Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

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David
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Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von David » Samstag 15. Oktober 2011, 11:50

Hallo an alle,

nachdem meine Containerwagen aus meiner Sicht ein Erfolg waren, kam ich auf eine weit hergeholte Idee: Ich wollte einen Talgo-Zug selbstbauen :twisted: . Deren typisches Merkmal ist es aber, Jakobsdrehgestelle mit nur einer Achse zu haben und trotzdem nicht zu entgleisen. Also eine echte Herausforderung für mich!
Link zum Bild

Prototyp

Ich habe im April angefangen und die Rahmen eines dreiteiligen Prototypen auf die Gleise gestellt.
2011_0413herbst080013.jpg
Sicht auf das Fahrwerk.
2011_0413herbst080025.jpg
Das Laufwerk.
Meine Idee war, durch beidseitiges Abfedern der Laufwerke (eigentlich durch Metallfedern, nun mit Gummiringen realisiert) die Radsätze immer parallel zu den Schienen zu führen.

Erste Testfahrten ergaben, dass die Präzision der Abfederung zu wünschen ließ und dass DC-Radsätze für Talgo-Züge auf M-Gleisen gänzlich ungeeignet sind.

Später begann ich dann damit, die "richtigen" Rahmen zu bauen, die auch von der Breite und Länge dem nun verbesserten Konzept angepasst waren.

Gehäuse

Zu diesen Rahmen baute ich nun Gehuse aus Polystyrol. Allerdings habe ich keinen Heißluftfön, konnte die Platten also nicht verformen, erst recht nicht die dicken 1,5 mm-Platten. Die Talgo-Wagen sind jedoch beim Vorbild nicht kantig, sondern abgerundet, siehe Bildlink oben.
2011_0614herbst080003.jpg
2011_0614herbst080003.jpg (13.47 KiB) 2045 mal betrachtet
Als nächstes habe ich es mit 0,75 mm probiert. Die ließen lich in heißem Wasser verformen.
Dabei sind die folgenden Gehäuse herausgekommen:
Talgo-hinten.jpg
Talgo-seite.jpg
Talgo-innen.jpg
Mit diesen Gehäusen bin ich sehr zufrieden!

Fahrtests

Vor einiger Zeit habe ich die Wagen endlich mit AC-Achsen ausgerüstet. Die Gummis vernünftig gespannt und - Testfahrt.
Es klappt! :D
Leider ist es nicht so leicht, ein Video ohne Youtube-Account einzubinden, von daher erstmal nur Bilder vom Zug.

Inzwischen habe ich fünf Fahrgestelle und vier (abgerundete) Gehäuse gebaut, der Zug soll neunteilig werden.

Was noch fehlt sind: Lack, Puffer, Verglasung und natürlich der Bau der restlichen Wagen.


Vielleicht interessiert Euch das Projekt ja. Wenn dem so ist, werde ich weiter berichten :)



Gruß,
David

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günni
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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von günni » Samstag 15. Oktober 2011, 12:04

Moin David,
Respekt, gute Arbeit. :D

--Alex--
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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von --Alex-- » Samstag 15. Oktober 2011, 14:07

Gude,
wenn das alles klappt= RESPEKT vor deiner Arbeit!



MfG Alex
Erzählt mir nichts von Klimaerwärmung! Ich merke nix!

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David
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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von David » Samstag 15. Oktober 2011, 19:51

Hallo ihr zwei,
dankeschön für das Lob.
Im Moment bin ich zuversichtlich, dass das Projekt erfolgreich wird. DIe Fahrtests waren ja ein Erfolg und die Gehäuse sind soweit auch "serienreif" und akzeptabel. ein Problem ist noch, dass jedes Gehäuse anders auf dem Rahmen aufliegt, wodurch der Zug ein wenig schief und krumm wirkt ... Es ist eben doch alles Handarbeit ohne präzise Maschinen. Aber ich bin soweit zufrieden.
Ich muss mir noch überlegen, wie ich das mit dem Lack mache, da ich keine Erfahrung mit Sprühfarbe habe und die Wagen nicht durch Pinselffarbe versauen möchte. Und die Puffer sind noch ein Problem. Aber ich möchte auch immer eine Herausforderung, sonst wird's langweilig! :twisted: :wink:

Mal sehen, was ich dann baue ... Ich möchte mich an Getrieben versuchen, sobald ich einen Bohrständer für präzises Bohren habe. Gewagt aber ... Mit den Herausforderungen siehe oben. Außerdem: Learning by doing! 8)

Auf meiner Webseite gibt es den ganzen Bericht etwa dreimal so ausführlich.


Gruß,
David

Andreas Weise

Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von Andreas Weise » Sonntag 16. Oktober 2011, 01:55

David hat geschrieben:nachdem meine Containerwagen aus meiner Sicht ein Erfolg waren
Naja ... ob sich das wirklich lohnt... 6 Std. Arbeitsaufwand für einen Wagen, der neu unter 20 Euro und gebraucht oft schon für um die 10 Euro zu haben ist... ich weiß nicht so recht ...

Die Pappcontainer von IGS-Hansa habe ich allerdings auch für ein Containerschiff gebastelt.

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David
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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von David » Sonntag 16. Oktober 2011, 07:42

Andreas Weise hat geschrieben:
David hat geschrieben:nachdem meine Containerwagen aus meiner Sicht ein Erfolg waren
Naja ... ob sich das wirklich lohnt... 6 Std. Arbeitsaufwand für einen Wagen, ...
Hallo Andreas,

nein, es lohnt sich nicht, aber es macht Spaß.


Gruß,
David

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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von Jörg Spitz » Sonntag 16. Oktober 2011, 13:50

Andreas Weise hat geschrieben: Naja ... ob sich das wirklich lohnt... 6 Std. Arbeitsaufwand für einen Wagen, der neu unter 20 Euro und gebraucht oft schon für um die 10 Euro zu haben ist... ich weiß nicht so recht ...
Das lieber Andreas, ist eben der Unterschied zwischen den echten Modellbauern und den von der Stange Fertigmodellkäufern. :twisted:
(Den Stolz über ein selbstgebautes gelungenes Modell, kann man nicht für alles Geld der Welt kaufen!!!)

@ David
Tolle Modelle; mein Kompliment.
und das mit den "schiefen Gehäusen" wirst du auch noch in den Griff bekommen.
Viele Grüße aus dem Südschwarzwald
Jörg
Teilnehmer am 6., 7., 8. und 10. Jubi MFM

mwk

Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von mwk » Mittwoch 19. Oktober 2011, 20:57

Ich finde auch, dass der Spaß im Vordergrund stehen sollte:

I Modellbau!

Zum Thema Lack kann ich nur sagen, dass ich beste Erfahrungen mit dem Tamyia Spezial-Acryl-Harz-Spray gemacht habe, damit lackiere ich alle meine Fahrzeuge(kannst ja auch mal in meinen Thread mit dem Willi Betz Nachbau gucken). Der Lack deckt gut, härtet schnell aus und ist einfach und gleichmäßig zu verarbeiten.

Mfg Max

p.s. dein Modell sieht echt KLASSE aus ;-)

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David
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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von David » Freitag 11. November 2011, 21:53

Hallo zusammen,

heute kommen einfach mal zwei Bilder.
Morgen wird der Zug auf Piko A-Gleis auf dem NOCH-Fertiggelände Rosenheim getesstet: Enge Radien und starke Steigungen, dazu noch Kurvenweichen ... Mal sehen.
137-800-450px.jpg
Zug beim Stillstand mit nicht ganz dazu passender Lok.
138-800-450px.jpg
Zug während der Fahrt.
Inzwischen habe ich einen sechsten Rahmen mit Fahrwerk hergestellt, als Gehäuse wird provisorisch für die Testfahrten das alte, kantige Mittelwagengehäuse genommen.
Und @ Jörg: Du hast Recht, mit viel Geduld kann man die Wagenkästen (mehr oder weniger) ausrichten. Die Bilder sind aber schon davor entstanden.


Gruß,
David

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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von günni » Freitag 11. November 2011, 22:06

Moin,
warum gibt es hier kein "Daumenhochsmilie"? Das wäre für diese Arbeit angebracht.

mwk

Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von mwk » Freitag 11. November 2011, 23:59

WOW, mehr kann man nicht sagen, GEFÄLLT MIR sehr sogar :D
Ich freue mich schon sehr auf mehr Bilder.

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David
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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von David » Sonntag 13. November 2011, 17:01

Hallo,
danke erstmal.
Ich habe den Zug nun auf dem Fertiggelände getestet, mit den folgenden Streckenbedingungen:
Radius 360 / 420 mm (circa) bei Steigungen bis 5 % und Bogenweichen.
Hat funktioniert, von daher ist er definitiv als betriebssicher einzustufen.


Gruß,
David

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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von David » Samstag 3. Dezember 2011, 15:56

Hallo zusammen,

heute gibt's mal wieder ein paar Bilder.

Inzwischen habe ich alle neun Wagen betriebsfähig. Fertig sind sie ja alle noch nicht, es felhen noch Lack, Verglasung und Puffer.
PC030003-800px.jpg
Der Zug mit meiner 232 im Regalbahnhof.
PC030006-800px.jpg
Aus der Sicht der Passagiere ... Ein Gehäuse ragt recht weit vom Zug ab.
PC030007-800px.jpg
Extrem hohe Lok und extrem niedrige Wagen.
Talgo-Reihung-800px.jpg
In dieser Reihung setze ich den Zug ein.
Ich lasse den Zug auf meiner Anlage ganz normal fahren, obwohl er noch nicht ganz fertig ist.


Gruß,
David

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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von Martin D. » Montag 5. Dezember 2011, 16:03

Auch von mir Respekt!

Mich würde interessieren, wie du die Fenster im Gehäuse realisiert hast.
Und wo du die Daten der Wagen herhast. Hast du genaue Daten gehabt, oder einfach so ungefähr gebaut?

Schöne Grüße Martin
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David
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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von David » Dienstag 6. Dezember 2011, 16:35

@ Sabrina 22:
Gemessen habe ich mit dem Lineal, bei ganz wenigen Sachen habe ich meine (erst kürzlich erhaltene) Schiebelehre zur Hilfe genommen.
So exakt ist das alles gar nicht. Die Gehäuse sind teilweise seitlich geneigt (hängt mit der genauen Justierung und der Präzision der Fahrwerke zusammen) oder das eine Dach ist etwas breiter ... Aber ich würde sagen, dass sich diese Maßabweichungen (auch bei den Fahrzeugrahmen) im 1 mm-Bereich halten.
Martin D. hat geschrieben:Auch von mir Respekt!

Mich würde interessieren, wie du die Fenster im Gehäuse realisiert hast.
Und wo du die Daten der Wagen herhast. Hast du genaue Daten gehabt, oder einfach so ungefähr gebaut?

Schöne Grüße Martin
Meinst Du jetzt die Verglasung oder die Öffnungen?
Eine Verglasung ist noch nicht drin :wink: Die kommt erst nach der Lackierung in Form einer hintergeklebten Fensterfolie. Für jedes einzelne Fenster einen Einsatz einzupassen wäre bei diesem Zug eine Lebensaufgabe.
Die Öffnungen sind nach einem einfachen Prinzip, aber mit doch recht viel Aufwand so mehr oder weniger präzise geworden. Ich habe ein "Raster" aus waagerechten und senkrechten Linien passend zu den Fensterabstände auf die Ps-Platte gezeichnet (Folienstift; ist eingentlich zu dick), dann die Ecken der Fenster (per Hand mit einem 2 mm Kreuzschlitzdreher :twisted: ) ausgebohrt, damit man die Rundung hat (Tip von meinem Händler). Anschließend habe ich die Fenster entlang der Rasterlinien grob mit dem Cutter ausgeschnitten, dann mit der Feile bearbeitet, bis es stimmig aussah.

Zeichnungen (ein wenig runterscrollen) des Innenlebens gibt es bei Talgo. Dort sind auch die Fensterabstände eingetragen. Einfach ausgedruckt, aus dem Längenmaß der Zeichnung und dem H0-Längenmaß (aus Wikipedia) einen Faktor berechnet, mit dem man dann die Messwerte aus der Zeichnung in H0 umrechnet.
Die Höhe des Fensterbandes sowie einige andere Daten sind geschätzt.

Sind damit Deine Fragen geklärt? Ansonsten: Ich schreibe gerne mehr. 8)


Gruß,
David

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Re: Mein Selbstbau-Projekt: Talgo-Nachtzug

Beitrag von David » Montag 30. Januar 2012, 16:36

Heute einfach nochmal ein Foto!
2012_01300009-800p.JPG
Nicht, dass jetzt jemand denkt, das sei der Lack; nein, diese Frage habe ich noch immer nicht gelöst. Es ist einfach bedrucktes Papier. Nicht wirklich schön, aber besser als ein Albino-Talgo, oder? :shock: :wink:


Gruß,
David

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