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von be » Mittwoch 20. Juni 2007, 20:26
Hi Andreas,
nach so vielen Ratschlägen will ich auch mal meinen Senf dazugeben.
Also dein Problem hat nichts mit den Schaltern zu tun, es sei den, du hast Kondensatoren hinter den Schaltern installiert. Durch Verschmutzung der Kontakte eines Schalters wird der Übergangswiderstand am Kontakt größer, der Strom wird kleiner und der Kontakt wird heiß bis er irgendwann mal verschmort (merke: Je höher der Widerstand, desto kleiner der Stromfluss. und da der Widerstand dem Strom ja was entgegensetzt, es reiben sich die kleinen Elektronen aneinander, entsteht Wärme).
Das Glühlampen meist beim Einschalten durchbrennen liegt daran, dass Glühlampen generell beim Einschalten einen Kurzschluss bauen. Erst durch das Erwärmen des Glühfadens wird der Widerstand größer (lässt sich ganz einfach mit einem Widerstandsmessgerät nachweisen). Ist die Glühlampe schon "angegriffen" geht sie also am ehesten beim Einschalten kaputt, da dann der Stromfluss am größten ist.
Die Sache mit der verkehrten Spannung schließe ich aus. Zum einen fällt es eigentlich auf, wenn die Leuchte an der Decke einer kleinen Sonne ähnelt und zu anderen kann ich aus Erfahrung sagen, bei einer so hohen Überspannung hält die Glühlampe nur wenige Stunden.
So der Schalter ist es nicht, die Spannung ist es nicht. Nun zur Leuchte. Jeder Leuchtenhersteller gibt auf den Fassungen an, welche Leistung max. in der Fassung betrieben werden können. In der Regel sind Leuchten meist mit max. 60W Glühlampen ausgestattet. Das Material der Fassung, ob Kunststoff, Keramik oder Metall ist eigentlich egal. Es hat mit der Wärmeableitung nicht unbedingt etwas zu tun. Da ist die Abdeckung/Lampenschirm schon wichtiger. Es sollte aber beim Einsatz der empfohlenen Glühlampen kein Problem auftreten.
Ein wichtiger Aspekt bei der Betrachtung ist aber die Lebensdauer einer Glühlampe. Der Hersteller gibt ca. 1000h an. Das hört sicherst mal ganz schön viel an, betrachtet man allerdings eine Glühlampe mit einer Betriebsdauer von 14h am Tag (ist keine Seltenheit), so erreicht man nach ca. 10 Wochen die angegebene Lebensdauer. Jetzt kann man noch davon ausgehen, dass die angegebene Lebensdauer nicht erreicht wird (ist nach meiner Erfahrung immer bei 92-95%) verkürzt sich dieser Zeitraum auch noch.
Und dann ist da noch die Sache mit der Überspannung. Glühlampen sollten für eine Spannung von mindestens 240V ausgelegt sein. Es gibt auf welche mit 220V. Nach der Netzumstellung von 220V/380V auf 230V/400V und den vom Energieversorger zugelassenen Toleranzen kann es durchaus zu Netzspannungen von 245V kommen (je nach Auslastung des Netzes und Tageszeit). Außerdem erzeugt das Abschalten großer Verbraucher (z.B. der Elektromotor mit 45 kW beim Tischler um die Ecke) Spannungsspitzen im Netz. Glüh- und Halogenlampen reagieren aber auf geringste Überspannungen schon mit einer Verkürzung der Lebensdauer.
Zum Schluss noch ein paar seltener auftretender Fehlerquellen. Zum Einen kann es in Netzen durch das Betreiben von elektronischen Geräten, Kondensatoren oder Spulen/Drosseln durch eine Phasenverschiebung zu Blindströmen kommen (zum Glück werden die nicht vom Zähler erfasst und müssen bezahlt werden. Würde sich mancher über die Stromrechnung wundern). Diese könnten auch zu einer stärkeren Belastung der Glühlampen führen. Des weiteren kann es bei einem Drehstromanschluss (ich weiß nicht ob du einen hast) bei einer schlechten Kontaktgabe der Mittelleiters (Nullleiter) zu einer Spannungsverschiebung im Drehstromnetz in Abhängigkeit der angeschlossenen Verbraucher kommen. Das heißt einige Verbraucher bekommen eine höhere, andere eine geringere Spannung als normal (das kann aber nur ein Fachmann rausbekommen).
So mein Tipp ist auch nicht neu. Ich würde es mit Leuchtstofflampen (Sparlampen) versuchen. Oder mit Halogenleuchten. Aber Achtung! Halogenleuchten nur mit elektronischen Vorschaltgerät verwenden. Diese haben den Vorteil, das egal wie hoch die Eingangsspannung ist, am Ausgang immer 11,5V herauskommen. Bei konventionellen Trafos hast du das gleiche Problem wie mit deinen Glühlampen.
Außerdem kannst du ja mal die Glühlampen gegen welche mit geringerer Leistung austauschen. Oder du testest die Leuchte mal in einem anderen Raum, vielleicht hast du zu viel Technik in Betrieb, die deine Leuchte stören.
Jetzt fällt mir erst mal nicht mehr ein. Ich hoffe es hilft dir weiter
Micha