Modellbahn + Schule

[Heini]

Hallo Forum

Wie wohl jeder von Euch weiß, steht es um den Modellbahnernachwuchs recht schlecht. Dafür gibt es natürlich sehr viele Gründe, aber darüber möchte ich hier nicht reden, sondern ich möchte einen Vorschlag zur Diskussion stellen.

In NRW werden z.Z. sehr viele Schulen in Ganztagesschulen umgewandelt und darin sehe ich eine Möglichkeit um an Nachwuchs für unser Hobby zu kommen. Wie wäre es wenn wir Modellbahner entweder als Einzelperson oder als Club oder Verein den Schulen in unserer Umgebung einmal eine Modellbahn AG anbieten würden. Ich könnte mir vorstellen, das viele Rektoren froh sein würden auf diese Art den Nachmittagsunterricht gestalten zu können, zumal es ja auch an Lehrern fehlt.

Ich denke da an eine AG mit max 9 Kindern, mehr verkraften mit Sicherheit unsere Nerven nicht, wo eine Anlage von der Planung bis zur Fertigstellung in eigener Regie gestaltet wird. Dabei ist es egal ob das eine Modul- oder Normal Anlage ist. Hauptsache den Kindern macht es Spaß. Diese AG sollte 1 – 2 x in der Woche über 2 Schulstunden gehen. Ich bin davon überzeugt, das es einige Kinder geben wird die sich auch zu Hause eine Anlage bauen werden oder in einem Verein Mitglied werden.

Ich finde das wir diese Möglichkeit nutzen sollten anstatt uns über Nachwuchsschwund zu beschweren. Wir müssen endlich neue Wege bei der Nachwuchsförderung gehen, denn die Jugend wird mit Sicherheit nicht zu uns kommen sondern wir müssen zu ihnen gehen.

Was haltet Ihr von diesem Vorschlag ???

Wie so etwas gehen kann steht auf meiner HP

http://www.modellbahnboerse.org

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

[Gast]

Ich finde diese Idee absolut klasse. Habe selber mal in solch einer AG mitgemacht, und wir hatten glück, das wir nicht zu viele waren. Wir haben damals sehr gut das umgehen mit verschiedenen Materialiene (Gips, Holz Harz, etc.. ) gelernt sowie den Umgang mit Werkzeug (Bohrer, Säge etc..) ist zwar schon ein wenig her, aber es hat allen sehr viel Spaß gemacht. und einmal im Jahr hatten wir einen AG-Tag, da hatte jede AG Ihr Projekt vorgestellt. War absolut klasse. Es dürfte aber auch ein kleines Problem geben.
1. wohing mit der fertigen anlage? wir hatten damals Module, die wir dann in der Turnhalle aufgebaut haben)
2. Woher mit dem Geld? Wenn 9 inder in der AG voll beschäftigt sein wollen, dann braucht das schon eine Gewisse größe der anlage , bzw. des moduls und dementsprechend Materialien.

Aber Grundsätzlich würde ich sagen DAFÜR

[Michael aus Nbg]

Das war ich, für eventuelle nachfragen kurze PN!

[günni]

Hallo Heini,
grundsätzlich finde ich diese Idee spitzenmäßig. War nicht so ein
Projekt, während der Mobamesse in Köln ausgestellt an dem mehrere
Schulen beteiligt gewesen sind? Da mußte, wenn ich mich nicht irre,
eine Norm eingehalten werden.
Mir persönlich würde es nichts ausmachen auch größere Projektgruppen
anzuleiten. Aber nun zu dem Problem und da weiß ich, wovon ich rede,
da ich 13 Jahre in Fördervereinen (die meiste Zeit im Vorstend) tätig war.
Es ist das liebe Geld. Das Lehrerkollegium dürfte der Sache positiv
gegenüberstehen, zumal wir als Externe die Schüler betreuen. Aber die
Bereitschaft bei den Eltern wird auf Grund der Kosten, im Gegensatz
zu Lehrern und Schülern nicht so hoch sein. Bleibt also nur der
evtl. vorhandene Förderverein zur Finanzierung übrig. Aber da die
Fördervereine meist, im Verhältnis zur Schülerzahl, sehr wenige
Mitglieder haben und entsprechend wenig Geld hereinkommt und dieses
Geld meist für Unterrichtsmaterialien, Zuschüsse für sozial Schwache
bei Klassenfahrten draufgeht u.s.w. , dürfte es da auch mau aussehen.
Da ich heute noch Kontakte zum Lehrerkollegium des Gym's, auf dem
meine Tochter war, habe, werde ich da mal eine Anfrage starten.

[Heini]

Hallo Günni,

das mit dem Geld ist in der Tat recht schwierig. Bei meiner AG hat die Schule bisher auch nur das Schienenmaterial bezahlt. Zusätzlich kann ich von den Schülern eine Gebühr von 7,50 € pro Kopf und Halbjahr erheben, was natürlich auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, so dass ich bis heute bereits ca. 1.500 € aus eigener Tasche reingesteckt habe.

Alles Material habe ich über Ebay bezogen auch die bisher 7 Delta Loks. Aber ich sage immer wo ein Wille ist ist auch ein Weg und ich stehe nun einmal auf Nachwuchsförderung.

Auch haben manche Schulen einen Sponsor so das auch da etwas möglich sein könnte. Natürlich ist das ein Klinkenputzen, aber für unseren Nachwuchs sollte man das in Kauf nehmen.

Wichtig ist ersteinmal das sich auch Clubs und Vereine endlich einmal bewegen und nicht auf dem Hintern sitzend auf Nachwuchs warten, so wie ich das aus einigen Clubs leider kenne. Außerdem gibt es in Vereinen meißt auch überzähliges Material was man gut in die Nachwuchsförderung einbringen könnte. Aber sie müssen es wollen. Und kein Verein kann mir erzählen das sie dafür keine Leute haben, denn es gibt in jedem Verein Frührentner die also auch genügend Zeit dafür hätten.

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg

[Hannes]

Hallo,
ich bin auch für so ein Projekt, denn ich gehe auch auf eine Ganztagesschule und da fehlt so was . Wir hätten auch genügend Maschinen dafür. Bei Modelbahn+Schule waren die Vorgaben glaub ich 60 cm lang, 2-gleisig, davon 1 K-Gleis und ein anderes. Ich finde Module sind die beste Lösung dafür, so kann auch ein Schüler das mit nach Hause nehmen und basteln. Ich müsste mal bei uns einen Lehrer ansprechen.

[Andreas Weise]

Hallo,

die Idee an sich finde ich auch sehr gut. Ich wohne in Solingen und bei mir in der Nähe, in Dönberg, einem Vorort von Wuppertal gibt es so ein Projekt an einer Tagesschule, welches ich mir auch mal angesehen habe, als die ihr Projekt mal der Öffentlichkeit gezeigt haben. Die bauen da die Lötschberg-Südrampe nach, vom Lötschberg-Tunnel bis Brig, natürlich auch mit dem Bietschtal-Viadukt. Die Anlage kann sich wirklich sehen lassen und ist sogar größer als meine eigene (meine ist 30 m²). Die Anlage selbst finanziert sich nur über Spenden (ich habe nachgefragt). Das gezeigte Rollmaterial gehört nicht der Schule selbst, sondern wurde für diesen einen Vorführtag von einem Modellbahner leihweise zur Verfügung gestellt, der sich auf Schweizer Züge spezialisiert hatte. Aber ich denke, solche Projekte würden am Platz- und Geldmangel scheitern. Sinnvoll fände ich, wenn die großen Hersteller mehr Hobby-Loks und -Wagen auf den Markt bringen würden. Piko ist ja schon auf dem richtigen Weg.

Andreas Weise

[Simon aus Tarp]

Hallo

Doch, dass Projekt ist wirklich gut. Ich muss gestehen, ich hatte auch das selbige vor, wenn ich mal fertig als Lehrkraft ausgebildet bin...!

Ich kann parralel dazu auch gleich erwähnen, dass das Projekt auch hier im Norden schon Wurzeln geschlagen hat. Der MEC Tarp unterstütz schon zwei Schulen; eine in Heikendorf (das liegt bei Kiel) und eine in Bad Bramstedt (das wiederum bei Neumünster). Diese sog. ArGe's bestehen, wie "Heini" schon richtig sagt, aus einer kleinen handvoll Schüler, und einem sehr engagierten Lehrer. Bei uns war (ist) das so, das beide Schulen unsere Norm geliehen haben, die eine unsere N-Norm, die andere die H0-Norm, und wenn diese denn eine wohltätige Veranstaltung machen, um die Klassenkasse aufzubessern, kommen wir mit unseren Modulen hinterher, um deren Ausstellung ein bisschen zu stützen. Genauso ist das, wenn wir als Verein etwas grosses planen, dann können wir auch häufig mit "Helfern" von diesen Schulen rechnen. Das ist gut, wenn wir wirklich alles aufgebaut haben, was wir haben.

Wer interesse hat, mal ein paar nette Bilder zu sehen:

Wir helfen denen (Grund und Hauptschule, Heikendorf)

Die helfen uns (Campushalle, Flensburg)

Wirlich, ein sehr interessantes Projekt.

Bis dann:
Simon aus Tarp