstens bin ich leidender Ingenieur und ausserdem fahren meine Züge nie pünktlich!
Und Prozesshanseln nehme ich keine mit, obwohl fast alle meine Züge mit Figuren besetzt sind.
Ich möchte auf meiner Anlage (12qm) auch 300000 LEDs verbauen wie im Wunderland.Ne im Ernst, die Dinger können auch süchtig machen. Was man da alles beleuchten kann. Vom Fahrrad bis zum Fotografen. Die LED können richtig blitzen, das konnten die Glühfunzeln nicht so richtig.
Und jetzt habe ich sogar mit Arduino einen DCC-Dekoder realisieren können. Der schaltet auf meiner E-Schiebebühne die GS-Signale und im Bedienhäuschen flackert die LS-Lampe beim Einschalten. Auch Servos kann ich jetzt selbst ansteuern.
Der Dekoder kommt so auf 10 Euro und wenn man den Dreh raus hat, dann ist man da ganz flexibel und kann ganze Beleuchtungs- und Bewegungssequenzen selber programmieren und mit einem DCC-Befehl auslösen. In so einen Arduino Mini passt einiges an Code rein und kostet beim Chinesen Deines Vertrauens so um die 3 Euro.
Ich bin da ganz heiß drauf, das macht Lust auf Mehr.
Gruß
Wolfgang Z.

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Re: Integration von Gebäuden auf der Modellbahn

Beitrag von franpierre » Sonntag 17. September 2017, 20:47

Moin Micha
Hoi Wolfgang

Micha, Deine Art Nostalgie hat einen feinen, genüsslichen Kontur; Ich vermute da noch ein/zwei nicht deklarierte Glowwürmchen an den Signalen...
Wolfgang, Deine Romantik ist ja so powergeladen, dass sie gleich fast alle Nostalgie in den Schatten knallt.
Wunderbar :D

1000 Blitze!
François

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