Sonderausstellung zum Tag der deutschen Einheit
- Peter Müller
- Forumane
- Beiträge: 4291
- Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:43
Anhand dieser Dioramen habe ich meinem Sohn die Geschichte der deutschen Teilung und Wiedervereinigung erzählt. Kurz, aber sehr anschaulich, wie da zunächst nur ein weißer Strich über die Straße gezogen wurde. Dann die Schlagbäume, dann die erste Mauer usw.
Am Anfang standen die sieben Kästen auch so, dass man zig mal zwischen zwei Darstellungen hin und her pendeln konnte und wie bei einem Suchbild die Unterschiede finden musste. Später wurden die Schaukästen dann etwas "schöner" (um 45° verdreht) aufgestellt, da war das aus meiner Sicht leider nicht mehr ganz so einfach. Vielleicht hatte ich mich auch zu sehr an die Aufstellung vorher gewöhnt. Vince ist mit mir bestimmt ein halbes Dutzend mal in den Raum gegangen. Immer wieder hatte er neue Fragen, die ihm auf den Nägeln brannten.
Es waren auch viele Besucher in dem Raum, die waren gar nicht darauf vorbereitet, im MiWuLa so "schwere Kost" vorzufinden. Sie wären schnell wieder draußen gewesen, hätte man nicht einen kleinen Hinweis gegeben (es standen überall Hinweise, aber nicht jeder achtete darauf). Plötzlich fingen sie auch an zu entdecken, und schauten sich alle Szenen noch ein paarmal an.
Ich habe auch erfahren, dass schon seit vielen Jahren der Wunsch seitens des Wunderlandes bestand, in dieser Art und Weise tätig zu werden. Mal schauen, was wir da noch zukünftig alles erwarten können .
Am Anfang standen die sieben Kästen auch so, dass man zig mal zwischen zwei Darstellungen hin und her pendeln konnte und wie bei einem Suchbild die Unterschiede finden musste. Später wurden die Schaukästen dann etwas "schöner" (um 45° verdreht) aufgestellt, da war das aus meiner Sicht leider nicht mehr ganz so einfach. Vielleicht hatte ich mich auch zu sehr an die Aufstellung vorher gewöhnt. Vince ist mit mir bestimmt ein halbes Dutzend mal in den Raum gegangen. Immer wieder hatte er neue Fragen, die ihm auf den Nägeln brannten.
Es waren auch viele Besucher in dem Raum, die waren gar nicht darauf vorbereitet, im MiWuLa so "schwere Kost" vorzufinden. Sie wären schnell wieder draußen gewesen, hätte man nicht einen kleinen Hinweis gegeben (es standen überall Hinweise, aber nicht jeder achtete darauf). Plötzlich fingen sie auch an zu entdecken, und schauten sich alle Szenen noch ein paarmal an.
Ich habe auch erfahren, dass schon seit vielen Jahren der Wunsch seitens des Wunderlandes bestand, in dieser Art und Weise tätig zu werden. Mal schauen, was wir da noch zukünftig alles erwarten können .
Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
Hallo!
Wie Peter beschreibt, geht es darum Fragen aufzuwerfen und nach Antworten zu suchen.
Das ist generell die Aufgabe historischer Betrachtungen.
In diesem Sinne habe ich eine Frage in zwei Sätzen gestellt, ich kann die Nervosität nicht ganz verstehen, die dann entstanden ist.
Wenn ich geschichtlich etwas darstelle, dann muss das auch kritisiert werden dürfen, liegt in der Natur der Sache.
Auch wenn dieses Forum sich vorrangig dem Modellbau widmet.
Es ging doch nicht darum eine mehr oder weniger gute Unterhaltungsleistung zu erbringen und dafür mehr oder weniger Applaus zu bekommen, sondern Nachdenken hervorzurufen.
Bundespräsident Richard von Weizäcker sprach am 8.Mai 1985
Gut finde ich die Nachricht von Peter:
Achim
Wie Peter beschreibt, geht es darum Fragen aufzuwerfen und nach Antworten zu suchen.
Das ist generell die Aufgabe historischer Betrachtungen.
In diesem Sinne habe ich eine Frage in zwei Sätzen gestellt, ich kann die Nervosität nicht ganz verstehen, die dann entstanden ist.
Wenn ich geschichtlich etwas darstelle, dann muss das auch kritisiert werden dürfen, liegt in der Natur der Sache.
Auch wenn dieses Forum sich vorrangig dem Modellbau widmet.
Es ging doch nicht darum eine mehr oder weniger gute Unterhaltungsleistung zu erbringen und dafür mehr oder weniger Applaus zu bekommen, sondern Nachdenken hervorzurufen.
Bundespräsident Richard von Weizäcker sprach am 8.Mai 1985
Wir dürfen den 8. Mai 1945 (Kriegsende) nicht vom 30. Januar 1933 (Machtübertragung an Hitler) trennen.
Es gab keine "Stunde Null",..
Im Sinne dieser Ausführungen hab ich meine Fragen an den zeitlichen Rahmen der Konzeption der Ausstellung gestellt.Es war Hitler, der zur Gewalt griff. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bleibt mit dem deutschen Namen verbunden.
Während des Krieges hat das nationalsozialistische Regime viele Völker gequält und geschändet.
Am Ende blieb nur noch ein Volk übrig, um gequält, geknechtet und geschändet zu werden: das eigene, das deutsche Volk. Immer wieder hat Hitler ausgesprochen: wenn das deutsche Volk schon nicht fähig sei, in diesem Krieg zu siegen, dann möge es eben untergehen. Die anderen Völker wurden zunächst Opfer eines von Deutschland ausgehenden Krieges, bevor wir selbst zu Opfern unseres eigenen Krieges wurden.
Es folgte die von den Siegermächten verabredete Aufteilung Deutschlands in verschiedene Zonen. Inzwischen war die Sowjetunion in alle Staaten Ost- und Südosteuropas, die während des Krieges von Deutschland besetzt worden waren, einmarschiert. Mit Ausnahme Griechenlands wurden alle diese Staaten sozialistische Staaten.
Die Spaltung Europas in zwei verschiedene politische Systeme nahm ihren Lauf. Es war erst die Nachkriegsentwicklung, die sie befestigte.
Aber ohne den von Hitler begonnenen Krieg wäre sie nicht gekommen. Daran denken die betroffenen Völker zuerst, wenn sie sich des von der deutschen Führung ausgelösten Krieges erinnern.
Im Blick auf die Teilung unseres eigenen Landes und auf den Verlust großer Teile des deutschen Staatsgebietes denken auch wir daran. In seiner Predigt zum 8. Mai sagte Kardinal Meisner in Ost-Berlin: "Das trostlose Ergebnis der Sünde ist immer die Trennung."
Gut finde ich die Nachricht von Peter:
Dabei wünsche ich viel Erfolg und auch manch spannende Diskussion.dass schon seit vielen Jahren der Wunsch seitens des Wunderlandes bestand, in dieser Art und Weise tätig zu werden.
Achim
now butter by the fishes
@Achim:
Die Dioramen behandeln das Thema "Deutsche Teilung" und nicht "Deutsche Geschichte der letzen 100 Jahre"!
Sicherlich muss man als Hintergrundinformation wissen, dass diesem Teil der Geschichte das Ende des 2. Weltkrieges und die Besetzung Deutschland der vier Siegermächte: USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion vorrausgeht. Als am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation ausgeprochen wurde, ist Deutschland beim Potsdamer Abkommen in vier Besatzungszonen aufgeteilt worden. Ziel war es das Deutschland nie wieder die Macht bekommt die es vorher hatte.
Doch muss man dazu hinzufügen: drei Besatzungsmächte waren "westlich-kapitalistisch" und eine (Sowjetunion") östlich-sozialistisch" oder man kann sagen stalinistisch. Die Hauptstadt Berlin wurde zudem ebenfalls in vier Sektoren aufgeteilt. Durch unterschiedliche Ansichten führte es bald zu Spannungen zwischen Ost und West. Bestes Beispiel sei hier die Berlin-Blockade genannt von Juni 1948 - Frühjahr 1949. Und wo der damalige Bürgermeister Ernst Reuter die bekannten Worte sprach:
Im Juni 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland aus der Taufe gehoben, am 7. Oktober desselben Jahres wurde im Sowjetsektor die "Deutsche Demokratische Republik" gegründet. Zwei deutsche Staaten, zwei verschiedene Systeme. Während die Bundesrepublik demokratisch ist - so wie wir es kennen, war die DDR sozialistisch-kommunistisch. Es regierte nur eine Partei, die SED, "die Volkskammer" war nur ein Scheinparlament. Die Entscheidungen traf das Zentralkomitee (ZK) unter ihren Generalsekretär (erst Walter Ulbricht, später Erich Honecker).
Daneben gab es weitere Unterschiede: in der Bundesrepublik gibt es die freie Marktwirtschaft, in der DDR, wie in allen kommunistischen Staaten die Planwirtschaft. Spätestens bei beiden Staatsgründungen war klar dass Deutschland für immer geteilt war.
Warum aber dann der Mauerbau?
Viele Menschen im Ostsektor sahen im "goldenen Westen" ihre Zukunft wo sie sich frei entfalten konnten und nicht vom Staat gesagt bekamen was richtig und falsch ist! So flüchteten jährlich bis August 1961 über zehntausende aus der DDR, sie lief sozusagen aus wie ein Eimer mit Loch.
Während es im Westen wirtschaftlich aufwärts ging, war die Versorgungslage im Osten katastrophal, dies führte u.a. zum Aufstand am 17.Juni 1953 in vielen Teilen der DDR der brutal von sowjetischen Panzern niedergeschlagen wurde.
Am 13. August wurde dicht gemacht, erst mit Stacheldraht, dann mit der Mauer. Eine Stadt wurde zerschnitten, Menschen brutal von einander getrennt! Trotzdem riskierten Menschen immer wieder die gefährliche Flucht und nicht wenige haben dies mit ihrem Leben bezahlt, nur um in Freiheit zu leben!
Anfang der 1970er gab es durch Bundeskanzler Willy Brandt durch seine Ostpolitik zu Entspannung, man muss immerhin bedenken: zwischen den beiden Staaten lief nicht nur eine Grenze, hier standen sich NATO und Warschauer Pakt genau gegenüber. Es wurden diplomatische Beziehungen aufgebaut und verbesserte Reisemöglichkeiten geschaffen. Doch DDR-Büger konnten nicht mal gerade eben rüber in den Westen, wer weg wollte musste ein Ausreiseantrag stellen der oft genug verwehrt wurde oder es Jahre brauchte.
Und wie kam es dann zum Mauerfall?
1985 kam Michail Gorbatschow in Moskau an die Macht und verkündete Perestroika. Die Satelitenstaaten (darunter die DDR) wurden in ihre Unabhängikeit entlassen, sie waren für sich selbst verantwortlich, Moskau griff nicht, wie in der Vergangenheit ein. Ungarn entfernte 1989 die Grenzzäune zu Österreich, viele DDR-Bürger nutzten ihren Ungarnurlaub so die Gelegenheit zur Flucht, andere flüchteten in die Botschaften von Warschau oder Prag. In der Heimat fanden Menschen den Mut auf die Straße zu gehen und zu protestieren, die Montagsdemonstrationen in Leipzig waren geboren. Beim 40. Jahrestag der DDR feierte sich der Staat selbst, doch das Volk demonstrierte und riefen ihren Hoffnungsträger "Gorbi". Honecker & Consorten hatten schlichtweg die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die SED versuchte durch Sturz von Honecker und eilig versprochenen Reformen dass sich was ändern wird, doch das Volk hatte genug.
Am Abend des 9. November verkündete Günter Schabowski in einer Pressekonferenz eine Reiseregelung die es jeden DDR-Bürger möglich machte Grenzübegänge zu passieren. Es war eine Verordnung, die in der Nacht zum 10. November in Kraft treten solle. Doch kam es zu einem Zufall: auf die Frage eines Journalisten wann es in Kraft treten solle, meinte Schabowki mit Blick auf seine Papiere
"Meines Wissens ist das sofort...unverzüglich". So war es aber gar nicht vorgesehen!!!
Tausende strömten zu den Grenzübergangstellen, sie wollten es sofort ausprobieren - die Grenzer waren total überrascht und mit der Situation überfordert. Aufgrund der Massen öffneten sie am späten Abend die Schlagbäume und ließen die Menschen unkontrolliert passieren. Die Menschen erstürmten sogleich auch die Mauer die bis dahin aufs letzte verteidigt wurde, doch diesmal wurde nicht eingegriffen! Danach setzte eine Entwicklung ein die nicht mehr aufzuhalten war, das Ende der DDR...
Tja, ein kleiner geschichtlicher Vortrag. Und vielleicht hier völlig fehl am Platze, aber vielleicht doch ganz interessant wenn man die Hintergründe weiß. Als die Mauer "fiel" war ich 12 Jahre alt und habe dies bewusst mit erlebt, auch schon die Entwicklungen voher. Seitdem habe ich mich intensiv damit beschäftigt.
Die Dioramen im MiWuLa können einen ungefähren Eindruck in Zeitabschnitten von 1945 bis 1989 vermitteln wie es dazu kam. Sicherlich gehört die Geschichte davor irgendwie dazu, doch hier geht es in erster Linie darum: Deutschland nach dem Krieg, Teilung/Mauerbau, Leben mit der Mauer, Mauerfall
Viele Grüße
Björn
Die Dioramen behandeln das Thema "Deutsche Teilung" und nicht "Deutsche Geschichte der letzen 100 Jahre"!
Sicherlich muss man als Hintergrundinformation wissen, dass diesem Teil der Geschichte das Ende des 2. Weltkrieges und die Besetzung Deutschland der vier Siegermächte: USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion vorrausgeht. Als am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation ausgeprochen wurde, ist Deutschland beim Potsdamer Abkommen in vier Besatzungszonen aufgeteilt worden. Ziel war es das Deutschland nie wieder die Macht bekommt die es vorher hatte.
Doch muss man dazu hinzufügen: drei Besatzungsmächte waren "westlich-kapitalistisch" und eine (Sowjetunion") östlich-sozialistisch" oder man kann sagen stalinistisch. Die Hauptstadt Berlin wurde zudem ebenfalls in vier Sektoren aufgeteilt. Durch unterschiedliche Ansichten führte es bald zu Spannungen zwischen Ost und West. Bestes Beispiel sei hier die Berlin-Blockade genannt von Juni 1948 - Frühjahr 1949. Und wo der damalige Bürgermeister Ernst Reuter die bekannten Worte sprach:
Während die Westallierten zusammen arbeiteten, hatten die Sowjets aus Protest den Kontrollrat längst verlassen und wollte ihre Zone zusammen mit den anderen Oststaaten wie Polen, CSSR etc. an den großen Bruder Moskau anbinden (Warschauer Pakt)."Ihr Völker der Welt (...), schaut auf diese Stadt und erkennt dass ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben könnt, nicht preisgegen dürft!"
Im Juni 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland aus der Taufe gehoben, am 7. Oktober desselben Jahres wurde im Sowjetsektor die "Deutsche Demokratische Republik" gegründet. Zwei deutsche Staaten, zwei verschiedene Systeme. Während die Bundesrepublik demokratisch ist - so wie wir es kennen, war die DDR sozialistisch-kommunistisch. Es regierte nur eine Partei, die SED, "die Volkskammer" war nur ein Scheinparlament. Die Entscheidungen traf das Zentralkomitee (ZK) unter ihren Generalsekretär (erst Walter Ulbricht, später Erich Honecker).
Daneben gab es weitere Unterschiede: in der Bundesrepublik gibt es die freie Marktwirtschaft, in der DDR, wie in allen kommunistischen Staaten die Planwirtschaft. Spätestens bei beiden Staatsgründungen war klar dass Deutschland für immer geteilt war.
Warum aber dann der Mauerbau?
Viele Menschen im Ostsektor sahen im "goldenen Westen" ihre Zukunft wo sie sich frei entfalten konnten und nicht vom Staat gesagt bekamen was richtig und falsch ist! So flüchteten jährlich bis August 1961 über zehntausende aus der DDR, sie lief sozusagen aus wie ein Eimer mit Loch.
Während es im Westen wirtschaftlich aufwärts ging, war die Versorgungslage im Osten katastrophal, dies führte u.a. zum Aufstand am 17.Juni 1953 in vielen Teilen der DDR der brutal von sowjetischen Panzern niedergeschlagen wurde.
Am 13. August wurde dicht gemacht, erst mit Stacheldraht, dann mit der Mauer. Eine Stadt wurde zerschnitten, Menschen brutal von einander getrennt! Trotzdem riskierten Menschen immer wieder die gefährliche Flucht und nicht wenige haben dies mit ihrem Leben bezahlt, nur um in Freiheit zu leben!
Anfang der 1970er gab es durch Bundeskanzler Willy Brandt durch seine Ostpolitik zu Entspannung, man muss immerhin bedenken: zwischen den beiden Staaten lief nicht nur eine Grenze, hier standen sich NATO und Warschauer Pakt genau gegenüber. Es wurden diplomatische Beziehungen aufgebaut und verbesserte Reisemöglichkeiten geschaffen. Doch DDR-Büger konnten nicht mal gerade eben rüber in den Westen, wer weg wollte musste ein Ausreiseantrag stellen der oft genug verwehrt wurde oder es Jahre brauchte.
Und wie kam es dann zum Mauerfall?
1985 kam Michail Gorbatschow in Moskau an die Macht und verkündete Perestroika. Die Satelitenstaaten (darunter die DDR) wurden in ihre Unabhängikeit entlassen, sie waren für sich selbst verantwortlich, Moskau griff nicht, wie in der Vergangenheit ein. Ungarn entfernte 1989 die Grenzzäune zu Österreich, viele DDR-Bürger nutzten ihren Ungarnurlaub so die Gelegenheit zur Flucht, andere flüchteten in die Botschaften von Warschau oder Prag. In der Heimat fanden Menschen den Mut auf die Straße zu gehen und zu protestieren, die Montagsdemonstrationen in Leipzig waren geboren. Beim 40. Jahrestag der DDR feierte sich der Staat selbst, doch das Volk demonstrierte und riefen ihren Hoffnungsträger "Gorbi". Honecker & Consorten hatten schlichtweg die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die SED versuchte durch Sturz von Honecker und eilig versprochenen Reformen dass sich was ändern wird, doch das Volk hatte genug.
Am Abend des 9. November verkündete Günter Schabowski in einer Pressekonferenz eine Reiseregelung die es jeden DDR-Bürger möglich machte Grenzübegänge zu passieren. Es war eine Verordnung, die in der Nacht zum 10. November in Kraft treten solle. Doch kam es zu einem Zufall: auf die Frage eines Journalisten wann es in Kraft treten solle, meinte Schabowki mit Blick auf seine Papiere
"Meines Wissens ist das sofort...unverzüglich". So war es aber gar nicht vorgesehen!!!
Tausende strömten zu den Grenzübergangstellen, sie wollten es sofort ausprobieren - die Grenzer waren total überrascht und mit der Situation überfordert. Aufgrund der Massen öffneten sie am späten Abend die Schlagbäume und ließen die Menschen unkontrolliert passieren. Die Menschen erstürmten sogleich auch die Mauer die bis dahin aufs letzte verteidigt wurde, doch diesmal wurde nicht eingegriffen! Danach setzte eine Entwicklung ein die nicht mehr aufzuhalten war, das Ende der DDR...
Tja, ein kleiner geschichtlicher Vortrag. Und vielleicht hier völlig fehl am Platze, aber vielleicht doch ganz interessant wenn man die Hintergründe weiß. Als die Mauer "fiel" war ich 12 Jahre alt und habe dies bewusst mit erlebt, auch schon die Entwicklungen voher. Seitdem habe ich mich intensiv damit beschäftigt.
Die Dioramen im MiWuLa können einen ungefähren Eindruck in Zeitabschnitten von 1945 bis 1989 vermitteln wie es dazu kam. Sicherlich gehört die Geschichte davor irgendwie dazu, doch hier geht es in erster Linie darum: Deutschland nach dem Krieg, Teilung/Mauerbau, Leben mit der Mauer, Mauerfall
Viele Grüße
Björn
10 Jahre Forumane hier im Forum (2003 - 2013) und begeisterter MiWuLa-Fan
- Christoph Köhler
- Forumane
- Beiträge: 2548
- Registriert: Montag 20. Juni 2005, 20:55
- Wohnort: Kürten
Hallo Björn,
Respekt, toll geschrieben. Kann man wohl nicht besser erklären.
Stimme Deinen Aussagen vollkommen zu.
Die damaligen Geschehnisse sind von den Modellbauern sehr beeindruckend realistisch, fast erschreckend detalliert dargestellt worden.
Die Gefühle und verschiedenen extremen Schwierigkeiten der in der DDR "eingeschlossenen" Bürger lassen sich wohl kaum darstellen.
Ich bin nur froh, das es vor 18 Jahren ohne Blut zu vergießen zum Ende der DDR kam.
Vielen Dank Björn für Deine Anmerkungen
Viele Grüße aus dem bergischen Land
Christoph Köhler
Respekt, toll geschrieben. Kann man wohl nicht besser erklären.
Stimme Deinen Aussagen vollkommen zu.
Die damaligen Geschehnisse sind von den Modellbauern sehr beeindruckend realistisch, fast erschreckend detalliert dargestellt worden.
Die Gefühle und verschiedenen extremen Schwierigkeiten der in der DDR "eingeschlossenen" Bürger lassen sich wohl kaum darstellen.
Ich bin nur froh, das es vor 18 Jahren ohne Blut zu vergießen zum Ende der DDR kam.
Vielen Dank Björn für Deine Anmerkungen
Viele Grüße aus dem bergischen Land
Christoph Köhler
Ist schon richtig - die Teilung kann man aber nur verstehen, wenn man die historischen Abläufe kennt - die Ursachen, die zur unseeligen Teilung führten, aber auf '1945 und danach' einzuschränken, ist dann wohl doch "etwas zu kurz" gegriffen.Björn hat geschrieben:...Die Dioramen behandeln das Thema "Deutsche Teilung" und nicht "Deutsche Geschichte der letzen 100 Jahre"!
Wie Richard von Weizsäcker schon richtig sagte, kann man den 08.05.1945 nicht vom 30.01.1933 trennen. Wer die "Machtergreifung" aber verstehen will, muss wiederum noch weiter in der Geschichte zurückgehen ...
Liebe Grüße - Ludger
@ Björn
Hättest du deine Geschichtsstunde besser gelassen...
Man kann nicht fast 40 Jahre Geschichte eines Landes in ein paar Sätzen zusammenfassen.
Diese Kurzfassung kann nicht auf die vielen Details eingehen, die zur Entwicklung und dem Ende der deutschen Teilung beigetragen haben.
Dein "Vortrag" enthält inhaltliche Fehler aufgrund seiner Oberflächlichkeit.
Manchmal ist Schweigen eben Gold...
Hättest du deine Geschichtsstunde besser gelassen...
Man kann nicht fast 40 Jahre Geschichte eines Landes in ein paar Sätzen zusammenfassen.
Diese Kurzfassung kann nicht auf die vielen Details eingehen, die zur Entwicklung und dem Ende der deutschen Teilung beigetragen haben.
Dein "Vortrag" enthält inhaltliche Fehler aufgrund seiner Oberflächlichkeit.
Manchmal ist Schweigen eben Gold...
- Jörg Thyroff
- Dienstagsforumane
- Beiträge: 435
- Registriert: Donnerstag 2. Januar 2003, 16:40
- Wohnort: HafenCity Hamburg :-)
Hallo Forumaniacs,
habe mir heute Abend die Ausstellung angesehen und fand sie einfach sehr gut!
Vom modellbauerischen und auch vom historischen Aspekt her - einfach nur gut!
Für mich stellt sich die Frage, ob diese Ausstellung vielleicht auf eine Wanderung gehen sollte? Also eine Wanderausstellung?
Schulen wären ein idealer Standort um sich mit der jüngeren deutschen Geschichte auseinander zu setzen. Die Landeszentrale für politische Bildung hat doch diese Ausstellung mit begleitet. Die wären doch ein idealer Partner diese Ausstellung voran zu bringen. Es läuft momentan eine Videomontage über die einzelnen Zeitabschnitte im Ausstellungseingangsbereich, so könnte die Ausstellung noch ein bisschen didaktischer aufbereitet werden durch Schauwände und/ oder ähnliches.
Also in diesem Sinne könnte man darüber nachdenkenden das Ding auf Tournee zu schicken. Wäre gleichzeitig auch ne Werbegeschichte fürs MWL.
Ist alles nur eine spontane Idee, weiß auch nicht ob sie umsetzbar ist - wäre aber ganz schön lehrreich.
Vielleicht geht sie für die nächsten 16 Jahre auf Tournee und kommt dann wieder nach Hamburg zum nächsten Bürgerfest, das hier in Hamburg stattfindet. Mal sehen was dann aus der Einheitsausstellung geworden ist. Vielleicht kann man Schulklassen animieren sich mit dem Thema auseinander zu setzen und diese Ausseinandersetzung über verschiedenste Formen von Wettbewerben voran bringen?
JAAAAA ich weiß, Ihr wollt keine Erziehungsarbeit leisten, aber diese Softskills sind es die unser aller Land voranbringen werden!!! Das hat nämlich auch mit Lernen zu tun.
Ein weiterer Grund wäre, wenn daraus Modellbau AG´s enstehen würden. Ist nur eine Idee.
Und ich gehe eine Wette ein, wenn das MiWuLa ruft werden sie alle kommen um da etwas daraus zu machen.
(Wer die Alle auch immer sein mögen )
So genug laut darüber nachgedacht/ darauf rumgesponnen.
Grz
Jörg
habe mir heute Abend die Ausstellung angesehen und fand sie einfach sehr gut!
Vom modellbauerischen und auch vom historischen Aspekt her - einfach nur gut!
Für mich stellt sich die Frage, ob diese Ausstellung vielleicht auf eine Wanderung gehen sollte? Also eine Wanderausstellung?
Schulen wären ein idealer Standort um sich mit der jüngeren deutschen Geschichte auseinander zu setzen. Die Landeszentrale für politische Bildung hat doch diese Ausstellung mit begleitet. Die wären doch ein idealer Partner diese Ausstellung voran zu bringen. Es läuft momentan eine Videomontage über die einzelnen Zeitabschnitte im Ausstellungseingangsbereich, so könnte die Ausstellung noch ein bisschen didaktischer aufbereitet werden durch Schauwände und/ oder ähnliches.
Also in diesem Sinne könnte man darüber nachdenkenden das Ding auf Tournee zu schicken. Wäre gleichzeitig auch ne Werbegeschichte fürs MWL.
Ist alles nur eine spontane Idee, weiß auch nicht ob sie umsetzbar ist - wäre aber ganz schön lehrreich.
Vielleicht geht sie für die nächsten 16 Jahre auf Tournee und kommt dann wieder nach Hamburg zum nächsten Bürgerfest, das hier in Hamburg stattfindet. Mal sehen was dann aus der Einheitsausstellung geworden ist. Vielleicht kann man Schulklassen animieren sich mit dem Thema auseinander zu setzen und diese Ausseinandersetzung über verschiedenste Formen von Wettbewerben voran bringen?
JAAAAA ich weiß, Ihr wollt keine Erziehungsarbeit leisten, aber diese Softskills sind es die unser aller Land voranbringen werden!!! Das hat nämlich auch mit Lernen zu tun.
Ein weiterer Grund wäre, wenn daraus Modellbau AG´s enstehen würden. Ist nur eine Idee.
Und ich gehe eine Wette ein, wenn das MiWuLa ruft werden sie alle kommen um da etwas daraus zu machen.
(Wer die Alle auch immer sein mögen )
So genug laut darüber nachgedacht/ darauf rumgesponnen.
Grz
Jörg
- Christoph Köhler
- Forumane
- Beiträge: 2548
- Registriert: Montag 20. Juni 2005, 20:55
- Wohnort: Kürten
Nachdenken ist immer gut und rumgesponnen ist das wirklich nicht. Ich finde Deine Anmerkungen sehr gut. Bei einer Reise durch verschiedene Schulen oder andere Instutionen bis hin zu Museen hätte ich nur Bedenken, das etwas kaputt gehen könnte.
Wer ist eigendlich Besitzer dieser Dioramen?
Viele Grüße
Christoph Köhler
Wer ist eigendlich Besitzer dieser Dioramen?
Viele Grüße
Christoph Köhler
- Peter Müller
- Forumane
- Beiträge: 4291
- Registriert: Dienstag 25. Januar 2005, 12:43
Eine Woche, nachdem wir diese Module gesehen haben, hat Vince heute zuhause Grenzen gebaut und wieder eingerissen. Die Bilder sind demnach immer noch in seinem Kopf und er beschäftigt sich weiterhin damit. Es schafft kaum ein Film oder ein Buch, so nachhaltig zu wirken.
Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
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@Stromerchen: ein paar Sätze ist gut, das war nach längerer Zeit mal ein Megapost von mir . Und sicherlich gibt es noch einige geschichtliche Fakten die man ergänzen könnte, doch es gibt gute Literatur die sich damit ausführlich beschäftigt und daneben eine Fülle von TV-Dokumentationen
Doch zum eigentlichen Thema zurück: die Ausstellung im MiWuLa befasst sich mit der Zeit 1945 - 1989. Die Dioramen können nur bruchstückhaft, wie mein anderes Posting, die Geschichte erzählen. Doch regen sie zum nachdenken und darüber disktuieren ein. Jörgs Überlegung von einer Tournee finde ich daher recht gut. So kann man Geschichte vermitteln, denn die Umsetzung im Modell ist recht glaubhaft gelungen.
Viele Grüße
Björn
Exakt! Doch das zu erwähnen hätte hier entgültig den Rahmen gesprengt. Im Grunde genommen kann man sagen: der 1. Weltkrieg und seine Folgen war das Schlangenei vom 2. Weltkrieg.Ludger hat geschrieben:Wie Richard von Weizsäcker schon richtig sagte, kann man den 08.05.1945 nicht vom 30.01.1933 trennen. Wer die "Machtergreifung" aber verstehen will, muss wiederum noch weiter in der Geschichte zurückgehen ...
Doch zum eigentlichen Thema zurück: die Ausstellung im MiWuLa befasst sich mit der Zeit 1945 - 1989. Die Dioramen können nur bruchstückhaft, wie mein anderes Posting, die Geschichte erzählen. Doch regen sie zum nachdenken und darüber disktuieren ein. Jörgs Überlegung von einer Tournee finde ich daher recht gut. So kann man Geschichte vermitteln, denn die Umsetzung im Modell ist recht glaubhaft gelungen.
Viele Grüße
Björn
10 Jahre Forumane hier im Forum (2003 - 2013) und begeisterter MiWuLa-Fan