DCC = Wechsel- oder Gleichspannung???

Alles rund um Computertechnik, LEDs, und und und....
Antworten
tensi

DCC = Wechsel- oder Gleichspannung???

Beitrag von tensi » Sonntag 10. Juni 2007, 11:57

Hallo zusammen,
habe eine Grundsätzliche Frage an die Experten. Bin inzwischen ein
bischen verunsichert.
Möchte mir selbst eine DCC-Zentrale mit Booster für das 2-Leiter System bauen. Ursprünglich war ich der festen Meinung, das auch DCC mit +/-17 V Wechselspannung funktioniert und das es bei Digitalsystemen eigentlich gar keine Gleichspannung mehr gibt (macht auch irgendwie Sinn, denn beim unipolaren Rechtecksignal wird doch während der low-Phase keine Energie bereitgestellt).
In den meisten Selbstbauvorschlägen (z. B. Franken DCC Zentrale) werden Unipolare Halbbrücken eingesetzt.

Was ist denn eigentlich "richtig"?
In der NRMA DCC Norm wird eindeutig auch der Unipolare Betrieb erwähnt.
Ist Unipolar nur eine Notlösung für Bastler? Schaltungstechnisch ist das natürlich deutlich einfacher.
Gibts da Erfahrungswerte?

Vielen Dank schon im Voraus für die Antworten!!!
Viele Grüße,
Daniel

claus
Forumane
Beiträge: 549
Registriert: Montag 5. Dezember 2005, 12:42
Wohnort: bei Nürnberg

Beitrag von claus » Sonntag 10. Juni 2007, 13:00

Ich habe mich mit DCC bisher nur Teilweise befast, höre das von dem Unipolaren Betrieb aber zum ersten mal. So weit mir bekannt ist verwendet auch DCC eine Recheck Wechselspannung nur das bei DCC im vergleich zu MM das Signal Sysmetrisch ist, also die Summe aller Positiv und Negativ Pulse Null ist. Bei MM ist die Summe negativ also die Negative Sannung liegt zu einer Längeren Zeit an.

Ich könnte mir aber Vorstellen, das DCC Loks eine Unipolare Digitalspannung als analoges Impulsfahrgerät erkennen und dann auf Analogbetrieb umschalten.

Ich würde Booster für Digitalbetrieb Bipalar bauen, schon um keine Kompatibiltätplrobleme zu bekommen, auch wenn evtl. manche Dekoder auch ein Unipolares Signal verstehen.

Qrt
Forumane
Beiträge: 2360
Registriert: Mittwoch 25. Februar 2004, 14:24
Wohnort: Schweden

Beitrag von Qrt » Sonntag 10. Juni 2007, 13:53

Hallo Tensi
Ich sehe es so, das du in den Titel der einfache Frage von mehrere Modellbahner stellen, jedoch nach was völlig anderes in dein Beitrag fragst. Das Antworten auf die eigentliche Frage überlasse ich die Experten.

Die Antwort zu die Titelfrage ist ein einfaches Nein.
Es handelt sich nicht mehr von Gleichstrom oder ein einfaches Sinus Wechselspannung für Haushaltsgeräte sondern von eine Spannung mit eine Gestaltung der viel mehr Komplex ist. Insofern wird die Antwort die Selbe für alle Digitalsysteme (M** oder DCC oder die andere....)
auf englisch habe ich das hier gefunden:
http://www.trains.com/TRC/CS/forums/572014/PrintPost.aspx hat geschrieben:RE: RE: Is DCC AC or DC current?
howmus 09-12-2005, 8:33 AM QUOTE: Originally posted by oleirish
[%-)]After reading this post,it brings up a question?WHY was DCC made to run with AC insted of DC????
JIM
The simple answer... DCC needs to use AC in order to transmit the codes to the decoders. The power is not AC like you get from your house current but rather a very complex AC containing all the digital information that is needed to control the equipment.

The long answer is to go into a quite long disertation on the Hexadecimal System and data coding which you don't need to know to operate trains and is much to long a subject to be covered here. Besides that, I don't really understand it all myself. [:D] [:D] [:D]
Ray
Seneca Lake, Ontario, and Western R.R. (S.L.O.&W.)
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
"Wenigstens einmal muss es vorgekommen sein"
PS:Das Q ist der 17. Buchstabe des lateinischen Alphabets.
http://www.decodeunicode.org/de/u+0051

tensi

Beitrag von tensi » Sonntag 10. Juni 2007, 17:34

danke für die Antworten!
Das DCC keine 50 Hz Sinuswechselspannung ist, ist mir schon klar (bin selbst Elektroniker). Ich kenne das DCC Protokoll inzwischen ziemlich genau.

Die allgemeine Definition von Wechselspannung ist "Zeitlich veränderliche elektrische Spannung deren Mittelwert über lange Zeit verschwindet." (...) "bezeichnet elektrischen Strom, der seine Richtung (Polung) periodisch und in steter Wiederholung ändert." Das trifft eigentlich auch alles auf DCC zu (wenn man es Bipolar betreibt), bis auf die Tatsache, das die Hi/Low Zyklen zwischen 58/116 µs variieren können.

Habe eben inzwischen mehrfach Selbstbauprojekte gefunden, die auf unipolaren Halbbrücken basierten (meist L6204 von ST) und wollte nur wissen, ob es Praxiserfahrung mit Unipolarem Betrieb gibt. Evtl. Haken ... usw.
Zugegeben war ich zwischenzeitlich auch etwas verunsichert ... :oops:

Benutzeravatar
franz
Forumane
Beiträge: 634
Registriert: Samstag 5. August 2006, 12:20
Wohnort: Lund, Schweden

Beitrag von franz » Sonntag 10. Juni 2007, 18:36

Hallo,

ich bin nicht verunsichert, aber verwirrt. Was ist für Dich "bipolar" und was "uni-polar"? Was ist an dem L6204 für Dich halbbrückennartig? Für mich ist das eine (genau genommen zwei) Vollbrücken (Full H-Bridges). Nenn doch mal die Selbstbauprojekte, auf die Du dich beziehst (den Schaltplan des Frankenboosters kann ich im Netz nicht mehr finden und habe das Design auch nicht im Kopf...)

DCC muß so sein: Wenn man die Gleisspannung durch einen Vollbrückengleichrichter jagt, ergibt sie eine glatte DC Spannung. Keine "leistungslosen" Zeiten.

Meinst Du vielleicht den Unterschied zwischen massebezogenen oder nicht- Boostern?

Verwirrt...
Grüße, Franz

Avatar: MAN-Zugmaschine der Ottensener Industriebahn. Foto: Dr. Ullrich Huckfeld.

tensi

Beitrag von tensi » Sonntag 10. Juni 2007, 18:53

... unter bipolar verstehe ich, wenn man bezogen auf gnd eine "echte" Wechselspannung erzeugt, dh. +-15 abwechselnd schaltet.

Aber ich glaub jetzt komme ich mit.
Der L6204 ist natürlich eine H-Vollbrücke.
Die Spannung wird schlichtweg nur umgepolt, oder?
Ich dachte ursprünglich daran, das die L6204 als Halbrücke betrieben wird und nur die +15V ein- oder ausgeschaltet werden ... dann hättest Du "leistungslose" Zeiten.

Ahhh jetzt bin ich wider auf Stand!!! Danke für den Denkanstoß!!!
Und ich hätte aufwendig eine Bipolare MosFET Gegentaktstufe gebastelt mit "echten" +/- 15V ... naja, warum einfach ... :)
Und das fürn Elektroniker *peinlich*, hätte doch Bäcker werden sollen ...

Übrigens: Franken DCC:
http://www.lau-net.de/o.spannekrebs/files/FDCCZ123.pdf
OpenDCC:
http://www.opendcc.de/modell/opendcc/opendcc.html

Hab´s einfach nicht gecheckt!!!

Benutzeravatar
franz
Forumane
Beiträge: 634
Registriert: Samstag 5. August 2006, 12:20
Wohnort: Lund, Schweden

Beitrag von franz » Sonntag 10. Juni 2007, 19:26

Hallo,

dann hatte ichs ja doch verstanden :lol: - Schön, daß ich helfen konnte. Welche Zentrale soll es denn nun werden?


Bin auch grad im Selbstbaufieber...
Grüße, Franz

Avatar: MAN-Zugmaschine der Ottensener Industriebahn. Foto: Dr. Ullrich Huckfeld.

tensi

Beitrag von tensi » Sonntag 10. Juni 2007, 19:37

ja, die Frage stelle ich mir auch gerade wieder neu ...
Möchte auf jeden Fall komplett selbst entwickeln (USB-Anschluß, VB .net SW, CAN-Bus für die Anlagensteuerung/Rückmeldung). Ehrlichgesagt gehts mir weniger um die Eisenbahn (hab leider sehr wenig Platz), sondern mehr um die elektronischen Spielereien.
Jetzt grüble ich gerade, welche Auswirkungen das Konzept mit der Vollbrücke auf die Strommess- Gleisbesetztmelder hat ...
Muß dann warscheinlich alles galvanisch trennen.

Was baust Du (franz) denn gerade selbst oder hast es vor?

rob

Beitrag von rob » Sonntag 10. Juni 2007, 20:08

Das DCC Signal ist eine Getaktete Gleichspannung .Gleisbesetztmelder auf Stromfühlerbasis funktionieren ohne Probleme.

tensi

Beitrag von tensi » Sonntag 10. Juni 2007, 20:12

ja schon, aber ich dachte wenn ich keine "richtige" Masse habe, ist das nicht so einfach ...

Benutzeravatar
franz
Forumane
Beiträge: 634
Registriert: Samstag 5. August 2006, 12:20
Wohnort: Lund, Schweden

Beitrag von franz » Montag 11. Juni 2007, 09:15

Hallo Daniel,

ich habe mir "Paco"'s XpressNet-Zentrale NanoX gebaut. Funktioniert sehr gut. Außerdem habe ich einen Booster in Arbeit, aber bin noch nicht weiter mit der Software. In beiden Fällen verwende ich einen LMD18200T als Booster/Ausgangsstufe.

Du hast ja 'ne Masse in jedem Fall. Du würdest halt ein getaktetes Stromsignal bekommen. Besetztmelder würde ich aber auch galvanisch getrennt aufbauen.

Warum VB? C# ist doch viel schöner und genauso einfach... (Privatmeinung, einfach weglesen :lol: )

Soll alle Steurung vom Computer aus geschehen? Ich mag ja Handregler, vielleicht magst Du noch ein XPressNet vorsehen (ist ja einfach nur RS-485).

Grüße, Franz
Grüße, Franz

Avatar: MAN-Zugmaschine der Ottensener Industriebahn. Foto: Dr. Ullrich Huckfeld.

tensi

Beitrag von tensi » Montag 11. Juni 2007, 16:16

... klingt gut!
Zum C# sag ich lieber nix :)
Kann ANSI-C und VB, setzte beides beruflich ein und bin der Meinung, das
VB wesentlich schneller zum Ziel führt, zumindest bei "kleinen" Apps.

Hab hier noch eine schöne Vollbrücke gefunden:
http://www.datasheetcatalog.com/datashe ... 05-2.shtml

Kann 5 A und ist kurzschlußfest.
Nur die Schaltzeiten sind etwas unschön (bis zu 10µs) !!!
LG Daniel

rob

Beitrag von rob » Montag 11. Juni 2007, 16:33

Ich habe einen Gleisausgang des Boosters auf Masse (Digitalspannung ) gelegt so stimmt der Bezug Dcc zur Digitalspannung.Probleme gibt es nur bei geerdeten Netzteilen dann muß die Verbindung zum PC über Optokoppler geführt werden.

Benutzeravatar
franz
Forumane
Beiträge: 634
Registriert: Samstag 5. August 2006, 12:20
Wohnort: Lund, Schweden

Beitrag von franz » Montag 11. Juni 2007, 21:52

Hallo Tensi,

die Infineon-Brücke hat nur einen Nachteil, sie hat keinen Stromfühler. Dann wird es schwieriger mit Kurzschlußdetection und CV's zurücklesen.


Ad VB.NET: Soll ja Spaß machen, also nimm natürlich, was Du gut findest.
Grüße, Franz

Avatar: MAN-Zugmaschine der Ottensener Industriebahn. Foto: Dr. Ullrich Huckfeld.

tensi

Beitrag von tensi » Dienstag 12. Juni 2007, 17:50

Hallo Franz,

danke für den Tipp, daran hab ich noch gar nicht gedacht ...
Das braucht man nur für das "Servicegleis" oder?
Den Kurzschlußschutz natürlich sonst auch ...

Wie funzt denn eigentlich die Ack. Erkennung? Wird an der Stelle im Protokoll, an der man das Ack. Bit erwarten würde die Brücke hochohmig geschaltet? Äääh, ne das kann nicht funktionieren, dann kann keiner mehr Antworten ... hat da jemand eine Ahnung?
Oh Gott, was hab (werde) ich mir da aufgehalst ... :shock:

Viele Grüße,
Daniel

dr.alzheimer
Stammgast
Beiträge: 123
Registriert: Dienstag 11. Juli 2006, 20:56

Beitrag von dr.alzheimer » Dienstag 12. Juni 2007, 21:19

Hallo Daniel,
ich versuche es jetzt mal mit meinem "gefährlichem Halbwissen" :?
Ob ich die Bezeichenungen Uni- und Bipolar jetz richtig benutze weiß ich nicht. ( Am besten benutze ich sie nicht )
Zumindest die Uhlenbrock-Zentrale hat einen gemeinsamen GND, Lenz jedoch nicht.
Bei UB "tanzt" das Signal gegenüber dem gemeinsamen GND nach + und - .
Bei Lenz wird jedoch wirklich umgepolt hat also keinen gemeinsamen GND.

Beim ACK wird kurz der Motor eingeschaltet ( daher kann man einen Decoder ohne angeschlossene Last auch nicht auslesen ) und das erkennt der ACK-Detektor. Da wird in der Zentrale nix kurzgeschlossen. Der ACK-Detektor erkennt das Einschalten der Last als Bestätigung.

Alois

tensi

Beitrag von tensi » Mittwoch 13. Juni 2007, 05:02

... okay, d. h. es gibt eine Kurze Stromüberhöhung die erkannt werden muß. Die Brücke ist dabei natürlich eingeschaltet.

Danke und viele Grüße,

Daniel

Benutzeravatar
funcar
Forumane
Beiträge: 361
Registriert: Dienstag 27. Februar 2007, 07:04

Beitrag von funcar » Montag 2. Juli 2007, 17:23

Hier gibt es die NRMA/DCC Spezifikation http://www.nmra.org/standards/DCC/stand ... 004-07.pdf

Matze
Dem Regen entfliehen, in den Süden ziehen...

Antworten