Delta Loks digitalisieren?

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Delta Loks digitalisieren?

Beitrag von Bahnchef » Sonntag 22. Juli 2007, 23:04

habe vor, in nächster Zeit meine wenigen Märklin Delta Loks zu digitalisieren.
Wie gehe ich vor? habe mir gedacht, immer den Tams LD-W-11 zu verwenden...eventuell aber auch den LD-W-1 von Tams (hat man doch mehr Schaltausgangsstrom oder?)
Wie sieht es da aus, ich denke alle Loks, die ich umrüsten will haben nen Wechselstrommotor (gibt es eigtl von Märklin auch Gleuchstrommotorausführungen)...wie messe ich den Motorstrom? angenommen die Lok hat ein großes Eigengewicht (MEtallaufbau), dann zieht ja der Motor mehr Strom und der Decoder könnte über 1Ampere belastet werden und somit überlastet werden?!
:?
Oder steigt der Motorstrom bei Märklin Loks
generell nie über 1A ?

krokodil

Beitrag von krokodil » Montag 23. Juli 2007, 05:02

Hallo,

keine Angst, Du kannst alle LD-W-Decoder fuer Deine Wechselstrommotoren verwenden. Sinnvoller waere es jedoch, die Feldspule gegen Hamo-Magnete zu tauschen, dann hast Du einen Gleichstrommotor und kannst die LD-G-Decoder (oder auch andere Fabrikate) verwenden. Vorteil: Lastregelung. Diese gibt es fuer Allstromer nur mit dem LD-W2.

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Beitrag von Bahnchef » Montag 23. Juli 2007, 12:07

habe ich das richtig verstanden, der Decoder läuft unter Wechselstrom, aber er steuert den Motor nun als Gleichstrommotor? sind hier die Fahreigenschaften (zB. Langsamfahrt?) besser?
ich kann den Decoder genau so anschließen wie einen Decoder für Wechselstrommotoren?

krokodil

Beitrag von krokodil » Montag 23. Juli 2007, 12:16

Bahnchef hat geschrieben:habe ich das richtig verstanden, der Decoder läuft unter Wechselstrom, aber er steuert den Motor nun als Gleichstrommotor? sind hier die Fahreigenschaften (zB. Langsamfahrt?) besser?
ich kann den Decoder genau so anschließen wie einen Decoder für Wechselstrommotoren?
Hi,

die Unterscheidung Wechselstrom/Gleichstrom entfaellt bei Digital. Hier spielt nur noch das Protokoll eine Rolle und nachdem Du mit der MS faehrst (habe ich das richtig in Erinnerung?) brauchst Du lediglich einen MM-Decoder (oder mfx), der einen Allstrom-Motor (z.B. LD-W11) oder Gleichstrom-Motor (z.B. LD-G11) ansteuern kann.

Wenn Du die Feldspule gegen einen Hamomagneten tauscht wird sich die Lok sanfter fahren lassen. Angeschlossen wird dieser Motor dann nur noch am Motorschild links und rechts, die beiden Anschluesse an der Feldspule und der Draht mit der Drossel entfallen.
Der LD-G11 ist uebrigends aehnlich wie der LD-W11, nur eben fuer Gleichstrommotoren und mit Lastregelung.

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Beitrag von Bahnchef » Montag 23. Juli 2007, 12:25

ok, danke, jetz hab ichs verstanden!
gibts es eigtl eine "Bilderumbauanleitung" wo der Umbau mit Bilder gezeigt wird?

Hab noch ne andere Frage, die jetzt nichts direkt damit zu tun hat: habe mal den Motor zerlegt (2 Schrauben geöffnet) und dabei ist mir eine Kohlebürste raus und ein silberner "Drahtgewebe"-Zylinder. Da ist noch so ein Stück "Metallwolle" rausgekommen, ich weiß jetzt nicht, gehört das unter die Kohlebürste??

krokodil

Beitrag von krokodil » Montag 23. Juli 2007, 12:59

Hi,
Da ist noch so ein Stück "Metallwolle" rausgekommen, ich weiß jetzt nicht, gehört das unter die Kohlebürste??
Das ist ein Schwaemmchen fuer die Schmierung der Motorachse. Zwischen den beiden Aufnahmen fuer Kohle und Buerste findest Du oberhalb der Motorachse eine trichterfoermige Oeffnung, da gehoert das rein, gefolgt von einem Tropfen Oel ;)

Bahnchef
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Beitrag von Bahnchef » Montag 23. Juli 2007, 14:22

oberhalb der motorachse? du meinst wohl in die Motorachsenhalterung hineinschieben?!

krokodil

Beitrag von krokodil » Montag 23. Juli 2007, 14:47

Bahnchef hat geschrieben:oberhalb der motorachse? du meinst wohl in die Motorachsenhalterung hineinschieben?!
Neiiiiin!
Schau mal das Motorschild im zusammengebauten Zustand an. Links und Rechts sind die Oeffnungen fuer Buerste und Kohle, dazwischen siehst Du den Achsstummel des Ankers. Lasse Deinen Blick vom Achsstummel nach oben schweifen und Du wirst nach ein paar Millimetern eine nach oben offene Oeffnung entdecken. Da gehoert es rein aber bitte nicht bis zum Radsatz reinstopfen sondern leicht einlegen.
Bild
Das ganze koennte durch den Entstoerkondensator (auf dem Bild die orange Scheibe) verdeckt sein.
(Quelle fuer das Bild: www.stayathome.ch )

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Beitrag von Bahnchef » Montag 23. Juli 2007, 16:12

ok, das viereckige Loch, in dem man die Welle von oben sieht?
sollte man es reinstopfen, wenn das Motorschild weggebaut ist, sodass es dann von der Welle gehlaten wird?

PS: sind eigentlich die Hamo-Magneten genormt, sprich gibts da nur eine bauart von Märklinmotoren? ich habe nämlich auf ebay verschiedene artikelnummern gesehen! :?

krokodil

Beitrag von krokodil » Dienstag 24. Juli 2007, 08:52

Hi,
sollte man es reinstopfen, wenn das Motorschild weggebaut ist, sodass es dann von der Welle gehlaten wird?
Nicht reinstopfen, bitte nur leicht eindruecken, so dass es locker flockig drinsitzt. Das Ganze im zusammengebauten Zustand, also wenn das Motorschild festgeschraubt ist.

Es muss nicht von der Achse gehalten werden, es haelt sich selbst. Und wenn es nicht halten will, lass es einfach weg und verwende anstatt Oel Teflonfett.
PS: sind eigentlich die Hamo-Magneten genormt, sprich gibts da nur eine bauart von Märklinmotoren? ich habe nämlich auf ebay verschiedene artikelnummern gesehen!
Leider kenne ich die Artikelnummen nicht, es gibt aber Hamomagneten fuer den LFCM (der grosse Scheibenkollektormotor), den SFCM (kleiner Scheibenkollektormotor) und den DCM (Trommelkollektormotor). Im Zweifelsfall den Anbieter fragen.
Wie Du die Motoren unterscheinden kannst siehst Du u.a. hier

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Beitrag von Bahnchef » Dienstag 24. Juli 2007, 19:31

vielen Dank!
wenn ich das jetzt so richtig verstehe, wandelt der Decoder - falls der Hamo Magnet eingebaut ist - den Wechselstrom in Gleichstrom um und schickt den gleichstrom zum Motor. :P

ähm, wie ist das eigentlich, wie wird der Decoder dann adressiert, beimeinen Deltaloks konnte man ja über Dipschalter die Adresse einstellen!?

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Beitrag von wzimmermann » Dienstag 24. Juli 2007, 20:36

Hallo Kollege,
die Digitalspannung ist immer eine Rechteckspannung, die von ca. -18V nach +18V wechselt. Ist also per Definition eine Wechselspannung allerdings keine Sinusförmige sondern eben Rechteck. Wenn man nun den negativen Teil an der Nulllinie hochklappt, dann ergibt sich eine ununterbrochene Linie. Das heisst, das der Effektivwert dieser Spannung konstant ist. Das ist der Grund warum z.B. Glühlampen an der Digitalspannung immer konstant leuchten wie bei der Zugbeleuchtung. Die Info mit der der Dekoder was anfangen kann, steckt in den Rechtecken. Das nennt man Protokoll. Die sind verschieden breit und in der Reihenfolge wechselnd. Das ist wie beim Morsen - lange Signale - kurze Signale.
Der Dekoder interpretiert nun diese Abfolge an Rechtecken und weil er nun intern aus der Digitalspannung diese oben erwähnte Gleichspannung mit den konstanten 18V gemacht hat, kann er die nicht einfach auf den Motor geben, der würde gleich volle Kanne losrasen. Er schaltet einfach diese Gleichspannung in ganz kurzen Zeitintervallen durch und gleich wieder ab. Das heisst Puls-Weiten-Modulation und das hatten auch schon in früheren Zeiten die etwas gehobeneren Analog-Fahrpulte.
Der Motor kriegt also vom Dekoder verschieden breite Pulse und das mit einer Frequenz von ca. 16kHz. Je schmäler die Pulse sind, desto langsamer dreht er und je breiter die Pulse sind desto schneller läuft er. Das hat auch den Vorteil, dass der Motor immer Pulse mit voller Spannung kriegt, d.h. es wird immer die Motorträgheit überwunden als wenn man eine geregelte Spannung von 0 weg nehmen würde. Ausserdem verursacht PWM weit weniger Verlustleistung im Dekoder als wenn man die Spannung in der Höhe regeln möchte. Und das ist enorm wichtig bei den kleinen Baugrößen er Dekoder.
Der Unterschied zwischen einem Dekoder für GS-Motore und dem für WS-Motore ist nur dass der erstere diese oben erwähnten Pulse umolen kann, während der Dekoder für WS-Motore nichts umpolt sondern nur zum zweiten Anschluss der Feldspule umschaltet. Diese Feldspule ist zweigeteilt und der zweite Teil ist anders herum gewickelt und erzeugt somit ein entgegengesetztes Magnetfeld, das den Anker in die andere Richtung laufen lässt.
Zur Programmierung: DIP-Schalter sind veraltet. Bei den vielen Einstellungen, die man z.B. bei einem DCC-Dekoder machen kann und das sind doch 1024 CVs, geht es mit DIP-Schalter nicht mehr. Bei DCC werden einzelne CVs über die Zentrale auf einem Programmiergleis, das in der Anlage integriert sein kann, programmiert und bei moderneren MM Dekodern werden die Einstellungen in die Zentrale geschrieben und dann auf einen Rutsch in den Dekoder geschickt. Bei Selectrix bin ich überfragt. Dazu gibt es auch extra Software oder das Programmieren der Dekoder ist sowieso meist in der Steuerungssoftware integriert. Ich persönlich setze die Intellibox ein, liebäugle aber schon mit der ECOS-Zentrale von ESU und fahre zu 90% DCC, der Rest MM. Schalten tue ich mit MM, aber das soll sich auch bald änderen, denn DCC ist da doch etwas sicherer als MM.
Rückmeldungen kommen bei mir über den S88-Bus, der bei mir zuverlässig funktioniert obwohl er eine ganz schöne Ausdehnung von gut 10m hat. Er ist halt immer noch die preiswerteste Art der Rückmeldung.
Gruß
Wolfgang Z.

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Beitrag von Bahnchef » Dienstag 24. Juli 2007, 21:53

schön und gut, ABER: leider habe ich keine Digitalzentrale, nur die DeltaControll.
Und ich hab einfach kein Money für ne große Digitalzentrale :(
könnte der Modellbahnhändler den Decoder so programmieren, dass er vom DeltaSystem angesteuert werden kann?

gibts eigentlich den Hamo-Magnet auch bei Conrad? ich finde ihn nämlich nur bei ebay-.-

krokodil

Beitrag von krokodil » Mittwoch 25. Juli 2007, 08:08

Hi,
könnte der Modellbahnhändler den Decoder so programmieren, dass er vom DeltaSystem angesteuert werden kann?
Wenn es ein guter ist ja. Wenn Du ein guter Kunde bist ja.
Wenn Du allerdings nur fuer sowas kommst und Dich sonst bei Ebay und im Versandhandel eindeckst eher nicht.

Ich wuerde mich an Deiner Stelle nach eine MobileStation umsehen (vielleicht auch den Haendler fragen ;) ). Fuer unter 50EUR sollte da schon was zu machen sein (bitte die 1,9A-Version) und dann kannst Du Deinen Deltahobel abloesen, Loks selber programmieren und viele Vorzuege einer halbwegs brauchbaren Zentrale geniessen.
Nein, ich will Dir die DeltaControl nicht madig machen, das war auch mein Einstieg in Digital und ich war der Meinung, das reicht mir locker.... nein, es reicht nie und nimmer und das Ding ist ein alter Hut.

claus
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Beitrag von claus » Freitag 3. August 2007, 04:11

Beim Dekoder LD-W-1 kann man die für Delta benötigten Adressen auch mit Lötbrücken einstellen. Evtl. mal die Anleitung vom W 11 runterladen und nachschauen ob der das auch noch kann.
An sonnsten halt wenn man keine Möglichkeit zum Programmieren hat nach Dekodern suchen die ncoh über Lötbrücken eingestellt werden können.

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