Wie steuert Ihr die Züge im Bahnhofsbereich/vor Signalen?
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- Stammgast
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Wie steuert Ihr die Züge im Bahnhofsbereich/vor Signalen?
Moin,
nachdme ich in dieser Woche (nicht zum ersten Mal) im MiWuLa war, habe ich mich gefragt, wie die Zugbeeinflussung vor Signalen bei Euch geregelt ist, insbesondere in Bahnhöfen.
Ich hatte zuletzt vor 30 Jahren eine Modellbahn (Märklin analog). Damals schaltete man einfach mit Pappe ein Stück Gleis stromlos und schwupp hielt jeder Zug vor einem roten Signal an. Das war nicht schön, aber praktisch.
Heute fährt man digital. Und ich sehe, dass die Züge schön langsam in den Bahnhof einrollen und vor dem Signal zum Stehen kommen, auch bei schiebender Lok, Das war im analogen Bereich ausgeschlossen.
Frage also:
Sind Eure Züge "durchprogrammiert", haben sie sozusagen einen "Fahrplan" eingespeichert bekommen und halten dementsprechend (z.B.) 40 Sekunden im Bahnhof und fahren dann weiter? Parallel dazu wird das Siganl dann auf grün gestellt? Würde der Zug auch anhalten, wenn gar kein Signal vorhanden wäre?
Oder hält der Zug tatsächlich, weil das Siganl Rot zeigt? Und würde er weiter fahren, würde man das Signal manuell auf Grün schalten?
Wenn ja, wie macht man das im Digitalbetrieb?
Wenn nein, haben die Signale auf einer Digitalbahn nur noch dekorative Funktion?
Grüße aus dem Norden
Andreas
nachdme ich in dieser Woche (nicht zum ersten Mal) im MiWuLa war, habe ich mich gefragt, wie die Zugbeeinflussung vor Signalen bei Euch geregelt ist, insbesondere in Bahnhöfen.
Ich hatte zuletzt vor 30 Jahren eine Modellbahn (Märklin analog). Damals schaltete man einfach mit Pappe ein Stück Gleis stromlos und schwupp hielt jeder Zug vor einem roten Signal an. Das war nicht schön, aber praktisch.
Heute fährt man digital. Und ich sehe, dass die Züge schön langsam in den Bahnhof einrollen und vor dem Signal zum Stehen kommen, auch bei schiebender Lok, Das war im analogen Bereich ausgeschlossen.
Frage also:
Sind Eure Züge "durchprogrammiert", haben sie sozusagen einen "Fahrplan" eingespeichert bekommen und halten dementsprechend (z.B.) 40 Sekunden im Bahnhof und fahren dann weiter? Parallel dazu wird das Siganl dann auf grün gestellt? Würde der Zug auch anhalten, wenn gar kein Signal vorhanden wäre?
Oder hält der Zug tatsächlich, weil das Siganl Rot zeigt? Und würde er weiter fahren, würde man das Signal manuell auf Grün schalten?
Wenn ja, wie macht man das im Digitalbetrieb?
Wenn nein, haben die Signale auf einer Digitalbahn nur noch dekorative Funktion?
Grüße aus dem Norden
Andreas
- Datterich
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Wie steuert Ihr die Züge vor Signalen?
Genau so ist es - man muss seine alten klassischen analogen Zugbeeinflussungsgedanken komplett über Bord werfen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Züge auf Zweileitergleisen fahren oder auf Mittelleitergleisen mit PuKos. Die Gleise haben immer und überall Spannung, und alle Triebfahrzeuge erhalten Fahrbefehle vom Computer. Durch Rückmelder weiß letzterer, wo sich die Züge gerade befinden und überträgt entsprechende Befehle an die Lokdekoder.Andreas P hat geschrieben:... haben die Signale auf einer Digitalbahn nur noch dekorative Funktion?
Hierzu gibt es haufenweise Beschreibungen und Erklärungen verschiedener gängiger Systeme im "Digital"-Bereich dieses Forums.
Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...
Re: Wie steuert Ihr die Züge im Bahnhofsbereich/vor Signalen
Auf einer analogen Anlage, dabei ist es egal ob Märklin 3L Wechselstrom oder 2L Gleisstrom, erfolgt die Steuererung der Loks durch das Fahrpult. Drehst du am Regler wird die Lok schneller oder langsamer. In den Anfängen waren die Abschnitte vor dem Signalen bei rot stromlos. Fuhr die Lok da rein blieb sie stehen. Bei grün fuhr sie schleudern los.Andreas P hat geschrieben:
Oder hält der Zug tatsächlich, weil das Siganl Rot zeigt? Und würde er weiter fahren, würde man das Signal manuell auf Grün schalten?
Wenn ja, wie macht man das im Digitalbetrieb?
Auf Digital Anlagen liegt immer die volle Spannung an. Ob die Lok nun langsamer oder schneller fahren soll wird der Lok ( also dem Lok-Dekoder ) mitgeteilt. Erfolgt kein neuer Befehl fährt die Lok so lange in der Geschwindigkeit weiter bis ein neuer Befehl kommt.
Somit muss der Computer nun wissen wo die Lok ist und ihr den entsprechenden Befehl geben zum bremsen, ansonsten rauschen zwei Züge trotz rotem Signal an einer Kreuzung zusammen.
Es sei denn man sorgt wie früher für eine Zwangsbremsung. Aber wenn der Dekoder die letzten Einstellungen NICHT speichert wenn er ohne Strom ist, würde die Lok bei grün NICHT losfahren. Das müsste man dem Lok-Dekoder erst wieder sagen.
Gruß Bernd
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- Stammgast
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Re: Wie steuert Ihr die Züge im Bahnhofsbereich/vor Signalen
Okay. Danke für die Antworten.
Im Forum hatte ich schon gelesen, vielleicht aber bei der Vielzahl der Beiträge nicht ganz das Passende gefunden.
An Bernd:
Also, verstehe ich das richtig? Über Kontaktstellen in den Gleisen erfährt die Zentrale, wo die Lok ist. Die Zentrale erfährt ebenfalls die Stellung bzw. Anzeige eines Signals. D.h., die Zentrale kann der Lok auch melden, wenn sie eine bestimmte Stelle überfahren hat, dass das folgende Signal auf Rot steht und sie jetzt (mit der programmierten Bremsverzögerung) anhalten soll?
Oder habe ich die Ausführungen falsch interpretiert?
Denn so beeinflusst man ja doch die Züge durch die Signalstellung.
Grüße aus dem Norden
Andreas
Im Forum hatte ich schon gelesen, vielleicht aber bei der Vielzahl der Beiträge nicht ganz das Passende gefunden.
An Bernd:
Also, verstehe ich das richtig? Über Kontaktstellen in den Gleisen erfährt die Zentrale, wo die Lok ist. Die Zentrale erfährt ebenfalls die Stellung bzw. Anzeige eines Signals. D.h., die Zentrale kann der Lok auch melden, wenn sie eine bestimmte Stelle überfahren hat, dass das folgende Signal auf Rot steht und sie jetzt (mit der programmierten Bremsverzögerung) anhalten soll?
Oder habe ich die Ausführungen falsch interpretiert?
Denn so beeinflusst man ja doch die Züge durch die Signalstellung.
Grüße aus dem Norden
Andreas
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- Forumane
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Re: Wie steuert Ihr die Züge im Bahnhofsbereich/vor Signalen
Moin,
In dieser späten Stunde nur ganz kurz zu deiner Frage. Datterich hat geschrieben: man muss seine alten klassischen analogen Zugbeeinflussungsgedanken komplett über Bord werfen! Ja, so ist es.
Der Computer regelt alles, die physische Signale, die du auf der Anlage siehst, haben keinen Einfluss auf dem Zugbetrieb, die zeigen so zu sagen nur das Endergebnis der Entscheidungen des Computers.
Dazu kommt nun, das im Miwula nicht ein simpler Streckenblockbetrieb stattfindet, sondern dass die Züge per Zugart/Zuggattung gesteuert werden. Es sind also mehrere Prinzipien identifiziert worden, die der Computer dann in den Zugverkehr umsetzt. (Und nein, jeder individueller Zug hat auch nicht einen vorher festgelegten indviduellen Fahrplan).
Das einzigste total individuelle ist der Decoder an Bord einer Lok. Durch den Schienenstrang fliesst der konstante Strom für den Betrieb. Gesendet wird durch den Schienenstrang aber auch gleichzeiteg ein Haufen Datenbotschafte oder Datenpakete von dem Computer aus. Jede Botschaft ist an irgendeinen individuellen Decoder (=abkodierer) gerichtet. Der Lokdecoder in der Lok 185 335 versteht also, puff puff da laufen 77 Meldungen vorbei, die nichft für mich sind, und puff Meldung/Botschaft Nummer 78 ist für mich, welchen Befehl muss ich ausführen? Langsamer fahren, anhalten, oder?
Um das als Steuerung zum funtzen zu bringen, muss natürlich ein Positionssystem hingefügt werden. Durch Kontaktpunkte irgendeines Systems muss der Computer erfahren können, wo Lokdecoder 185 335 sich befindet, so dass der Computer berechnen kann, was er mit der Lok tun darf. Die Software dafür liegt in einem Modellbahnbetriebsprogramm, das du auch für deine Heimanlage parallel finden kannst.
Digital ist cool hats vor einiger Zeit geheissen - jawohl, nur "digital" gibt es nicht, ist überhaupt nicht eindeutig, dafür gibt es eine Menge Lösungen, die für jede Anlage gewählt und kombiniert werden.
Das Miwula Betriebskonzept steht in einem der EK-Miwula-Spezialhefte beschrieben - und sicher auch anderswo - hoffentlig kommt später in diesem Thread die genaue Hinweise dazu.
In dieser späten Stunde nur ganz kurz zu deiner Frage. Datterich hat geschrieben: man muss seine alten klassischen analogen Zugbeeinflussungsgedanken komplett über Bord werfen! Ja, so ist es.
Der Computer regelt alles, die physische Signale, die du auf der Anlage siehst, haben keinen Einfluss auf dem Zugbetrieb, die zeigen so zu sagen nur das Endergebnis der Entscheidungen des Computers.
Dazu kommt nun, das im Miwula nicht ein simpler Streckenblockbetrieb stattfindet, sondern dass die Züge per Zugart/Zuggattung gesteuert werden. Es sind also mehrere Prinzipien identifiziert worden, die der Computer dann in den Zugverkehr umsetzt. (Und nein, jeder individueller Zug hat auch nicht einen vorher festgelegten indviduellen Fahrplan).
Das einzigste total individuelle ist der Decoder an Bord einer Lok. Durch den Schienenstrang fliesst der konstante Strom für den Betrieb. Gesendet wird durch den Schienenstrang aber auch gleichzeiteg ein Haufen Datenbotschafte oder Datenpakete von dem Computer aus. Jede Botschaft ist an irgendeinen individuellen Decoder (=abkodierer) gerichtet. Der Lokdecoder in der Lok 185 335 versteht also, puff puff da laufen 77 Meldungen vorbei, die nichft für mich sind, und puff Meldung/Botschaft Nummer 78 ist für mich, welchen Befehl muss ich ausführen? Langsamer fahren, anhalten, oder?
Um das als Steuerung zum funtzen zu bringen, muss natürlich ein Positionssystem hingefügt werden. Durch Kontaktpunkte irgendeines Systems muss der Computer erfahren können, wo Lokdecoder 185 335 sich befindet, so dass der Computer berechnen kann, was er mit der Lok tun darf. Die Software dafür liegt in einem Modellbahnbetriebsprogramm, das du auch für deine Heimanlage parallel finden kannst.
Digital ist cool hats vor einiger Zeit geheissen - jawohl, nur "digital" gibt es nicht, ist überhaupt nicht eindeutig, dafür gibt es eine Menge Lösungen, die für jede Anlage gewählt und kombiniert werden.
Das Miwula Betriebskonzept steht in einem der EK-Miwula-Spezialhefte beschrieben - und sicher auch anderswo - hoffentlig kommt später in diesem Thread die genaue Hinweise dazu.
Zuletzt geändert von Nordexpress am Samstag 9. November 2013, 23:59, insgesamt 2-mal geändert.
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- Stammgast
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Re: Wie steuert Ihr die Züge im Bahnhofsbereich/vor Signalen
Moin,
danke für die Erläuterungen.
Für mich als Nicht-Techniker und dem Stand von vor 30 Jahren liegt die Betonung beim Besuch des Miniaturwunderlandes auf WUNDER. Infofern brauche ich wohl manchmal zwei oder drei Erklärungen, bis ich es einigermaßen verstehe.
Danke und
Grüße aus dem Norden.
Andreas
danke für die Erläuterungen.
Für mich als Nicht-Techniker und dem Stand von vor 30 Jahren liegt die Betonung beim Besuch des Miniaturwunderlandes auf WUNDER. Infofern brauche ich wohl manchmal zwei oder drei Erklärungen, bis ich es einigermaßen verstehe.
Danke und
Grüße aus dem Norden.
Andreas