Moin Vincee,
Vincee hat geschrieben:Hallo liebe Eisenbahner

erstmal vielen Dank für die nette Anrede und die gut verständlichen Fragen (das ist nicht immer so...)

Vincee hat geschrieben:Ich erstelle mir grad einen Gleisplan und will eine ländliche Alpen nahe Anlage bauen.
Will gleichzeitig die Anlage in Segmenten aufbauen, fürs spätere auseinander bauen.
Das ist schon mal schön vorausschauend gedacht.
Vincee hat geschrieben:Heißt ich will das Gleiswendel auf einem Segment bauen, demnach hab ich für das Gleiswendel eine Fläche von 100 x 70 cm Platz.
Das ist m.E. viel zu wenig Platz.
Vincee hat geschrieben:Hab mir überlegt ich benutze ( Märklin K Gleis) eine Kurve mit dem Radius von 29,5cm, demnach komm ich auf einen Umfang von 185,35cm, das ist zu wneig Platz hab mir dnn gedacht ich bau mir ein ovales Gleiswendel bau also noch 2 Graden dazwischen je 16,9cm lang und komme dann auf einen Umfang 219,15 wenn ich dann mit einer Steigung von 4% rechne hab ich zwischen Gleis und Gleis ca 8,77.
Der engste (Industrie-)Radius von Märklin ist generell nicht zu empfehlen, es sei denn, man will nur mit 3- bis 4-achsigen Lokomotiven und kurzen Güterwagen / zweiachsigen Personenwagen fahren. Damit auch noch einen Gleiswendel zu bauen, hat viele Modellbahner schon unglücklich gemacht. 4% Steigung sind vielleicht noch ok, wenn nur die Lok den Berg bewältigen muss - sobald aber Wagen dran hängen, wird es kritisch und setzt die Gesundheit des Antriebs aufs Spiel. Als Richtwert würde ich Dir empfehlen, mit maximal 2,5% zu planen...
Vincee hat geschrieben:Wenn ich mir jetzt überlege das auch noch Holzquerschnitt 3mm eine Korkschicht 3mm und dann noch das Gleis 5mm dazu kommen, komm ich auf einen Abstand (Durchfahrtshöhe) von 7,67cm.
Auch das ist sehr, sehr knapp bemessen. Von Oberleitung oder ausgefahrenen Pantographen braucht man hier ja gar nicht erst zu reden, aber auch so sind 7,67cm extrem wenig. Miss doch mal dein höchstes Rollmeterial aus (leg ein Brettchen waagerech drauf und miss den Abstand zwischen Schiene und Brettunterkante). Und da sollten immer noch 1-2cm Toleranzhöhe sein, für den Fall, dass Du ungenau baust oder sich die Trassen ein klein wenig durchbiegen.
Vincee hat geschrieben:Jetzt meine Fragen:
Ok, dann mal in Kurzform:Vincee hat geschrieben:Ist meine berechnete Steigung von 4% zu steil?
Ja! Es sei denn, Du willst nur Lokomotiven (vielleicht mit maximal 1-2 Anhängern) fahren lassen, aber selbst dann ist es sehr, sehr steil und nicht gut für die Motoren.Vincee hat geschrieben:Und sind 7,67cm Durchfahrtshöhe zuwenig?
Ja! Diese Höhe ist vielleicht gerade noch für diese Lok mit diesen Wagen realisierbar...Vincee hat geschrieben:Kann ich in Etagen des Wendels Weichen einbauen um aus verschiedenen Höhen abfahren zu können?
Das ist prinzipiell möglich, die Frage ist nur, ob es kritisch wird, wenn die Weiche "in Schräglage" eingebaut ist. Da solltest Du ggf. ans
Ausrunden denken.
Fazit: In H0 ist generell zu empfehlen
- nie unter den Radius von 360mm zu gehen, selbst dieser ist schon äußerst eng bemessen
- mindestens 11cm Höhendifferenz für Gleiswendel einzuplanen, also abzüglich von K-Gleis, Kork und Brettchen ca. 9,5cm Durchfahrtshöhe.
- nie unter 2,5% Steigung zu kommen
- wie auch in allen anderen Größen, Steigungsänderungen gut
auszurunden.
Das ergibt eine Wendellänge von 4,40m, dann noch auf beiden Seiten jeweils ca. 30cm zum Ausrunden draufgerechnet, also insgesamt 5 Meter. Macht bei 36cm Radius einen Vollkreis + ca. 15 gerade Schienen á 18cm Länge.
Also besser einen Gleiswendel / die Gleisstrecke zum Schattenbahnhof über mehrere Module verteilen, auch wenn das an den Übergängen nicht so einfach wird. Aber 100cm x 70cm reichen keinesfalls!
Vincee hat geschrieben:Danke im Vorraus, LG Vincee

Gerne. Ich hoffe, dich nicht zu sehr entmutigt zu haben, das ist nicht beabsichtigt!
