Idylle in Oberbayern: Die Kochelseebahn

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Lastabwurf

Idylle in Oberbayern: Die Kochelseebahn

Beitrag von Lastabwurf » Mittwoch 22. Dezember 2010, 00:21

Die 36 Kilometer lange Kochelseebahn von Tutzing in die idyllische Voralpenregion zwischen Isar und Loisach lässt heute nicht mehr erahnen, dass umfangreiche Kohlevorkommen bei Penzberg und Kochel den Bau dieser Strecke auslösten.

Am 16. Oktober 1865 wurde die Bahnstrecke von Tutzing bis Penzberg in Betrieb genommen und am 23. Mai 1868 eröffnete auch der zweite Streckenabschnitt bis Kochel. Bis zum März 1925 wurde die gesamte Strecke elektrifiziert. Vom einstigen Güterverkehr ist nichts übrig geblieben.

Bis 1959 führte auch die Isartalbahn von München bis in den Bahnhof Bichl (erstes Bild), auf dessen erhaltenem Teilstück nach Wolfratshausen die S-Bahn fährt.

Im Bahnhof Seeshaupt (viertes Bild) wurde die Münchner 111.005 mit der RB 30417 abgelichtet. Schon zwischen 1983 und 1986 waren Loks der Baureihe 111 als “Nebenbahnretter” auf der damals stilllegungsgefährdeten Kochelseebahn unterwegs. Zwei geliehene 111 (111.115 und 111.150 mit S-Bahn Bauchbinde), die ursprünglich für den S-Bahn Verkehr in Nordrhein Westfalen beschafft worden waren, ermöglichten mit ihrer zeitmultiplexen Wendezugsteuerung (ZWS) einen rationellen Betrieb.

Heute sind auf der Kochselseebahn planmäßig Triebzüge der Baureihe 425 im Einsatz. Lokbespannte Züge fahren nur als seltener Ersatz bei Fahrzeugmangel.

Die barocke Pracht des im 8. Jahrhundert gegründeten Klosters Benediktbeuern zeugt noch heute von der wichtigen Stellung der Ordensgemeinschaften. Heute ist im Kloster eine Hochschule untergebracht. Mönche waren bekanntlich keine Kostverächter und so lässt sich im Klosterbräustüberl auch heute noch altbayerisch speisen. Und trinken. Die Kochselseebahn führt direkt am Kloster vorbei (letztes Bild).

Das bekannte Walchenseekraftwerk befindet sich in der Nähe der Endstation Kochel. Zwischen Walchensee und dem Kochelsee wird das natürliche Gefälle von 200 Metern genutzt. Die Turbinen des Kraftwerkes beliefern seit 1924 das Landesnetz und das Netz der Deutschen Bahnen mit Strom.
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