Motor einer alten Märklinlok

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sebi

Motor einer alten Märklinlok

Beitrag von sebi » Samstag 16. September 2006, 10:56

Hallo zusammen,

mir ist die Feldspule meiner Märklin E-Lok (20 Jahre alt) durchgebrannt. Nun hab ich mir über Märklin eine Ersatzspule besorgt. Rein mechanisch passt die auch super. Also der Anker dreht sich tadellos, wenn man die Räder dreht.
Jetzt hab ich versucht den Motor anzuschließen, aber er will nicht wirklich.
Gibt's da irgendwelche "Standartfehler", die ich gemacht haben könnte ?
Oder gibt's vielleicht ne gute Seite im Netz, wo Märklinmotoren, bzw. deren Reperatur gut beschrieben werden ? (ich hab leider noch keine gefunden).

Klar könnt ihr keine perfekt Ferndiagnose über's Netz liefer, aber vielleicht habt ihr ja auch mal das Problem gehabt und kennt nen Kniff, den ich nich nicht kenne....

Lutz

Beitrag von Lutz » Samstag 16. September 2006, 12:21

Hallo Sebi,
versuch es mal hier:
Modellbau-Wiki

Gruß, Lutz

sebi

Beitrag von sebi » Samstag 16. September 2006, 14:04

Ja, die Seite ist schonmal ganz gut - ich sollte öfter mal in die Wiki schauen :oops:
Aber die Feldspule und den Anker hab ich vorher schon durchgemessen. Ich wusste zwar nicht, dass 11 Ohm am Anker normal sind, aber das die 10,x Ohm, die ich hatte besser sind als 3 MOhm, ist erschließbar :D
Also die Wicklungen von Feldspule und Anker scheinen ok.
Auch die Übertragung auf den Anker von den Bürsten hab ich nachgemessen und sie für ok befunden.
Mein Verdacht liegt eher im Anschluss des Motors. Ich hab ihn jetzt einfach mal ohne das Umschaltrelais angeschlossen. Das kann ich ja später imme noch.
Zur Veranschaulichung nehm ich mal die Bilder aus dem Modellbaz-Wiki-Beitrag:
Bild
Falls jemand es nicht angezeigt kriegt, hier als Link:
http://www.modellbau-wiki.de/w/images/t ... dspule.jpg
Das ist die Feldspule. Ich hab A direkt an den Mittelschleifer geschlossen (Relais wiegesagt umgangen). B hat derzeit keinen Anschluss und C ist am Motorschild angeschlossen, und zwar so:
Bild
Auch das als Link, falls wer es nicht sieht http://www.modellbau-wiki.de/w/images/t ... child1.jpg
Also, genau in der Mitte liegt die Achse des Ankers. Links und rechts daneben liegen zwei runde Löcher, wo die Bürsten drin liegen. Oberhalb dieser Löcher sieht man nun noch zwei Lötstellen. Anschluss C der Feldspule hängt bei mir am rechten Lötpunkt.
Der linke Lötpunkt liegt auf Masse am Motorgehäuse.
Zusätzlich liegt zwischen den beiden Lötpunkten ein Kondensator (leider ohne aufgedruckten Wert. Vielleicht kennt den ja wer, dann versuch ich den mal zu ersetzen).
Also, hab ich am Anschluss was falsch gemacht ?

Lutz

Beitrag von Lutz » Samstag 16. September 2006, 15:44

Deine elektrische Verdrahtung hört sich richtig an, aber was mich stutzig macht, sind die 3 Ohm die deine alte Spule nur noch hatte. Muß wohl ganz schön heiß geworden sein, was widerum darauf schließen könnte, dass dein Getriebe sehr schwergängig sein könnte. Hast du das mal geprüft?
Bis sich Kohle und Bürste auf der Kollektorscheibe eingelaufen haben, kann schon mal ein paar Runden dauern, aber dann muß es flutschen.
Gruß, Lutz

sebi

Beitrag von sebi » Samstag 16. September 2006, 16:38

Öh, die 3 MOhm waren nur ein Beispiel.
Den Wert meiner alten Spule hab ich nie ermittelt. Das Kabel ist aber sichtbar durch.

Das Getriebe macht keinen Ärger. Ich kann die Räder mit der Hand problemlos drehen. Der Anker dreht sich dann widerstandslos mit. Mechanisch dürfte da alles ok sein.
Naja, Kohle und Bürste sind noch die alten, aber beim Einlaufen bin ich noch nicht.
Der Motor gibt KEIN Lebenszeichen von sich, wenn ich Strom dran packe.
Der Strom, bzw. die SPannung, is aber überall messbar.
Das macht mich ja so stutzig. Man müsste ja zumindest so ein Summen hören, wie bei den andern Loks, oder der Anker müsste sich nach Anschieben zumindest ein bisschen bewegen.
Aber NICHTS :?

der echte wolf

Beitrag von der echte wolf » Samstag 16. September 2006, 16:57

Hi,

vieleicht hilft dir das etwas beim Anschließen:

[img=http://img246.imageshack.us/img246/8605 ... aufaf8.jpg]

Tip: manchmal kommt es beim neueinsetzen der Bürsten/Kohlen das diese sich verhaken und nicht am Motor anliegen.

wolf

sebi

Beitrag von sebi » Samstag 16. September 2006, 17:49

Wenn die Bürsten nicht am Motor liegen, dürfte ich da ja keinen Wiederstand messen....

Aber mit deinem Anschlussbild hast du den Vogel glaub ich abgeschossen:

Da ist zwischen Schleifer und Motor so ein "Knubbel" eingezeichnet.
Was ist das ?
Bei meiner Lok war so ein Ding auch. Ich dachte, dass da schlicht die Verbindung mehrer Kabel isoliert würde. Aber wenn's in dem Plan eingezeichnet ist, könnte es ja einen Sinn haben.......

Wahrscheinlich hab ich jetzt den Motor bereits wieder gehimmelt, weil ich dieses Ding überbrückt hab :shock:

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Marsupilami
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Beitrag von Marsupilami » Samstag 16. September 2006, 19:03

Der "Gnubbel" ist eine Drosselspule und dient zur Funkentstörung der Lok...

Lutz

Beitrag von Lutz » Samstag 16. September 2006, 20:17

Jetzt mal bitte ganz langsam! Wenn du den Wert deiner alten Feldspule nie ermittelt hast, woher weiß du denn das sie kaputt ist? Dann kann doch auch genausogut der Kollektor hin sein! Mach bitte keine unüberlegten Schritte. Wenn du dir unsicher bist, frag lieber jemanden in deiner Nähe, der sich mit Elektrik und Gnubbeln auskennt.:wink:
Gruß,
Lutz

sebi

Beitrag von sebi » Sonntag 17. September 2006, 08:09

Doch, das kann ich so sagen.
Schließlich sehe ich an der Feldspule das eine Dratende und das andere. Durcher geht's ja nicht mehr ;-)
Außerdem lässt sich ja am Anker - wie gesagt - der gewünschte Wiederstand messen. Hier scheint alles ok zu sein.

Mit Elektrik kenn ich mich eigentlich schon ganz gut aus, nicht aber mit 20 Jahre alten Knubbeln, die wie Isolierungen aussehen.

Ich werd sie aber wieder einlöten.

Was meinst du im übrigen mit Kollektor ?
Die Bürsten am Anker, oder die Federn, die die Bürsten andrücken, oder was ?
Der Begriff ist mir im Zusammenhang mit Motoren nicht geläufig :shock:

der echte wolf

Beitrag von der echte wolf » Sonntag 17. September 2006, 09:19

Hallo sebi,

mit deiner kenntnis scheint es doch nicht so weit zu sein.
Schließlich sehe ich an der Feldspule das eine Dratende und das andere. Durcher geht's ja nicht mehr
Hast du diese mal durchgemessen?? Wenn die drei Anschlüsse (vier Lackdrähte) zu sehen sind, kann aber immer noch in der Feldspule eine Unterbrechung sein.
Außerdem lässt sich ja am Anker - wie gesagt - der gewünschte Wiederstand messen. Hier scheint alles ok zu sein.

Mit Elektrik kenn ich mich eigentlich schon ganz gut aus, nicht aber mit 20 Jahre alten Knubbeln, die wie Isolierungen aussehen.

Was meinst du im übrigen mit Kollektor ?

Der Begriff ist mir im Zusammenhang mit Motoren nicht geläufig

Kolektor, wie der Name schon aussagt, der "Leckt die Kohlen",
wo die Kohlen drüberschleifen und die Spannung an den Anker geben.
Der Anker, das ist die Wicklung darauf.

Der "Knubbel" ist eine sogenannte UKW-Drossel, damit dein Nachbar weiterhin bei deinem Analogbetrieb ungestört UKW-Radio hören kann.

wolf

sebi

Beitrag von sebi » Sonntag 17. September 2006, 09:45

mit deiner kenntnis scheint es doch nicht so weit zu sein.

Zitat:
Schließlich sehe ich an der Feldspule das eine Dratende und das andere. Durcher geht's ja nicht mehr


Hast du diese mal durchgemessen?? Wenn die drei Anschlüsse (vier Lackdrähte) zu sehen sind, kann aber immer noch in der Feldspule eine Unterbrechung sein.
Also, erstens ist der Draht ziemlich direkt hinter dem Anschluss durch (entweder durchgebrannt oder Kabelbruch). Und zweitens hab ich's durchgemessen. Der Widerstand geht gegen unendlich. Der Draht der Feldspule ist definitiv hin. Deswegen hab ich ja ne neue eingebaut, bei der die Widerstände stimmen.
Und selbst wenn die alte Spule noch ok gewesen wäre, müsste es ja auch mit der neuen klappen, wenn nicht ein anderer Defekt vorliegt - und gerade den such ich ja.
Kolektor, wie der Name schon aussagt, der "Leckt die Kohlen",
wo die Kohlen drüberschleifen und die Spannung an den Anker geben.
Der Anker, das ist die Wicklung darauf.
Ok, das klingt einleuchtend. Ich hab bisher das ganze "sich drehende Teil" für den Anker gehalten.
Meine Ahnung beschränkt sich bei klassicher Elektrotechnik eher auf das wissen wie's klappt und nicht wie's genau heißt. Ich bevorzuge eigentlich Elektronik (daher ist mir Kollektor auch als was anderes geläufig gewesen).
Was kann denn am Kollektor kaputt gehen ?
Also bei meiner Lok ist das ziemlich blankes Kupfer.
Der "Knubbel" ist eine sogenannte UKW-Drossel, damit dein Nachbar weiterhin bei deinem Analogbetrieb ungestört UKW-Radio hören kann.
Was juckt mich mein Nachbar :D
Ne, ich löte die gleich wieder rein. Ich hab das DIng schlicht nicht für ne Drossel gehalten.

Lutz

Beitrag von Lutz » Sonntag 17. September 2006, 11:01

Ach Sebi, ich habe eigentlich keine Lust auf Wortgefechte. Hast du in deiner Nähe nicht einen Händler, dem du beim Schrauben mal über die Schulter schauen darfst? Ich glaub, dann wirst du eher schlau wie bei diesen Wortverstrickungen. Ansonsten kannst du mir die Lok auch schicken (vorausgestzt du übernimmst die Versandkosten), aber das bringt dir leider keinen neuen Durchblick.
Lutz

sebi

Beitrag von sebi » Sonntag 17. September 2006, 13:51

Wortgefechte können wir uns i.d.T. sparen.
Ich hoffte, dass es irgendwelche Standartfehler gibt, die ich dann abgeklappert hätte.
Die Drossel ist ja schon mal sowas. Und auch der ANschlussplan ist super.

Meint ihr, dass man ne 20 Jahre alte Lok zum Händler zur Reperatur bringen kann ?
Wird das nicht furchtbar teuer ?

der echte wolf

Beitrag von der echte wolf » Sonntag 17. September 2006, 20:30

Hi Sebi,

die Lok muß auch ohne die Drossel fahren, der Widerstand ist gleich Null.

Von wo kommst du?

Ich kenne sehr viele Märklinfahrer und könnte dir vielleicht eine Kontaktadresse geben.

wolf

sebi

Beitrag von sebi » Dienstag 19. September 2006, 18:54

Ja, eben weil sie keinen Widerstand hatte hielt ich sie ja für ne "bloße" Isolierung. Aber weil mir der Rundfunkempfang meines nachbarn heilig ist, hab ich sie wieder rein gelötet.

Das Angebot mit dem Kontakt zu andern Märklinisten ist spitze. Ich komm aus Sankt Augustin direkt neben Bonn. Ziemlich in der Nähe wären Bonn, Siegburg, Troisdorf, Königswinter und vielleicht auch Hennef.
Weitere Umgebung wär der gesamt Rhein-Sieg-Kreis und Köln.
Wenn du da jemanden kennen würdest, der sich damit besser auskenn als ich (welch Kunststück 8) , wär das echt klasse !

RainerS

Beitrag von RainerS » Dienstag 19. September 2006, 19:41

Hallo Sebi,

vielleicht hilft Dir folgendes Bild. Zwischen den Punkten 1 und 7 fliesst der Strom (Rote Linien), wenn alles richtig verkabelt ist. Alle anderen Drähte werden nur für Rückwärtsfahrt, Umschaltung oder Beleuchtung benötigt.


Bild

Wie kann man nun testen was unterbrochen ist. Du nimmt eine Strassenlaterne oder Hausbeleuchtungslampe und klemmst einem Anschluss an den Lichttrafo, den zweiten Anschluss des Trafo legts Du an Punkt 7 des Bildes (Gehäuse der Lok) (Violette Linien).

Nun nimmt Du den zweiten Draht der Lampe (Punkt A) und gehst an Punkt 6 die Lampe muss leuchten/glimmen. Anschliessend an Punkt 5 usw. so geht Du immer weiter Richtung Punkt 1 bis die Lampe nicht mehr angeht. hier ist dann deine Unterbrechung.

Gruss
Rainer

der echte wolf

Beitrag von der echte wolf » Dienstag 19. September 2006, 20:16

Hallo Sebi,

da gibt es einige in deiner näheren Umgebung, einer sogar aus deinem Ort.

Schreib mir mal ne mail unter tronland ... gmx.de
Anstelle der ... das zeichen.

wolf

sebi

Beitrag von sebi » Mittwoch 20. September 2006, 15:14

Vielen Dank Rainer für die tolle Zeichnung. Ich werd nochmal überprüfen, ob ich wirklich alles so angeschlossen hab.
Zum Ermitteln von Fehlerquellen find ich Multimeter aber besser als Lämpchen :lol:

Vielen Dank auch dir Wolf. Die Mail kommt. (aber nicht sofort, weil ich erst nach Hause muss, weil ich die Accountdaten nicht auswendig unterwegs hab)

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Dirk_A
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Beitrag von Dirk_A » Samstag 23. September 2006, 18:58

Hallo Sebi,

wenn ich diesen ganzen Thread richtig verstanden habe ist bei der Lok warscheinlich nicht nur die Feldspule dahin gegangen.

Zuerst möchte ich mal wissen in welchem Modell der Motor ist.
Dann welcher Kollektortyp ist in der Lok.

A : Scheibenkollektor
B : Trommelkollektor

Dann noch eine Frage fährst Du digital oder Analog ?

Wenn Du digital fährst könnte der Decoder zusammen mit der Feldspule abgeraucht sein.
Grüße aus Dithmarschen
Dirk
Mitglied des MEC Vaale.

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