Zentrax hat geschrieben:Hallo Zusammen,
ich spiele Zeit kurzen mit dem gedanken mir eine Modelleisenbahn zu zulegen. Da meine Keller nicht gerade so riesen groß ist habe ich an die Spur N gedacht.
Hallo,
ich bin zwar H0-Bahner, denke aber, dass ich sicher deine Fragen beantworten kann.
Zuerst mal ist hier sicher der Hinweis nicht verkehrt, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis in Spur N durchgehend noch mal eine ganze Ecke schlechter ist als in H0. Die im Moment meistverbreitete Güterzuglok in Europa, die Baureihe 185, kostet in H0 60-65 Euro, in Spur N dagegen weit über 200. Die Stükzahlen sind da halt noch einmal um einiges geringer, und das teure ist ja die Konstruktion und Entwicklung; die eigentlichen Produktionskosten fallen da nicht mehr ins Gewicht.
Hinzu kommt das Problem, dass Spur N noch eine Ecke empfindlicher gegenüber Staub und Dreck ist. Unabhängig von der Spurweite ist ein Gleisstaubsaugerwagen Pflicht, hier ein Spur-N-Modell:
http://www.lux-modellbau.de/html_de/gleis_vn.htm
Was mich als erstes natürlich interessiert. Wo ich Kataloge herbekomme , an welche Marke man sich halten sollte und wie man am besten starten sollte?
Die Kataloge bekommst du in jedem guten Modelleisenbahn-Fachgeschäft. Bei Spur N haben Fleischmann und Trix das größte Angebot, Roco hat in den letzten Jahren immer weniger für den Spur-N-Markt gemacht.
Lohnt es sich ein Startset zu kaufen oder kann man sich besser alles einzelt zulegen?
Das kommt immer auf den Einzelfall an. Manchmal sind Startpackungen günstiger, manchmal aber auch Einzelartikel, z. B. wenn es Sonderangebote gibt.
Ich möchte da ich Administrator von Beruf bin natürlich meine Anlage komplett über PC Steuern und auch gleich darauf hin zu planen. Daher wäre interessant welche Softwäre , Trafo´s und Loks (Marke) man sich zulegen sollte?
Die Digitaltechnik ist immer noch unausgereift, es gibt immer noch keinen international einheitlichen Standard, der die völlige Kompatiblität gewährleistet. Daher empfehle ich nach wie vor, auf Analogtechnik zu setzen. Ich selber habe eine 30m² Anlage, und die wird komplett konventionell gesteuert, nix mit Digital.
Da wie erwähnt der Keller nicht der größte ist wollte ich auch mit einen unterirdischen "Schattenbahnhof" Arbeiten also die Züge die gerade nicht gebraucht werden bzw. fahren sich unter der Anlage postieren. In welcher neigung bzw. steigung darf man gleise Anlegen?
Auf "echten" Hauptstrecken darf die maximale Steigung 3% betragen, also im Modell 3 cm Höhenunterschied auf 1 m Streckenlänge. Um also z. B. 20 cm Höhenunterschied zu bekommen, brauchst du 7 m Streckenlänge, die aber auch platzsparend mittels so genannter "Gleiswendeln" überwunden werden können.
Ach und bevor ich es vergesse wie dick sollte so eine Platte (ich wollte Sperholz verwenden) sein? Ich dachte so an 1,5 cm!
Sperrholz ist völlig ungeeignet, ebenso die Spanplatten, an die auch viele Modellbahn-Anfänger denken. Diese billigen, stabilen, aber auch schweren Elemente haben große Nachteile: In die Kanten können z. B. keine Schrauben eingedreht werden. Mein Tipp: 2 cm starke Tischlerplatten sind das Richtige, ich habe Gabunholz verwendet.
Wenn nach sovielen fragen noch jemand lust hat mir zu beantworten was man braucht damit die Model Auto´s auch auf der Anlage fahren bin ich euch sehr dankbar.
Die einzige Anlage, die ich gesehen habe, wo dieses Car-System wirklich halbwegs vernünftig funktioniert, ist das Miniatur-Wunderland. Hauptproblem in der Serienausführung ist m. E. immer noch, dass es keine Möglichkeit gibt, die Akkus der Autos wieder aufzuladen, ohne dass sie von der Anlage genommen werden müssen. Ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob sich das Car-System nicht viel größerer Beliebtheit erfreut hätte, wenn man die Technik mit den Ladestationen, in die die Autos reinfahren und über die Außenspiegel wieder aufladen, in Großserie hergestellt hätte. Wenn man eine große Anlage mit vielen Autos hat, stelle ich mir das doch nervig vor, immer bei einem leeren Akku ein Auto runter zu nehmen. Das macht man ja bei Loks auch nicht. Ich habe deshalb kein Car-System in meiner Anlage integriert.
Andreas Weise