Navigation der Echtwasserschiffe

Hier könnt Ihr Eure Ideen zum neuen Bauabschnitt 4 (Skandinavien) schreiben.
Here you can write down your ideas for our new building phase 4 (Scandinavia).
Martin_DA

Navigation der Echtwasserschiffe

Beitrag von Martin_DA » Dienstag 21. Dezember 2004, 08:22

Die Schiffe sollen ein Navigationssystem bekommen, das konnte ich im gestrigen TV-Bericht erfahren.
Wie wäre es, wenn die Schiffe "klassische" Navigationsinstrumente benutzen wie Kompass, Leuchtturm und die Sterne?

Als Elektrotechnik-Student meine ich das allerdings im übertragenen Sinne. Also: An vielen Stellen am Ufer werden Leuchttürme aufgestellt, die ein sich drehendes Licht erzeugen (schön anzusehen). Parallel zu sichtbarem Licht straht der Leuchtturm auch gepulstes IR-Licht aus, in dem eine Kennung steckt.
Das Schiff enthält verschiedene Empfangsdioden. Aus dem Winkel der verschiedenen Leuchtturm-Lichtstrahlen kann es sich seine Position ausrechnen.

Zum Kompass: Ein eingebauter Kreiselkompass ermöglicht es, die Drehung des Schiffes im Bassin zu berechnen.

Zu den Sternen: Ein Funk-Sende- und Empfangsmodul befindet sich in der Decke (meinentwegen auch untendrunter...) und sendet Steuerungsinformationen.

Man könnte eine Regelung entwerfen, die Abweichungen von einem Soll-Pfad ausgleicht und entsprechende Steuerungsinformationen an die Schiffe senden kann. Die Regelung bekommt den aktuellen Aufenthaltort des Schiffes (mit Drehrichtung) und weiss somit den Abstand der äussersten Kante zum Ufer/anderen Schiff. Bei Unterschreiten eines kritischen Abstandes kann man vielleicht ein Notprogramm starten (Alternative: Gummipuffer wie beim Autoscooter).

Ich hoffe, es ist nicht zu spät für solche Ideen.

Grüße aus Darmstadt
Martin

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Beitrag von Gerrit Braun » Dienstag 21. Dezember 2004, 14:24

Hallo Martin,

die Idee mit den Leuchtürmen ist sehr gut :D ! Wir haben schon 4 Stück fertig gebaut und im Test-Einsatz und erzielen momentan mit dieser Entwicklung eine Genauigkeit von 5-50 mm je nach Lage und Umständen. Es gibt aber noch Probleme, welche wir aber vermutlich mit einem zweiten, zusätzlichen System auslöschen werden (dazu aber zu einem späteren Zeitpunkt mehr).
Das Funksystem an der Decke kann lediglich eine kleine Hilfe darstellen.
Der Regelalgorythmus wäre zu umfassend, um ihn in kleine Microcontroller hineinzubekommen. Das muss der PC übernehmen.

Viele Grüße

Gerrit

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ssilk
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Beitrag von ssilk » Dienstag 21. Dezember 2004, 16:44

... verdammt, das ist aber ein Irre komplizierter Algorithmus...

Mann, Gerrit! Ich denk mir gerade was man alles programmieren muss, damit so was halbwegs funktioniert.


Ich habe aber noch eine Idee: Benutzt doch zusätzlich auch Infrarotlaser. Diese haben den Vorteil, dass man damit z.B. extrem genau einen Punkt irgendwo auf dem Wasser fixieren kann.

Außerdem können Laser ebenfalls leicht ein bestimmtes Signal pulsen, dadurch weiß man, obs der richtige Laser ist. Sobald das Schiff diesen Punkt erreicht (gemessen durch Sensoren unter dem halbdurchsichtigen Dach) weiß man, dass das Schiff genau dort angelangt ist. Wenn man nun diese Sensorplatte z.B. etwa 10 cm groß macht und die Sensoren so, dass da sagen wir 9 Stück (oder besser mehr) drauf wären, dann könnte man eine relativ einfache Regelung bauen: Wenn in der Mitte gemessen wird, dann muss man nix machen, wird Sensor 2 gemessen, dann muss man leicht gas geben, wird Sensor 6 gemessen, muss man rückwärts fahren und so weiter. Es gibt natürlich einen Übergangsbereich, wo der Mittensensor und z.B. Sensor 2 an ist, da müsste man nur ganz sachte vorraus fahren. Mit zwei solchen Platten kann man ein Schiff also prinzipiell extrem genau manövrieren, dazu braucht man nur einen ganz einfachen Microcontroller.

Man braucht also zwei Sensorplatten (je mehr, desto besser) und zwei Laser, die exakt zusammengehören. Weil (!) wenn man jetzt diese Laser z.B. durch Spiegel sachte bewegt, dann fährt das Schiff wie ein Hund an der Leine mit. Wo so etwas notwendig wäre? Ich denke bei komplizierten Manövern wie z.B. Anlegen am Hafen oder Fahren in der Schleuse. Man könnte die Laser oben an der Decke montieren. Beim Anlegen müsste man ja nur die beiden Laser, die parallel zum Kai liegen gleichzeitig leicht zur Seite in Richtung Kai neigen, beim Durchfahren der Schleuse müsste man sie nur einfach oben hin und her ziehen.

Jedenfalls könnte so ein zusätzlicher Hardwareaufwand die Programmierung sehr vereinfachen und Genauigkeit enorm erhöhen. Ob sich das rechnet und ob ich da nicht was vergessen hab, kann ich natürlich nicht abschätzen. :)



[...]


Aber wenn das mal funktioniert: Wäre das - langfristig gesehen natürlich - nicht auch eine Möglichkeit die Autos zu steuern? Denen also eine kleine Lenkung einzubauen, links rechts geradeaus.

Ich stell mir das so vor: "folge dem Signal GNF23 den du in Sensor 13, dann 14 und dann 15 empfängst 580 millisekunden lang, dann mache eine linkskurve bis du Signal ERB58 im Sensor 6 empfängst und fahr dann mit diesem Signal im Rücken geradeaus 734 millisekunden, dann stoppe, es sei den du empfängst bis dahin neue Instruktionen"

Ich meine ohne Führungsdraht, bzw. den Führungsdraht nur als zusätzliches Hilfsmittel an "schwierigen" Stellen? So würde die Fahrbahn auch gleichmäßiger abgenutzt. Wobei die Steuerung ja noch komplizierter ist. Weil oft schon ein Zentimeter zu viel Abweichung ist.

Hm. Das ist wohl erstmal zu kompliziert...

Oder eben schon mit Führungsdraht. Aber man könnte so ja evtl. auf die ganzen Weichen und Sensor/Stopppunkte verzichten, die bei der Erstellung der Fahrbahn doch wohl einen ganz erheblichen Aufwand bereiten, sondern ob links oder rechts, das steuert das Auto... man könnte dadurch ein erheblich umfangreicheres Straßennetz aufbauen, weil eigentlich nur der Führungsdraht eingebaut werden muss und an den richtigen Stellen unterbrochen wird, damit das Auto die Lenkung für einen kurzen Moment übernimmt.

Die Position des Autos weiß man, indem man besagte "Infrarotleuchttürme" aufstellt und das Auto per Funk oder Infrarot berichtet, welche Signale es gerade empfängt.

Also das wäre eigentlich gar nicht so kompliziert wie Schiffe fahren...

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Beitrag von Gerrit Braun » Dienstag 21. Dezember 2004, 18:54

Die Idee mit den Lasern ist zugegemenermaßen gar nicht so schlecht, ich denke mal 'ne darüber nach.

Danke

Gerrit

Nexus81

Beitrag von Nexus81 » Dienstag 21. Dezember 2004, 22:01

Hallo

Ich habe mir auch schon ein paar Gedanken gemacht.

GPS Navigation währe möglich ist aber nur 1m – 10m genau!
Das fällt wohl weg.

Es gibt doch diese Rasenmäher und Staubsauger Roboter, man müsste wissen wie sie genau funktionieren, Viehleich kann man was davon übernehmen??

Ist es nicht möglich die Schiffe mit ultraschal Sensoren von vorne bis hinter auszustatten, dann wehren Kollisionen mit dem Ufer oder anderen Schiffen schon mal ausgeschossen!

Mit Ultraschallsensoren kann man glaube ich auch die Entfernung (Empfindlichkeit) einstellen wann das Schiff ausweichen oder folgen soll.

Oder Sensoren unter dem Schiff und auf dem Boden des Beckens. Dann würde das Schiff eine festgelegte Rute fahren wie auf unsichtbarer schienen.

Mehr fällt mir gerade nicht ein

Ach Ja

Alles Gute zum Geburtstag!! Brauns :gift:

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Beitrag von Laszló » Dienstag 21. Dezember 2004, 22:13

Nexus81 hat geschrieben:Es gibt doch diese Rasenmäher und Staubsauger Roboter, man müsste wissen wie sie genau funktionieren, Viehleich kann man was davon übernehmen??
Da gibts soweit ich weiß mehrere Arten:
1. Für Rasenmäher: man verlegt um den Garten einen Draht und der Mäher fährt dann nicht über den Draht, sondern kehrt um
2. Der Robo fährt einfach drauf los und wenn er wogegen stößt, kehrt er um. Alternativ auch mit IR, Ultraschall,...
3. Ganz teuer "basteln" sich auch ein Bild der Umgebung, so dass sie wissen wann eine Wand kommt.

Insgesamt aber alles nicht wirklich realisierbar für die Schiffe, da es doch eher auf "planlosem" umherfahren basiert (OK, für kleine Segler o.Ä. wäre das auch möglich, nicht aber für Lastenschiffe).
Gruß, Laszló

Teilnehmer des dritten, siebten MFM und des WiMFM06.

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Beitrag von ssilk » Mittwoch 22. Dezember 2004, 00:14

Nexus81 hat geschrieben:GPS Navigation währe möglich ist aber nur 1m – 10m genau!
Ne, die kann Zentimeter bis Millimetergenau sein. Genauer:
  • GPS für den Hausgebrauch: 3 Meter bei optimalen Bedingungen, in der Regel genauer als 10 Meter
  • GPS mit aktuellen Empfängern und einen stationären Zusatzsender: Bis auf 1 Meter genau
  • Spezial-GPS (Militärische Genauigkeit): bis zu etwa 20 cm
  • Spezial-GPS mit Zusatzsender, dessen Standort genau bekannt ist und mehreren Empfängern: Zentimeter bis Millimetergenau
Man kann sich natürlich rein prinzipiell sein eigenes GPS bauen, man braucht dazu stets mindestens 4 Sender. Die notwendige Technik gibts inzwischen, ist aber immer noch sehr teuer, weil da Atomuhren drin sein müssen. Und als Träger könnte man statt Funk natürlich auch Infrarot nehmen. Der Empfänger für Infrarot-GPS wäre viel weniger aufwändig, als ein Funk-GPS. Und ab da existiert die Technik ja bereits in Massenstückzahlen.

Aber trotzdem ist das alles noch sehr, sehr teuer.

Und im Prinzip ist die jetzt vorgestellte Technik mit dem Infrarot-Leuchttürmen eine Art "Arme-Leute-GPS" :)

Nicht negativ gemeint: Eine echt ziemlich geniale Idee; wenn ich das richtig verstanden habe, und Gerrit noch 20 Jahre jünger wäre, dann würde er damit den Preis bei "Jugend forscht" gewinnen. :)

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Beitrag von Gerrit Braun » Mittwoch 22. Dezember 2004, 00:18

Momentan habe wir 3 Lösungen, die kombiert werden:

Leuchttürme, Ultraschall und Kameraauswertung. So wie es aussieht, wird das mit einer Genauigkeit von 1-4mm klappen.
Ich möchte momentan noch nicht (aus bekannten Gründen) genaueres sagen.
Sobald die Tests durch sind, melde ich mich dazu wieder (ich hoffe nicht mit einem "Hilfeschrei" :D )

Viele Grüße

Gerrit

P.S. vielen Dank für Eure immer wieder so guten Ideen und Anregungen
PP.S. Kreiselkompass funktioniert NICHT

Nexus81

Beitrag von Nexus81 » Mittwoch 22. Dezember 2004, 10:04

Hallo

LaGo: Das mit Robotern soll ja auch nur ne Anregung sein! Das die Roboter nicht wirklich intelligentes Bestien sind ist klar! :roll:

ssilk: Mir ist bekannt das GPS cm ( mm)genau sein kann! Aber eben nur fürs Militär, für Raketen und GPS gesteuerte Aufklärer usw. :skull:

PS: Gerrit: Schiffe ( Modelle) sind allgemein sehr träge! Der Frachter der in der Reportage gezeigt wurde, müsste immer gas geben um lenken zu können, oder eben mit einem Buck oder Heckstrahlruder gesteuert werden. Bei langsamer fahrt kann man das Ruder auch vergessen,
man könnte unterm Boot Schoten anbringen um die fahrt zu bremsen ???
Wenn so ein Modell nur kurtz beschleunicht wird, treibt es scheinbar endlos weiter! Naja bis zum nächsten Ufer oder Schiff! :)

(oder einen Voith Schneider http://www.voith.de/press/534080.htm einbauen wahrscheinlich zu groß von Graupner ~ 125€ )

Man man : da muss ganz schön viel Regelungstechnik rein!

Solche laberein, haben Leuten schon die Tollsten Ideen beschert !!

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Harry
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Beitrag von Harry » Mittwoch 22. Dezember 2004, 11:17

Wie könnte man freifahrende Schiffe bei euch manvörieren? Ich meine jetzt nicht die Regelungstechnik, die dazu gehört, sondern die "Stellglieder", die das Modell benötigt. Ich besitze einige RC-Schiffsmodelle, und wenn ich über deren Fahreigenschaften nachdenke, dann komme ich zum folgenden Ergebnis für Modelle im MiWuLa:

Ich glaube, dass kein Modell nur mit einem Propeller und einem Ruder auskommt. Eine Propeller-Ruder Kombination hat nur dann Wirkung, wenn der Propeller sich dreht und Druck auf das Ruder auslöst. Das wäre im MiWuLa nicht genug, der Raum zum Manövrieren dürfte zu eng sein. Ich denke daher, dass ein Propeller mit Ruder und zwei Querstrahler (1xBug und 1xHeck) eine praktikable Lösung ist. Damit kann man alle Regelabweichungen aktiv ausgleichen: ein Drehen des Schiffes durch Querstrahler vorn oder hinten, Fahrt voraus/achteraus durch die Hauptmaschine, traversieren durch gleichzeitige Betätigung beider Querstrahler. Ich persönlich würde diese Variante allen anderen (Voith-Schneider, Schottel Ruderpropeller) vorziehen. Grund: einfacher mechanischer Aufbau und damit hohe Verfügbarkeit, es sind selten Ausfälle zu erwarten. Voraussetzung ist, dass man bei den Querstrahlern auf das "Graupner Schaufelradprinzip" zurückgreift. Bei diesem Querstrahler ist auf der Motorwelle ein Schaufelrad befestigt, dass sich im Tunnel dreht. In der Praxis ist dieses System geräuscharm und sehr zuverlässig. Bei Querstrahlern mit Kegelzahnradkombinationen hat man hohe Geräuschpegel und Verschleiß an den Zahnrädern. Außerdem lassen sie die Schaufelrad-Querstrahlruder hervorragend in allen Größen selbst bauen. Zwei original Graupner und drei Eigenbauten versehen in meinen Modellen störungsfrei ihren Dienst.

Wie gesagt, es mag noch mehr Antriebsvarianten geben. Aber besonders im MiWuLa muss der Betrieb störungsfrei verlaufen, und da ist die beschriebene Variante mit zwei Querstahlern mein Favorit. Zahnräder sind immer ein Risiko, ich ziehe den Direktantrieb vor.

Viele Grüsse
Harry

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Beitrag von ssilk » Mittwoch 22. Dezember 2004, 11:32

Nexus81 hat geschrieben:ssilk: Mir ist bekannt das GPS cm ( mm)genau sein kann! Aber eben nur fürs Militär, für Raketen und GPS gesteuerte Aufklärer usw. :skull:
Nein, das ist nicht richtig. Es gibt das inzwischen auch für zivile Anwendungen.

Nicht nur, dass ich mich damit mal im Sommer ausführlich beschäftigt hab, weil ich mir so was fürs Motoradfahren anschaffen will.

Ich war letzten Winter in der Schweiz auf einem Gletscher, wie ich runtergefahren bin waren da auch zwei Typen mit High-Tech-Ausrüstung im Rucksack, Antenne schaute raus, viele Kabel überall, diverse Tastaturen, die aus dem Ärmel schauten, usw. Unten fragte ich die, ob die die Piste vermessen würden und mit was und die sagten, das sei GPS und es sei etwa 20 cm genau, was für eine Piste wohl reicht. Die Messen also, wo die Antenne entlangfährt und ziehen die Körpergröße ab und haben dann im wesentlichen das genaue Höhenprofil einer Piste zu der und der Schneelage. Die fahrn dann halt den ganzen Tag durch das Skigebiet und messen und am Abend werten die das dann aus.
Man man : da muss ganz schön viel Regelungstechnik rein!
Meine Worte :) Noch dazu wenn wie oben erwähnt mehrere Messverfahren verwendet werden.

Ich rate mal:
Infrarot: Der Sensor besteht wohl aus vielen verschiedenen Sensoren, die in eine unterschiedliche Richtung schauen oder er dreht sich, aber da hat man die mechanische Abnutzung.

[Wobei: ich hab mal in meiner Schulzeit eine Solarzellennachführung gebaut, die bestand nur aus einem lichtempfindlichen Widerstand und einem Schalter; der Widerstand drehte sich ständig und hat dadurch eben den Lichteinfall in verschiedenen Richtungen gemessen. Bei jeder Drehung wurde ein Mikroschalter geschlossen, so dass ich genau wusste, wie lange eine Umdrehung dauerte (bzw. wie viele Messungen ich pro Umdrehung gemacht hatte) und ich habe dann den Interrupt-Timer eingestellt, dass eine optimale Anzahl an Messungen pro Umdrehung gemacht wurde und konnte dadurch dann sehr einfach ausrechnen, woher das meiste Licht kam. Das ganze hat trotz Mechanik über ein Jahr im Dauerbetrieb ohne Probleme durchgemacht - weil das stand zuerst im Schaufenster der Schule und später im Schaufenster einer Computerfirma und man konnte immer beobachten, wie die Leute versucht haben sich so davor zu stellen, dass der Sensor eine andere Richtung als als optimal fand. Man musste gelegentlich immer mal schmieren. Ich glaube, wenn man statt dem Lichtempfindlichen Widerstand einen Fototransistor verwendet, und die Infrarotleuchttürme schnell genug pulsen, dann müsste es möglich sein, so einen Sensor als Radar zu tarnen, der genau misst, in welcher Richtung er welche Leuchttürme empfängt. Man hätte also etwa alle zwei Sekunden eine komplette Messung der Position über Infrarot, die in fast allen Fällen extrem genau sein müsste, speziell wenn man vor dem Transistor noch eine Optik baut.]

Um zurückzukommen: Da alle Leuchttürme unterschiedlich pulsen weiß man im Prinzip welcher Sensor, welchen Leuchttum empfängt und da man weiß in welche Richtung welcher Sensor schaut kann man mit ein paar (komplexeren) Gleichungen ausrechnen, wo im Raum man steht. So jedenfalls denk ich mir das momentan.

Nichts um es mal eben schnell nachzubauen. :)

Ultraschall: Das dient - schätze ich mal - wohl dazu ein bestimmtes Ziel genau anzuvisieren, mit zwei Sensoren kann man erkennen, ob man links oder rechts davon liegt. Ultraschallgeber sind sehr klein und können auch gepulst werden, die können also relativ unauffällig plaziert werden.


Ich denke die größeren Schiffe werden alle ein Bugstrahlruder haben, insofern ist die eigentliche Lenkung scheinbar gar nicht so furchtbar kompliziert. Jedenfalls bin ich mit solchen Schiffen die Bugstrahlruder hatten immer gut zurecht gekommen. Im Prinzip muss der Sensor des Schiffs im vorderen Bereich angebracht werden, und die Regelung muss dann möglichst genau einem "Weg" folgen. Sobald das abweicht wird gegengesteuert, erstmal nur mit dem Ruder und wenn das nicht reicht mit dem Bugstrahler.

Was dabei wirklich schwierig ist, ist wohl, dass es viele weitere Situationen gibt, wo das womöglich die völlig falsche Reaktion sein kann, zum Beispiel wenn die Strömung das Schiff anfängt zu drehen. Ein Sensor alleine berücksichtigt eben nicht die Drehung des Schiffs. Ja, und ab da wirds wohl richtig komplex. Eigentlich müsste man einen richtigen kleinen Rechner in jedes Schiff einbauen...
Solche laberein, haben Leuten schon die Tollsten Ideen beschert !!
:)

Also dafür bin ich ja immer zu haben...

Wenn das ganze wirklich mal funktioniert, dann könnte man damit z.B. Haushaltsroboter steuern. Wäre doch was: Statt einer Putzfrau fährt eine etwas größere Lok (1:20) durchs MiWuLa die putzt. :)

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Beitrag von Harry » Mittwoch 22. Dezember 2004, 11:47

Nachtrag:

Ich könnte mir vorstellen, dass Eure Schiffe teilweise seeeeeehr langsam fahren sollen. Ich habe festgestellt (von Modellbaukollegen bestätigt), dass sich extem langsam drehende Motoren nicht mit den heute üblichen Taktfrequenzen über 1kHz realisieren lassen. Jedenfalls nicht ohne echte Drehzahlregelung und mit den üblichen permanentmagneterregten Gleichstrommotoren. Daher läuft die PWM in meinen Modellen mit ca. 50 Hz, damit kann man die einzelnen Umdrehungen des Motors mitzählen. Und aus dem nervtötenden Pfeifen der Motoren wird ein erträgliches Brummen.

Viele Grüsse
Harry

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Beitrag von ssilk » Mittwoch 22. Dezember 2004, 11:54

@harry: Siehste, das ist der Unterschied, ich hab die Modelle immer nur gefahren. :)

Aber was das Prinzip des Querstrahlers und dessen Zuverlässigkeit anbelangt, so glaub ich dass Du sogar recht hast. Das jetzt zu erwähnen ist es aber jetzt denke ich beinahe zu spät, weil in dem Fernsehbericht vorgestern hab ich ein Schiff gesehen, das so ein Querruder mit Kegelzahnrad hatte.

Ich glaube auch, dass du womöglich mit den zwei Querrudern auch Recht hast: Die Steuerung - speziell die Drehung eines Schiffs - ist dadurch wesentlich einfacher möglich. Da Lake-MiWuLa nunmal kein 10000 qm See ist, ist eine Drehung auf der Stelle keine blöde Idee finde ich.

Ich glaube aber nicht, dass es jetzt noch einfach möglich wäre, dem von dir beschriebenen Antrieb so einfach nachzurüsten; etliche Modelle laufen ja wie gesagt schon.

Aber es gibt eine einfache Möglichkeit zuverlässige Querruder im Nachhinein einzubauen: Pumpen.

Hab ich mehrfach gesehen: Man bohre (in diesem Fall) vier Löcher ins Schiff, zwei vorne, zwei hinten. Da schließt man dann Schläuche an (mehrfach gesichert, damit die Dichtungen nicht lecken können - platzen kann der bei dem Druck nie), ein Schlauch vorne, einer hinten. Dazwischen kommt eine Pumpe, die durch je einen Motor angetrieben wird. Das ganze ist extrem unauffällig, weil von außen sieht man ja nur zwei kleine Löcher, aber je nach Leistung des Motors und der Pumpe ist das ganze extrem effektiv. Das ist auch sehr zuverlässig da Pumpen und E-Motoren i.d.R. als Dauerläufer gebaut werden.

[Nachtrag: Als wir das zum ersten mal ausprobiert haben, haben wir uns gewundert, warum das Querstrahlruder immer nur ganz kurz gepumpt hat, obwohl der Motor auf voller Kraft lief. Wir dachten da wäre was verstopft. War aber nicht. Erst als wir das ganze im Wasser und offen angeschaut haben haben wir gesehen, dass der erzeugte Unterdruck auf der Saugen-Seite der Pumpe so groß war, dass der Schlauch in sich zusammenfiel und so sich selbst den Hahn abgedreht hat :) ]

Die vorhandenen Bugstrahlruder kann man ja drin lassen (damit das echt aussieht) und im Extremfall kann man es ja auch trotzdem noch benutzen.

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Beitrag von Harry » Mittwoch 22. Dezember 2004, 13:26

Aber was das Prinzip des Querstrahlers und dessen Zuverlässigkeit anbelangt, so glaub ich dass Du sogar recht hast. Das jetzt zu erwähnen ist es aber jetzt denke ich beinahe zu spät, weil in dem Fernsehbericht vorgestern hab ich ein Schiff gesehen, das so ein Querruder mit Kegelzahnrad hatte.
Och, ich denke zu spät ist es nie. Wenn sich die verbauten Querstrahler als unzuverlässig erweisen, ist es für den Modellbauer kein Problem, sie auszutauschen. Wenn sie dagegen gut laufen... was wollen wir mehr!!!
Ich glaube auch, dass du womöglich mit den zwei Querrudern auch Recht hast: Die Steuerung - speziell die Drehung eines Schiffs - ist dadurch wesentlich einfacher möglich. Da Lake-MiWuLa nunmal kein 10000 qm See ist, ist eine Drehung auf der Stelle keine blöde Idee finde ich.
Es geht mir weniger um die Drehung des Schiffes, das schafft auch ein Querstrahler allein. Es geht mir um das Traversieren (quer fahren). Wenn das Schiff dieses kann, sind viele Manöver einfacher zu fahren.

Die Sache mit den Pumpen ist eine sehr gute Idee. Aber immer daran denken: Kreiselpumpen sind nicht selbstansaugend, sie gehören deshalb unterhalb der Wasserlinie verbaut.

Und jetzt noch ein Gedanke zur Positionsregelung: ich würde zwischen Lage und Position des Schiffes unterscheiden. Die Lage ist die Himmelsrichtung, in die der Bug zeigt. Die Position bezieht sich auf einen bestimmten Punkt des Schiffes und sagt aus, wo dieser Punkt sich befindet. Dann kann man Position und Lage getrennt regeln, was die Software etwas einfacher gestalten würde (vermute ich nur!!!).

Schaaaaade, ich würde gern mitentwicklen. Gerrit, willst Du nicht meinen Arbeitgeber beauftragen, ich würde mich dann freiwillig für das Projekt melden :wink: :wink: :wink:


Viele Grüsse
Harry
Zuletzt geändert von Harry am Mittwoch 22. Dezember 2004, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.

Nexus81

Beitrag von Nexus81 » Mittwoch 22. Dezember 2004, 13:42

Harry: Was wohl ganz ganz wichtig ist, ist die Wasser Kühlung!!
Normalerweise wird das Wasser durch die Fahrt in das Röchen gedrückt um den Motor und wider raus.
Im MiWuLa geht das ja nicht wegen der fehlenden fahrt!!
Gerrit müsste Lüfter über den Motor installieren, dass würde aber wider Strom kosten!! :roll:

Mit Voith-Schneider ein Schiff anzutreiben die Idee hatte ich auch!
Aber gut bekommt man von Graupner, die sind aber für den Maßstab zu groß ( leider, würde glaube ich nicht aussehen?)

Vielleicht läst man das Ruder außer Funktion und man steuert nur mit den Buck und Heckstrahlrunder!?
Wie so ein moderner tauch Roboter nur das er auf dem Wasser fährt!

Achja:
Am besten legt man gleich die richtige Spannung für den Motor an und eine passenden Fahrtenregler, der immer voll ausgesteuert ist ! ( Bei z.B. nur Halbgas muss er Fahrtenregler die überschüssige Energie verbraten Wort wörtlich) sonst wird der heiser wie der Motor bei Volllast!! ( alles schon gesehen)

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Beitrag von Harry » Mittwoch 22. Dezember 2004, 14:54

Nexus81 hat geschrieben:Harry: Was wohl ganz ganz wichtig ist, ist die Wasser Kühlung!!
Normalerweise wird das Wasser durch die Fahrt in das Röchen gedrückt um den Motor und wider raus.

Am besten legt man gleich die richtige Spannung für den Motor an und eine passenden Fahrtenregler, der immer voll ausgesteuert ist ! ( Bei z.B. nur Halbgas muss er Fahrtenregler die überschüssige Energie verbraten Wort wörtlich) sonst wird der heiser wie der Motor bei Volllast!! ( alles schon gesehen)
Na, baust Du Rennschüsseln :wink: :wink: :wink: ?

Ich kenne Wasserkühlung für E-Motor und Kohlen bisher (fast) nur von Rennbooten. Die MiWuLa Schiffe haben mit Sicherheit so wenig Leistung, dass auch nur wenig Wärme anfällt. Eine Wasserkühlung wird unnötig sein.

Was Du mit dem Fahrtregler meinst, ist mir nicht ganz klar. Ich vermute, Du machst da irgendwo einen Denkfehler.

Viele Grüsse
Harry

Nexus81

Beitrag von Nexus81 » Mittwoch 22. Dezember 2004, 18:37

Hallo

Harry: Wieso! Die Schiffe Fahren zwar langsam aber dafür den halben Tag! :)

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Beitrag von ssilk » Mittwoch 22. Dezember 2004, 20:51

Kann man vernachlässigen. Bei den Geschwindigkeiten ist eine Kühlung echt nicht notwendig. Selbst Dauerbetrieb würde die bei den geforderten Geschwindigkeiten gerade etwas wärmer als Handwarm werden lassen.

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Beitrag von ssilk » Mittwoch 22. Dezember 2004, 20:54

Harry hat geschrieben:Was Du mit dem Fahrtregler meinst, ist mir nicht ganz klar. Ich vermute, Du machst da irgendwo einen Denkfehler.
Ich glaub er meint damit einen Poti als Fahrtregler. Hmtja... das braucht natürlich viel zu viel Strom.

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Beitrag von Harry » Mittwoch 22. Dezember 2004, 21:44

Nexus81 hat geschrieben:Hallo

Harry: Wieso!
Ich schlage vor: wieso?:wink:

Die Motoren erzeugen einfach so wenig Verlustleistung, dass die entstehende Wärme durch normale Luftbewegung im Modell abgeführt wird. Du kannst sie wirklich nicht mit Rennbooten gleichsetzen!

Viele Grüsse
Harry

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