Schwerster Zug der Bahn fährt in Hamburg ....

Alles zum Thema Eisenbahn im Maßstab 1:1

Juergen P.

Schwerster Zug der Bahn fährt in Hamburg ....

Beitrag von Juergen P. » Sonntag 23. November 2003, 13:25

Moin,
folgendes habe ich heute im Hamburger Abendblatt gefunden
(anschliessend auch im Internet http://www.abendblatt.de):

Schwerster deutscher Güterzug bringt Erz nach Salzgitter

Hamburg (dpa/lno) - Der schwerste Güterzug, der je auf dem deutschen Eisenbahnnetz gefahren ist, startet in der Nacht zum Montag im Hamburger Hafen. Der gut 600 Meter lange Zug mit drei Lokomotiven transportiert 6000 Tonnen Erz aus Kanada, Schweden und Brasilien zum Stahlwerk nach Salzgitter, teilte die Hamburger Wirtschaftsbehörde mit. Ein Güterzug mit einer Lokomotive zieht 2500 Tonnen. Der schwere Erzzug kann jetzt fahren, weil die gut 200 Kilometer lange Strecke Hamburg-Salzgitter von 22,5 auf 25 Tonnen Achslast umgerüstet wurde.

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erschienen am 23.11.2003 um 12:34 Uhr
© Hamburger Abendblatt

tschüss
Juergen P.

Juergen P.

... fährt doch nicht ...

Beitrag von Juergen P. » Montag 24. November 2003, 12:56

Moin,
Nachtrag zu der Meldung vom Wochenende:
Er fährt doch nicht, die Bahn hat sich verrechnet :lol: oder :oops:

aus: http://www.ndr.de/ndr/regional/detail_l ... 1124105528
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Verkehr

Start des schwersten deutschen Güterzuges verzögert sich

Die Fahrt des bislang schwersten Güterzug auf dem deutschen Schienennetz hat sich verzögert. Der Zug wiege rund 150 Tonnen zuviel, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Der Grund für die Überlast soll heute von Sachverständigen ermittelt werden. Nach Informationen von NDR 1 Radio Niedersachsen soll das Gewicht der drei Lokomotiven nicht ausreichend berücksichtigt worden sein. Der Zug könne frühestens am Abend losfahren, so der Bahnsprecher.

6.000 Tonnen Erz von Hamburg nach Salzgitter

Der Güterzug sollte 6.000 Tonnen Bruttolast Erz aus Kanada, Schweden und Brasilien vom Hamburger Hafen zum Stahlwerk Salzgitter transportieren. Er ist gut 600 Meter lang und besteht aus 39 sechsachsigen Waggons. Die Last wird von zwei elektrischen Lokomotiven gezogen und zusätzlich von hinten mit einer dritten Lok geschoben. Für den Schwertransport wurde die Strecke Hamburg – Salzgitter umgerüstet. Auf den 200 Kilometern wurde die Achslast von 22,5 auf 25 Tonnen erhöht. Die Fahrzeit beträgt etwa vier Stunden.
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tschüss
Juergen p.

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Uli
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Nächster Nachtrag: ...und er fährst doch!

Beitrag von Uli » Dienstag 25. November 2003, 16:16

Nächster Nachtrag: ...und er fährst doch!

Berlin, den 25. November 2003, Quelle: PM Stinnes AG/HANSAPORT Hafengesellschaft mbH

Schwerster Güterzug Europas geht jetzt auf die Reise – High-Tech-Logistik für die Stahlindustrie

Stinnes und Hansaport führen Testlauf mit 6000-Tonnen Erzzug auf der Strecke Hamburg-Hansaport – Salzgitter durch

Nach anfänglichen Abstimmungsschwierigkeiten am gestrigen Montag und schneller Absprache mit allen Beteiligten hat heute der Testzug Premierenfahrt: Der mit 6.000 Tonnen Bruttolast schwerste Güterzug Europas mit drei Lokomotiven der Baureihe 151 mit zusammen über 24.000 PS und 39 sechsachsigen Waggons der Gattung „Faals“.

Hinter dem Testlauf verbergen sich komplexe logistische Abläufe: Um das Stahlwerk der Salzgitter AG in Salzgitter mit Eisenerz zu versorgen, ist ein ausgeklügelter Pendelverkehr zwischen Hamburg-Hansaport, wo das Erz aus aller Welt angelandet wird, und dem Stahlwerk erforderlich. Vollautomatische Beladeabläufe bilden Anfang der Logistikkette, dahinter liegen rund 200 Schienenkilometer, die in festem Fahrplan von täglich bis zu vier Zugpaaren befahren werden. Beladen erreichen die Züge 80 Kilometer pro Stunde, zurück geht es leer mit 120 Kilometer pro Stunde im Pendelbetrieb.

Bisher hatten die Züge 5.400 Tonnen Bruttolast. Nachdem die Strecke in den letzten Monaten für Achslasten von 25 Tonnen ertüchtigt worden war, beginnen nun die Testverkehre mit der höheren Achslast. Sollten die Tests erfolgreich verlaufen, werden im Anschluss daran die 6000-Tonnen-Verkehre durch die Stinnes AG planmäßig aufgenommen. Zielsetzung der Partner ist es, die Logistik damit in Zukunft noch effizienter zu gestalten. Der Testzug folgt der Streckenführung ausgehend von Hamburg-Hansaport (Abfahrt gegen 23.50h) über Lüneburg – Uelzen – Celle – Lehrte – Peine nach Salzgitter-Beddingen (Ankunft gegen 4Uhr)

Hansaport ist der größte Hafen für den Umschlag von trockenen Massenschüttgütern (Eisenerz und Kohle) in Deutschland. Gesellschafter sind die Salzgitter AG (51%) sowie die Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG (49%). Hauptkunde ist die Salzgitter AG mit einem Erzbedarf von etwa 5,6 Millionen Tonnen und einem Import-Kohlebezug von etwa 1,4 Millionen Tonnen pro Jahr. Insgesamt wird die Eingangstonnage im Jahr 2003 etwa 12,5 Millionen Tonnen betragen. Hansaport belädt täglich bis zu 18 Züge mit einer Ladung von rund 2.300 Tonnen bis 4.500 Tonnen.

Die Stinnes AG ist ein Unternehmen der Deutschen Bahn AG. Als Führungs-gesellschaft für alle Transport- und Logistikangebote wurden unter dem Stinnes-Dach die bisherige Tochter Schenker und die Güterverkehrsaktivitäten der Bahn zusammengeführt. Mit einem Umsatz von 11 Mrd. Euro und rund 65.000 Mitar-beitern in allen Wirtschaftsregionen zählt das Unternehmen zu den führenden Transport- und Logistik-Dienstleistern weltweit.
*** Ei Gude, Uli ***

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H0-Holger
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Re: Nächster Nachtrag: ...und er fährt doch!

Beitrag von H0-Holger » Dienstag 25. November 2003, 17:35

Uli hat geschrieben:[...] mit drei Lokomotiven der Baureihe 151 mit zusammen über 24.000 PS und 39 sechsachsigen Waggons der Gattung „Faals“.
[...]
Das dürfte so nicht ganz erlaubt sein, denn 39 Waggons à 6 Achsen plus drei Loks à 6 Achsen ergeben genau 252 Achsen, aber auf den Gleisen der DBAG dürfen maximal 250 Achsen in einem Zug sein. Oder gibt es hierfür eine Ausnahmegenehmigung? Mit der Maximallänge (700 Meter) gibt es ja kein Problem. Ich tippe mal auf eine nachschiebende 140.

Weiß jemand genaueres? Ich habe heute abend leider keine Zeit, um zum Hansaport zu fahren und das Schauspiel zu beobachten.

Was mir weiter auffällt: ich habe auch schon früher gehört, daß diese Erzwagen im Leerzustand 120 km/h fahren dürfen, aber warum heißen die dann "Faals" und nicht "Faalss"? Fragen über Fragen...
Gruß
Holger
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Beitrag von Flo K (der erste) » Dienstag 25. November 2003, 22:50

Hallo Holger!

Sehr interessante Fragen!
Lass uns das doch vielleicht demnächst mal zusammen rausfinden...
Zu zweit wird einem zu der Stunde nicht so schnell langweilig!

Vielleicht können wir ja sogar erste Fotos liefern...(?)

Greez

Flo
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Beitrag von Manfred » Mittwoch 26. November 2003, 00:32

Hallo
H0-Holger hat geschrieben: ...

Das dürfte so nicht ganz erlaubt sein, denn 39 Waggons à 6 Achsen plus drei Loks à 6 Achsen ergeben genau 252 Achsen, aber auf den Gleisen der DBAG dürfen maximal 250 Achsen in einem Zug sein. Oder gibt es hierfür eine Ausnahmegenehmigung?
...
Originaltext aus der Fahrdienstvorschrift:

„Ein Zug darf in der Regel höchstens 250 Achsen stark sein. In einer Beförderungsanordnung oder Fahrplananordnung dürfen bis zu 252 Achsen zugelassen sein"

Die ganze Sache hat folgenden technischen Hintergrund: Für automatische Gleisfreimeldeanlagen gibt es u. a. Achszählanlagen. Dort werden am Beginn eines Gleisabschnitts die Achsen eines einfahrenden Zuges gezählt (eingezählt). Am Ende des Gleisabschnitts werden die Achsen nunmehr ausgezählt. Werden nun genau so viele Achsen ausgezählt, wie eingezählt wurden, so wird der Gleisabschnitt wieder als frei gemeldet.
Diese Achszählanlagen können nun aber nur bis 255 zählen (8 bit, d. h. von 0 bis 255). Züge ab 256 Achsen würden dann Störungen verursachen.

H0-Holger hat geschrieben: ...
Ich tippe mal auf eine nachschiebende 140.
...
Dass hier eine 140 nachschiebt, glaube ich nicht. Die Wagen dieses Zuges werden mit Mittelpufferkupplung ausgerüstet sein. Die bei solchen Zuglasten erforderlichen Zugkräfte würde die normale Schraubenkupplung nicht mehr aushalten. Soweit ich weiß, gibt es nur bei der BR 151 einige Loks, die mit Mittelpufferkupplung ausgerüstet sind.

Manfred

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Beitrag von ofronk » Mittwoch 26. November 2003, 02:11

WOW... :shock:
@Manfred....

Da kennt sich aber einer mächtig aus. :clap:

Bitte jetzt nicht falsch verstehen. Das ist absolut ehrlich gemeint. Deine Antwort auf Holgers Fragen (und Holger gilt bei mir als Fachmann) haben mich schwer beeindruckt und absolut überzeugt.

Schon komisch. Ich schreibe nicht böses oder falsches und versuche trotzdem im Vorfeld zu vermeiden dass man mich falsch versteht. Warum eigentlich?

Zurück zum Thema: Manfred, woher hast du all dieses Wissen? Frage rein aus Neugierde.
Oliver...
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Beitrag von H0-Holger » Mittwoch 26. November 2003, 10:13

@Manfred: danke, damit kann ich mir jetzt die dritte 151 erklären. Ich hatte vermutet, daß man der 140 eine Automatikkupplung angehäkelt hätte, aber das wäre dann ja nicht nötig.

@ofronk: danke für die Blumen, ich wußte gar nicht, daß ich ein Experte bin :D.
Gruß
Holger
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Beitrag von Sebastian » Mittwoch 26. November 2003, 16:33

Hallo allerseits,

ich bin in letzter Zeit dabei mal so einen Erzganzzug nachzustellen (so immer wieder mal ein paar Wagen) aber wie sieht der Wagen Faals aus? Also 6 Achsen hat der, un ddarf bis zu 120 fahren. Ich hab eeinen Erzwagen von Roco in Cargo version auf den das genau zutrifft. Den gibts auch in normalbraun mit der Beschriftung Peine und Salzgitter. Ist das der? ich aheb nämlich alle meine Wagen gut verpackt bis der dreck von der Anlage weg ist denn ich bin halt schwer am Faller Car System am bauen.

Sebastian

EDIT: Der Manfred hat ziemlich viel drauf wenns um die DB geht. Ich schätze mal der arbeitet da...
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Beitrag von H0-Holger » Donnerstag 27. November 2003, 15:35

@Sebastian: um genau diese Wagen geht es. Meines Wissens gibt es drei Versionen: rot, braun mit "Peine + Salzgitter"-Anschrift und braun ohne diese Anschrift.

Mir fehlen jetzt nur noch zwei Loks der Baureihe 151, 37 Wagen und eine ausgediente Turnhalle, wo ich das Geschütz fahren lassen kann... :D

Im MiWuLa fährt übrigens die "Kurzvariante" mit "nur" zwei Loks und 29 Wagen. Das sieht aber trotzdem imposant aus.
Gruß
Holger
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Beitrag von Sebastian » Donnerstag 27. November 2003, 16:16

Hmm ich hab da noch ne Frage: Ich meine mal gelesen zuhaben das die 151 nur 100 kmh fahren kann. In meinem zugsimulator ist das auch so. Wie ist das jetzt mit dem Bericht zu erklären der meint das der Zug zurück mit 120 fährt? Ham die die Loks umgebaut?

Nun ja, Holger deine Zahlen lassen sich genau auf meine übertragen! Ich habe bisher 2 Wagen und noch keine Lok dafür. Mich hat das Projekt auf jeden Fall gepackt, weil ich entdeckt habe das man die entladen kann. Man muss nur eine Magnetspule unter das Gleis bauen, dann entlädt er sich selbst. Man kann oben die Zierbeladung ganz einfach rausnehmen, und in dem Beipackzetrtel steht drin wie man das montieren muss. Ich habe damit schon sooooo oft mobile Verladungsrampen gebaut, aber jetzt hab ich keine in meine Anlage eingeplant.

Aber da gibts noch ein Problem: DIe Roco Wagen müssen an der innenseite noch bearbeitet werden, zumindwest müssen die Mechanischen Teile eingepackt werden, damit sich das Erz nicht da fest setzt, dann schließt der Wagen nicht mehr richtig. Mit einer kleinen PLastikkappe lässt sich das aber lösen.

Vielleicht könnten wir mal ein Projekt machen einen Gleisplan für eine Beladestation machen mit Hafen und die Gleispläne hier veröffentlichen und dann vielleicht noch einen Hochofen (vielleicht mit Stahlwerk) noch als Gegenstück machen. Stahlwerk deshalb, weil man seeehr schön mit den EAOS Wagen, die Recycling Eisen bringen auch wunderschöne be- und entladesessions machen kann mit elektromagneten und Portalkran.

Jaa ich habe da ne Menge ideen, wir könnten ja mal so ein paar Pläne machen und hier vergleichen. Vielleicht hat ja jemand schon so was gebaut... man weis nicht. Ich werde auber auf jeden Fall mal die Ganzzüge dazu mir Zulegen, ob dann mal was mit ent unf beladen und so wieter kommt seht in den Sternen. erst mal die Container. Aber erst noch das Faller Car System.

Sebastian
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Beitrag von H0-Holger » Donnerstag 27. November 2003, 16:46

Die 151 ist von jeher für 120 km/h zugelassen. Da mußt Du wohl Deinen Zusi neu kalibrieren :)
[...] Nun ja, Holger deine Zahlen lassen sich genau auf meine übertragen! Ich habe bisher 2 Wagen und noch keine Lok dafür. [...]
Ich habe immerhin schon eine Lok dafür, fehlen also "nur" noch zwei. Aber dieses Projekt werde ich erstmal nicht weiterverfolgen, denn zum einen kann ich den Zug im MiWuLa ja immer wieder sehen, und zum anderen gibt das mein Dachbodenplatz nicht her :?
Gruß
Holger
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Beitrag von Sebastian » Donnerstag 27. November 2003, 21:58

Hmm vielleicht haben ja andere trotzdem Lust mal einfach so ein paar Pläne zu machen. das Planen ist ja eine der schönsten sachen an der eisenbahn...
Ich würde an deiner Stelle dann einfach noch dummies besorgen. ich habe dafür 3 mal die 232 in allen Versionen, die fuhr auch mal mit so Zügen rum

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Beitrag von Stef@n » Donnerstag 27. November 2003, 23:07

Salü Fans,

Die schwersten Züge auf deutschen Gleisen befördern Eisenerz von den Überseehäfen zu großen Stahlwerken.

Einer dieser Züge fährt seit über 20 Jahren schon von Rotterdam über Venlo an der Deutsch-Niederländischen Grenze nach Dillingen im Saarland. Er besteht aus 40 sechsachsigen Erzwagen mit je 130t, die in Deutschland von zwei sechsachsigen Güterzugloks der Baureihe 151 gezogen werden.

Erzzug Rotterdam-Maasvlakte - Venlo - Koblenz-Mosel Gbf - Ehrang - Dillingen Hochhofen bestehend aus:
40 Wagen Faal(n)s 150 oder 151 (je 6 Achsen, beladen Achslast = 22,5 t)

beladen: Bruttolast 5.130 t, 610 m lang, Vmax = 80 km/h, 2 x BR151 bzw. 3 x raillion 6400
leer: Bruttolast 1.420 t, 610 m lang, Vmax = 100 km/h, 2 x BR151 bzw. 2 x raillion 6400

Auf seiner Fahrt nach Dillingen muss dieser Zug die "Bengeler Rampe" aus dem Moseltal hinauf nach Trier mit einer Steigung von ca. 10 Promille überwinden (d.h. die Hangabtriebskraft beträgt etwa 1,0% der Gewichtskraft des Zuges). Die Erzzüge erhalten auf diesem Streckenabschnitt "grüne Welle", sie fahren also ohne Halt durch.

Und als dieser Zug, der vor über 20 Jahren startete, die ersten Fahrten erledigte, durfte er auf seiner Strecke eigentlich nicht stehenbleiben. Wenn doch, dann konnte er nur mit Dieselkraft angeschoben werden. Bei den ersten Anfahrversuchen fackelte mehrmals die Oberleitung ab, woraufhin dann erst mit verminderter Anzahl Waggons gefahren wurde. Ich kenne diese beiden Zugpaare von und nach Dillingen(Saar) als die pünktlichsten Züge der DB.

Sozusagen ist der Zug nun nicht neu. Es gibt nun halt nur eine Erhöhung der Bruttolast/Achslast auf einer relativ kurzen Strecke.

Hier gehts zu vielen Bildern des Erzzuges:
http://www.zu-den-zuegen.de/Seiten/Mosel/mosel4-5.htm oder
http://www.zu-den-zuegen.de/Seiten/Mosel/mosel4-5b.htm

oder mal in einer ungewöhnlichen Zusammensetzung:
http://home.arcor.de/jens.breitkopf/fot ... s/sdl1.jpg oder
http://home.arcor.de/jens.breitkopf/fot ... s/sdl3.jpg
Zuletzt geändert von Stef@n am Freitag 28. November 2003, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
tschüs...
...Stef@n aus dem Saarland


PS: Wer mir mailt, der schreibt an stefan(at)diwo(dot)eu :)
oder sieht mal unter :arrow: www.diwo.eu oder :arrow: www.mef-heusweiler.de nach!

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Beitrag von Sebastian » Freitag 28. November 2003, 13:01

Hallo, die Züge fahren ja 20 km vor meiner Haustüre vorbei! Ich kannte die schon mit den genzen Facts die mein Vorredner sehr gut dargestellt hat. ide Bilder sind besonders schön. Dochh was ist das denn dafür ein Unfall? Frontalzudsammenstoß 2 er Züge?

Nun ja, aber ich denke auf der Anlage kann man sich auch mit einem nicht weniger imposanten Erzzug mit 2300 Tonnen begnügen. Wieviele Wagen braucht man dann? Und mit fahren die auch mit einer 151 (oder eher2?)

Sebastian
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Beitrag von Sebastian » Dienstag 2. Dezember 2003, 22:09

Hallo,

da hab ich jetzt noch ein paar Fragen:
-wann darf ein Güterzug wie schnelle fahren, wann 80, wann 90 und wann 100 oder 120. PIC ist klar der fällt sowieso raus.
Das mit der Achsenlast ist auch nicht so ganz klar. Das Gewicht des Wagens entscheidet sich nach der Streckenklasse. Aber wie ist das mit den Loks? Der ICE Triebkopf wiegt glaub ich so 120t das macht ne Achsenlast von 30t das fällt ja ganz raus! Und die anderen Loks haben ja auch recht schwere Achsenlasten mit so um die 20t. Oder gilt das Streckenklassement nur für Wagen?
Und warum darf der Faals nur 80 fahren mit 25t Achsenlast? Der darf doch beladen normal 100 fahren, oder?

Sebastian
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Gast

Beitrag von Gast » Freitag 5. Dezember 2003, 21:40

ofronk hat geschrieben:WOW... :shock:
Schon komisch. Ich schreibe nicht böses oder falsches und versuche trotzdem im Vorfeld zu vermeiden dass man mich falsch versteht. Warum eigentlich?
:D Olli, schreib wie Dir "der Schnabel gewachsen" ist und lass Dich nicht verbiegen. Das ist gut so!

So genaue Kenntnisse über die zulässige Achsenzahl kann nur jemand haben, der bei der DB AG beschäftigt ist.

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Manfred
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Beitrag von Manfred » Montag 15. Dezember 2003, 01:27

Hallo

@ofrok

Ich hatte Dich schon nicht falsch verstanden.
Und zu Deiner Frage, woher ich das alles weiß, ich bin bei der Bahn beschäftigt, genauer bei DB Cargo, heißt seit den 1. September Railion.
Ich habe Dich leider etwas lange auf meine Antwort warten lassen, aber ich habe es irgend wie nicht schneller auf die Reihe bekommen.

@Sebastian

Dass Du in Deinem Beitrag vom 26.11. richtig geschätzt hast, kannst Du ja schon an meiner Antwort an ofrok sehen.
Aber nun mal zu Deiner letzten Frage, der Geschwindigkeit von Güterzügen.
Güterzüge dürfen in Bremsstellung G 100 km/h fahren, in Bremsstellung P 120 km/h. Früher durften Güterzüge in Bremsstellung G 80 km/h fahren, dann hat man die Geschwindigkeit für diese Güterzüge auf 90 km/h heraufgesetzt, später dann auf 100 km/h, aber frage mich bitte jetzt nicht, wann man die Geschwindigkeit heraufgesetzt hat.
Nachgeschobene Züge (nicht nur Güterzüge) dürfen 80 km/h fahren, wenn die Schiebelok mit dem Zug gekuppelt ist. Ist die Schiebelok nicht mit dem Zug gekuppelt, so dürfen diese Züge 60 km/h fahren.
Die meisten Güterwagen sind für 100 km/h zugelassen, viele auch für 120 km/h. Güterwagen, die nur langsamer fahren dürfen, gibt es kaum noch.
Soweit dazu, wie schnell Güterzüge fahren dürfen.

Die meisten Güterzüge fahren heutzutage in Bremsstellung P und 100 km/h. Beladen Ganzzüge fahren meistens 90 km/h. Güterzüge in Bremsstellung G meistens 90 km/h, einige auch nur 80 km/h.
Einige Güterzüge dürfen, wenn sie LZB-geführt sind, 120 km/h fahren, ansonsten 100 km/h.
Dass Züge, die von einer 290 bzw. 294 befördert werden, nur 80 km/h fahren, dürfte auch klar sein.

Dass die Güterzüge nicht immer die Geschwindigkeit fahren dürfen, die die Güterwagen erlauben, hat noch eine anderen Grund. Jeder Zug muss eine bestimmte Bremskraft (mal einfach ausgedrückt) haben, damit er innerhalb des Vorsignalabstandes anhalten kann. Für höhere Geschwindigkeiten muss diese auch entsprechend höher sein. Deshalb nutzt man die mögliche Geschwindigkeit der Wagen nicht immer aus.
Für LZB-geführte Züge stehen längere Bremswege zur Verfügung, deswegen dürfen diese auch teilweise schneller fahren.

Wie schnell ein Zug nun im einzelnen fahren darf, steht im Fahrplan des jeweiligen Zuges, auch wie wieviel Bremskraft er haben muss.

Soweit dazu, wie schnell Güterzüge fahren dürfen. Dass es auch Langsahmfahrstellen gibt, wo diese Geschwindigkeiten nicht gefahren werden dürfen, dürfe auch klar sein.

In der Vergangenheit sind Güterzüge nicht so schnell gefahren, in der Epoche 3 lag die Geschwindigkeit von Güterzügen bei 60 km/h, Eilgüterzüge fuhren auch etwas schneller.

Weiterhin kann es möglich sein, dass ein Zug in einer Steigung seine zulässige Geschwindigkeit nicht erreicht. Bei einer Diesellok kann es durchaus vorkommen, dass sie sich mit einem schweren Zug mit 30 km/h den Berg „hinauf quält".

Noch zu den Achslasten. Ein ICE-Triebkopf hat keine 120 t, der liegt etwa bei 80 t. E-Loks liegen bei 20 t Achslast, die 152 bei fast 22 t.
Stecken der Klasse A und B dürfte es in Deutschland nicht mehr geben. Die DB und DR hatten ihre Hauptstecken für 20 t Achslast ausgebaut.
Soweit mir bekannt ist, dürfen bei der DB mittlerweile fast alle Hauprstrecken für die Klasse D ausgebaut sein, dass sind 22,5 t. Trotzdem werden Wagen mit einer Achslast von über 20 t als Schwerwagen geführt.

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Beitrag von N-Jörn » Montag 15. Dezember 2003, 01:41

falls hier jemand mit LZB nichts anfangen kann,
HIER ist es recht gut erklärt.

Nachtrag: auch für die bremsstellungen habe ich etwas gefunden ...
Google scheint doch was zu bringen :)
Bremsstellungen
Zuletzt geändert von N-Jörn am Montag 15. Dezember 2003, 01:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Flo K (der erste) » Montag 15. Dezember 2003, 01:45

Hallo Manfred

Wie immer wirklich sehr interessante Ausführungen von Dir!

DANKE!

Danke auch an N-Jörn, der LZB-Link ist wirklich sehr gut!

Allerdings gibt es doch mittlerweile auch Güterzüge die deutlich schneller fahren als 120 Km/h!

Betses Beispiel ist doch der Parcel InterCity, der mit bis zu 160 Km/h unterwegs ist.

Wahrscheinlich fährt er wieder mit einer anderen 'Bremsstellung' (was auch immer das ist?), aber sicherlich kannst Du uns auch darüber noch aufklären.

Schonmal vielen Dank im voraus für die viele Mühe...

Flo
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