Bogobit Bremsmodul

Für alle Diskussionen rund um digitale Modellbahntechnik und alles zum Thema Software Modellbahnplanung und Modellbahnsteuerung
Antworten
Birdland
Stammgast
Beiträge: 124
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 15:24

Bogobit Bremsmodul

Beitrag von Birdland » Freitag 17. Juli 2020, 23:17

Hat jemand Erfahrung mit dem Bogobit Bremsmodul? Kann ich beim 2-Leiter System je ein Bremsmodul an einem eingleisigen Bahnhof für jede Richtung getrennt einbauen, damit wie in der Beschreibung geschrieben zur Steuerung des Bremswegs immer das rechte Gleis in Fahrtrichtung die Informationen bekommt? Die Schaltung sieht eigentlich so aus als wenn dadurch kein Kurzschluß entsteht, die Funktion aber gehen würde.

dr.alzheimer
Stammgast
Beiträge: 123
Registriert: Dienstag 11. Juli 2006, 20:56

Re: Bogobit Bremsmodul

Beitrag von dr.alzheimer » Samstag 18. Juli 2020, 01:12

Hallo . . . . ,

Meinst Du das ABC Bremsmodul ?
Ich habe zwar keine Bogobit Bremsmodule, aber bei den ABC Modulen ist das einfach möglich.

Bei den "Brake on DC" Modulen, also Bremsen mit Gleichspannung ( Polarität entgegengeetzt der analogen Fahrtrichtung ) , ist das Durchfahren in der Gegenrichtung nicht so einfach möglich.

ABC Module lassen sich aber auch sehr einfach selber basteln. Wenn man löten kann, einfach 5 Dioden der Sorte 1UF5400 passend verbinden.
Die Dioden halten 3 A aus und UF steht für ultrafast, behindert also nicht das Digitalsignal.

Wenn man nicht löten kann, kann man die genau so gut mit Lüsterklemmen zusammenschrauben.

Den Aufbau dazu findet man z.B. hier: http://modellbahnhof.lima-city.de/617golddecoder.htm ( etwas weiter unten )

MfG Alois

Birdland
Stammgast
Beiträge: 124
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 15:24

Re: Bogobit Bremsmodul

Beitrag von Birdland » Samstag 18. Juli 2020, 09:53

Anschlussplan.pdf
(45.44 KiB) 255-mal heruntergeladen
Ich meinte das Bremsmodul Classic bisabil von Bogobit. Im Bild das Anschlußschema (meine Frage zielt auf den Gleichstromanschluß). Die Durchfahrt aus der Gegenrichtung funktioniert bei denen. Meine Idee war jetzt zwei Module in die eingleisige Strecke einzubauen, bei beiden Modulen Anschluß B un 0 gleichgepolt anschließen und an den Anschluß B# das jeweils in Fahrtrichtung rechte Gleis (das ist für den Bremsvorgang zuständig). Dann müßte die Bremsstrecke für die eingleisige Strecke doch in beide Richtungen am Bahnhof nutzbar sein. Oder mache ich da einen Gedankenfehler?

Birdland
Stammgast
Beiträge: 124
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 15:24

Re: Bogobit Bremsmodul

Beitrag von Birdland » Samstag 18. Juli 2020, 09:55

Anschlussplan für Forum.jpg
Hier der Anschlußplan noch mal als jpg

dr.alzheimer
Stammgast
Beiträge: 123
Registriert: Dienstag 11. Juli 2006, 20:56

Re: Bogobit Bremsmodul

Beitrag von dr.alzheimer » Samstag 18. Juli 2020, 19:43

Hallo . . . . ,

Bist Du eigentlich 2-Leiter Fahrer ?
Du schreibst:
Birdland hat geschrieben:
Freitag 17. Juli 2020, 23:17
. . . Kann ich beim 2-Leiter System . . .
Und dann habe ich gerade gesehen, daß Du weiter unten zu Märklin Digitalumbauten Fragen hattest . . . . :hm?:

Birdland hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 09:53
Ich meinte das Bremsmodul Classic bisabil von Bogobit. Im Bild das Anschlußschema (meine Frage zielt auf den Gleichstromanschluß). Die Durchfahrt aus der Gegenrichtung funktioniert bei denen.
Im 3-Leiter Betrieb nur, wenn man bevor der Zug durchfährt, das Modul umschaltet.
( wenn ich das da richtig verstanden habe )


Das Bogobit Bremsmodul ist eigentlich für Märklinisten entwickelt worden. Das ist tiefste Steinzeittechnik und vor mehr als 30 Jahren entstanden, weil die Technik da noch nicht so weit war.
Auch beim weiter entwickelten Bogobit Bremsmodul gibt es beim Überfahren der Trennstellen Microkurzschlüsse. Das Bogobit Bremsmodul ist allerdings so gestrickt, daß es immer im Kurzschlussfalle selber den eigenen Strom ausschaltet.
Dass es diese Module überhaupt noch gibt, liegt einfach nur daran, daß es in Märklinsystem keine andere Möglichkeit des Bremsens gibt. Märklin muss halt eben immer bis in die Steinzeit zurück kompatibel sein.

Und da es beim Überfahren der Trennstellen baubedingt zu Microkurzschlüssen kommen muss, kann es nun auch sein, daß andere Decoder dadurch in ihrem Informationszugang gestört werden. In wie weit das aber der Fall ist, vermag ich nicht zu beurteilen.


Für den Fall, daß Du 2-Leiter Fahrer bist, kann ich einfach nicht verstehen, warum Du Dich nicht für das ABC Bremsverfahren entscheiden möchtest. Es ist definitiv billiger und einfacher in der Anwendung. Vor allem kann es aus technischer Sicht beim Überfahren der Trennstellen keine Kurzschlüsse geben. Und es ist egal in welches der beiden Gleisprofile man die Trennung macht. Die Richtungserkennung ist abhängig von der Richtung der Diodenkette.

Dieses ABC Bremsverfahren können die Gold- und Silberdecoder von Lenz schon von Anfang an. Nur die Standard Decoder der ersten Generation konnten das nicht. Ab der zweiten Generation können auch die das.
Bei ESU können das die Lopi 4 und Lopi 5. Ob es die Lopi 3 schon können, weiß ich nicht.
Mit Decodern von Zimo kenne ich mich nicht aus, aber auch da weiß ich, daß die es schon seit ein paar Jahren können.
Und auch die Decoder der letzten Generation der Firma Uhlenbrock kommen damit klar.

MfG
Alois

Birdland
Stammgast
Beiträge: 124
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 15:24

Re: Bogobit Bremsmodul

Beitrag von Birdland » Samstag 18. Juli 2020, 21:17

Ich habe bei mir beides auf der Anlage. Hauptsächlich Märklin, aber auch ein paar Roco Sachen auf Trix C-Gleis, Stadt im Modell U- und S-Bahn auf Roco Line und von MBT-Hof habe ich noch die Tram Line Schienen (Kopfsteinplaster) für meine Hamburger Straßenbahn von BEC-Kits. Daher gibt es Fragen zu beiden Stromversorgungen. Die Bogobit Module hatte ich mir schon vor vielen vielen Jahren gekauft und bin nie dazu gekommen viel mit der Eisenbahn zu machen (Erst Platz, dann Beruf, dann Gesundheit). Jetzt wo mein Enkel (4) einen Narren dran gefressen hat und ich Zeit habe baue ich eine schöne kleine Anlage, habe wieder richtig viel Freude daran und in dem Zusammenhang habe ich angefangen die alten Bogobit Bausätze zusammen zu löten. Die sind einfach noch da, also möchte ich sie benutzen.

dr.alzheimer
Stammgast
Beiträge: 123
Registriert: Dienstag 11. Juli 2006, 20:56

Re: Bogobit Bremsmodul

Beitrag von dr.alzheimer » Montag 20. Juli 2020, 17:58

Hallo . . .
Birdland hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 21:17
und von MBT-Hof habe ich noch die Tram Line Schienen (Kopfsteinplaster) für meine Hamburger Straßenbahn von BEC-Kits. Daher gibt es Fragen zu beiden Stromversorgungen.
Hört sich sehr interssant an. Habe mir auch mal, als der BDEF Verbandstag irgendwann in den de 80ern in Hamburg war, einen Bausatz bei Meyer geholt.
Gibt es da schon was zu sehen ?
Birdland hat geschrieben:
Samstag 18. Juli 2020, 21:17
Die sind einfach noch da, also möchte ich sie benutzen.
Ja diese Geschichte kenne ich von einem Bekannten.

Der hat auch noch alles Mögliche. Und weil er es hat, möchte er es auch in seiner Anlage einbauen. Ungeachtet der Probleme die er sich damit einhandelt.

Ich möchte damit nicht behaupten, daß Dir die Bogobit Bremsmodule groß Probleme einhandeln werden. Wenn man sie richtig zusammengelötet hat, funktionieren Sie auch. Die Frage ist halt nur, wenn du auch 3-Leiter Bereiche hast, warum setzt Du sie dann nicht da ein ?

Natürlich kann man sie auch im 2-Leiter Bereich nutzen. Nur gibt es da dann ein paar Hinterhältigkeiten, die man wissen sollte.
Vom Grundsatz heißt es nämlich, daß die analoge Gleichspannung, die im Bremsabschnitt anliegt, zur analogen Fahrtrichtung gesehen hin, umgekehrt sein soll.
Wenn das Fahrzeug nun vom digitalen Abschnitt in diesem analogen Abschnitt einfährt, erkennt der Decoder das und bremst mit der eingestellten Verzögerung ab.
Wenn man nun aber den Zug dort stehen lässt, die Anlage ausschaltet und beim nächsten Mal wieder einschaltet, so erkennt der Decoder am Anfang erst einmal analog rückwärts und fährt erst mal los - und zwar entgegengesetzt, bis er wieder in den Bereich kommt, wo er digitale Spannung erhält - das erkennt und dort und wieder stehen bleibt. Oder wenn bereits ein Digitalsignal anliegt, er dann wieder vorwärts fährt.

Und damit das nicht passiert, muss man im Decoder die sogenannte Analog-Erkennung ausschalten. Dafür wiederum braucht man eine Zentrale, mit der Mann CVs lesen, als auch schreiben kann.

Wenn der Zug nun aus der anderen Richtung kommt, also praktisch rückwärts am Signal vorbei fahren will, so erkennt der Decoder in 2-Leitersystemen eine - in analoger Fahrtrichtung gesehene - vorwärts gerichtete Spannung. Das erkennt er und fährt einfach durch die Haltestrecke hindurch, ist aber währenddessen dabei nicht regelbar. Wenn diese Strecke also etwas länger ist und man den Zug anhalten will, so geht das in diesem Bereich nicht.

Und dann kam dann noch jemand auf die Idee, im 3-Leiter Bereich könnte man ja die Züge, die von links nach rechts fahren, alle mit negativer Spannung anhalten lassen
und alle Züge die von rechts nach links fahren, mit positiver Spannung anhalten.
Somit kann man zum Beispiel bei den Decodern von ESU einprogrammieren, ob sie mit negativer Spannung oder mit positiver Spannung oder mit Beidem anhalten sollen.

Dummerweise sind sie im Auslieferungszustand so programmiert, daß sie bei positiver und negativer Spannung anhalten. Im Umkehrschluss heißt das, werden diese Decoder im 2-Leiter Betrieb genutzt und man will rückwärts am Halt zeigenden Signal vorbei fahren, so erkennt dieser Decoder da die positive Spannung und somit auch den Bremsbefehl und hält an. Damit das nicht passiert, muss man, um diese Decoder im 2-Leiterbetrieb nutzen zu können, sie erst einmal umprogrammieren.

Und da es gut sein kann, daß je nach Generation des Decoders, die entsprechenden CVs an anderen Stellen liegen. Da braucht man dann auch wieder eine halbwegs vernünftige Zentrale, um erst mal die Decoder auslesen und dann wieder programmieren zu können.

Im schlimmsten Falle ist es bei ESU sogar gar nicht möglich über die CV 7 und 8 heraus zu finden, um welche Generation von Decoder es sich denn da überhaupt handelt. Manchmal kann man mit Hilfe des Aufklebers auf dem Decoder erkennen, wann er produziert wurde und man kann dann daraus Rückschlüsse ziehen. Am besten wäre es aber da den ESU Programmer zu haben, der die Decoder ausliest und genau sagt, um welchen Decoder es sich denn da handelt.

MfG
Alois

Birdland
Stammgast
Beiträge: 124
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 15:24

Re: Bogobit Bremsmodul

Beitrag von Birdland » Montag 20. Juli 2020, 18:37

Hallo,
das ist echt interessant und hilfreich. Ich habe 7 Stellen bei Märklin 3-Leiter wo ich die Teile einbauen will - und eine zweigleisige Zufahrt mit eingleisigem Halt am Bahnhof (2-Leiter) wo ich auch welche einbauen wollte. So wie du schreibst ist es dann wohl für mich am Besten bei 3-Leiter Märklin die Bogobits zu benutzen und bei den 2-Leiter Gleisen einen ABC Bremsweg zu machen. Da muß ich mal nachlesen wie das geht.

dr.alzheimer
Stammgast
Beiträge: 123
Registriert: Dienstag 11. Juli 2006, 20:56

Re: Bogobit Bremsmodul

Beitrag von dr.alzheimer » Mittwoch 22. Juli 2020, 06:25

Hallo . . .

Für die ABC Bremsstrecke sollte man nicht unbedingt die billigen 1N4001 Dioden nehmen.
Die sind nicht die Schnellsten und sie halten auch nur 1 A aus. Im normalen Betrieb brauchen die Loks zwar nicht mehr als 0,5 bis 0,7 A, aber es kann ja auch mal in dieser Bremsstrecke, z.B. aufgrund einer Entgleisung, zu einem Kurzschluss kommen. Und die meisten Endstufen oder Booster von Zentralen machen ja heute mindestens 3 - 4 A.

Gut und günstig sind die 1UF5400. Die verpacken mindestens 3 A Dauerleistung und ein Mehrfaches im Kurzschlussfalle. Das UF steht für Ultra fast.
Für die Vierer-Diodenkette darf man aber keine sogenannten Schottky Dioden nehmen.
Bei diesen Schottky Dioden fällt nur eine Spannung von 0,4 V pro Diode ab.

Der Sinn dieser Schaltung ist aber eben, daß auf einer Seite eine Spannung abfällt, der Decoder das erkennt und dann den Bremsvorgang einleitet.

Bei der Schaltung von 4 Dioden in die eine Richtung - und einer Diode in die andere Richtung - fallen auf der einen Seite 2,8 Volt und auf der anderen Seite 0,7 Volt ab. Das ergibt zusammen einen Spannungsabfall von 2,1 Volt, da sich ja dabei 2 Dioden gegenseitig aufheben, was die Asymmetrie des Digitalsignals angeht.
Wenn man aber hingegen bei der einzelnen Diode eine Schottky Diode nimmt, bei der nur 0,4 Volt abfallen, so hat man nicht nur ein Asymmetrie von 2,1 sondern von 2,4 Volt, wodurch die Asymmetrie von den Decodern natürlich viel besser erkannt wird und der Bremsvorgang mit einer viel höheren Sicherheit auch eingeleitet wird. Manche gehen daher auch hin und nehmen 5 Dioden in die eine Richtung und Eine in die andere.

Ich selber habe fast nur Lenz Decoder und bei denen hat es, bei der Schaltung 4 + 1, bis jetzt nie Probleme gegeben.

MFG
Alois

Birdland
Stammgast
Beiträge: 124
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 15:24

Re: Bogobit Bremsmodul

Beitrag von Birdland » Mittwoch 22. Juli 2020, 09:16

Danke. Das werde ich probieren.

Antworten