Kurzschluss? (Nochmal Dummbeutel)

solo · Beitrag von **solo** » Samstag 18. November 2006, 10:49

Guten Morgen,

mir ist ganz komisch, denn ich habe für meinen Sohn eine ganz tolle (wie ich finde) Strecke geplant. Das ganze als Nach- und Nachaufbauplan als Adventskalender mühevoll verpackt und jetzt befürchte ich, ich habe einen Denkfehler gemacht und die Bahn wird nicht laufen.

Die Frage:
Die Strecke ist im Prinzip ein Oval, bei dem die beiden langen Seiten per Weichen eine Querverbindung haben (also sowas wie ein durchgestrichenes Oval). Sagt mir nicht, dass das einen Kurzschluss erzeugt, bitte, bitte.

Ich bin dringend auf Eure Antwort angewiesen.

Vielen Dank schon einmal

Bernd.T · Beitrag von **Bernd.T** » Samstag 18. November 2006, 10:57

Frage Gleichstrom oder Wechselstrom,
bei Wechselstrom ist es egal,
bei Gleichstrom ist nur wichtig das Du in Fahrtrichtung bleibst. Wenn der Zug in der selben Richtigung weiterfährt wie er in die Weiche reingefahren ust. dann ist alles ok.

Gast · Beitrag von **Gast** » Samstag 18. November 2006, 11:02

Gleichstrom (PIKO A-Gleis),

aber das mit der Richtung verstehe ich nicht ganz, bzw. ich befürchte, es ist bei meiner Strecke nicht eingehalten.

Zum besseren Verständnis: Es ist im Prinzip so, dass man um im Uhrzeigersinn einen Kreis fährt. Man kommt an die Weiche und kann rechts abbiegen, den Kreis durchqueren, kommt wieder an den Kreisrand (diesmal die andere Seite) fährt weiter und umfährt jetzt den Kreis gegen den Uhrzeigersinn.

Essig, oder, heul!

martin · Beitrag von **martin** » Samstag 18. November 2006, 11:28

Leider sind in diesem Falle deine Befürchtungen korrekt: diese Kehrschleife verursacht definitiv einen Kurzschluss!

solo · Beitrag von **solo** » Samstag 18. November 2006, 11:37

Seufz, ich Depp! Das kommt davon, wenn man keine Ahnung von was hat. Dann muss ich also das komplette Adventspaket vollkommen neu machen, neu planen und einpacken.

Ich danke Euch sehr für Eure schnellen Antworten und dass Ihr mich und meinen Sohn vor einer herben Enttäuschung bewahrt habt.

H0-Holger

Tut mir leid, Dir das so offen sagen zu müssen, aber damit hast Du Plus und Minus direkt verbunden, salopp gesagt: einen Kurzschluß gebaut.

Um so etwas zu bauen mußt Du wieder die Isolierschienenverbinder bemühen, allerdings anders als beim Abstellgleis müssen BEIDE Schienen isoliert werden.
Direkt hinter den Weichen wird jeweils ein Paar Isolierverbinder eingebaut. Die Strecke dazwischen wird dann über einen Schalter (am besten 2-pol EIN-AUS-EIN) angeschlossen. Der Schalter hat drei Anschlußpaare. An das mittlere schließt Du die Kabel vom Trafo an. An eines der äußeren (egal, welches) schließt Du die Querstrecke an. Von dem anderen äußeren Anschlußpaar legst Du zwei Kabel über Kreuz (also eines von links auf rechts, das andere umgekehrt) zu dem Anschlußpaar, an dem die Strecke angeschlossen ist.
In einer EIN-Stellung ist dann das Quergleis sozusagen im Uhrzeigersin angeschlossen, in der anderen EIN-Stellung entgegen dem Uhrzeigersinn. In Mittelstellung natürlich AUS. In welcher Schalterstellung was passiert hängt natürlich davon ab, wie die Anschlüsse mit dem Trafo und mit dem Gleis verbunden sind. Du solltest also farbige Kabel verwenden, und wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, baust Du den Schalter in einen kleinen Kasten ein, wobei Du bei Kabeln und Schalter aussagekräftige Beschriftungen anbringst. Du kannst auch an den Trafoausgängen und den Anschlußgleisen Nummern anbringen, so daß man anhand dieser Nummern die richtigen Kabel leicht identifizieren kann.

Klingt kompliziert, aber wenn man die einzelnen Schienen farbig aufmalt, wird das Ganze verständlich.

Stef@n · Beitrag von **Stef@n** » Samstag 18. November 2006, 12:04

Salü Solo,

Immerhin hast Du einen Vorsprung vor dem Sohn, was die Funktion angeht.

Ob das so bleiben wird, wenn er mal infiziert ist?

solo · Beitrag von **solo** » Samstag 18. November 2006, 12:26

H0-Holger

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich habe aber noch nicht ganz begriffen. Die Anschlüsse sind mir klar (glaube ich).Ich verbinde, so habe ich es verstanden. Die beiden äußeren Schalterausgänge über Kreuz miteinander und von einem der Ausgänge geht es dann zum Quergleis.

Aber wie sieht das im Betrieb aus? Muss ich, wenn der Zug auf das Quergleisfährt jedesmal den Schalter umstellen? Anders kann ich es mir nicht vorstellen.

Kannst Du mir dazu noch einmal einen Hinweis geben? Vielleicht müssen wir dann ja den Adventskalender nicht neu stricken.

Gast · Beitrag von **Gast** » Samstag 18. November 2006, 13:31

Es ist tatsächlich so dass Du jedesmal bei der Fahrt über das Quergleis den Schalter umlegen musst, sonst müßtest Du diese Schaltung gar nicht einbauen.

ojeeh, hättest Du doch bloß Märklin-Material gekauft.

Aber wir haben alle mal klein angefangen und mit der Zeit kommt immer mehr techn. Verständniss beim Bau einer Modellbahn hinzu. Lass Dich nicht entmutigen, "dat klappt schon", und denk an Deinen Sohnemann der sich ein Loch in den Bauch freuen wird (

ich schreibe aus Erfahrung).

Viel Spass weiterhin

BB

Achim · Beitrag von **Achim** » Samstag 18. November 2006, 14:41

Also das muß man einfach als Herausforderung begreifen - was man da alles neu lernt beim Modellbau.
Man muß nur den Mut haben zu fragen und sich die richtigen Tips zu holen.
Niemand ist als "Schwachstromelektriker", Eisenbahnexperte, Landschaftsbauer auf die Welt gekommen. Und wenn man auch schon 60 is und zwei linke Hände hat - es ist nie zu spät und man sollte nicht resignieren.

Achim

solo · Beitrag von **solo** » Samstag 18. November 2006, 14:58

Ich danke Euch allen für die Hilfen und aufmunternden Worte. Und ja, ich werde den Stier bei den Hörnern packen. Irgendwie werde ich was vernünftiges hinhriegen, dank Eurer Ratschläge.

claus · Beitrag von **claus** » Samstag 18. November 2006, 15:13

Schau mal bei
http://www.1zu160.net/elektrik/kehrschleife1.php
http://www.1zu160.net/elektrik/kehrschleife2.php

Gruß
Claus