echtes Wasser

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streetfighter

echtes Wasser

Beitrag von streetfighter » Dienstag 16. Januar 2007, 13:49

Hallo,

ich würde mir gerne einen kleinen bach bauen der dann in einem teich oder see endet. allerdings mit echtem wasser. nun die frage:wie macht man das? nimmt man wasserfeste farbe oder etwas silikon ähnliches?



schon mal danke im voraus

Chris8

Beitrag von Chris8 » Dienstag 16. Januar 2007, 14:35

Schau dir mal die Wochenberichte vom Skandinavien-Baues des MiWuLa an.
Dort wird sehr schön gezeigt wie die das gemacht haben.Jedoch wird der Aufwand bestimmt sehr hoch sein.

MFG Chris8

Björn
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Beitrag von Björn » Dienstag 16. Januar 2007, 17:38

Ein sehr gutgemeinter Rat:

Vergiss die Idee ganz schnell wieder!

Wasser, man sieht es beim Skandinavienbecken, lässt sich nicht verkleinern. Ein Bach schäumt und sprudelt, auf deiner Anlage wäre es wohl ein Rinnsaal das niemals die Wirkung von einem echten Bach erzielen könnte. Daneben die Sache mit der Feuchtigkeit, du könntest damit auf deinen Schienen Kontaktprobleme wg. Rost bekommen.

Einen See kann man sehr gut mit Seefolie (gibt es bei diversen Zubehörherstellen: Faller/Noch) darstellen oder noch besser mit Gießharz. Wobei man bei letzeres es sehr gut abdichten sollte. Leider habe ich selber keine Erfahrung mit Gießharz, habe bei meiner 1. Anlage mit der Seefolie gearbeitet. Für den Profi ist das eher nichts, aber für den Anfänger schon. Gut gestaltet sieht es sehr realistisch aus.

Hat jemand noch andere Ideen?
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genius
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Beitrag von genius » Dienstag 16. Januar 2007, 19:47

Ich denke daß Echtwasser zwar mehr Aufwand bedeutet, aber auch etwas besonderes ist. Warum stellen sich die Menschen einen Springbrunnen ins Zimmer? Weil es einfach schön ist. Ein großer Springbrunnen in der Stadt schäumt und erzeugt Wassernebel, ein kleiner Zimmerspringbrunnen nicht. Und?

Zum Aufwand: Es fängt den Staub der Luft ein und bildet Algen, also einmal im Monat reinigen ist das mindeste. Außer Du hast einen Filter und verwendest Schwimmbadchemie. Dann geht die Algenbildung viel langsamer. Deshalb sollte auch ein eventuell verdeckt gebautes Speicherbecken zugänglich, oder zumindest demontierbar ausgeführt werden.

Wegen Kontaktproblemen würde ich mir keine Sorgen machen. Die uralten Gleise von Kleinbahn die ich auf einer geschenkten Platte mitbekam rosteten wirklich. Meine Roco Gleise nie. Meines Wissens sind heutzutage die Gleise von so gut wie allen Herstellern aus Neusilber. Die rosten nicht.

Wegen des nicht maßstabsgerechten Verhaltens von Wasser hab ich mich schon einmal ausführlich geäußert:
*klickmich*

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Beitrag von Dizzyboy » Dienstag 16. Januar 2007, 21:02

Also ich habe meine Anlage im Keller stehen. Hinten raus blanker Fls, keine gemauerte Wand. Vorne fährt eine Straßenbahn auf roco Gleisen und ca. 20 cm neben den Gleisen steht ein Brunnen mit Echtwasser. Weiterhinten steht die umstrittene Wasserbahn. Habe bis jetzt weder Rost Ansätze noch Schimmel. Keine Stelle der Spanplatte ist aufgequollen. Und das ganze steht schon 2 Jahre da unten.

da die Platte aber eh abgerissen wir, zwecks Umzug, wird später auch ein Fluß mit Echtwasser über die Platte laufen. Wo ein Wille ist ist auch ein Weg.
Gruß Sven

Was dem Dizzy zu verrückt ist, muß erst noch erfunden werden.

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Beitrag von genius » Dienstag 16. Januar 2007, 22:10

Achja, das beste Material dürfte GFK (Epoxyharz und Glasfasermatten als absolut wasserdichte Schicht) sein. Einfach die Form des Flusses und des Sees aus irgendetwas definieren (kann auch Zeitungspapier mit Tapetenkleister sein), die Festigkeit macht dann das z.B in 3 Lagen hineinlaminierte GFK. Irgendwelchen festen Teile als Abstützung muß es natürlich schon manchmal geben (so alle 10 cm). Gut darauf achten daß alle Fasern vom Harz niedergeklebt werden, das Zeug wird beinhart! Das Mischungsverhälntis muß exakt stimmen, sonst wird's nicht fest!

Am Schluß noch eine Schicht mit Epoxy mit Microballons vermischt (Thixotropiermittel - macht das Epoxy gelartig so daß es nicht nach unten fließt), das macht die saubere Endschicht, in die du eventuell sogar Sand und Steine einstreuen kannst (sonst kullern die auf der glatten Fläche immer weg).

genius

JochenP

Niiiiieeeeee!

Beitrag von JochenP » Freitag 19. Januar 2007, 09:40

Hallo,

ich würde den Ratschlag, auf einer Modellbahnanlage nie, nie, nie - ich meine wirklich nie - echtes Wasser zu verwenden, sehr ernst nehmen. Selbst wenn Du das mit der Feuchte und den Algen in den Griff bekommst - es sieht nie, nie, nie, nie - ich meine wirklich nie - gut aus.
Warum? Wasser lässt sich nicht im Maßstab Deiner Modellbahn verkleinern. Es fließt also mit Wellen, die im Verhältnis des Maßstabs zu groß sind (also z.B. 87-fach zu groß für H0).
Aus demselben Grund mag ich auch keinen Schiffsmodellbau. Die Dinger Schwimmen nie wie richtige Schiffe, sondern schaukeln immer wie die Quietscheente meiner Töchter in der Badewanne...

Gruß, Jochen.

streetfighter

mh

Beitrag von streetfighter » Freitag 19. Januar 2007, 10:50

aber wenn man nur einen kleinen bach ganz hinten macht fallen doch wellen nicht so sehr auf oda?

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Beitrag von martin » Freitag 19. Januar 2007, 10:56

Nicht nur die Wellen sondern der ganze Bach fällt überhaupt nicht auf.

Also:
wenn man es überhaupt bemerkt, sieht es total unecht aus ...
und
wenn man es nicht bemerkt, wozu dann überhaupt?
Martin (der Z-Bahner) Moderator am Stammtisch und in den Foto-Foren

streetfighter

Beitrag von streetfighter » Freitag 19. Januar 2007, 11:55

stimmt auch wieder

aber es müsste doch ganz gut aussehn wenn ein kleiner bach in einen kleinen see fließt, da sind ja keine allzu grossen wellen.

achja ist heisskleber wasserfest?

Jürgen
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Beitrag von Jürgen » Freitag 19. Januar 2007, 12:04

Hallo,

wenn es ganz gut aussehen müsste und es Dir scheinbar gefällt, probier es doch.

Es gab in diesem Thread nun verschiedene Meinungen, letztendlich liegt die Entscheidung aber bei Dir.


Baue Dir doch einen kleinen Test auf. Aus einer Styroporplatte die Form eines kleinen Baches herausgeschnitten und z.B. in der Badewanne etwas Wasser durch den "Bachlauf" laufen lassen. So kannst du sehen, wie sich das Wasser verhalten würde.
Gruß
Jürgen

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Beitrag von genius » Freitag 19. Januar 2007, 14:18

@ streetfighter

Vollkommen richtig. Ein ruhiger Bach bei dem in Flußmitte keine Steine herausschauen schäumt nicht und macht auch fast keine Wellen. In diesem Fall macht der Untergrund (das Bachbett) 90 Prozent der Optik aus. Ist das Bachbett und die Ufer überzeugend dargestellt (Ein Kiesbett z.B), sieht der Bach auch mit richtigem Wasser echt aus, und überzeugt zusätzlich durch die kleinen Veränderungen (flachen Wellen) beim fließen: Er "lebt".

Auch andere Uferränder sind vorstellbar: starke Vegetation (Gräser, Bdengewächse, Büsche, Bäume), scharf abgebrochene Wiese mit der braunen Erde in der Senkrechte, scharfkantige Felswände oder auch ein Kanal mit Betonplatten.


Wegen der Algenbildung: Ruhige Gewässer und besonders Seen haben so gut wie immer grünen oder braunen Algenwuchs auf dem Grund. Die Algen machen also eigentlich gar nichts aus, im Gegenteil. Nur der Staub muß herausgefiltert werden (oder das entleerte Becken manchmal abgespült um den abgesetzen Lurch herauszuwaschen).

genius
Zuletzt geändert von genius am Freitag 19. Januar 2007, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.

Jürgen
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Beitrag von Jürgen » Freitag 19. Januar 2007, 14:26

Hallo,

hierzu hätte ich eine Zwischenfrage:

Was ist, wenn z.B. die Wiese von der restlichen Landschaft bis in den Bach durchgehend verläuft? Diese saugt sich doch voll Wasser, oder habe ich da einen Denkfehler?

Wie wurde das Problem im MiWuLa gelöst, dass der Landschaftsübergang zwischen Land und Wasser das echte Wasser nicht aufsaugt?
Gruß
Jürgen

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Beitrag von genius » Freitag 19. Januar 2007, 14:40

Nur wenn die Fasern so dicht stehen, daß die Kapillarwirkung das Wasser zentimeterweit hochhebt (Wie z.B Löschpapier). Ich würde aber anraten das eigentliche Gras gar nicht bis ins Wasser hineingehen zu lassen. Das ist auch in Wirklichkeit sehr selten (Bei starkem Regenfall, oder Hochwasser), und wenn, dann patscht man auch in Wirklichkeit noch einen Meter daneben ins Wasser. Bis halt die Geländelinie wieder weit genug ansteigt. Meist Wachsen am Ufer kräftigere Gewächste wie Huflattich oder Schachtelhalme.

Bei einem Kiesufer muß man halt die Wasserfeste Fläche solange Beibehalten, bis das Gelände rund 1 bis zwei Zentimeter höher liegt als das Wasserniveau. Dann reicht die Kapillarität nicht mehr aus um das Wasser hinaufzuziehen.

genius

JochenP

Beitrag von JochenP » Montag 22. Januar 2007, 12:37

Hallo,

Jürgen spricht da ein Problem an, das mich auf einen weitern Nachteil von echtem Wasser bringt. Auch die Oberflächenspannung des Wassers lässt sich nicht maßstäblich verkleinern. An den Rändern der Wasserfläche zieht es sich also mit einer bestimmten Krümmung hoch (so wie der Sprudel am Glas). Bei einem Riesenbecken wie im MiWuLa fällt das nicht so auf, aber bei heimischen Größenverhätnissen und Betrachtungsabstand sieht das besch... aus!
Man müsste also am Rand des Gewässers eine ausreichende Höhenreserve vorsehen, um das Aufsaugen des Wassers in die Landschaft zu vermeiden und dabei noch die optosche Beeinträchtigung des hochgezogenen Wasserrandes in Kauf nehmen. Also ich wollte das nicht haben...

Gruß, Jochen.

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Beitrag von genius » Montag 22. Januar 2007, 13:47

Ob man lieber Standmodelle oder bewegte Objekte auf der Modelleisenbahn will ist Geschmackssache. Tatsache ist jedenfalls, daß auch die anderen bewegten Objekte auf der Modelleisenbahn häufig Nachteile in Richtung realistisches Aussehen haben: CS Autos haben den Magnetträger vornedran und Dampfloks rauchen und dampfen nicht. Trotzdem wird beides gebaut.

Hier zur Illustration zwei Fotos vom Bach im MiWula (aus dem Wochenbericht 249):

Bild

Bild

genius

JochenP

Fotos

Beitrag von JochenP » Montag 22. Januar 2007, 17:23

Hallo,

der Vorbemerkung von genius im vorstehenden Beitrag stimme ich zu. Die Fotos sind für meinen Geschmack - ja, für meinen Geschmack - ein gutes Beispiel, dass es eben NICHT gut aussieht!
Beispiele für gelungenes Gießharzwasser findet man hier http://www.fde-burscheid.de/modelspoor.html
Gruß, Jochen.

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Beitrag von genius » Dienstag 23. Januar 2007, 01:22

Sieht auch ganz schön unecht aus, oder etwa nicht? ^^



Bild
Das Bild stammt von hier: Kaufmann Gartenbau

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Dienstag 23. Januar 2007, 17:20

Moin,

sehr unecht:
- keine Uferbepflanzung
- viel zu nah an ein Gefälle gebaut (wenn da man nicht das Haus mal naß wird...)
- Wasseroberfläche viel zu glatt
und ganz besonders: weit und breit kein "kleiner Bach" zu sehen...

Gruß
Kai

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Beitrag von Jürgen » Dienstag 23. Januar 2007, 20:23

Hallo,

der Gartenteich gefällt mir sehr gut, sieht erstaunlich echt aus, toll gemacht. :)
Gruß
Jürgen

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