Rückgang der Modelleisenbahner

Für alle Diskussionen rund um den Landschaftsbau von Modellbauanlagen & Dioramen
muli

Beitrag von muli » Montag 15. Dezember 2008, 21:12

@ Christian,
man sieht selten einen 13 Jährigen der so klar und sauber Schreiben kann,bist sich das du 13 bist? Respekt!
Und da haben wir das Beispiel,Jugendliche die wenig Zeit am Computer(Spiele usw)verbringen,sind der Deutschen Schrift und Sprache noch mächtig,und man kann die " Kinder " genau unterscheiden zwischen PC spieler,und Modellbauer.
Das jeder Eisenbahn belächelt ist auch klar,wer denkt schon was für eine Technik dahinter steckt,oder Faller Car System,das muß man erst mal machen können,und wollen.
Dazu wäre wohl Werbung gut,aber wie gesagt,es kann sich sonst keiner vorstellen was dahinter steckt.
Und zwischen Eisenbahn spielen,und Modellbahn bauen,ist der unterschied wie Tag und Nacht.
Die Hersteller müßten sich den Kopf machen,nicht wir,aber an der Preisschraube zu drehen ist wichtiger,hauptsache jeder hat den Sack voll.
LG
Holger

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Sev
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Beitrag von Sev » Montag 15. Dezember 2008, 21:30

Ich will auch hinweisen, das die Gesellschaft, ohne irgendjemanden denuzieren oder beleidigen, einfach über die letzten Jahrzehnte fauler geworden ist. Ich zum Beispiel bin in einem Musikverein, der jetzt auch mit einem Anderem kooperieren musste, weil wir einfach zu wenig Mitglieder haben.

Wer will nach einem harten und oft langem Arbeitstag/Schultag mit eventuell noch sehr langen Pendlerfahrten, noch ein Hobby machen?
Speziell zur MOBA:
Die Modellbahn ist einfach ein Hobby wo man vermehrt in den letzten Jahrzehnten technisches Know-How besitzen muss.
Keiner, wirklich keiner geht in den Laden und kauft sich eine Modellbahn komplet mit allem drum und dran.

Es heißt ja auch Modellbauen und nicht Modellkaufen.

Ich hoffe, auch wie Christian, das die MOBA nicht ausstirbt, den sonst gäbe es nur die große Bahn, und die ist zu voll. :LOLLOL:


PS: An alle Jugendlichen will ich jetzt ein GROßES LOB widmen, das sie sich noch die Zeit nehmen und nicht ihr Geld in Spice oder Hasch verpulvern.
Ich bin mir sicher das sich diesem Lob auch Modellbahner ältere Generation anschließen.

:clap: :clap: :clap:
Grüßle Severin

Modellbahn95

Beitrag von Modellbahn95 » Dienstag 16. Dezember 2008, 16:22

Hallo,
man sieht selten einen 13 Jährigen der so klar und sauber Schreiben kann,bist sich das du 13 bist? Respekt!
Danke für das Lob. :D 8)

Ich muss Sev zustimmen. Die Schule wird für uns immer härter und man hat immer weniger Zeit. Ich bin jetzt froh das es Weihnachtsferien gibt. Da kann ich dann zum ersten mal wieder nach langer Zeit wieder an meiner Anlage bauen. Es letzte mal war in den Sommerferien, weil ich dazwischen an den Wochenenden immer was für die Schule machen musste. In den Herbstferien habe ich dann einen Schülerjob gemacht um das Hobby zu finanzieren. Also ich kann nur sagen unser Hobby ist schon toll aber man muss , also zumindestens ich, viel dafür tun. Dazu muss man bereit sein und das Hobby MOBA muss einem auch wirklich Spass machen. Wenn das nicht da ist dann wird es schwer das Hobby MOBA zu behalten.
Ich selber bin auch von einem Bekannten in das Hobby eingeführt worden. Dieser hat mir ein mal seine Anlage gezeigt ( ca. 20 qm²). Das war für mich sehr beeindruckend und das haben meine Eltern zum Glück gemerkt. Ich habe dann zu Weihnachten eine Startpackung von Märklin bekommen. Eine ältere Startpackung war schon vorhanden und ein paar Häuschen waren auch schnell gefunden. Schon konnte es losgehen. Auch wenn ich nach mittlerweile 3 Jahren Bauzeit meiner kleinen Schüleranlage erst bei 4 qm² angekommen bin und die noch nicht mal komplett aus dem Rohbau raus sind, macht mir das Hobby grossen Spass.
Ich werde weiter dabei bleiben und hoffe das auch andere Jugendliche bald zu unserem Hobby gelangen.

Gruss
Christian

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Moba-Manu
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Beitrag von Moba-Manu » Dienstag 16. Dezember 2008, 18:20

Ja die Modellbahn hat sehr stark mit Klischees zu kämpfen, aber an der derzeitigen "Flaute" sind ja auch die Hersteller schuld. Durch die hohen Preise werden doch manche regelrecht abgeschreckt. Ich glaube aber nicht, dass nur Spielekonsolen daran Schuld sind. Gut, das spielt schon eine Rolle aber mal echt:Die Modellbahn hatte halt ihren Boom in den 70ern/80ern, aber die Hersteller hätten sich früher auf die neuen Verhältnisse einstellen müssen und nicht versuchen sollen, die "gute alte Zeit" zurückzuholen.

Aber ich glaube die Modellbahner werden nie aussterben; zumindest nicht solange es das Miwula gibt :wink:

Ach ja ich bin 14 und in meiner Jahrgangsstufe (9.Klase, ca.120 Schüler) gibt es außer mir immerhin noch einen anderen Modellbahner, den ich schon länger zu überzeugen versuche sich in diesem Forum anzumelden :wink:

manuel

RABe 514

Beitrag von RABe 514 » Mittwoch 17. Dezember 2008, 14:29

Modellbahn95 hat geschrieben:Ich muss Sev zustimmen. Die Schule wird für uns immer härter und man hat immer weniger Zeit. Ich bin jetzt froh das es Weihnachtsferien gibt. Da kann ich dann zum ersten mal wieder nach langer Zeit wieder an meiner Anlage bauen. Es letzte mal war in den Sommerferien, weil ich dazwischen an den Wochenenden immer was für die Schule machen musste.
Ich muss Modellbahn95 vollkommen zustimmen. Genau dieses Problem habe ich auch. Und dann wollen alle noch etwas von einem haben und man hat nicht einmal mehr 30 Sekunden, um sich um die MoBa zukümmern.
Auch nicht wenn man sich für die Zukunft schon einen Platz erarbeitet hat, denkt man erst Recht jetzt hast du Zeit für dein Hobby. Nix da, die Schule wird nicht einfacher. :cry: So geht es zumindest mir.

**Morveus

Beitrag von **Morveus » Mittwoch 17. Dezember 2008, 18:57

Moin Moin

Hatte früher auch eine Märklin H0 Bahn und eine Spur N.

Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht bereit bin über 200,-Euro für eine vernümftige Lock auszugeben.

Die Hersteller sollten sich in ihren Preisen auch mal fragen, ob es sich der kleine Mann noch leisten kann.

Gruss
Olli

Modellbahn95

Beitrag von Modellbahn95 » Mittwoch 17. Dezember 2008, 19:36

Hallo,

ich bin auch nicht bereit, und kann es auch eigentlich nicht, für eine Lok über 200€ auszugeben. Ich habe ein mal im Märklinjahrbuch von 07/08 nach Loks unter 100€ oder ein weinig drüber zu finden. Ich muss sagen es war echt eine schwere Suche! Ich habe meistens nur E-Lok Modelle für 109€ gefunden. Davon bietet Märklin recht viele Modelle an. Klar man muss abstriche machen in der Optik aber so schlimm finde ich das auch nicht. Ich selber gehöre zu den Modellbahnern die zufrieden sind, wenn die Lok vernünftig fährt ( was bei den oben genannten Modellen für meinen Geschmack eigentlich zutrifft). Klar diese Modelle können nicht so feine Laufeigenschaften wie Loks über 300€ haben, aber mir selber reicht es.
Ich selber bin mit der Marke Märklin von der Qualität her zufrieden. Ob die Priese für einen selber teuer sind muss jeder selber entscheiden. Ich glaube aber die Mehrheit von uns ( eingeschlossen mich ) finden die Preise Wucher.
Ein Schüler kann sich unter normalen Umständen einfach keine Loks über 200€ leisten. Ohne Zuschüsse von meinen Eltern wäre es für mich wahrscheinlich noch schwerer das Hobby zu erhalten. Aber wie weiter oben schon geschrieben, wenn das Hobby Spass macht.....
Ich kann MOBA MANU mit seiner Aussage, dass Modellbahn niemals aussterben wird, nicht so richtig glauben. Ich mache mir ernsthaft sorgen um unser Hobby.
Na ja es ist ja bald Heiligabend und vielleicht liegen unter mehreren Tannenbäumen wieder Startpackungen ( egal von welcher Firma) die wieder neue Leute für unser Hobby begeistern. Vielleicht bleiben sie auch nach den Weihnachtstagen weiter bei unserem Hobby, wenn sie nicht auf der Suche nach Erweiterungen für die Startpackung beim Händler einen Schlag über die hohen Preise bekommen.

Ich wünsche euch allen noch frohe Weihnachtstage!

Gruss
Christian

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Marsupilami
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Beitrag von Marsupilami » Mittwoch 17. Dezember 2008, 20:06

Also ich muss sagen, dass ich den Umstieg auf Spur N nicht bereut habe - es gibt durchaus bezahlbares Rollmaterial und auf Tauschbörsen macht man auch ab und zu mal ein Schnäppchen.

Jedenfalls werden Hersteller, die ausschliesslich hochpreisige Produkte anbieten, auf Dauer nicht überleben können...
Tante M muss sich jedenfalls was einfallen lassen - ob das Konzept mit den Märklin-Stores so eine gute Idee ist, weiss ich nicht.

Positives Gegenbeispiel: Roco
Da gibt es schon für unter 100€ schöne Dinge - der BR485 steht schon länger auf meiner Wunschliste und ist bei den Ösis für schlappe 84€ zu haben.

Und die BR110 von Hobbytrain gibt es bei Conrad für schlappe 29,95€...

Fabian M*****

Beitrag von Fabian M***** » Mittwoch 17. Dezember 2008, 21:17

Wie schon weiter oben gesagt ist man als bekennender Modellbahner in meinem Alter (sweet fifteen) aus der Sicht vieler anderer ein "Spielkind". Und das nur, weil man sich anstatt "Far Cry 2" und "COD 5" eben eine Lok zu Weihnachten wünscht.
Zitat: "Du gibst Geld für ein Spielzeug aus?!"
(Aus Sicht der zitierten Person gelten Computer-/Konsolenspiele offenbar nicht als Spielzeug :lol: :lol: )

Ich kenne immerhin zwei Modellbahner in meiner Schule (1000 Schüler).
Ich glaube, dass sich die Hersteller, durch brutale Preise und schlechtes Management zu einem großen Teil selbst in die Misere geritten haben. Allerdings haben sich auch die Interessen von geändert (worauf die Hersteller wiederum zu spät reagiert haben).

In der Hoffnung, dass sich die Interessen der nachfolgenden Generation wieder ändern werden

Fabian (-:

silberner dreier bmw
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Beitrag von silberner dreier bmw » Mittwoch 17. Dezember 2008, 21:53

Ich teile die Erfahrungen mit der "Modellbahner-Dichte" auch.. Ich kenne an meiner Schule (>900 Schüler) einen Modellbahner.. Auch wenn ich im MoBa-Laden stehe, dann kommt es mir immer öfter so vor, dass ich da einer der jüngeren Kunden bin (mit meinen 17). Nur ab und zu sieht man genauso junge Kunden :( Es ist schon schade, dass in dieser altersgruppe das Modellbahninteresse immer mehr zurückgeht, wenn nicht sogar schon vom "Aussterben" bedroht ist :roll: Es stimmt, dass die Herrschaft von PC (als Spielkonsole), X-Box, PlayStation usw. immer "mächtiger" in den Kinderzimmern wird. Ich gebe zu, dass ich mich auch davon hab anstecken lassen.. An dem selben Notebook, wie ich auch diesen Beitrag schreibe, spiele ich auch Battlefront.. Dann aber suche ich im Internet nach passenden Modellen für meinen USA-Abschnitt oder plane H0-US Tankauflieger..
Ich möchte damit sagen, dass es durchaus möglich ist, als Hobby die Modellbahn und ein gutes Computerspiel zu haben (ich habe aus gutem grund keine Spielkonsole). Ich werde auch so schnell nicht zulassen, dass der Computer die MoBa verdrängt :twisted:
Es ist eben auch so, dass Modellbahn in der angesprochenen Altersgruppe nicht wirklich als ernstes Hobby angesehen wird, sondern eher als nicht ernstzunehmendes Spielzeug, wie es Fabian schon richtig gesagt hat. Wenn ich in meinem Lokalisten-Profil* Bilder von H0-Modellen hochlade, dann nur welche, die einen besonderen fotographischen Reiz haben (z.B extremer Makro, Farbnachbearbeitung am Computer). Würde ich Bilder von Modellen hochladen um sie allen zu zeigen, denken sich die Leute "Was ist das denn für einer?? Spielt mit Spielzeugautos?? Und das mit 17??". Und das ist das traurige... :cry: Es gibt zwar auch Modellbahner-Gruppen bei Lokalisten, die sind aber sehr rar gesät und wenn dann auch mit maximal 10 Mitgliedern (bei ca. 3,2 Mio Lokalisten)..

So, ich hoffe ihr habt das alles verstanden, was ich da in geschrieben habe..

(Ich möchte damit nur meinen Standpunkt erläutern und niemanden kritisieren. Falls ich irgendwo den Ton nicht ganz getroffen habe, bitte ich um Entschuldigung ;) )

* www.lokalisten.de ist ein soziales Netzwerk (ähnlich wie Facebook, MySpace, StudiVZ etc..)




Boah, ich glaub, das ist mein textreichster Beitrag bis jetzt^^
Gruß, Max

Münchner in England.
Modellbahnen aus EU, GB & NA.
mInsider

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Beitrag von mb-didi » Mittwoch 17. Dezember 2008, 22:53

Nachdem ich bei diesem Thema schon eine Weile mitlese habe ich mich auch mal zu einem Kommentar aufgerafft.
Wenn man unser Hobby Modellbahn nicht mit Spielbahn betrachtet, so sehe ich das Ganze als Unterstützung und Hilfe für die Erweiterung der Fähigkeiten. Hierbei bekommt man beim Aufbau das Gefühl und Gespür für Holz-, Metall- und Kunststoffbearbeitung. Außerdem werden Kenntnisse in der Elektro- und Digitaltechnik an Hand von konkreten Aufgaben beim Aufbau verinnerlicht. Zudem kommen auch noch Fähigkeiten und Kreativität zur Gestaltung dazu. Natürlich geht nicht Alles auf Anhieb, aber Rückschläge geben wieder einen Anreiz zum Weitermachen. Und dann stellt sich auch "Das kannst Du also doch" ein.
Leider habe auch ich mit meinen 58 Jahren erfahren müssen, daß die Modellbahn von Vielen als Spielzeug abgetan wird. Oft genug habe ich die Frage "Du spiel noch mit Kindersoielzeug?" hören müssen. Doch bisher hat eine Diskusion bei den Leuten nichts in deren Einstellung gebracht. Schade...
Ich finde, daß die Modellbahn handwerkliche und geistige Fähigkeiten erfordert und fördert. Viele sogenannte Lehrspielsachen sind nur für einen bistimmten Altersbereich gedacht. Danach sind sie nicht mehr zu gebrauchen.
Ich freue mich, wenn schon Schüler Lust an einer Modellbahn haben. Die Lust wird zwar in einigen Altersbereichen nachlassen, aber nie ganz verschwinden. Irgendwann wird die Lust auf Modellbahn dann wieder stärker werden.

mfg
Didi
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. (Albert Einstein,1879-1955)
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance. (Winston Spencer Churchill,1874-1965)

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kiruna
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Beitrag von kiruna » Mittwoch 17. Dezember 2008, 23:34

Woher soll in einem Land, in dem immer weniger Kinder geboren werden
der Modellbahner-Nachwuchs herkommen.
Gibt es bald Greencards, damit wir Modellbahner nicht aussterben?
Oder wird der letzte Modellbahner demnächst im Deutschen Museum
ausgestellt? :lol:

Scherz beiseite. Ich hoffe, dass es so schlimm nicht kommen wird.
Aber etwas nachdenklich macht schon der Vergleich zwischen den
immer weniger werdenden Händlern in Wohnortnähe, und der zunehmenden
Masse an Ebayhändlern.

Zugegeben habe ich auch schon eine Lok beim Ebayhändler gekauft.
In diesem Fall hat sich der Fachhändler vor Ort selbst ins Abseits
geschossen. Bei Neuerscheinung des Artikels hat er diesen preisgünstig
angeboten. Dann konnte er wochenlang nicht liefern. Und zum Schluß
kündigte er herstellerbedingt einen höheren Verkaufspreis nach der
Jahreswende an. Als Kunde erwarte ich, dass der Preis des Bestelltages gilt.

Das es auch anders geht, zeigt mein derzeitiger Händler. Der Wechsel hat
sich gelohnt, auch wenn die Preise minimal höher sind.

Gruß, Thomas
märklin H0 - iTrain 4.x - MM+DCC
Ein Leben ohne Modellbahn ist wie Tofuwurst und alkoholfreies Bier!

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Beitrag von Lokomopfeife » Donnerstag 18. Dezember 2008, 00:31

mb-didi hat geschrieben:Ich finde, daß die Modellbahn handwerkliche und geistige Fähigkeiten erfordert und fördert.
... :!: :!: :!: :clap: .. :!: :!: :!:

.. dein ganzer Beitrag hat meine volle Zustimmung .. :lol:

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Donnerstag 18. Dezember 2008, 02:59

Moin,
Modellbahn95 hat geschrieben:Ein Schüler kann sich unter normalen Umständen einfach keine Loks über 200€ leisten. Ohne Zuschüsse von meinen Eltern wäre es für mich wahrscheinlich noch schwerer das Hobby zu erhalten.
es war auch vor 30 Jahren nicht einfach, sich mit 5 Mark Taschengeld pro Woche eine Lok für 100 DM zu kaufen, aber: kann man denn wirklich nur dann das Hobby erhaslten, wenn man sich alle naselang eine neue Lok kauft? Reicht es nicht, eventuell auf den Weihnachtsmann oder die Geburtstagsfrau zu warten?

Gruß
Kai

Fabian M*****

Beitrag von Fabian M***** » Donnerstag 18. Dezember 2008, 14:13

Kai Eichstädt hat geschrieben:Moin,

...kann man denn wirklich nur dann das Hobby erhaslten, wenn man sich alle naselang eine neue Lok kauft? Reicht es nicht, eventuell auf den Weihnachtsmann oder die Geburtstagsfrau zu warten?
Wenn es nur die Loks wären die so teuer sind, aber teilweise werden ja schon für einen Waggon(ohne Beleuchtung) 80€ verlangt.

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Achim
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Beitrag von Achim » Donnerstag 18. Dezember 2008, 14:53

Hallo Jungs!

Ihr seit eine kleine Elite, ihr habt die Chance Sachen zu lernen, die andere nie können werden. Irgendwann werden die Leute von den Computern so genervt sein, das sie was "Richtiges" Reales wollen. Mag sein das es noch mal 20 - 30 Jahre dauern wird, werd ich also nur mit Glück noch erleben :wink: Dann seit ihr es, die total uptodate sind.
Ihr seit jung, habt noch wenn ihr wollt 50 - 60 Jahre Modellbahn- und andere Karrieren vor euch. Viel Zeit zum Spielen, Sammeln, Bauen. Viel Taschengeld, hoffentlich ordentliches Einkommen.
Und Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut. Großanlagen mit zig Loks und Wagen könnt ihr noch viele Jahre planen und langsam dran ranrobben und das Material anschaffen.
Hauptsache ihr kommt in die wichtige - na wie soll ich das nennen - äh "chercher la femme" Phase gut rein und auch wieder gut raus.

Nach Familiengründung kanns dann weitergehen z.b. mit einer Teppichbahn und wenn die Kinderzimmer dann leer sind....realisiert Papa seinen Traum von der eigenen Modellbahnwelt im großen Modellbahnzimmer.
Solange der Geldbeutel schmal und der Platz gering ist, empfehl ich oft den Platz eines Wandregals für einen Stapel von Modulen zu nutzen.
Die kann man separat bauen und gestalten und mehr oder weniger oft zusammenstecken und mit ihnen spielen.
Für die Zeit des Vorrangs der erotischen Interessen, wo Modellbahn "uncool" ist, verstaut man die Module auf dem elterlichen Dachboden und holt sie wieder raus, wenn es wieder los gehen kann, man mit ihnen umziehen will oder ä. sich also beruflich und privat in geordneten Verhältnissen befindet.
Wenn ihr also jetzt anfangt ein vernünftiges ausbaufähiges Konzept zu verfolgen und dem treu bleibt, dann könnt ihr in Zukunft darauf aufbauen.
Ich weiß - es ist uncool so langfristig zu planen - aber ich hätte mir manchen Abriss gespart, wenn mir vor 40 Jahren einer sowas gesagt hätte.

Und wenns Ebay gegeben hätte, dann hätt ich mich dort auf die Lauer gelegt und ab und zu ein passendes Schnäppchen geschossen. Vieles was ich mir früher nicht leisten konnte, gibts jetzt dort manchmal zum Schnäppchenpreis.. nur das ich es jetzt oft nicht mehr gebrauchen kann.

Gruß Achim
now butter by the fishes

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Freitag 19. Dezember 2008, 03:17

Moin Fabian,
Fabian M***** hat geschrieben:Wenn es nur die Loks wären die so teuer sind, aber teilweise werden ja schon für einen Waggon(ohne Beleuchtung) 80€ verlangt.
ja, und? Wo ist da der Unterschied?
Man kann sich darüber ärgern, wenn man den Wagen gerne hätte.
Man kann sparen und sich an dem Wagen erfreuen, wenn man ihn gekauft hat.
Oder man kann ihn im Laden stehen lassen, weil er nicht ins Anlagenkonzept passt, zu teuer ist (Qualität <-> Preis) oder man lieber erst einmal was anderes kauft.

Gruß
Kai

Joe

Beitrag von Joe » Freitag 19. Dezember 2008, 09:05

Hallo,

ich weiss ja jetzt nicht genau wo die Kindergrenze ist, denn ich glaube, das muss man auch mal festlegen. Ich zum Beispiel, habe vor 2 Jahren angefangen, mit 14 Jahren. Hatte lange gespart, um mir die Startpackung vom ICE 2 zu leisten, doch nun fährt sie schon 2 ganze Jahre auf meiner Anlage, geht noch immer gleich wie am Anfang und ich habe noch immer Spass damit zu fahren. Vorher hat mich das ganze jetzt auch nicht so interessiert eine eigene Modelleisenbahn zu haben, doch als ich dann in ein Spielwarenladen ging in Luxemburg, wo ich wohne, sah ich die Startpackung und wollte sie nur noch haben. Ich glaube, habe über 3 Monate dafür gespart. Heute habe ich 7 verschiedene Züge, 625cm² und 35m Gleis.

Ich würde jetzt nie und nimmer mein Hobby aufgeben, denn es ist teil von meinem Alltag. Ich muss, aber hinzufügen, dass ich vieles über E-b... gekauft habe, da ich dort vieles billiger ersteigern konnte. So konnte ich zum Beispiel die Central Station vor knapp einem Jahr für 250€ weniger bekommen und einen ICE 3 mit Innenbeleuchtung für satte 300€ weniger, also dachte ich mir warum mehr bezahlen wenn ich das gleiche für viel weniger bekommen kann. Dennoch habe ich einen Laden, wo ich 3 mal im Monat hingehe um mir kleinere Sachen zu kaufen. Heute habe ich schon eine stange Geld ausgegeben, dennnoch habe ich es nicht bereut!

Also mit der Verkablung muss ich sagen hatte nie Probleme damit, die Züge sind digitalgesteuert, die Weichen analog, und die Lampen und Leuchten auch noch nach traditionneler Art. Und hatte kein Problem damit. Man muss halt einbisschen Zeit und Köpfchen haben, um die Verkablung hinzubekommen, am Anfang, doch nun geht es von ganz allein.

Wenn ich Tipps und Tricks brauche lese ich einfach Zeitschriften oder schaue im Internet. Trotz 16 Jahren, spiele und baue ich regelmässig (min.5x in der Woche) an meiner Modelleisenbahn, erledige die Schularbeiten, gehe abends feiern, und habe sogar noch genug Zeit um Fern zusehen, halt nicht am Tage sondern eher abends. Es läuft so wieso nichts am Fernseher nachmittags.

Darum sage ich jetzt mal kühn, die Kinder, die eine Modelleisenbahn haben wollen, kaufen sich eine, da die dann auch Interesse haben, die jenigen die keine wollen sind einfach zu faul um sich die Mühe zu machen, eine ganze Welt aufzubauen. Das sind die, die lieber ein ganzes Leben auf der PS3 spielen und sonst keine Ahnung von Technik haben. Oder besser gesagt keine Lust meherere Wochen dran zu arbeiten, wo sie doch in ihren Augen, das Gleiche in 3 Tagen machen können.

Doch was man auch sagen muss, ist es kein Zwang, eine Modelleisenbahn zu haben und sie zu erichten. Ist halt ein Hobby, was man gerne machen soll, denn sonst macht es keinen Sinn.

mfg,
Joe

(P.S: Fröhliche Weihnachten wünsche ich euch allen)

Fabian M*****

Beitrag von Fabian M***** » Freitag 19. Dezember 2008, 14:02

@Kai: Das war nur ein Beispiel. Natürlich kauf ich mir auch nicht jede Woche einen Waggon. Ich meinte allgemein das Modellbau ein teures Hobby ist.

@Joe: Ich würde nicht pauschal sagen, dass die Leute die lieber vor der/dem Konsole/Computer faul sind, die meisten haben halt einfach keinen Spaß daran, oder (weil) sie haben sich noch nicht mit Modellbau auseinander gesetzt.

silberner dreier bmw
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Beitrag von silberner dreier bmw » Samstag 20. Dezember 2008, 16:50

Seht mal was heute in der Süddeutschen steht:
Das Große liegt im Kleinen
Während die Super-Anlagen boomen, kämpft die Modellbahn-Szene um Ansehen und Nachwuchs.


Behandelt genau das hier diskutierte Thema..als ob der zuständige Redakteur ein bisschen hier im Forum gestöbert hätte ;)
Gruß, Max

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