Blockstellensteuerung bei Mehrfachtraktion

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ARO

Blockstellensteuerung bei Mehrfachtraktion

Beitrag von ARO » Montag 22. Dezember 2008, 19:57

Hallo!

Ich brauche eure Hilfe bei einem kleinen Steuerungsproblem. Ich bin sicher, dass es hier Leute gibt, die sich schon mit der gleichen Problematik auseinandergesetzt haben!

Ich bertreibe meine Z-Anlage (extrem langer Hundeknochen) mit fünf Zügen, sechs automatischen Blockstellen und einer ganz einfachen Schaltung: Zug 1 verlässt Block 1, stellt Block 1 nach der Ausfahrt wieder auf "halt" und gibt gibt gleichzeitig Block 2 frei - Zug 2 verlässt Block 2 und rückt in Block 1 nach, stellt Block 2 auf "halt" und gibt Block 3 frei usw. Solange alle Züge mit nur einer Lok bestückt sind funktioniert das wunderbar!

Das Problem beginnt, wenn ein Zug in Doppel- oder Dreifachtraktion unterwegs ist. Sobald die erste Lok den abgeschalteten Block erreicht, bleibt sie stehen (na ja, das soll sie ja auch), aber die nachfolgende(n) Lok(s) schieben mit durchdrehenden Rädern weiter, dass es einem in der Seele wehtut. Das kann ja für keine der beteiligten Loks gut sein!

Zur Lösung des Problems habe ich jetzt folgende Idee: Wenn ich die Blocks mit Bremsverzögerung aussatte, rollt die erste Lok im Block aus, die Zweite erreicht den Block aber noch, überbrückt die Trennstelle, der Kondensator (Bremsverzögerungen arbeiten mit Kondensatoren, oder?) läd sich wieder auf und gibt Lok 1 wieder Strom, Lok 2 fährt komplett in den Block ein und beide Loks bleiben stehen, sobald der Kondensator seine komplette Ladung abgegeben hat. Der Nebeneffekt wäre, dass die Brems- und Anfahrverzögerung auch noch die Motoren beim Anfahren schont . . . und die Kupplungen . . . und den gesamten Unterbau der Anlage . . .

Klingt das für euch plausibel? Hat jemand eine bessere, elegantere Idee?


Vielen Dank schonmal im Vorraus und ein schönes Weihnachtsfest !!!

Andreas

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Trainspotters
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Nutze die doppelte Trennstelle...

Beitrag von Trainspotters » Montag 22. Dezember 2008, 22:05

Nutze die doppelte Trennstelle....

Die erste Trennstelle trennt den Bremsabschnitt von der übrigen Anlage, wie bisher. Die zweite Trennstelle schaltet den Bremsabschnitt ein.

Das funktioniert unabhängig von einer Bremsverzögerung. Wenn Du die Strecke zwischen den beiden Trennstellen lang genug wählen kannst, kommen selbst Wendezüge und Triebwagen immer an der richtigen Position zum Stehen, selbst wenn die Lok schiebt. Lediglich das erste Fahrzeug im Zug muß Strom aufnehmen können, was aber wegen der Spitzenbeleuchtung der Steuerwagen in der Regel ohnehin der Fall ist.

Wenn Du mit Schaltgleisen arbeitest, muß lediglich das Schaltgleis etwas weiter in den Bremsabschnitt verlegt werden, bzw die Trennstelle etwas zurück, damit die Doppeltraktion komplett im Bremsabschnitt steht, bevor abgeschaltet wird.

Wenn Du magst, erstelle ich gerne einen Schaltplan. Das wird jedoch etwas dauern, weil ich zur Zeit mitten in den Vorbereitungen für das Teppichbahning, Anfang Januar, in Kassel stecke und dafür noch mehr als reichlich zu tun habe.

Pierre
Ich mag die virtuelle Modellbahn: Das "Meyerfernsehn"

ARO

Beitrag von ARO » Dienstag 23. Dezember 2008, 00:24

Hallo Trainspotters!

Ja klar, das ist ja total einfach! DANKE :doof:

Auf die einfachsten Sachen kommt man selten von allein - wie gut, dass es Foren gibt!

Dann kann ich ja sogar nen TEE durch meine Schweiz fahren lassen, und einen Wende-Schnellzug und einen Güterzug mit Hilfslok am Ende und, und, und . . .

Mit dem Schaltplan brauchst du dir keinen Stress machen, das krieg ich glaub ich hin!

Trotzdem vielen, vielen Dank
Andreas


Später hinzugefügt:
Denkanstöße sind wirklich Gold wert! Gerade ist mir noch eine Idee gekommen:

Man könnte auch das jeweils erste Fahrzeug im Zug mit einem Magnet ausstatten. Dann könnte man über Reed-Kontakte den kompletten Block stromlos schalten, wenn das erste Fahrzeug am "Signal" (da steht nicht wirklich ein Signal - die Züge stehen nur im unsichtbaren Bereich) ankommt.

Da braucht man ja nur eine einfache UND-Schaltung:
Der komplette Block ist stromlos, wenn der Block auf "halt" gestellt ist UND der entsprechende Reed-Kontakt ausgelöst wurde. Nur eins von beidem bewirkt gar nichts!

Den kompletten Block auszuschalten hätte auch noch einen weiteren entscheidenden Vorteil. Nämlich den, dass die beleuchteten Wagen nicht im Block weiterleuchten und unnötig Strom ziehen.

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