Loconet: s88 oder nicht?

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Eunio

Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Eunio » Donnerstag 11. Februar 2010, 12:17

Hallo,

möchte meine Anlage über PC und Uhlenbrock IB Com betreiben. Die Anlage wird ungefähr die Maße 4x1.2m haben, mit Schattenbahnhof quasi nochmal so viel. Die Anlage soll weitestgehend automatisch betrieben werden. Ich schätze mal das ca. 6-8 Züge (Haupstrecke, Nebenstrecke, Straßenbahn) gleichzeitig fahren werden.

IB Com bzw. die PC Software unterstützen den s88 Rückmeldebus. Ist es bei dieser Größenordnung der Anlage sinnvoll die Rückmeldung separat über s88 an den Rechner zu senden oder reicht das Loconet dafür allemal aus?

Vielen Dank.

Lokomopfeife
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Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Lokomopfeife » Donnerstag 11. Februar 2010, 13:11

ich wuerde die Rueckmeldung ueber den s88 steuern .. schon aus Sicherheitsgruenden ..

Eunio

Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Eunio » Donnerstag 11. Februar 2010, 13:12

.. schon aus Sicherheitsgruenden ..
könntest du das bitte einem Laien kurz erklären?

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Achim
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Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Achim » Donnerstag 11. Februar 2010, 16:53

Der Praktiker zum S88: http://modellbahn-muenchen.net/s88.pdf

also nix für mich :lol: - ich will kein Elektriker werden :mrgreen:

Ich brauch was Sicheres und Preiswertes, was auch kreuzende Kabel verträgt.

Gruß Achim
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Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Nordexpress » Donnerstag 11. Februar 2010, 17:26

Moin,

In der Litteratur wird jetzt S88 als eine weitverbreite aber veraltete Methode zum Melden wegen der niedrigen Geschwindigkeit vorgestellt.
Tschüss Nord-Express
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Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von JSteam » Donnerstag 11. Februar 2010, 18:55

Hallo zusammen,
In der Litteratur wird jetzt S88 als eine weitverbreite aber veraltete Methode zum Melden wegen der niedrigen Geschwindigkeit vorgestellt.
dieses Gerücht hält sich hartnäckig wohl aus dem Grund, weil das erste Interface für den S88 Bus das 6050/51 von Märklin war und dieses war nicht besonders schnell. Außerdem liedert dieses Interface die Rückmeldungen nicht ungefragt, sondern müssen vom Programm abgefragt werden. Das S88 Bussystem ist aber dennoch schnell genug um in der Praxis auch auch mit den "modernen" Systemen mithalten zu können. Und da es kostengünstig ist, hat es auch heute noch seine Berechtigung. Die Nachteile sind, dass der S88 Bus recht anfällig ist für Störungen von außen. Dieses Problem kann man durch ein entsprechende Verkabelung umgehen.Außerdem sind die Module (außer den neuen von Tams) nicht addressierbar, sodass sich die Adressen verschieben, wenn man ein Modul in der Mitte des Busses einfügt. Dies kann aber ein entsprechendes Modellbahnsteuerungsprogramm kompensieren. Zumindest Win-Digipet kann dies :wink:
Viele Grüße
Jürgen

Bibliothekar

Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Bibliothekar » Donnerstag 11. Februar 2010, 19:28

Achim hat geschrieben:Ich brauch was Sicheres und Preiswertes, was auch kreuzende Kabel verträgt.
Der neue Standard s88-N arbeitet mit einfachen Patch-Kabeln, wie du sie überall im Computerzubehör erhältst.
Und die sind bekanntlich gut geschirmt.
Damit kannst du dann auch längere Strecken verkabeln oder Kabel kreuzen, ohne dass es dir furchtbar reinstört.
Und für alte s88-Platinen bietet z.B. Tams einen Adapterstecker an.

Ezekiel

Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Ezekiel » Donnerstag 11. Februar 2010, 19:32

Loconet ist das modernere und sichere System. Der s88 Anschluss an der IB ist hauptsächlich für Leute gedacht die ältere s88 Module weiterverwenden möchten.

Prinzipiell spricht aber auch nichts gegen s88 mit korrekter Verkabelung (bevorzugt der neue s88-N Standard).

limmat

Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von limmat » Sonntag 14. Februar 2010, 16:12

Hallo,
Achim hat geschrieben:Der Praktiker zum S88: http://modellbahn-muenchen.net/s88.pdf

also nix für mich :lol: - ich will kein Elektriker werden :mrgreen:

Ich brauch was Sicheres und Preiswertes, was auch kreuzende Kabel verträgt.
Das trifft den Nagel auf den Kopf :).

Genau darum habe ich damals den s88-BUS (betrieben an der IB und vor 1995 an der Arnold/Märklin= Digitalsteuerung) wieder von der Anlage verbannt und auf den sicheren Loconet-BUS (zusammen mit der IB) umgestellt - bis Ende 2004. Leider versagten da die beiden IBs kläglich (u.a. Resets). Seit 2005 fahre ich nur noch Selectrix (wie schon vor 2001), so wie viele professionelle Anwender (Eisenbahnlabors der TU-Dresden und ETH Zürich) auch. Auch wenn mit der neuen Verkabelung der s88 Module die Störanfälligkeit gesunken ist, moderner und besser wird s88 deshalb nicht. Nach über 12 Jahren mit reinem Selectrixbetrieb kann ich mittlerweile den Spreu vom Weizen unterscheiden und überlasse Störungssuche lieber anderen. Das soll auch etwas sein, was Spass machen kann, ich verzichte jedoch gerne auf diese Art von Spass ;). Trotzdem - auch der s88 BUS kann bei entsprechendem Aufwand funktionieren ;).

Gruss

Gian

Michael S.

Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Michael S. » Sonntag 14. Februar 2010, 21:53

Kein Grund, den S88 Bus schlechtzureden, der wie von den anderen richtigerweise genannt in der Form des S88-N völlig problemlos und vor allem verbreitet(!) ist.

Gruß M.

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Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Lellomann2308 » Sonntag 14. Februar 2010, 22:04

Den S88-Bus kann man ruhig schlecht vreden aber den S88-N nicht :wink:

Lg
Max
Gruß
Max

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Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Achim » Sonntag 14. Februar 2010, 22:47

limmat hat geschrieben:Hallo,
Achim hat geschrieben:Der Praktiker zum S88: http://modellbahn-muenchen.net/s88.pdf

also nix für mich :lol: - ich will kein Elektriker werden :mrgreen:

Ich brauch was Sicheres und Preiswertes, was auch kreuzende Kabel verträgt.
Das trifft den Nagel auf den Kopf :).

Genau darum habe ich damals den s88-BUS (betrieben an der IB und vor 1995 an der Arnold/Märklin= Digitalsteuerung) wieder von der Anlage verbannt und auf den sicheren Loconet-BUS (zusammen mit der IB) umgestellt - bis Ende 2004. Leider versagten da die beiden IBs kläglich (u.a. Resets). Seit 2005 fahre ich nur noch Selectrix (wie schon vor 2001), so wie viele professionelle Anwender (Eisenbahnlabors der TU-Dresden und ETH Zürich) auch. Auch wenn mit der neuen Verkabelung der s88 Module die Störanfälligkeit gesunken ist, moderner und besser wird s88 deshalb nicht. Nach über 12 Jahren mit reinem Selectrixbetrieb kann ich mittlerweile den Spreu vom Weizen unterscheiden und überlasse Störungssuche lieber anderen. Das soll auch etwas sein, was Spass machen kann, ich verzichte jedoch gerne auf diese Art von Spass ;). Trotzdem - auch der s88 BUS kann bei entsprechendem Aufwand funktionieren ;).

Gruss

Gian
Letzte woche wollte mir eine Verkäuferin einreden Selectrix sei ein "sterbendes System", die wußte nicht, das es mit dem SX Bus einen Schalt und Rückmeldebus gibt, der immer noch seines Gleichen sucht und ihn auch nach 27 Jahren noch nicht gefunden hat. Auch Dieter Hinz von Railware, der viele Seiten Maßregeln zum s88 veröffentlicht, dem fällt zu Selectrix nur ein:
Technisch ist es anderen Protokollen weit überlegen, jedoch nur wenig verbreitet.
http://www.railware.de/doku/Selectrix
In einem hat er unrecht, es gibt mit MTTM und Stärz , Müt und Rautenhaus, jetzt 4 Vollsystemanbieter für Selectrix, die vier verschiedene Zentralen und weiteres weitgehend kompatibles Zubehör wie Decoder für Rückmeldungen, Weichen, Funktionen usw. anbieten. Und teurer als andere System ist es auch nicht mehr, seitdem es Bausätze und sehr preiswerte Fertiggeräte gibt.
Totgesagte leben länger - jedenfalls wenn sie mit Qualitäten aufwarten können, die andere Systeme noch lange nicht erreichen.

Gruß Achim
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limmat

Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von limmat » Montag 15. Februar 2010, 22:55

Liebe Kollegen,

Ich will s88 nicht schlecht reden, wenn man alles richtig macht, funktioniert auch s88. Gewisse Probleme werden sicher mit S88-N verkleinert, trotzdem würde ich nicht mehr auf diesen alten Gaul setzen, der in vielen Fällen (vor allem bei schönen Verkabelungen - wilde Kabelwirrwarrs sind da weniger betroffen - Probleme macht (z.B. Flackerorgien)). Auch moderne Patchkabel machen die s88 Module frischer. Übrigens noch lange nicht alle Patch-Kabel sind auch abgeschirmt, Twistet-Pair macht diese Kabel sicher).

S88 würde ich z.B. mit einem 10BaseT-Netz, Loconet und andere Busse mit 100BaseT und Selectrix mit 1000BaseT Netzen vergleichen. Ich habe ein 1000BaseT-Netz von der Wohnung bis in den Keller und schätze die Zuverlässigkeit trotz rasender Geschwindigkeit mit einfachem, 8-poligen Twistet-Pair Qualitätskabel ohne separate Abschirmung (die NAS-Datenserver stehen im Keller). Genau so störungsfrei und schnell arbeitet mein Selectrix-BUS System mit einer Kabellänge von insgesamt etwa 70 - 80 m' (inkl. Verzweigungen usw.). Mein Vergleich basiert auf meinen eigenen Erfahrungen mit allen 3 Bussen, genau so wie ich auch alle Netzgeschwindigkeiten selber angewendet habe und anwende. 10BaseT war früher, heute nimmt man mindesten 100BaseT und wenn man NAS-Server anbinden will, kommt man nicht mehr ohne die modernsten 1000BaseT-Netze / Switches aus, ausser man verzichtet auf ein flüssiges Arbeiten mit den Daten auf den Servern.

Fazit: Für kleine, einfache Anlagen reicht s88, für grössere bis grosse Anlagen mit vielen Zügen und langen Distanzen gibt es bessere Busse.

Wenn "Fachhändler" auch heute noch behaupten, Selectrix liege im Sterben, zeichnet das deren Kompetenz aus. Im Gegenteil, Selectrix boomt wie noch nie - aber weitgehend am Fachhändler vorbei. Durch deren Ignoranz wurden alle Selectrixhersteller gezwungen, ihre Produkte direkt zu vertreiben, d.h. ohne "Fachhändler". Alle mir bekannten Selectrixhersteller leisten ausgezeichneten und kompetenten Support, was Fachhändler nicht einmal für die MOBA-Industrieprodukte bieten können/wollen. Tatsache ist, dass z.B. MÜT, Rautenhaus und Stärz einen schönen Teil ihres Umsatzes mit Weichendecodern und angepassten Gleisbesetztmeldern mit Modellbahnern aus dem DCC und Märklinbereich machen, dank BUS-Interfaces (die eine teure Zentrale für diesen Zweck überflüssig machen und mehr bieten als z.B. das HSI88). Zufriedene Kunden beleben das Geschäft und deshalb wählen immer mehr Modellbahner Selectrix als Melde- und Schaltbus, auch weil alle GBM und Weichendecoder am gleichen und bestens bewährten Kabel hängen (ich kaufe meine Kabel beim Elektronikhändler in unserer Stadt, fertig konfektioniert in allen Längen, als HIFI-Kabel mit DIN-Steckern, abgeschirmt und günstig :wink:.

Gruss

Gian

Michael S.

Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von Michael S. » Mittwoch 17. Februar 2010, 19:44

Hallo,

hier noch zur Ergänzung eine - sagen wir mal - etwas größere Anlage ;-) mit S88 http://www.ldt-infocenter.com/anlagen.htm

LG Michael

JSteam
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Re: Loconet: s88 oder nicht?

Beitrag von JSteam » Mittwoch 17. Februar 2010, 20:54

Hallo,
S88 würde ich z.B. mit einem 10BaseT-Netz, Loconet und andere Busse mit 100BaseT und Selectrix mit 1000BaseT Netzen vergleichen.
dieser Vergleich ist schlicht falsch. S88 ist auf jeden nicht langsamer als SX, wenn alle Module an einem Strang hängen. An 3 Strängen, wie beim HSI ist S88 schneller als SX. Und das für einen Bruchteil des Preises...
Viele Grüße
Jürgen

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