Seit Entstehung des MiWuLa bin ich stiller (und vor allem begeisterter) Bewunderer Eurer einmaligen Anlage. Hierzu erstmal meine hochachtungsvolle Anerkennung !
So. Nun aber genug der Lobhuddelei
Euer Entschluss, einen Skandinavienteil zu bauen hat mich nun dazu getrieben, hier auch mal meinen "Senf" dazu zu geben. Ich verbringe jedes Jahr etwa sechs Monate in Schweden und kenne (und liebe !) das Land inzwischen ganz gut...
Neben den Großstädten und den touristischen Highlights über die es ja überall eine Fülle von Infos gibt, fände ich es toll, wenn Ihr auch das ländliche Leben darstellen würdet. Ich denke im Gegensatz zu Amerika besteht Skandinavien nun´mal zu einem großen Teil aus Wäldern, Seen und kleinen Siedlungen und alles läuft eine Spur ruhiger ab.
Die Schweden auf dem Lande haben oft eine immense "Sammelwut", die wohl darauf resultiert, dass man alles "bestimmt noch mal gebrauchen kann" ... Fast jeder Schweden hat irgendwo "mindestens" einen Schuppen mit "Gerümpel" und ein paar alte Autos auf dem Hof stehen (Naja, "fast" jeder ... )
In Nora (bei Örebro) gibt es z.B. ein Eisenbahnmuseum, gegen das jedes deutsche Museum einpacken kann. Die "Nora-Bergslags-Järnväg" ist eine der ältesten Eisenbahngesellschaften Schwedens und hat seit Ihrer Gründung NICHT EINE Lok oder einen Waggon verschrottet oder verkauft. Heute kann man also dort die komplette Geschichte dieser Eisenbahn nachverfolgen. Dazu gehören auch 14 (!) fahrbereite Dampfloks ! Ich finde, ein solches "Museum" würde sich doch auch gut machen - inklusive der täglich fahrenden Museumsbahn von Nora (vom hist. Bahnhof aus) nach Pershyttan - einem alten Stahlwerk, das von Bauern betrieben wurde...
Wusstet Ihr schon. daß in Schweden die Bahnübergänge ganz anders aussehen als bei uns ? - Eine weiße Lampe blinkt die ganze Zeit (damit man im Winter und bei Nebel den Übergang besser sieht) und auf Höhe der Oberleitung hängt quer über die Straße ein "Querbalken" mir der Aufschrift "livsfarlig Ledning". Die Übergänge sind in gelb/schwarz gestaltet ...
Ich denke das "heile Welt"-Bild von roten Holzhäusern und einsamen Seen sollte auf jeden Fall durch die Bausünden der sechziger ergänzt werden: Vielen Innenstädte der kleineren Orte sind in den sechziger Jahren durch einen eher "kommunistischen" Baustil ersetzt worden.
Das Zentrale Bauwerk dieser Städte ist oft das "Folkets Hus" mit Rathaus, Versammlungsräumen etc.
Fast jede kleine Stadt (ca. ab 5000 EW) hat ein eigenes Krankenhaus da es in Schweden keine niedergelassenen Ärzte gibt sondern alles über diese Polykliniken abgewickelt wird ("Värdscentral")
Bestimmt wäre es auch sehr interessant die Holzwirtschaft darzustellen:
Holzfällerteam im Wald (nicht die Jungs mit der Kettensäge - mit solchen Spielzeugen gibt sich da heute keiner mehr ab ... man fährt Harvester und Forwarder. Seeehr Eindrucksvoll !) - LKW Transport zur Verladestelle - mit dem Zug zum Sägewerk oder zur Papierfabrik - von da weiter (vielleicht nach Älmhult zu IKEA ?!?)
Übrigens: Die LKW in Skandinavien sind länger als bei uns - bis 24 m !!
Meist sieht man Kombinationen aus einerm Gliederzug-Vorderteil mit einem Sattelanhänger auf einer zusätzlichen Deichsel...
Auf einer Straße sollte ein Elch stehen - und den Verkehr aufhalten ... das passiert öfter als man denkt ... !
...
Hoppla... das ist jetzt aber lang geworden ....
Ich würde mich freuen, wenn ich Euch bei Fragen helfen kann, also fragt ...
Und wenn Ihr mal nach Schweden wollt um das "richtige Leben" kennen zu lernen - meldet Euch !
bis denn,
Robin
PS: Ihr habt ja sogar schon einen passenden Smiley :
- Nett ...