Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
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Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
Gerade auf der Online-Präsenz der Tagesschau entdeckt: ist teilweise schön gelungen und heiter formuliert:
"We wisch ju a plesent jörney"
Gruss:
Simon
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- Martin D.
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Re: Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
Deutsche Bahn: Jetzt neue Ansagen für ausfallende Züge!?Tagesschau hat geschrieben:Und die Formulierung "Wegen Störungen im Betriebsablauf", vermutlich die häufigste und beliebteste Durchsage, sollte am besten ganz aus dem Schaffner-Vokabular gestrichen werden. Dann gäbe es für die Deutsche Bahn gewiss auch wieder mehr positive Schlagzeilen.
Die Bahn wird die Zugausfälle auch anders umschreiben können.
Diese Sprache ist mir teilweise auch schon aufgefallen, vor allem "Sänk ju for träwelling wiss Deutsche Bahn..."
Schöne Grüße Martin
Mein Bahnblog Letzter Eintrag vom 10.04.2014
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Re: Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
... wobei ich mich allen Ernstes frage, warum in einem öffentlichen Transportmittel in Deutschland überhaupt permanent englisch gesprochen werden muss ...
Ich persönlich sehe darin nichts anderes, als dass krampfhaft versucht wird, sich einen wichtigen "Touch" (schon wieder so ein Wort )zu geben. Willi Wichtig läßt grüßen!
Viele sprechen heute schon so ein grottenhaft schlechtes Deutsch - versuchen wir's jetzt mal mit der englischen Sprache ...
LG - Ludger
Ich persönlich sehe darin nichts anderes, als dass krampfhaft versucht wird, sich einen wichtigen "Touch" (schon wieder so ein Wort )zu geben. Willi Wichtig läßt grüßen!
Viele sprechen heute schon so ein grottenhaft schlechtes Deutsch - versuchen wir's jetzt mal mit der englischen Sprache ...
LG - Ludger
Re: Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
Sorry - sollte nicht anonym sein - der letzte Beitrag kam von mir ...
LG - Ludger
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- Harry
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Re: Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
Von den Durchsagen in englischer Sprache mag man halten, was man mag, aber ganz fair ist der Artikel nicht. Er lebt zu einem großen Teil davon, englische Sprache in einer Art Lautschrift wiederzugeben, was natürlich merkwürdig aussieht. Wenn man einen Satz des britischen Premierministers auf diese Art wiedergeben würde, sähe der Text ähnlich aus. Wobei ich natürlich nicht in Frage stellen möchte, dass der Premierminister eventuell möglicherweise besseres Englisch spricht als das Personal der Deutschen Bahn.
Viele Grüße
Harry
Viele Grüße
Harry
- Maik Costard
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Re: Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
Gibt es in England oder in der USA im Bahnbereich Ansagen oder Beschilderungen in deutscher Sprache? Ist in Deutschland Englisch mittlerweile die zweite Amtssprache?
Schönes Wochenende
Maik
Schönes Wochenende
Maik
Die blaue Schrift sind Links zum draufklicken
- Peter Müller
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Re: Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
Wenn ich in Polen, Norwegen, Italien oder Frankreich bin, freue ich mich über jede englische Durchsage. Ich finde, jeder Mensch sollte zwei Sprachen sprechen können: seine eigene und wenigstens ein bisschen die englische Sprache. Ich bin halt pragmatisch und alles andere macht die Sache nur schwieriger (zum Beispiel der Versuch, eine andere als die englische Sprache zur Weltsprache zu erklären; und wenn es gerecht zugehen soll, müsste Chinesisch die Weltsprache werden).Gast hat geschrieben:... wobei ich mich allen Ernstes frage, warum in einem öffentlichen Transportmittel in Deutschland überhaupt permanent englisch gesprochen werden muss ...
Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
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Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
- HaNull
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Re: Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
Englisch noch nicht.Maik Costard hat geschrieben:Ist in Deutschland Englisch mittlerweile die zweite Amtssprache?
Aber mal ehrlich: im Urlaub im Ausland in den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien, ... würde ich Englisch vor Französisch probieren.Wikipedia hat geschrieben:Durch die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen sind Behörden der betroffenen deutschen Länder verpflichtet, auch Korrespondenz in den Regionalsprachen Niedersächsisch (Plattdeutsch), Friesisch, Dänisch, Romanes bzw. Sorbisch zu erlauben.
Ich fahre fast täglich auf der S 13 mit den Stationen "Cologne/Bonn Airport", "Cologne Trade Fair/Deutz" und "Cologne Central Station", und auf dieser Strecke sind die englischen Ansagen auch berechtigt. Diese Haltestellen haben auch noch deutsche Namen.
Lächerlich finde ich die Haltestelle "Airport-Businesspark" - denn das ist der "deutsche" Name dieser Haltestelle ...
Ich benutze eigentlich nur den Regionalverkehr und hier sind die englischen Ansagen automatisiert und bleiben im Rahmen.
Zur Situation im Fernverkehr kann ich nichts sagen.
████████ Gruß aus NRW
████████ Thomas
████████ Multi-MISTler: 1. Siegburg (RSK) - 2. Köln rrh. - 3. Rheinbreitbach
████████ Thomas
████████ Multi-MISTler: 1. Siegburg (RSK) - 2. Köln rrh. - 3. Rheinbreitbach
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Re: Tagesschau: "Das Englisch der Deutschen Bahn"
@Maik,
Es geht ja eigentlich nicht darum, deutsch landesweit in USA zu snakken.
Ich war sehr viel mit Kommunikation und Marketing beschäftigt. Ein Beispiel - so vor 8-10 Jahren musste alles auch hier bei uns "Business" heissen.
Tatsächlich war es hier so, dass wenn man Anzeigen testete/recherchierte unter Managers und Mittelstandbetrieben, wurde ein Anzeigetext mit den wenigen klaren englischen Wörtern - z.B. 'business' auf englisch statt auf dänisch - als sehr modern, aktuell, und zielweissend angesehen. Die allgemeine Auffassung war also, dass diese englische Wörter sehr zeitgerecht waren und ein Plus für eine Kommunikation - eine Art Gemeinschaftskonzensus - und beim Lesen fühlte man sich sehr global und angesprochen.
Das ist sozusagen die Image-Auswirkung - wie sie die Marketing- und Werbeleute lieben - aber es hat ja weniger damit zu tun, dass die meisten Leute dänisch unter sich reden. Doch gibts natürlich auch Konzerne wo englisch durchgehend benutzt wird.
Ganz so weit wie die Deutsche Bahn mit businesscard, servicepoint, trainmanager, usw. sind wir aber nicht in DK gegangen. Deshalb begrüsse ich die Meldung von Herrn Grube auf mehr englisch zu verzichten.
Die ganz andere Frage ist, ob eine englische Ansage tatsächlich an Ort und Stelle Kunden betrifft und hilft. Obs am Platz ist, immer den Begriff "International" zu melden. Wie Holländer reden die Hälfte der Dänen ein anwendbares englisch - und sehen eigentlich die praktische Meldungen auch sehr pragmatisch an. Wir sind kleine Länder mit Handelstradition und müssen mit der Umwelt zu tun haben - vor dem zweiten Weltkrieg waren da deutsch und französisch die internationale Sprachen. Wir lachen mehr davon wenn schriftlich falsch übersetzt wird, weil sehr viele Leute sich im Stande fühlen etwas auf englisch zu schreiben - wie wir über eine individuelle verkehrte englische Ansage grinseln. Abends in Kopenhagen fühlt man sich sprachlich eher
wie in New York - überall wird was anders gesnakkt. (Ich rechne weiterhin Schweden als Ausländer )
Dies ist bei euch in Deutschland anders, da Ihr sehr gerne deutsch redet und weniger unbeschwert auf englisch wechselt. Bei erster Gelegentheit weicht Ihr von englisch ab. Ihr möchtet auch lieber eine korrekte Ansage als eine individuelle Aussage vom Personal.
Lange Zeit war Latein die internationale Sprache in Europa, im 19. Jahrhundert überwiegend deutsch (Musik, Komponisten, Wissenschaftler) und französisch (Diplomatie), nach dem letzten Weltkrieg englisch - aus emotionalen und zu verstehenden Ursachen - in den letzten 20 Jahren wurde auch in der EU aus französisch auf englisch als Arbeitssprache gewechselt.
In einer deutschen RB braucht man da wahrscheinlich keine Image Meldung zu verbreiten "Welcome on board this DB Schenker International Regional bound for Unterpfaffenhofen - we love to go global". Es hat einfach kein Sinn.
In den Zügen den die Metropolen verbinden könnte es aber weiterhin Sinn haben -sowie in Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, - dh. eine praxisnahe kundenorientierte Service leistung.
Vielleicht noch logisch, aber dann die Frage: Was möchtet Ihr gerne bei Besuch in China oder Japan hören und sehen? Nur im Flughafen englisch ?
Man könnte sich auch vorstellen, dass die Verbreitung von englisch bei der Bahn damit zu tun hat, dass die ganze deutsche Eisenbahnindustrie sehr auf den Weltmärkten und den Export zZ. orientiert sind. Und Züge verkaufen möchtet Ihr ja alle gerne.
Bei der dänischen Bahn, DSB, sowie bei den Holländern, NS, wird psychologisch gearbeitet um die Bahnkunden zu beruhigen. Da heisst es aus dem Lautschrecher in der Kopenhagener S-Bahn bei Signalhalt auf freier Strecke: "Wir warten auf Signal für Weiterfahrt" - interpretiert: es ist nichts kaputt gegangen.
Ich denke persönlich, ja selbstverständlich, wie dumm können Meldungen werden, aber ich brauche ja auch nicht beim Bahnfahren beruhigt zu werden.
Und ganz ehrlich, ich freue mich und fühle mich im Süden angekommen, wenns in der Schweizer Regiobahn südlich Bellinzona plötzlich heisst: "Prossima fermata Cadenazzo". Wenns darunter in RB heissen sollte: "Next Stop Cadenazzo zank ju for crossing ze Gotthard High Speed", dann werde ich hoffentlich in der nächsten Welt sein.
Es geht ja eigentlich nicht darum, deutsch landesweit in USA zu snakken.
Ich war sehr viel mit Kommunikation und Marketing beschäftigt. Ein Beispiel - so vor 8-10 Jahren musste alles auch hier bei uns "Business" heissen.
Tatsächlich war es hier so, dass wenn man Anzeigen testete/recherchierte unter Managers und Mittelstandbetrieben, wurde ein Anzeigetext mit den wenigen klaren englischen Wörtern - z.B. 'business' auf englisch statt auf dänisch - als sehr modern, aktuell, und zielweissend angesehen. Die allgemeine Auffassung war also, dass diese englische Wörter sehr zeitgerecht waren und ein Plus für eine Kommunikation - eine Art Gemeinschaftskonzensus - und beim Lesen fühlte man sich sehr global und angesprochen.
Das ist sozusagen die Image-Auswirkung - wie sie die Marketing- und Werbeleute lieben - aber es hat ja weniger damit zu tun, dass die meisten Leute dänisch unter sich reden. Doch gibts natürlich auch Konzerne wo englisch durchgehend benutzt wird.
Ganz so weit wie die Deutsche Bahn mit businesscard, servicepoint, trainmanager, usw. sind wir aber nicht in DK gegangen. Deshalb begrüsse ich die Meldung von Herrn Grube auf mehr englisch zu verzichten.
Die ganz andere Frage ist, ob eine englische Ansage tatsächlich an Ort und Stelle Kunden betrifft und hilft. Obs am Platz ist, immer den Begriff "International" zu melden. Wie Holländer reden die Hälfte der Dänen ein anwendbares englisch - und sehen eigentlich die praktische Meldungen auch sehr pragmatisch an. Wir sind kleine Länder mit Handelstradition und müssen mit der Umwelt zu tun haben - vor dem zweiten Weltkrieg waren da deutsch und französisch die internationale Sprachen. Wir lachen mehr davon wenn schriftlich falsch übersetzt wird, weil sehr viele Leute sich im Stande fühlen etwas auf englisch zu schreiben - wie wir über eine individuelle verkehrte englische Ansage grinseln. Abends in Kopenhagen fühlt man sich sprachlich eher
wie in New York - überall wird was anders gesnakkt. (Ich rechne weiterhin Schweden als Ausländer )
Dies ist bei euch in Deutschland anders, da Ihr sehr gerne deutsch redet und weniger unbeschwert auf englisch wechselt. Bei erster Gelegentheit weicht Ihr von englisch ab. Ihr möchtet auch lieber eine korrekte Ansage als eine individuelle Aussage vom Personal.
Lange Zeit war Latein die internationale Sprache in Europa, im 19. Jahrhundert überwiegend deutsch (Musik, Komponisten, Wissenschaftler) und französisch (Diplomatie), nach dem letzten Weltkrieg englisch - aus emotionalen und zu verstehenden Ursachen - in den letzten 20 Jahren wurde auch in der EU aus französisch auf englisch als Arbeitssprache gewechselt.
In einer deutschen RB braucht man da wahrscheinlich keine Image Meldung zu verbreiten "Welcome on board this DB Schenker International Regional bound for Unterpfaffenhofen - we love to go global". Es hat einfach kein Sinn.
In den Zügen den die Metropolen verbinden könnte es aber weiterhin Sinn haben -sowie in Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt, - dh. eine praxisnahe kundenorientierte Service leistung.
Vielleicht noch logisch, aber dann die Frage: Was möchtet Ihr gerne bei Besuch in China oder Japan hören und sehen? Nur im Flughafen englisch ?
Man könnte sich auch vorstellen, dass die Verbreitung von englisch bei der Bahn damit zu tun hat, dass die ganze deutsche Eisenbahnindustrie sehr auf den Weltmärkten und den Export zZ. orientiert sind. Und Züge verkaufen möchtet Ihr ja alle gerne.
Bei der dänischen Bahn, DSB, sowie bei den Holländern, NS, wird psychologisch gearbeitet um die Bahnkunden zu beruhigen. Da heisst es aus dem Lautschrecher in der Kopenhagener S-Bahn bei Signalhalt auf freier Strecke: "Wir warten auf Signal für Weiterfahrt" - interpretiert: es ist nichts kaputt gegangen.
Ich denke persönlich, ja selbstverständlich, wie dumm können Meldungen werden, aber ich brauche ja auch nicht beim Bahnfahren beruhigt zu werden.
Und ganz ehrlich, ich freue mich und fühle mich im Süden angekommen, wenns in der Schweizer Regiobahn südlich Bellinzona plötzlich heisst: "Prossima fermata Cadenazzo". Wenns darunter in RB heissen sollte: "Next Stop Cadenazzo zank ju for crossing ze Gotthard High Speed", dann werde ich hoffentlich in der nächsten Welt sein.