Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
- skywalker087
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Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Hallo an alle,
auf der Webseite unter "Zahlen und Fakten" und auch sonst überall im MiWuLa-Universum ist ja immer die Rede von den geleisteten Arbeitsstunden (aktuell März 2025: 1,2 Millionen). Wie darf ich mir das in der Praxi vorstellen, wie das berechnet wird? Steht da neben jedem Mitarbeiter, der mit dem Bau beschäftigt ist, jemand mit der Stoppuhr daneben? Und zählen diese Arbeitsstunden gesamt für alle MiWuLaner oder wird die Zeit, die jeder einzelne individuell mit dem Bau beschäftigt ist, genommen und mit jeweils den Werten der anderen Mitarbeiter addiert?
So ähnlich ist meine Frage zu den Baukosten: Hier steht bei "Zahlen und Fakten" mit Stand März 2025 45 Millionen Euro. Wie ist das in der Praxis? Steht da jemand vom Controlling mit dem Taschenrechner daneben und rechnet den Preis für jedes einzelne Kabel und jede einzelne Platine zusammen? Und sind in diesen Kosten auch die Personalkosten enthalten oder sind das "nur" die reinen Materialkosten?
Viele Grüße aus dem schönen München
auf der Webseite unter "Zahlen und Fakten" und auch sonst überall im MiWuLa-Universum ist ja immer die Rede von den geleisteten Arbeitsstunden (aktuell März 2025: 1,2 Millionen). Wie darf ich mir das in der Praxi vorstellen, wie das berechnet wird? Steht da neben jedem Mitarbeiter, der mit dem Bau beschäftigt ist, jemand mit der Stoppuhr daneben? Und zählen diese Arbeitsstunden gesamt für alle MiWuLaner oder wird die Zeit, die jeder einzelne individuell mit dem Bau beschäftigt ist, genommen und mit jeweils den Werten der anderen Mitarbeiter addiert?
So ähnlich ist meine Frage zu den Baukosten: Hier steht bei "Zahlen und Fakten" mit Stand März 2025 45 Millionen Euro. Wie ist das in der Praxis? Steht da jemand vom Controlling mit dem Taschenrechner daneben und rechnet den Preis für jedes einzelne Kabel und jede einzelne Platine zusammen? Und sind in diesen Kosten auch die Personalkosten enthalten oder sind das "nur" die reinen Materialkosten?
Viele Grüße aus dem schönen München
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- Stefan mit F
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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Moin,
Baustunden sind Stunden, die die Modellbauer mit Bauen verbringen.
Die Zahl ist realistisch. Nimm durchschnittlich 30 Vollzeit-Modellbauer, die seit 25 Jahren jährlich jeweils 1.600 Stunden bauen, dann sind das 30 * 25 * 1.600 = 1.200.000 Stunden.
Und selbst wenn ich mich um den Faktor 5 vertue und die Materialkosten bei 50.000€ liegen würden, wäre das von den Personalkosten noch sehr sehr weit weg.
Insbesondere, seitdem viele Gebäude aufwändig selbst per CAD gezeichnet und dann 3D-gedruckt werden, dürften die Personalkosten über 90% der Baukosten ausmachen. Bei den händisch für den Dauerbetrieb fit gemachten Autos, Flugzeugen und Schiffen übrigens auch.
In einem LKW stecken nach meiner Erinnerung regelmäßig 20-40 Arbeitsstunden eines Mechatronikers mit der Lizenz zum Löten. Das sind leicht mal 1.000€ für einen LKW, der zuvor (unbeleuchtet und unmotorisiert oder mit einem billigen Spielzeugmotor drin) dank Großkundenrabatt vielleicht nur 30€ gekostet hat.
sicherlich nicht. Dafür gibt es Stempeluhren. Ich gehe davon aus, dass die meisten Modellbauer keinen Werkvertrag sondern einen ganz normalen Arbeitsvertrag haben. In so einem Vertrag steht manchmal sogar drin, wie viele Stunden jemand pro Woche / pro Monat arbeitet. Und wenn es nicht drinsteht, dann muss die Arbeitszeit dokumentiert werden (bzw. muss vielleicht sowieso).skywalker087 hat geschrieben: ↑Montag 10. März 2025, 15:18Steht da neben jedem Mitarbeiter, der mit dem Bau beschäftigt ist, jemand mit der Stoppuhr daneben?
Natürlich zählen die Stunden derjenigen, die am Leitstand die Züge fahren, die in der Lokwerkstatt die Loks reparieren, die im Bistro die Currywurst braten, die jeden Tag feucht durchwischen oder die Anlage akribisch entstauben, die den Shop am Laufen halten und die am Empfang die Gäste begrüßen und Tickets verkaufen alle nicht zu den über 1.200.000 Baustunden.skywalker087 hat geschrieben: ↑Montag 10. März 2025, 15:18Und zählen diese Arbeitsstunden gesamt für alle MiWuLaner oder wird die Zeit, die jeder einzelne individuell mit dem Bau beschäftigt ist, genommen und mit jeweils den Werten der anderen Mitarbeiter addiert?
Baustunden sind Stunden, die die Modellbauer mit Bauen verbringen.
Die Zahl ist realistisch. Nimm durchschnittlich 30 Vollzeit-Modellbauer, die seit 25 Jahren jährlich jeweils 1.600 Stunden bauen, dann sind das 30 * 25 * 1.600 = 1.200.000 Stunden.
Diese Kosten sind zum weit überwiegenden Teil Personalkosten. Bei der Formel 1 mag das Verhältnis anders aussehen, da die Platinen irre teuer (entschuldige bitte meine laienhafte Ausdrucksweise) sind. Aber beim Rest der Anlage sind die Kosten für Bausätze, Gleise, und Züge oder Figuren im Vergleich zum Arbeitslohn minimal. Allein Venedig hat 35.000 Baustunden gekostet. Rechne mal z.B. 20-25€ (Brutto inkl. Lohnnebenkosten) pro Stunde, da bist du schon bei 700.000€-875.000€. Material wurde in Venedig vielleicht in Höhe von 10.000€ verbaut. 2.000€ Holz (Unterbau), 2.000€ für Kabel, Leuchtdioden, Ansteuerung..., 2.000€ für Bausätze und 4.000€ für Plasikglumbb den ich hier vergessen habe.skywalker087 hat geschrieben: ↑Montag 10. März 2025, 15:18Und sind in diesen Kosten auch die Personalkosten enthalten oder sind das "nur" die reinen Materialkosten?
Und selbst wenn ich mich um den Faktor 5 vertue und die Materialkosten bei 50.000€ liegen würden, wäre das von den Personalkosten noch sehr sehr weit weg.
Insbesondere, seitdem viele Gebäude aufwändig selbst per CAD gezeichnet und dann 3D-gedruckt werden, dürften die Personalkosten über 90% der Baukosten ausmachen. Bei den händisch für den Dauerbetrieb fit gemachten Autos, Flugzeugen und Schiffen übrigens auch.
In einem LKW stecken nach meiner Erinnerung regelmäßig 20-40 Arbeitsstunden eines Mechatronikers mit der Lizenz zum Löten. Das sind leicht mal 1.000€ für einen LKW, der zuvor (unbeleuchtet und unmotorisiert oder mit einem billigen Spielzeugmotor drin) dank Großkundenrabatt vielleicht nur 30€ gekostet hat.
Gruß aus 2⅙ Grad südlich und 2½ Grad westlich des MiWuLa
Stefan mit F
Im August 2024 neu erschienen: KLIMA BULLSHIT BINGO von Jan Hegenberg
Ab 06.08.2024 bekommt man es in jeder kleinen Buchhandlung um die Ecke.
Stefan mit F
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- Datterich
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Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Ich denke, dass Freddy von Beginn an verhältnismäßig genaue Zahlen hat. Zumindest, was die Personal- und Materialkosten betrifft.
Ganz anders sieht es bei den auf der Webseite und den Reiseführern (gedruckt und an der Flurwand) aus, denn z.B. die Anzahl der Bäume und Figürchen (einschließlich der entführten und ersetzten sowie der erweiterten) und der verbauten LEDs auf der Anlage (waren in den ersten Bauabschnitten noch kleine Glühbirnchen) ist mit großer Gewissheit nur "annähernd". Da wird niemand mehr die tatsächlich existierenden Zahlen kennen - und damit kann eine Angabe nur annähernd sein. Dies gilt vermutlich auch für Erneuerungen, Erweiterungen und Reparaturen der bestehenden Abschnitte plus Leitstand.
Freundliche Grüße aus der Lüneburger Heide
Datterich
Ganz anders sieht es bei den auf der Webseite und den Reiseführern (gedruckt und an der Flurwand) aus, denn z.B. die Anzahl der Bäume und Figürchen (einschließlich der entführten und ersetzten sowie der erweiterten) und der verbauten LEDs auf der Anlage (waren in den ersten Bauabschnitten noch kleine Glühbirnchen) ist mit großer Gewissheit nur "annähernd". Da wird niemand mehr die tatsächlich existierenden Zahlen kennen - und damit kann eine Angabe nur annähernd sein. Dies gilt vermutlich auch für Erneuerungen, Erweiterungen und Reparaturen der bestehenden Abschnitte plus Leitstand.
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Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...
Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Leitstand? Die haben doch fixe Zeitn bzw Schichten, also relativ gut berechenbar.
- skywalker087
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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Datterich meinte glaube ich die Arbeiten für die Grunderneuerung des Leiststands Anfang 2020 kurz vor dem ersten Corona Lockdown.
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- Datterich
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Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Der Leitstand wurde später zentralisiert, und nachdem er seit Beginn zunächst aus regionalen Einzelbereichen zusammengeführt wurde, einige Male umgebaut, wurde mehrmals modernisiert und erweitert. Sind die Arbeitsstunden und die Materialien und die Gerätschaften sowie die Software, die ja alle zusammen "Leitstand" sind, stets wirklich korrekt als solche erfasst? Das könnte natürlich durchaus sein ...skywalker087 hat geschrieben: ↑Donnerstag 13. März 2025, 10:16Datterich meinte glaube ich die Arbeiten für die Grunderneuerung des Leiststands Anfang 2020 kurz vor dem ersten Corona Lockdown.
Freundliche Grüße an alle Controller
Datterich
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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Hast du nicht unrecht und schliesslich wird immer weiter in die Software für die Licht und Bahnsteuerung investiert.Datterich hat geschrieben: ↑Donnerstag 13. März 2025, 10:47Der Leitstand wurde später zentralisiert, und nachdem er seit Beginn zunächst aus regionalen Einzelbereichen zusammengeführt wurde, einige Male umgebaut, wurde mehrmals modernisiert und erweitert. Sind die Arbeitsstunden und die Materialien und die Gerätschaften sowie die Software, die ja alle zusammen "Leitstand" sind, stets wirklich korrekt als solche erfasst? Das könnte natürlich durchaus sein ...skywalker087 hat geschrieben: ↑Donnerstag 13. März 2025, 10:16Datterich meinte glaube ich die Arbeiten für die Grunderneuerung des Leiststands Anfang 2020 kurz vor dem ersten Corona Lockdown.
Freundliche Grüße an alle Controller
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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Hallo in die Runde,
Zunächst dachte ich, dazu bräuchte man doch keine Fragen stellen, natürlich gibts Estimate.
Dann hat Stefan sich ja ganz systematisch geäussert, und mit all den Überlegungen ist das Thema aus betriebswirtschaftlicher Sicht eigentlich ganz interessant!
Dennoch bin ich ziemlich sicher, dass sich die Personalkosten pro Abteilung und Projekt in dem jeweiligen Jahresabschluss von jedem Jahr befinden, wenn auch nur im Firmeninternen Jahresabschluss.
Zunächst dachte ich, dazu bräuchte man doch keine Fragen stellen, natürlich gibts Estimate.
Dann hat Stefan sich ja ganz systematisch geäussert, und mit all den Überlegungen ist das Thema aus betriebswirtschaftlicher Sicht eigentlich ganz interessant!
Dennoch bin ich ziemlich sicher, dass sich die Personalkosten pro Abteilung und Projekt in dem jeweiligen Jahresabschluss von jedem Jahr befinden, wenn auch nur im Firmeninternen Jahresabschluss.
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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Danke für die Antwort. Ich sollte noch dazu sagen, dass ich in der Buchhaltung arbeite und ich von daher eine gewisse "Berufskrankheit" für solche Themen habe.Nordexpress hat geschrieben: ↑Freitag 14. März 2025, 14:17Hallo in die Runde,
Zunächst dachte ich, dazu bräuchte man doch keine Fragen stellen, natürlich gibts Estimate.
Dann hat Stefan sich ja ganz systematisch geäussert, und mit all den Überlegungen ist das Thema aus betriebswirtschaftlicher Sicht eigentlich ganz interessant!
Dennoch bin ich ziemlich sicher, dass sich die Personalkosten pro Abteilung und Projekt in dem jeweiligen Jahresabschluss von jedem Jahr befinden, wenn auch nur im Firmeninternen Jahresabschluss.
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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Moin,
ich habe ja schon dargelegt, warum die Zahl von ca. 1,2 Millionen Baustunden plausibel sind und ohne Stoppuhr auf Basis der Arbeitszeitdokumentation nachprüfbar sind. Für mich ist auch relativ egal, ob da 1,0 Millionen, 1,2 Millionen oder 1,4 Millionen Stunden steht.
Irgendwo in dem Bereich liegt die Zeit. Ich habe dargelegt, warum man so eine Abschätzung sehr einfach treffen kann und sogar ich als Laie (ich bin Ingenieur, kein Betriebswirt) ohne groß nachzudenken die Arbeitszeit als Haupt-Kostenfaktor ausmachen kann.
Heute will ich mal anhand von Anekdoten und ein paar detaillierteren Überlegungen ein paar Gründe liefern, warum die Zahl der Baustunden zwar "roundabout" ganz gut kalkuliert ist, aber definitiv nicht auf die Stunde genau angegeben werden kann.
Es wurden hunderte, wenn nicht gar tausende Baustunden nicht dokumentiert.
Es ist schon ein paar Jahre her, dass hier im Forum gefragt wurde, wer Lust hätte, Sonnenblumen zu kleben. Forumanen meldeten sich, erhielten Einzelteile zugeschickt, klebten fleißig in ihrer Freizeit und sendeten die fertigen Blumen zurück ans MiWuLa. Natürlich ohne Arbeitszeiterfassung, denn es war keine entlohnte Tätigkeit sondern Freizeitvergnügen, das zumindest damals die Kapazitäten der Modellbauer im MiWuLa für das Sonnenblumenfeld (bzw. später: IGS) bei weitem überschritten hätte. Zur Belohnung gab es nach meiner Erinnerung viel Schokolade.
In mindestens drölf Fernsehausstrahlungen kam Schiffe-Leo zu Wort und hat mehr als einmal darauf hingewiesen, dass mindestens ein Schiff des MiWuLa von einem Privatmann gebaut wurde (vermutlich mehrere, ich erinnere mich nicht mehr exakt an den Wortlaut). Leo merkte an, dass der dabei aufgebrachte Lack auf das Schiff für den Privatgebrauch (ab und zu mal auf einem Teich schippern) aber nicht für 365 Tage 24h/Tag im Wasser liegen im MiWuLa konzipiert war. Auch die Arbeitszeit dieser Schiffe wurde wohl nicht erfasst.
Denkt man das Ganze etwas weiter, ist gar nicht so klar, wo die Grenze für Bauzeit zu ziehen ist. Wenn Intarsienschreiner Gaston die Köhlbrandbrücke baut, ist das ganz sicher Bauzeit. Wenn er das Gerippe für den Unterbau der Anlage baut, auch. Ist es auch Bauzeit, wenn Gaston (oder ein anderer Schreiner) die Schränke mit den Schließfächern im 2. Boden baut? Wenn Nina die Formel 1 Strecke zusammensteckt und verdrahtet, ist das Bauzeit. Ist die Herstellung der Platinen (extern) auch Bauzeit? Wenn derjenige, der die Bestückung der Platinen plant, im MiWuLa angestellt ist, definitiv ja. Wenn derjenige ein Mitarbeiter des Leiterplattenherstellers ist, dann nein. Es wird ja auch nicht die Bauzeit der händisch zusammengesetzten Lokomotiven im Hause Märklin mitgerechnet.
Und was ist mit der Bundeszentrale für politische Bildung, die bei den Dioramen zur Zivilisation und Geschichte der deutschen Teilung kräftig mitgeholfen hat? Und was mit den Beratungsgremien für Utopia 2009 und 2013?
Was ist mit der Zeit zur Gestaltung toller Preiser-Figuren für besondere Gäste, teilweise in doppelter Ausfertigung, damit sich eine prominente Person auf der Anlage verewigen, aber auch eine Figur von sich mit nach Hause nehmen konnte? Da ist ja die Bauzeit für das Duplikat für zu Hause wiederum keine echte Anlagen-Bauzeit. Und auch die Reparatur von beschädigten "entführten"
Preiserlein durch Modellbauer (z.B. immer wieder bei den "Brückenpissern") ist ja streng genommen eher "Wartung" als "Bau".
Wenn Sveno eine Monorail-Bahn baut, ist das Anlagen-Bauzeit. Züge gehören zur Anlage. Wenn Stefan den Transrapid repariert, ist es keine Bauzeit. Wenn Stefan einen neuen Transrapid baut, dann ist es Bauzeit. Demzufolge muss ich den Teil über die Lokwerkstatt aus meinem ersten Post revidieren: Die Lokwerkstatt muss beim Anlagenbau teilweise berücksichtigt werden. Immer dann, wenn ein Zug erstmals für den MiWuLa-Dauerbetrieb flottgemacht wird (Beleuchtung ergänzt, Radsätze getauscht, billige Bauteile durch haltebare ersetzt), dann ist es Bauzeit.
Wird aber bloß ein neuer Schleifer (der bald obsolet wird) montiert oder eine defekte Lok repariert oder gegen eine neue getauscht, dann ist das "Wartung" und nicht "Bau".
Kommen wir zu Gaston zurück. Wenn Gaston sich in seiner Freizeit hübsche Dessous kauft, die Arbeitszeit bei Beate Uhse nicht dokumentiert und bloß die Quittung in der Buchhaltung einreicht, dann hat er in seiner Freizeit "weitergebaut". Dann tauchen zwar die Kosten für den Damenstrumpf in der Statistik auf, nicht aber die Zeit für Auswahl des richtigen Strumpfs.
Wenn hingegen Teresa während ihrer Arbeitszeit eine Stunde lang vor dem wunderländischen Preiser-Regal steht und sich die passenden Figuren für ihr neues Projekt raussucht, dann wird diese Zeit als Bauzeit gewertet - obwohl es "nur" Beschaffungszeit ist.
Und wenn schließlich Wolfgang nicht zum (Gleise) Nageln kommt, weil ihn die Feuer-wer mal wieder von seinem Tun abhält (und darüber später einen lesenswerten ,5er tippt) dann wird Wolfgangs Öffentlichkeitsarbeit wohlmöglich völlig zu Unrecht als Bauzeit verbucht.
Vermutlich habe allein ich bei meinen über 60 Besuchen Gaston, Schiffe-Leo, Teresa, Nina, Wolfgang und einigen anderen in Summe mindestens 1-2 Stunden konzentrierte Arbeitszeit "geklaut".
Ferner sagt man ja: "Ohne Mampf kein Kampf." Im Grunde gehört auch die Bewirtung der Wunderländer Modellbauer mit zur Bauzeit (im Gegensatz zur Bewirtung des Leitstandspersonals, denn das ist Betriebszeit).
Was ist eigentlich mit der Bauzeit für die diversen Weltrekorde? Längster Zug im alten Elbtunnel, klein gegen Groß bei der Bahn, Klassik-Medley... da gab es auch jedes Mal Holz-Baukonstruktionen. Wurden die etwa zur "Anlagenbauzeit" gezählt?
Hat eigentlich Freddy seine Zeit dokumentiert, in der er Gaston beim Bauen "geholfen" hat? Und da Gerrit als Geschäftsführer bei seinen Programmiertätigkeiten (Bauzeit!) keine gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Arbeitszeit und -dokumentation erfüllen muss, wird wohl (wenigstens in der Anfangszeit mit CarSystem-Programmierung) keine Erfassung seiner tatsächlich geleisteten Zeit (±24h/Tag) erfolgt sein.
Andererseits: Es existieren tausende Stunden Videomaterial, die Modellbauer beim Arbeiten zeigen. Viele davon wurden aufwändig produziert und die Modellbauer dabei zumindest mal zeitweise von ihrer Arbeit abgehalten, weil sie nicht arbeiten konnten sondern im Video arbeitend von ihrer Arbeit erzählt haben. Wurde wahrscheinlich trotzdem als Bauzeit gewertet.
Mit anderen Worten: Ja, 1,2 Millionen Baustunden - präzise erfasst? Nein! Aber ungefähr kommts hin.
ich habe ja schon dargelegt, warum die Zahl von ca. 1,2 Millionen Baustunden plausibel sind und ohne Stoppuhr auf Basis der Arbeitszeitdokumentation nachprüfbar sind. Für mich ist auch relativ egal, ob da 1,0 Millionen, 1,2 Millionen oder 1,4 Millionen Stunden steht.
Irgendwo in dem Bereich liegt die Zeit. Ich habe dargelegt, warum man so eine Abschätzung sehr einfach treffen kann und sogar ich als Laie (ich bin Ingenieur, kein Betriebswirt) ohne groß nachzudenken die Arbeitszeit als Haupt-Kostenfaktor ausmachen kann.
Heute will ich mal anhand von Anekdoten und ein paar detaillierteren Überlegungen ein paar Gründe liefern, warum die Zahl der Baustunden zwar "roundabout" ganz gut kalkuliert ist, aber definitiv nicht auf die Stunde genau angegeben werden kann.
Es wurden hunderte, wenn nicht gar tausende Baustunden nicht dokumentiert.
Es ist schon ein paar Jahre her, dass hier im Forum gefragt wurde, wer Lust hätte, Sonnenblumen zu kleben. Forumanen meldeten sich, erhielten Einzelteile zugeschickt, klebten fleißig in ihrer Freizeit und sendeten die fertigen Blumen zurück ans MiWuLa. Natürlich ohne Arbeitszeiterfassung, denn es war keine entlohnte Tätigkeit sondern Freizeitvergnügen, das zumindest damals die Kapazitäten der Modellbauer im MiWuLa für das Sonnenblumenfeld (bzw. später: IGS) bei weitem überschritten hätte. Zur Belohnung gab es nach meiner Erinnerung viel Schokolade.
In mindestens drölf Fernsehausstrahlungen kam Schiffe-Leo zu Wort und hat mehr als einmal darauf hingewiesen, dass mindestens ein Schiff des MiWuLa von einem Privatmann gebaut wurde (vermutlich mehrere, ich erinnere mich nicht mehr exakt an den Wortlaut). Leo merkte an, dass der dabei aufgebrachte Lack auf das Schiff für den Privatgebrauch (ab und zu mal auf einem Teich schippern) aber nicht für 365 Tage 24h/Tag im Wasser liegen im MiWuLa konzipiert war. Auch die Arbeitszeit dieser Schiffe wurde wohl nicht erfasst.
Denkt man das Ganze etwas weiter, ist gar nicht so klar, wo die Grenze für Bauzeit zu ziehen ist. Wenn Intarsienschreiner Gaston die Köhlbrandbrücke baut, ist das ganz sicher Bauzeit. Wenn er das Gerippe für den Unterbau der Anlage baut, auch. Ist es auch Bauzeit, wenn Gaston (oder ein anderer Schreiner) die Schränke mit den Schließfächern im 2. Boden baut? Wenn Nina die Formel 1 Strecke zusammensteckt und verdrahtet, ist das Bauzeit. Ist die Herstellung der Platinen (extern) auch Bauzeit? Wenn derjenige, der die Bestückung der Platinen plant, im MiWuLa angestellt ist, definitiv ja. Wenn derjenige ein Mitarbeiter des Leiterplattenherstellers ist, dann nein. Es wird ja auch nicht die Bauzeit der händisch zusammengesetzten Lokomotiven im Hause Märklin mitgerechnet.
Und was ist mit der Bundeszentrale für politische Bildung, die bei den Dioramen zur Zivilisation und Geschichte der deutschen Teilung kräftig mitgeholfen hat? Und was mit den Beratungsgremien für Utopia 2009 und 2013?
Was ist mit der Zeit zur Gestaltung toller Preiser-Figuren für besondere Gäste, teilweise in doppelter Ausfertigung, damit sich eine prominente Person auf der Anlage verewigen, aber auch eine Figur von sich mit nach Hause nehmen konnte? Da ist ja die Bauzeit für das Duplikat für zu Hause wiederum keine echte Anlagen-Bauzeit. Und auch die Reparatur von beschädigten "entführten"

Wenn Sveno eine Monorail-Bahn baut, ist das Anlagen-Bauzeit. Züge gehören zur Anlage. Wenn Stefan den Transrapid repariert, ist es keine Bauzeit. Wenn Stefan einen neuen Transrapid baut, dann ist es Bauzeit. Demzufolge muss ich den Teil über die Lokwerkstatt aus meinem ersten Post revidieren: Die Lokwerkstatt muss beim Anlagenbau teilweise berücksichtigt werden. Immer dann, wenn ein Zug erstmals für den MiWuLa-Dauerbetrieb flottgemacht wird (Beleuchtung ergänzt, Radsätze getauscht, billige Bauteile durch haltebare ersetzt), dann ist es Bauzeit.
Wird aber bloß ein neuer Schleifer (der bald obsolet wird) montiert oder eine defekte Lok repariert oder gegen eine neue getauscht, dann ist das "Wartung" und nicht "Bau".
Kommen wir zu Gaston zurück. Wenn Gaston sich in seiner Freizeit hübsche Dessous kauft, die Arbeitszeit bei Beate Uhse nicht dokumentiert und bloß die Quittung in der Buchhaltung einreicht, dann hat er in seiner Freizeit "weitergebaut". Dann tauchen zwar die Kosten für den Damenstrumpf in der Statistik auf, nicht aber die Zeit für Auswahl des richtigen Strumpfs.
Wenn hingegen Teresa während ihrer Arbeitszeit eine Stunde lang vor dem wunderländischen Preiser-Regal steht und sich die passenden Figuren für ihr neues Projekt raussucht, dann wird diese Zeit als Bauzeit gewertet - obwohl es "nur" Beschaffungszeit ist.
Und wenn schließlich Wolfgang nicht zum (Gleise) Nageln kommt, weil ihn die Feuer-wer mal wieder von seinem Tun abhält (und darüber später einen lesenswerten ,5er tippt) dann wird Wolfgangs Öffentlichkeitsarbeit wohlmöglich völlig zu Unrecht als Bauzeit verbucht.
Vermutlich habe allein ich bei meinen über 60 Besuchen Gaston, Schiffe-Leo, Teresa, Nina, Wolfgang und einigen anderen in Summe mindestens 1-2 Stunden konzentrierte Arbeitszeit "geklaut".
Ferner sagt man ja: "Ohne Mampf kein Kampf." Im Grunde gehört auch die Bewirtung der Wunderländer Modellbauer mit zur Bauzeit (im Gegensatz zur Bewirtung des Leitstandspersonals, denn das ist Betriebszeit).
Was ist eigentlich mit der Bauzeit für die diversen Weltrekorde? Längster Zug im alten Elbtunnel, klein gegen Groß bei der Bahn, Klassik-Medley... da gab es auch jedes Mal Holz-Baukonstruktionen. Wurden die etwa zur "Anlagenbauzeit" gezählt?
Hat eigentlich Freddy seine Zeit dokumentiert, in der er Gaston beim Bauen "geholfen" hat? Und da Gerrit als Geschäftsführer bei seinen Programmiertätigkeiten (Bauzeit!) keine gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Arbeitszeit und -dokumentation erfüllen muss, wird wohl (wenigstens in der Anfangszeit mit CarSystem-Programmierung) keine Erfassung seiner tatsächlich geleisteten Zeit (±24h/Tag) erfolgt sein.
Andererseits: Es existieren tausende Stunden Videomaterial, die Modellbauer beim Arbeiten zeigen. Viele davon wurden aufwändig produziert und die Modellbauer dabei zumindest mal zeitweise von ihrer Arbeit abgehalten, weil sie nicht arbeiten konnten sondern im Video arbeitend von ihrer Arbeit erzählt haben. Wurde wahrscheinlich trotzdem als Bauzeit gewertet.

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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
1,2 Millionen Stunden, wieviel ist das in der journalistischen Standardeinheit "Saarländer" bzw. "Fußballfelder"?
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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Ach, plötlich stehen gewaltige Miwula-Debatten der guten alten Zeiten vor meinen Augen



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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Hat hier jemand Galileo gerufen?

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Re: Berechnung der Arbeitsstunden und der Baukosten
Nitro? Oder doch eher Dmax?
