700 Reisende im ICE saßen 3 Stunden fest

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Datterich
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700 Reisende im ICE saßen 3 Stunden fest

Beitrag von Datterich » Freitag 5. Oktober 2018, 22:25

Hier ist leider wieder ein trauriges Beispiel für "PannenManagement" am 05. Oktober 2018 bei der Deutschen Bahn:
ICE kollidiert mit Oberleitung - 700 Reisende hängen fest. Dass so etwas passieren kann, ist leider nie auszuschließen.

Und nun beginnt pünktlich das Drama, denn bei der Bahn werden zahlende Kunden im Falle von Pleiten, Pech und Pannen auf das Übelste behandelt oder nicht behandelt bzw. Stunden lang im Dunkeln stehen gelassen:
Während die Reisenden in den umgeleiteten Zügen nach Bahn-Angaben Verspätungen von etwa einer Stunde hinnehmen mussten, saßen die rund 700 Menschen in dem havarierten ICE drei Stunden fest - und das ab dem Abend im Dunkeln. Ein Passagier schilderte der "Bild"-Zeitung: "Das Licht fiel aus, die Toiletten liefen voll." Bahn-Angestellte hätten Wasser verteilt, aber zu wenig. Eine andere Mitreisende berichtete der Deutschen Presse-Agentur, eine Frau habe Platzangst im Dunkeln bekommen. Zu einer Massenpanik sei es aber nicht gekommen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

Kurz nach 20 Uhr konnten die Passagiere dann in einen Ersatz-ICE umsteigen - und ihre Fahrt Richtung Hamburg fortsetzen.
Hätten die betroffenen Erwachsenen und Kinder bei Frostwetter dort 3 Stunden zusätzlich ohne Heizung verbringen müssen?

Schade - es wird und wird nichts besser
Datterich
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Das Problem ist immer wieder die Behandlung zahlender Kundschaft nach einer Panne - das ist eine Katastrophe.

Nordexpress
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Re: 700 Reisende im ICE saßen 3 Stunden fest

Beitrag von Nordexpress » Samstag 6. Oktober 2018, 09:13

Dann erzähle ich mal von der selben Strecke, aber eine Umleitung doch mit Strom. 4h20 HH - Berlin.

Dezember 2016 war ich einige Tage in Hamburg und hatte mich im voraus entschieden ein Hauskonzert in Berlin zu besuchen. Nach dem Flug und mit der S-Bahn nach HH Hbf und in den richtigen ICE nach Berlin um kurz nach 17 Uhr eingestiegen war sehr ich stolz, dass alles klappte. Es sollte nach Berlin an 18.50 hin gehen und nach dem Konzert um 22 Uhr zurück.

Nun, keine Warnung im Lautsprecher am Bahnsteig. Genau nach Türen schliessen und erstem Anrollen wurde im Zug gemeldet, der ICE führe wegen Oberleitungsschäden zwischen HH und Berlin einen Umweg mit einer knappen Stunde längerer Fahrzeit. Wir sind dann gaanz gaanz langsam irgendwie über Uelzen und Stendhal gefahren, ich habe ein Abendessen im Speisewagen gekauft, bis irgendwo vor Spandau gemeldet wurde, wir kämen wegen eines brenneden Zuges vor uns nicht weiter.

Letztendlich rollten wir in Berlin Hhf. kurz nach 21 Uhr ein, Konzert war verpasst, ich guckte auf den Monitoren und stieg 21.30 Uhr in den erst abfahrenden ICE nach Hamburg zurück. Obwohl mit zuggebundenen Fahrscheinen unterwegs hat der freundliche Schaffner mich doch verstanden, er war mit dem selben ICE aus Hamburg gekommen.

Da die ganze 6-stündige Fahrt nun umsonst gewesen war, habe ich die beiden Fahrkarten und die Quittung fürs Speisen an die Zentrale in Frankfurt gesendet und um 100 Prozent Erstattung gebeten. Da konnte man mir aber nur die Hälfte der Hinfahrt wegen der 2+ Stunden Verspätung erstatten, 9,50 Euro, nicht mehr.

Eine sehr negative DB-Bahnerfahrung.

(Hier in Dänemark bei der DSB - wo auch ganz viel unpünktlich läuft - gibts schon bei einer 30-Minutigen Anfunftsverspätung die Möglichkeit eine frei anwendbare Freifahrt für dieselbe Strecke zu wählen statt Gelderstattung.- Oder 25/50/75/100 % Geld zurück nach 30/60/90/120 Minuten Verspätung.)
Tschüss Nord-Express
"Die kleine Welt ist die grösste"
Mega Straßenbahnmuseum Dänemark

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