Hallo zusammen,
schon mal im Voraus möchte ich mich bei den Modem- und ISDN-Usern für die langen Ladezeiten entschuldigen, falls überhaupt einer den Beitrag angeklickt hat.
Gestern habe ich Fotos auf zwei Baustellen gemacht, auf einer davon habe ich auch mitgeholfen.
Zur ersten Baustelle: Derzeit sind wir von der Härtsfeldmuseumsbahn dran, die Trasse für die Streckenerweiterung von Sägmühle nach Katzenstein freizuschneiden. Derzeit befinden wir uns dabei in Iggenhausen im dichten Wald am Hang, der vor 40 Jahren noch nahezu kahl war. Nachdem die Härtsfeldbahn allerdings im Herbst 1972 stillgelegt und abgebaut wurde, konnte sich hier die Natur ungehindert ausbreiten und hat den kompletten Hang mit Bäumen übersät, die jetzt zu großen Teilen wieder weichen müssen. Von der L 2033, die durch das Egautal führt, bildet sich ein ungewohntes Bild bei der Fahrt von Neresheim nach Iggenhausen, man sieht deutlich den Kahlschlag. In dieser Ecke von Iggenhausen wird es durch die zahlreichen gefallenen Bäume wieder deutlich heller und man kann sich immer besser vorstellen, wie die Fahrt im Zug später einmal sein wird. Allerdings verläuft der Radweg nach dem Bü am Anfang des Hangs parallel zur Bahnlinie und muss leider durch einen 1,50 m hohen Zaun abgetrennt werden, was auf Fotos nicht unbedingt schön aussehen wird. Die Bilder der Baustelle sind von diesem und letzten Samstag, ich werde das jeweils unter das Bild schreiben.
Freundlicher und wärmer als letzte Woche war das Wetter diesen Samstag und ließ einen belichtungstechnisch besseren Blick auf die Baumreste am Steilhang zu.
Ein letzter Zeuge aus der Zeit der alten Härtsfeldbahn hat die Jahre des Einwachsens überlebt und wurde von uns wieder freigelegt, ein alter Telegraphenmast, der auch die schwäbische Sparsamkeit zeigt: Er war schon immer nur mit einem Isolator ausgerüstet, die andere Leitung verlief im Boden und stellte so auch die Erdung dar.
Im herrlichen Herbstlicht kommt der Radlader von Neresheim aus auf der zukünftigen Trasse angefahren.
Hier wird zukünftig der Radweg die Bahntrasse kreuzen und die Radfahrer müssen ein wenig mehr strampeln.
In den letzten Jahren sind die Wurzeln der wachsenden Bäume sich in die Ritzen in den Felsen des Hangs hineingewachsen und haben so auch dazu beigetragen, manche Felsen vom Hang zu lösen. Deswegen müssen wir versuchen, die Baumstümpfe möglichst weit zu entwurzeln, damit nicht ständig Gesteinsbrocken auf den Gleisen liegen und den Zugverkehr behindern.
Dort wo letzten Samstag noch unser Radlader stand, wird in einem Jahr hoffentlich ein Bild vom Bauzug möglich sein. Wenn erst einmal noch ein paar Bäume im Hintergrund gefallen sind, ergibt sich hier ein sicherlich schönes Motiv mit Ortsblick. Allerdings werden die Dampflokomotiven hier immer Tender Richtung Neresheim vorbeifahren.
Führerstandsblick aus dem Radlader: Damit die Trasse genügend Platz findet, muss der Radweg noch weiter nach rechts verschwenkt werden. Dort befindet sich noch das alte Geländer des alten Weges, der oberhalb der nebenan verlaufenden Egau verläuft.
Einiges an Arbeit hatte der Radlader mit der Beseitigung des Holzes und wird er auch noch in Zukunft zu tun haben.
Ab hier trennen sich der Radweg und die Bahntrasse, die noch ein kurzes Stück um den Hang führt und dann in einer Geraden den Haltepunkt Iggenhausen erreicht.
Noch findet sich der alte Schotter im Wald von Iggenhausen, allerdings muss dieser verschwinden, damit das Schotterbett für die neue Trasse entsprechend unterbaut werden kann.
Noch eine Menge Gestrüpp befindet sich dort, wo in ein paar Jahren die Fahrgäste ein- und aussteigen sollen. Gut zu erkennen sind die Fundamente der alten Wartehalle, die wieder aufgebaut werden soll.
Wir machen den Weg frei: Eine Schneise wird durch den Wald gesägt.
Schon Geschichte sind zahlreiche Bäume auf diesem Bild, inzwischen hat der Freischnitt auf der Trasse schon fast den Haltepunkt erreicht. In den nächsten Wochen müssen allerdings noch einige Bäume rechts und links der Trasse gefällt werden, ein Problem bei mehreren Bäumen ist dabei noch deren Schieflage, da sie sonst beim Fällen auf eines der Grundstücke nebenan fallen würden.
Das zum aktuellen Stand in Iggenhausen.
In Neresheim befindet sich derzeit Lok 12 in der Hauptuntersuchung. Zahlreiche Mitglieder sind damit beschäftigt, die Lok bis zum 1. Mai wieder fahrfähig zu machen, um mit ihr wieder genügend Fahrgäste anzulocken.
Der Rahmen der Lok wird einer gründlichen Reinigung mit dem Hochdruckreiniger unterzogen.
Währenddessen wird am Kessel separat gearbeitet, einige Nieten müssen gewechselt werden.
Ein Filmteam der Fachhochschule Aalen begleitet die Hauptuntersuchung von Lok 12.
Kurz vor dem Abriss steht das ehemalige BAG-Lagerhaus am Bahnhof. Seit der Eröffnung der Härtsfeldbahn 1901 prägte dieses Gebäude zahlreiche Fotos des Bahnhofs Neresheim, hier noch eine der wohl letzten Ansichten mit ihm:
Soweit der aktuelle Stand in Neresheim.
In Heidenheim wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Weiche von Gleis 2 nach Gleis 3 und das Hauptgleis auf der Brenzbrücke gewechselt. Dabei kamen Baufahrzeuge der Firmen Wiebe und Monti zum Einsatz. 225 073 von Railion wurde dabei zum Verschub der Schotterwagen eingesetzt. Ich war von 21 Uhr bis Mitternacht an der Baustelle, leider ist der 1,50 m hohe Zaun an der Ausfahrt Richtung Ulm an Gleis 1 nicht gerade hilfreich beim Fotografieren, ebenso wenig das Beet für die zum Glück noch niedrigen Büsche davor.
Ein erstes Bild der Baustelle um kurz nach 21 Uhr.
Am Ende des Gleises wartet dieser Zweiwegebagger auf seine nächsten Aufgabe vor der nächtlichen Kulisse der Totenbergkapelle.
Ein Bild des Krans von der anderen Seite vor dem Einbau des Herzstückteils.
Zwei 628er waren gestern Abend im Einsatz, 628 340 hier als IRE 3237 um 21:24 Uhr nach Ulm. Wegen den Bauarbeiten wurden alle Züge über Gleis 1 geleitet, was bei den REs zu Verspätungen von bis zu 10 Minuten führte.
Schotterpflug und Gleisdynamisierer warten um halb 10 noch auf ihren Einsatz später in der Nacht.
Um Viertel nach 10 wartet 225 073 mit den Schotterwagen auf Gleis 1 auf den nächsten Schottereinsatz auf der Baustelle.
Flexarbeiten.
Emsiges Treiben am Herzstück.
Das nächste Stück Weiche wird angeliefert und eingesetzt.
Der Kran holt das nächste Stück Weiche am Rande des Brenzparks ab. Im Hintergrund die Eislauffläche, deren Betrieb bis 22 Uhr die Gegend um den Bahnhof noch mit Musik beschallte.
Kurz vor Mitternacht werden der Schotterpflug und der Gleisdynamisierer für den Einsatz vorbereitet.
Nach 3 Stunden in der Kälte am Bahnhof stehen war ich dann doch erschöpft und lief noch zu Fuß die knapp 4 km nach Hause, damit meine Füße wieder warm werden konnten. War doch wieder ganz schön, bei einer nächtlichen Gleisbaustelle dabei zu sein, als ich das das erste Mal vor 2 Jahren in Schnaitheim gemacht habe, war ich allerdings fitter und habe bis spät in die Nacht durchgehalten, allerdings wurde damals auch erst nach dem letzten Zug angefangen zu bauen. Gestern scheinen die Arbeiten schon am frühen Abend begonnen zu haben, wenn nicht sogar schon am Nachmittag.
Nachtschwärmerische Grüße,
Hannes