reinrassig: zb selectrix vermisst...

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aruff

Beitrag von aruff » Mittwoch 16. Juli 2003, 08:02

Hallo Modellbahn Kollegen,
Dragon hat geschrieben:@aruff: Ein bischen übertreibst du ja mit der Geschwindigkeit von SelecTrix. Wenn ein Bus 1450 Befehle pro Sekunde schafft und standardmäßig zwei Busse vorhanden sind und ein Besetztmelder alle 80 ms sein Signal sendet, so kann man in einem System 1450*2*0.08=232 Besetztmelder einsetzen und das System ist ausgelastet. Also nix mit 400 Melder und 400 Weichen... Wenn du so auf Berechenbarkeit bestehst, solltest du das auch nutzen.
Scheinbar ist es mir nicht gelungen das Verfahren das SelecTrix zugrundeliegt wirklich zu komunizieren. Ich versuche es nochmals.

Jeder SelecTrix Bus besteht aus einer festen Anzahl an Informationen die nicht variabel ist. Diese Informationen bestehen aus einer Bit Folge. Die Zentrale hat die Aufgabe diese Bit Folge ständig auf dem Bus zu wiederholen. Eine Wiederholung der "gesamten" Bus Information benötigt genau 80ms unabhängig davon ob bestimmte Adressen oder Informationen überhaupt anliegen oder benötigt werden.

Lediglich die Anzahl der Busteilnehmer ist duch dieses Verfahren begrenzt da ja der Informationsgehalt immer gleich ist. In "einem" SelecTrix Bus existieren 100 verwertbare Adressen. (128, aber Teile werden für die Zentrale selbst benötigt). Im SelecTrix System kann mit einer Adresse z.B. 8 Besetztmelderabschnitte oder 8 Magnetartikeldecoder betrieben werden. (= 800 mögliche Teilnehmer)
Eine Besetztmelderinformation sieht z.B. so aus: 01001001
Wobei eine 0 einen freien Abschnitt kennzeichnet eine 1 dagegen einen Besetzten Abschnitt. 8 Informationen werden in diesem Beispiel von dem Besetztmelder geliefert.

Dem System ist es aber vollkommen gleichgültig ob an einer dieser Adresse überhaupt ein Teilnehmer vorhanden ist. In unserem Beispiel würde bei einem fehlen des Busteilnehmers so oder so dann die Information 00000000 übertragen weil sie ein Teil des Bus ist.

Durch die ständige Wiederholung ist gewährleistet das jede Informationsänderung in spätestens 80 ms bei jedem Busteilnehmer vorhanden ist. So kann das System garantieren das ein Kommando oder eine Busänderung von außen oder innen innerhalb 80 ms ausgeführt wird egal wie viele oder welche der Adressen in diesem Zeitraum geändert wurden. Spätestens nach diesen 80 ms sind die Änderungen jedem Busteilnehmer bekannt.

Werden mehr als diese 800 Teilnehmer benötigt so muss ein weiterer Bus gelegt werden. Da auch an den Schienen genau das gleiche Verfahren angelegt wird sind hier auch nur 100 Loks gleichzeitig möglich. (Der Informationsgehalt einer Lok entspricht einem beliebigen anderen Teilnehmer). Natürlich ist es möglich an den "Schienenbus" auch einen Magnetartikel (tatsächlich 8 pro Adresse) anzuschließen. Allerdings kann dann selbstredend an dieser Adresse keine Lok mehr fahren.

Der gleiche Informationsgehalt wird wieder und wieder alle 80 ms durch die Schienen und/oder durch das Buskabel wiederholt unabhängig der Anzahl der Teilnehmer. Im Buskabel ist natürlich eine erhöhung der Wiederholungsrate möglich, nicht aber auf dem offenen 2 Draht Schiene.

Da hier aber eine Normung zugrundeliegt sind die 80ms bei SelecTrix Usus.

Das ist ein syncroner Bus.

Gruß
Andre

Michael K.
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Beitrag von Michael K. » Donnerstag 17. Juli 2003, 14:43

Hallo Andreas,

ich habe mir vieles von deiner umfassenden Selectrix-Erklärung gelesen, wobei sich mir aber erst mal eine ketzerische Frage aufdrängt:
welchen objektiven Vorteil soll das System für den Betrieb einer Modellbahn haben? :wink:
Ums mal deutlicher zu machen:
Das ist nett zu wissen, das ich mit meinem Digitalsystem eine Weiche 14 mal die Sekunde schalten kann - aber sorry, das hat keinerlei Nutzen für den Betrieb.
An anderen Stellen argumentierst du dann wieder mit den praktischen Aspekten - etwa dem Punkt, das es kein Nachteil sei, dass Selectrix nur 100 Loks steuern kann, weil man dafür schon eine Großanlage braucht.
Das ist aber keine Frage der tatsächlich vorhandenen Loks, sondern eine Frage der Adressen.
Auch wenn ich nur 10 Loks habe, kann es schon Sinn machen, vierstellige Adressen vergeben zu können - und das kann Selectrix im Vergleich zu DCC eben nicht.
Das Argument mit dem Gleisbildstellpult möchte ich auch noch mal aufgreifen: das Selectrix-Fahrer nicht nur von vornherein ein Stellpult hatten, sondern anfangs auch haben mussten, liegt doch wohl eher an der Firmenpolitik: das teure Ding in den Trix-Lagern durfte doch nicht einfach mit dem Digitalsystem unnütz werden.
Also, versteh mich nicht falsch: einige Selectrix-Feats sind sicherlich nützlich und (noch) besser gelöst als beispielsweise bei DCC, aber für den praktischen Betrieb hat es einfach zu viele Macken bzw. zu wenige Möglichkeiten, und es ist wesentlich teurer als DCC.
Ich jedenfalls habe DCC, und an "Lötorgien" kann ich mich nicht erinnern, weils ausreichend günstige Komponenten gibt; mit der Übertragungsgeschwindigkeit hatte ich bisher auch kein Problem, das scheint mir ein sehr akademisches Argument zu sein...

Bis denn
Michael

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martin
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Beitrag von martin » Donnerstag 17. Juli 2003, 17:03

Sorry Michael, aber warum es von Vorteil sein soll, bei vorhandenen 10 Loks vierstellige Adressen vergeben zu können musst du mir mal etwas genauer erklären ... :roll:
Martin (der Z-Bahner) Moderator am Stammtisch und in den Foto-Foren

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Beitrag von Michael K. » Donnerstag 17. Juli 2003, 17:31

Hallo Martin,

wenn ich beispieslweise eine BR 111 in ozeanblau/beige, eine BR 111 in grau/orange und eine BR 110 auf meiner Anlage habe, dann hat die vierstellige Adresse schon Sinn...
wenn dann beispielsweise noch eine 01.10 und eine 01 mit Ölfeuerung dazu kommt, siehts noch übler aus bei nur zweistelligen Adressen.
Gut, die Fahrzeuge passen von der Epoche her nicht zusammen, aber schon mit den 3 E-Loks hast du ein Problem bei der eindeutigen Bennennung mit nur zweistelligen Adressen - das nervt mich schon bei der LM2 von Roco und den 5 Loks, die ich aktuell habe.
Und wenn erst der Schattenbahnhof "unsichtbar" sein wird und ich nicht mehr sehe, welche Lok ich jetzt aufgerufen habe, dann finde ich eine eindeutigere Bennenung schon recht praktisch.

Bis denn
Michael

aruff

Beitrag von aruff » Donnerstag 17. Juli 2003, 17:35

Hallo Modellbahn Kollegen, lieber Michael,

kann es sein, dass Du ein paar Beiträge vermischt hast?

Es ist ein Nachteil von SelecTrix das lediglich 100 Adressen für Fahrzeuge zur Verfügung stehen. (siehe SXII)

Aber nicht wegen der Adresszuteilung :!:
Nehmen wir als Beispiel die MÜT Zentrale. In der MÜT Zentrale ist eine Datenbank integriert. (Übrigens ein Qualitätsmerkmal und wieder ein Grund für eine Zentrale)
In dieser Datenbank kann man jedem Fahrzeug oder Funktionsdecoder zu seiner Adresse eine 4 stellige Identifikationsnummer zuordnen. Das wäre dann ähnlich wie bei DCC. Zusätzlich kann die MÜT Zentrale aber auch noch einen „Text“ für diese Adresse zuordnen. Wenn ein Fahrzeug über die Adresse oder ID aufgerufen wird so wird im Display der Zentrale der „Name“ der Lok oder des Zuges angezeigt. Also statt 4120 erscheint „RHEINGOLD“ im Display. Wenn ein Funktionsdecoder aufgerufen wird erscheint z.B. „Schattenbahnhof 1-8“ Diese Namen sind auch noch über Schnelltasten adressierbar bzw. in einer Listenfunktion (in der Steuerung) über Cursor Tasten aufrufbar. Ein Komfort den keine andere Steuerung auch nur annähernd bietet.
Benötigt man so etwas, dann aber richtig!

Durch das sehr große Grafikdisplay (69 * 36 mm, entspricht ungefähr der 5fachen Größe des IB Displays) ist das alles Problemlos möglich und auch aus großer Entfernung zu sehen.

>welchen objektiven Vorteil soll das System für den Betrieb einer Modellbahn haben?

Es ist die Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit des Systems. Komplette Normung, 1 Bus für alles, einfachste Bedienung, sehr großes Angebot, Bi-direktionale Rückmeldung, echte Weichenrückmeldung (immer, serienmäßig!), sehr gute Fahreigenschaften und optimal für Computeransteuerung geeignet. ........


>aber für den praktischen Betrieb hat es einfach zu viele Macken bzw. zu wenige >Möglichkeiten, und es ist wesentlich teurer als DCC.

Nein, die Zuverlässigkeit ist das mit Abstand herausragendste Argument. Siehe z.B. SBB Lokführerausbildung (Beitrag am Anfang).

Stellpult, zu diesem Thema wurde noch wenig gesagt. Ja, im SelecTrix System ist von Anfang an an eine Stellpult Anbindung gedacht. Praktisch jeder Hersteller hat zu diesem Zweck Komponenten im Angebot. Noch besser, manche Komponenten wie z.B. Weichendecoder haben serienmäßig Ausgänge für Rückmeldungen bzw. Schalter ohne weitere Kosten. Bei SelecTrix ist es mehr als einfach ein Stellpult zu integrieren sei es Selbstbau oder fertige Komponenten. Perfekt bis zur Anbindung mit nur einer Leitung zum Stellpult.

Preis, es ist eine schlimme Sache dass dieses Argument immer wieder vorgebracht wird. Nein, SelecTrix ist, auf die Gesamtkosten gesehen, nicht teurer und nicht günstiger als andere Systeme. Teilweise sind einzelne Komponenten (meistens wegen der Qualität) teuerer manche sind aber auch günstiger. Die oben erwähnte Zentrale deren Vorzüge diesen Rahmen sprengen würde ist z.B. günstiger als die Uhlenbrock Zentrale.

Gruß
Andre

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Beitrag von Michael K. » Donnerstag 17. Juli 2003, 19:33

Hi Andreas,

Preis ist kein schlimmes Argument - MoBa ist halt teuer :wink:
Mag sein, das ich einige Beiträge durcheinandergebracht habe, ich wollte dir jedenfalls nix falsches unterstellen.
So intensiv in die Materie habe ich mich nicht eingearbeitet, ich bin auch kein Elektroniker - allerdings habe ich die üblichen Verdächtigen Digitalsystem-Vergleiche gelesen (die mögen auch nicht auf dem allerneuesten Stand sein...), und danach kommt DCC meinen Ansprüchen eher entgegen - auch wenn das Fahrverhalten nicht so hoch gelobt wird wie bei Selectrix.
Bei 128 Fahrstufen im DCC Decoder wage ich aber zu behaupten, dass das Fahrverhalten fürs Auge kaum unterscheidbar ist.
Was die Geschwindigkeit der übermittelten Signale angeht, hatte ich bisher keine Probleme - auch nicht auf 30 Metern Vereinsanlage (Anlagenlänge - nicht Gleislänge) mit etlichen Zügen auf diversen Gleisen.
Insofern kommt mir das "Problem" mit der Zeitverzögerung etwas konstruiert vor, weils mir in der Praxis so nicht begegnet ist.

Bei deinen umfassenden Systemkenntnissen muss ich dir noch eine Frage stellen - ist nicht böse gemeint, aber du bist nicht zufällig bei MÜT, Rautenhaus oder ähnlichen beschäftigt?
:wink:

Bis denn
Michael

aruff

Beitrag von aruff » Freitag 18. Juli 2003, 06:26

Hallo Michael,

nein, ich bin definitiv nicht bei einer dieser Firmen beschäftigt noch verdiene ich mein Geld mit der Modellbahn.

Gruß
Andre

Kai Eichstädt

Beitrag von Kai Eichstädt » Freitag 18. Juli 2003, 13:57

Moin,
aruff hat geschrieben: ... echte Weichenrückmeldung (immer, serienmäßig!)
Was wird rückgemeldet, die Stellung des Weichenantriebs? Oder die der Weichenzungen? Denn nur das wäre eine echte Weichenrückmeldung!
aruff hat geschrieben: ... Die oben erwähnte Zentrale deren Vorzüge diesen Rahmen sprengen würde ist z.B. günstiger als die Uhlenbrock Zentrale.
Dafür kann sie auch weniger als die Intellibox: kein MM, kein DCC, nur ein Fahrregler...

Gruß
Kai
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Beitrag von martin » Freitag 18. Juli 2003, 16:20

@Kai: Nein nicht nur ein Fahrregler, sondern eine Zentrale für SX.
Warum soll ich DCC, MM, und was die IB sonst noch alles kann mitbezahlen, wenn ich es doch garnicht nutzen will? (In meinem speziellen Fall, wie schon mal erwähnt, schon allein aus dem Grund das die kleinsten DCC oder MM Decoder einfach nicht in die meisten meiner kleinen Z-Loks passen)
Martin (der Z-Bahner) Moderator am Stammtisch und in den Foto-Foren

aruff

Beitrag von aruff » Freitag 18. Juli 2003, 16:50

Hallo Kai,
Kai Eichstädt hat geschrieben:Moin,
Was wird rückgemeldet, die Stellung des Weichenantriebs? Oder die der Weichenzungen? Denn nur das wäre eine echte Weichenrückmeldung!


Dafür kann sie auch weniger als die Intellibox: kein MM, kein DCC, nur ein Fahrregler...

Gruß
Kai
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Weichenrückmeldung. Dieser Unterschied ist tatsächlich gegeben aber nicht abhängig vom Digitalsystem.

Ob die Weichenzungenlage zurückgemeldet wird oder nicht ist ein rein mechanisches Problem und kann auch nur dort gelöst werden.

Das Digitalsystem kann lediglich eine bestimmte Information der Weichenantriebe auswerten. Ist der Antrieb entsprechend, und damit abhängig vom verwendeten Gleissystem und/oder Antriebssystem, in der Lage die korrekte Lage der Weichenzungen durchzureichen so muss diese Information an das Digitalsystem übertragen werden. Dieses Auswerten ist aber in jedem SelecTrix Funktionsdecoder "serienmäßig" vorhanden und muss nicht zusätzlich integriert werden.

MM.Wenn man das erzeugen eines Rechtecksignals als Qualitätskriterium ansieht. Multiprotokoll gehört in die Fahrzeugdecoder. Es soll lediglich dazu dienen das ein Fahrzeug auch auf der Anlage eines Kollegen betrieben werden kann. Dafür benötige man keine spezielle Zentrale sondern der Decoder soll mit dem auf ihn losgelassenen Protokoll umgehen können.

Fahrregler. Für die Preisdifferenz ist auch noch ein zusätzlicher Handregler drin. Der ist dann aber WalkAround :lol:

Gruß
Andre

Kai Eichstädt

Beitrag von Kai Eichstädt » Freitag 18. Juli 2003, 21:18

martin hat geschrieben:@Kai: Nein nicht nur ein Fahrregler, sondern eine Zentrale für SX.
Warum soll ich DCC, MM, und was die IB sonst noch alles kann mitbezahlen, wenn ich es doch garnicht nutzen will? (In meinem speziellen Fall, wie schon mal erwähnt, schon allein aus dem Grund das die kleinsten DCC oder MM Decoder einfach nicht in die meisten meiner kleinen Z-Loks passen)
Moin Martin,

meine Aussage bezog sich ganz speziell auf "günstiger als die Uhlenbrock Zentrale", was man so nicht stehen lassen kann. Mein Polo war auch günstiger als ein Mercedes-Sprinter, aber da ich dessen Eigenschaften selten im Jahr brauche...

Gruß
Kai
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Kai Eichstädt

Beitrag von Kai Eichstädt » Freitag 18. Juli 2003, 21:20

aruff hat geschrieben:...
Fahrregler. Für die Preisdifferenz ist auch noch ein zusätzlicher Handregler drin. Der ist dann aber WalkAround
Moin Andre,

ehrlich? Auf der Seite von Müt habe ich keinen gefunden, der weniger als 50 Euro kostet... :twisted:

Gruß
Kai
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aruff

Beitrag von aruff » Samstag 19. Juli 2003, 10:10

Hallo Kai,

die Preisdifferenz beträgt laut offiziellem VK beider Hersteller (Quelle die jeweiligen Webseiten der Hersteller) 151,80 € zugunsten des MÜT Produkts.

Es bringt aber absolut nichts sich einen Preis herauszunehmen und diesen getrennt von allem anderen zu betrachten. Deswegen nochmal ein Statement dazu.

Die heute auf dem Markt erhältlichen Digitalsysteme sind Preislich gesehen alle miteinander vergleichbar. Was zählt sind die Gesamtkosten des Systems und nicht der Preis einzelner Komponenten.

Man sollte sich aber davor hüten bestimmte pauschale Aussagen zu machen wie "SelecTrix ist einfach zu teuer" weil das eben nicht stimmt.

Gruß
Andre

Stefan W.

Beitrag von Stefan W. » Samstag 19. Juli 2003, 11:41

@aruff

Deine Erklärung und Ellenlange Ausführungen in Ehren, aber was soll uns all das bringen ?

Ich fahre Digital und ein Großteil der Forenuser ebenfalls, also kommt SX für uns garnicht in Frage, denn wer sich auf ein System festgelegt hat der wechselt es nicht mehr so schnell (wie bei einer Bank) erstens hat man sich bereits in das entsprechende System eingearbeitet, zweitens wäre es mit einem enormen Kostenaufwand verbunden, nun nochmal das System zu wechseln.

ann wären da noch die Neueinstieger zu "bekehren" nur stellt sich hier das Problem, das nur ein einziger (großer) Hersteller seine Loks ab Werk mit SX Deocodern anbietet.
Alle anderen bieten ihre Modelle mit DCC oder mit Mot, oder mit Multiprotokoll Decodern an.
Somit fällt SX auch hier fast komplett aus dem Rennen.

Blieben eigentlich nur diejenigen, die Enthuiastisch genug sind, ein Nischenprodukt in iherer Anlage zu verbauen, oder die dermaßen von SX überzeugt sind das sie gewisse Schwierigkeiten (Lokumbauten) in Kauf nehmen, und in das System einsteigen, oder umsteigen.
Das wird aber ein sehr kleiner Teil der Mobahner bleiben, und ich bezweifel das du einen einzigen hier vom SX System überzegt hast.

Am Ende bleibt nur eins, wie einst Beta teilt SX dessen Schicksal, zwar das möglicherweise bessere System zu sein, aber aufgrund falscher Markenpolitik ins Hintertreffen geraten zu sein, und somit ein Nischendasein fristet.

aruff

Beitrag von aruff » Samstag 19. Juli 2003, 13:14

Hallo Modellbahn Kollegen,

es muss doch möglich sein auf eine simple Frage eines Anwenders (siehe Anfang und Überschrift dieses Threads) eine ausführliche Antwort zu geben und diese auch zu ende diskutieren zu können auch wenn die Antwort darauf mehr enthält als lediglich "Nimm das, habe ich auch zu Hause"
Stefan W. hat geschrieben:@aruff

Deine Erklärung und Ellenlange Ausführungen in Ehren, aber was soll uns all das bringen ?

Ich fahre Digital und ein Großteil der Forenuser ebenfalls, also kommt SX für uns garnicht in Frage, denn wer sich auf ein System festgelegt hat der wechselt es nicht mehr so schnell (wie bei einer Bank) erstens hat man sich bereits in das entsprechende System eingearbeitet, zweitens wäre es mit einem enormen Kostenaufwand verbunden, nun nochmal das System zu wechseln.

ann wären da noch die Neueinstieger zu "bekehren" nur stellt sich hier das Problem, das nur ein einziger (großer) Hersteller seine Loks ab Werk mit SX Deocodern anbietet.
Alle anderen bieten ihre Modelle mit DCC oder mit Mot, oder mit Multiprotokoll Decodern an.
Somit fällt SX auch hier fast komplett aus dem Rennen.

Blieben eigentlich nur diejenigen, die Enthuiastisch genug sind, ein Nischenprodukt in iherer Anlage zu verbauen, oder die dermaßen von SX überzeugt sind das sie gewisse Schwierigkeiten (Lokumbauten) in Kauf nehmen, und in das System einsteigen, oder umsteigen.
Das wird aber ein sehr kleiner Teil der Mobahner bleiben, und ich bezweifel das du einen einzigen hier vom SX System überzegt hast.

Am Ende bleibt nur eins, wie einst Beta teilt SX dessen Schicksal, zwar das möglicherweise bessere System zu sein, aber aufgrund falscher Markenpolitik ins Hintertreffen geraten zu sein, und somit ein Nischendasein fristet.
So einfach ist es ja nun auch nicht. Wenn man sich die aktuellen Marktzahlen zu Gemüt führt so ist das beileibe nicht so eindeutig wie einem das hier sugeriert wird.

Es gibt drei große Vertreter an Digtalsystemen. Dabei ist Märklin mit Abstand der größte. Hier sind die veröffentlichten Verkaufszahlen mehr als doppelt so hoch wie bei den anderen Vertretern DCC oder SX.
DCC hat einen ca. doppelt so hohen Marktanteil wie SX.
Geht man allerdings hin und nimmt den großen Nordamerikanischen Markt aus diesen Zahlen heraus so ändert sich das Bild doch sehr krass.

Europäisch gesehen liegt hier SX nicht sehr weit hinter DCC. (20% zu 16%) Und beide deutlich hinter MM. Somit könnte man hier in Europa schon behaupten DCC und SX sind eigentlich Nischenprodukte.

Das aufkommen vieler Produkte für SX von eigentlich traditionellen DCC Herstellern (Uhlenbrock, LDT, Viesmann) spricht hier eine eindeutige Sprache. Der Markt für DCC scheint gesätigt bei SX sehen hier einige Hersteller noch Zuwachs Möglichkeiten.

Und das trotz schlechter bisheriger Marktpolitik. Die nach und nach startende Amerika Initiative der SX Hersteller wird dort auch noch etwas bewegen.

Aber hier muss jeder selbst entscheiden ob er morgen ein GM Auto sein eigen nennt weil es ja so viele haben.

Was soll das bringen.
Nicht jeder fährt 1 Auto sein Leben lang. Auch hier wird ab und an der Typ gewechselt. Vor allem, wenn im Falle der Modellbahn der wechsel der Steuerung günstiger kommt als ein schönes Fahrzeugmodell. Zugegeben das ist bei kompletten Anlagen heftiger aber eine Überlegung wert.
ice hat geschrieben: Hi Aruf,
Danke für diese Ausführliche darstellung zum Selectrix.
Das ist für mich tatsächlich noch Neuland, da wie schon geschrieben in meiner Region MM oder DCC den Markt bestimmen.

Ev. werde ich mit dieser Info von Dir, das Digital-System wechseln.

Danke!

Gruß
ice
Dieser Beitrag steht auf der ersten Seite dieses Threads :wink:

Gut das es nicht nur darum geht mit der Masse zu schwimmen. Möglicherweise sind ja auch die Anhänger von SX nicht so kommunikativ wie die der anderen Systeme. Daher ist es ja möglich das sich hier eine Meinung bildet die so gar nicht existent ist.

Noch ein Statement. Es ist nicht Absicht andere System madig zu machen noch gilt es Werbung zu machen. Die Beiträge sollen lediglich mit ein paar Vorurteilen aufräumen und hier und da Einblick in eine andere Welt gestatten.

Noch eins:
Wer sich für die technische Seite der Digitalen Modellbahnsteuerung interessiert und wer sich über übliche Verkaufsarugumente hinweg weiter informieren möchte sei herzlich eingeladen.

Und noch eins:
Wer qualitativ hochwertige Produkte schätzt die nicht unbedingt Mainstream sind und eine ganz andere Philosophie beinhalten als lediglich "Das haben alle" sondern mit Fakten glänzen wo andere mit Schlagworten argumentieren, der kann sich in der großen Gemeinschaft der SX Anhänger informieren.

Da in diesem Forum und auch anderswo auch gerne über Railware und/oder Zusammenhänge Digital-Software diskutiert wird seinen hier noch zwei links empfohlen. Über beide kann man auch noch mal diskutieren und sie spiegeln nicht unbedingt die Meinung der SX Fahrer wieder aber sogar von dieser Seite: Immerhin

http://www.railware.de/speedmotorola.html
http://www.railware.de/aktuell/bericht4.html

Dabei ist zu bedenken das Railware nicht unbedingt der beste Partner für SX ist. Weder ist die Philosophie deckungsgleich noch können sich diese Parteien wirklich gerne habe. Es soll auch nur ein Einblick darin gewähren das sich selbst so fremde Parteien sich nicht über die technischen Grundlagen hinwegsetzten können.

Gruß
Andre

aruff

Beitrag von aruff » Samstag 19. Juli 2003, 13:44

Hallo Modellbahn Kollegen,

der folgende Beitrag stellt in keiner Weise eine Kritik dar noch soll er eine Bewertung darstellen.

In der hier entstehenden Diskussion bitte ich zu bedenken das hier üblichwerweise veröffentlichte Beiträge nicht unbedingt repräsentativ sind.

Man kann sehr schnell den Eindruck erlangen das in diesen Foren doch sehr viele junge Menschen unterwegs sind. Das ist schön für unser Hobby aber eben nicht unbedingt repräsentativ. Durch eigene Erfahrungen unterstützt kann man nur darauf hinweisen das die meisten Anhänger unseres Hobbys nicht unbedingt zur Internet Generation gehöhren und hier also viele Meinungen, auch zu diesem Thema wie hier besprochen, gar nicht abgegeben werden.

Daraus allerdings zu schließen, hier vertretene Meinungen seinen damit als Weltbild zu verstehen ("hat doch jeder") nur weil alleine generationsmäßig hier ein Konsenz besteht scheint Fatal.

Die nun schon etwas ältere Generation wird nicht unbedingt durch diesen Mainstream beinflusst. Hier wird sehr oft, unbemerkt von diesem Medium, aufgrund kühler Analyse entschieden. Auch bei Digitalsystemen.

Gruß
Andre

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Beitrag von Michael K. » Montag 21. Juli 2003, 09:27

Morgen Zusammen,

@andreas: die Frage nach der Firmenzugehörigkeit sollte kein Angriff sein, in einem anderen Fall habe ich nur so was schon erlebt - das sich jemand massiv für Selectrix ins Zeug gelegt hat und sich im dann als Mitarbeiter einer der Firmen herausstellte, deshalb die Frage.

Um noch mal auf das Thema zurückzukommen: ich finde das gut, das du so umfassend über das System Bescheid weißt und so sehr ins Detail gehen kannst, aber etwas vermisse ich doch: schlicht die Aussage, das man sein Digi-System an seinen MoBa-Ansprüchen messen sollte.
Und an dem Punkt habe ich häufiger das Gefühl, dass Theorie und Praxis recht willkürlich gemischt werden.
Bei der Adresszuteilung bspw. sagts du, dass das sogar "komfortabler" als bei DCC ist - aber das ist dann wieder nicht das "reine" Selectrix mit dem firmeneigenen Zubehör, sondern dafür musst du schon wieder die MÜT-Zentrale kaufen.
Die echte Weichenrückmeldung hast du bei DCC ebenfalls; den einen Bus bei Selectrix würde ich nicht unbedingt nur als Vorteil sehen, weil dadurch auch die Zahl der angeschlossenen Verbraucher doch relativ klein wird.

Ich denke, man sollte sich vor der Entscheidung für ein System die handelsüblichen Vergleiche mit MoBa Bezug doch recht gründlich ansehen und sich dann überlegen, welches das richtige ist.
Ich habe übrigens auch anfangs zwischen DCC und Selectrix geschwankt: den Ausschlagfür DCC gaben letzten Endes dann doch Preis, Verfügbarkeit, die Menge der Hersteller, die Ausbaufähigkeit, die Vielzahl der möglichen Zusatzfunktionen bei den Loks und schlicht die Menge der vergebbaren Adressen bei Loks und Magnetartikeln - auch wenn ich die möglicherweise nie ausschöpfe.

Bis denn
Michael

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Beitrag von Sebastian » Samstag 26. Juli 2003, 14:55

Hallo,

ich finde das mit den Marktanteilen ein bisschen komisch. Meiner Meinung nach ist MM viel zu hoch. Aber ich bin ja kein Insider in der Sache, aber hier mal ein Erklärungsversuch dazu:

Mä ist einfach am bekanntesten. Und wenn ein Kind z.B. mal eine Eisenbahn geschenkt bekommt, dann meistens von Mä weil die Eltern halt eben nur das kennen. Dann holen sie eine tolle Digital startpackung, und schon ist der Grundstein gelegt. Das Kind wird größer, die Eisenbahn auch und dann wird der Wechsel immer schwieriger.

Das hört sich vielleicht verrückt an, aber ich glaube damit hat es auch zu tun.

Sebastian
Videos rund um Car System und Funktionsmodellbau: https://www.plastikschnitzer.de

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