Ältere H0-Loks mit Digital-Decoder ausrüsten

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Knapps013
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Ältere H0-Loks mit Digital-Decoder ausrüsten

Beitrag von Knapps013 » Dienstag 26. März 2019, 01:05

Hallo, liebe HaNuller - und alle anderen natürlich auch!
Ich hab vor "Jahrhunderten" mit der Modellbahn aufgehört und alles eingemottet.
"Alles" das ind etwa 100 Loks, 250 oder mehr Waggons und einige Ganzzüge.
Alles Gleichstrom-Material von verschiedenen Herstellern; außerdem noch 2 oder 3 Trix ??-System Loks die unabhängig auf den Gleichstromschienen fahren konnten (mit einem speziellen Elektronik-Trafo)

Irgend wie hab ich mich wohl jetzt wieder infiziert und wälze eine Rundum-Anlage mit 2 Endbahnhöfen und einer "Endlos-Rundum-Schleife" als Paradestrecke im Kopf herum.

Fahrwege und Weichenstellung soll weiterhin analog bleiben - weil ich mich damit besser auskenne.

Die Loks sollten digital gefahren werden - etwa 4 gleichzeitig, weil ich hoffe, dass die Handhabung dann insgesamt einfacher wird.

Nach durchstöbern vieler Forenbeiträge ist der Umbau von älteren Gleichstromloks auf digital ja ein Riesenthema - und anscheinend ein ziemlich problembeladener Endloswurm.

Jeder aber auch jeder Anbieter hat den kleinsten Decoder, der sich am allereinfachsten einbauen lässt und die meisten Funktionen hat.

Der Decoder meiner Vorstellung braucht nur Fahrstrom liefern, sonst nix.
Naja, bei einigen Bahnhofsloks sollten die Kupplungen fernbedienbar sein um Trennstellen und Entkupplungsgleise einzusparen.

Also, erste Fragen zu dem Thema:
Hat schon jemand mehrere Altloks umgerüstet und kann mir Tipps geben?
Gibts einen Universaldecoder, der mit Roco-, Fleischmann-, Märklin-Hamo-, Rivarossi- und anderen Motortypen zusammenpasst?
Die vorhandenen Trafos dürften ja dann nicht mehr funktionieren - was wird außer den Decodern noch benötigt?
Vielen Dank für alles, was weiterhilft + Gute Wünsche aus Hamburg
Knapps

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Stephan D.
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Re: Ältere H0-Loks mit Digital-Decoder ausrüsten

Beitrag von Stephan D. » Samstag 30. März 2019, 18:03

Hallo Knapps!

Willkommen hier im Forum.
Digitalumbauten älterer Loks können sich von einfach bis kniffelig darstellen. Decoder die mit unterschiedlichen Motoren gleich gut klar kommen gibt es nicht. Fragt man fünf Digitalbahner nach dem "besten" Decoder, dann erhält man ggf. sechs unterschiedliche Antworten. Decoder die nur den Motor steuern gibt es nicht. Auch einfache Lokdecoder haben neben den Motoranschlüssen auch die Möglichkeit das Licht der Loks und / oder weitere Funktionen (z.B. Rauch, Kupplungen, usw.) zu steuern. Wenn man nur die Motorsteuerung braucht schließt man den Rest eben einfach nicht an. Ein Patentrezept für den Umbau gibt es auch nicht. Dazu sind die Loks (auch beim gleichen Hersteller) zu unterschiedlich aufgebaut und man muß gerade bei älteren Maschinen ohne Schnittstelle auf so manche Überraschung gefasst sein. Als diese entwickelt wurden hat man an Digitalbetrieb bzw. die Möglichkeit einer Umrüstung noch nicht gedacht. Hier ist dann schon ein gewisses Maß an Wissen und Erfahrung nötig um nicht einen Decoder in die "ewigen Jagdgründe" zu schicken. Im Netz gibt es allerdings recht gute Anleitungen und Hilfeseiten für den Digitalumbau (wenn man es selbst machen will). Eines sei noch gesagt: Digitaldecoder vollbringen bei schlecht laufenden Analogloks auch keine Wunder.

Gruß
Stephan
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Knapps013
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Re: Ältere H0-Loks mit Digital-Decoder ausrüsten

Beitrag von Knapps013 » Samstag 30. März 2019, 23:08

Hi, Stephan,
erstmal vielen Dank für die Fortbildung.
Ich bin ja nichtmal versessen auf digital; hätte mir aber weniger Verdrahtungs-"Verhau" gewünscht.
.....und das jeweils etwa 4-5 Loks unabhängig bewegt werden können - und wenn die auf stromlos abgestellt sind, mit wieder anderen 4-5 Loks usw.
Die Piko und Rivarossi Loks die früher schon miserabel fuhren, die können ruhig weiter ruckelig fahren.
Alternative, wäre doch - wie in grauer Vorzeit - viel bis sehr viel Draht hauptsächlich für die Stromkreistrennung.
Und da 2 Kopfbhnhöfe zu bedienen sind, jede Menge Entkupplungsgleise und Trennstellen.
Vermutlich gibts für die alte Technik auch kaum noch jemand, der mit Tipps weiterhelfen könnte, wenn's mal kneift.
Ich hatte früher schon Probleme mit "nimmst einfach ein paar Postreleais und Mehfachstecker und dann klappt das schon"
Bei mir hats nicht geklappt und ich hab das von einem Elektrofan machen lassen. Funktioniert hat's - meistens.

Gibt's denn ausser Decodereinbau noch andere Möglichkeiten zum "unabhängigen" Fahr- und Entkuppelbetrieb.
Oder wo könnte man nachsuchen?
Lässt sich evtl ein Mischbetrieb -digital + standard Loks realisieren oder schliesst das eine das andere aus.
Bei Selectrix war das - in geringem Umfang möglich - und hat anfangs reihenweise Roco-Trafos verbrannt.
Also vielen Dank erstmal und ein sonniges Wochenende
Knapps

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Re: Ältere H0-Loks mit Digital-Decoder ausrüsten

Beitrag von Furttaler » Montag 1. April 2019, 21:05

Hallo Knapps

Analog und Digital zusammen geht nicht, da beim Digitalbetrieb immer eine Spannung anliegt. Da du ja scheinbar GL fährst erspart dir das schon mal den Umbau des Motors. Es gib wie Stephan schon geschrieben hat, verschiedene Decoder. Die günstigsten haben nicht mal einen Lastenausgleich. Da wo keine Schnittstelle vorhanden ist, hilft nur löten.

Mein Ratschlag: Decke doch mal mit einem Buch zu diesem Thema ein. Es kann dann ja auch sein dass du ein paar von deinen Loks nach dem Studium des Buches gar nicht mehr umbauen willst wenn du dann den Vergleich machst: Kosten Decoder und Umbauzeit vs eine Lok als Occasion erwerben die schon nen Decoder hat. Und ja: mache dich auch mal wegen der Steuerzentrale schlau.

Gruss
Sven

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HahNullMuehr
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Re: Ältere H0-Loks mit Digital-Decoder ausrüsten

Beitrag von HahNullMuehr » Freitag 19. April 2019, 18:52

[...] andere Möglichkeiten zum "unabhängigen" Fahr- und Entkuppelbetrieb. [...]
Ja, die gibt es.
Die simple analoge Methode wäre, jeder Fahrtstrecke einen eigenen Trafo zuzuordnen.
Stellen wir uns also z. B. eine zweigleisige RIngstrecke (wie auch immer geformt) vor, die zwar mit Weichen verbunden sind, aber elekrtrisch getrennt. Dann kann mit zwei Fahrgeräten (Trafos) auf beiden Gleisen unabhängig gesteuert werden.
Wenn ich das weiterspinne, kann ich das Betriebswerk, den Rangierbereich, die Nebenstrecke etc. jeweils mit getrennten Trafos ausstatten, und auf jeder Strecke jeweils einen Zug steuern. Wenn ich im (Kopf-)Bahnhof dann noch ein paar Entkuppler installiere, kann ich auch jeden Zug an jeder beliebiegen Stelle trennen.
Digital gibt es heute auch die Möglichkeit, sämtliche Waggons fernsteuerbar abzukuppeln, aber das kommt dann doch recht teuer. Da würde ich die konventionelle Entkupplungstechnik vorziehen.

Ich ziehe die analoge Steuerung vor, da ich auf den digitalen "Schnickschnack" wie Lokgeräusch, Zugansage usw. keinen Wert lege. Dagegen kann ich Pannen und Fehler in der Analogschaltung selber finden und - beheben. Wenn die digitale Elektronik Mucken macht, bin ich leider auch überfragt.

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
Meine Bastelstunde gibt es auch auf YouTube.
Ich mach es lieber am Anfang exakt - und schluder später ein bisschen. Wenn ich schlampig anfange, krieg ich es am Ende nicht wieder genau.

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