Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

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Bernd W.
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Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von Bernd W. » Donnerstag 15. September 2011, 19:01

derwesten hat geschrieben: Essen. Ohne Investitionen und einen Ausbau steht das Schienennetz in NRW vor dem Kollaps. 24 Streckenabschnitte seien bereits jetzt permanent überlastet, und bis 2025 könne sich diese Zahl verdoppeln, warnt eine aktuelle Studie der Uni Münster.
.....
Das Schienennetz in NRW ist das dichteste in Europa. Fast 6000 Kilometer Gesamtstrecke deckt es ab, „weit über 800“ Bahnhöfe, Haltestellen und Haltepunkte gibt es. Aber: Schon jetzt sind viele Strecken und Streckenabschnitte aus- oder gar überlastet. Die Verkehrsforscher haben das Bahnnetz im Land für ihre Studie in 668 Streckenabschnitte aufgeteilt, gezielt alle Abschnitte ausgewertet.
eigentlich für uns nix neues :twisted:

ganzer Artikel derwesten

Gutachten als PDF

Auf den Straßen sieht es nicht wesentlich besser aus :cry:

Gruß Bernd

Andreas Weise

Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von Andreas Weise » Samstag 17. September 2011, 00:14

Ich glaube das nicht so ganz. Denn ich sehe es recht häufig, dass auf vielen Bahnlinien, wo theoretisch ständig Züge im Blockabstand fahren könnten, oft sehr lange kein Zug kommt, obwohl die Strecke nicht gesperrt ist.

So habe ich es schon oft erlebt, dass auf einer der wichtigsten europäischen Verkehrsachsen, der Rheintalstrecke zwischen Köln und Mainz beiderseits des Rheins, zeitweise eine halbe oder gar eine ganze Stunde lang kein Zug kommt, obwohl die Strecke prinzipiell im Blockabstand, also etwa alle 3 Minuten pro Richtung, befahrbar ist.
Auf anderen bedeutenden Bahnstrecken sieht es genauso aus. Wenn man auf der Gotthardbahn x Millarden für einen neuen Basistunnel ausgibt, andererseits auf der bestehenden Bahnstrecke eine halbe Stunde lang kein Zug vorbeikommt, läuft was faul.

Andreas Weise

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Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von günni » Samstag 17. September 2011, 00:19

Andreas Weise hat geschrieben:Ich glaube das nicht so ganz. Denn ich sehe es recht häufig, dass auf vielen Bahnlinien, wo theoretisch ständig Züge im Blockabstand fahren könnten, oft sehr lange kein Zug kommt, obwohl die Strecke nicht gesperrt ist.

So habe ich es schon oft erlebt, dass auf einer der wichtigsten europäischen Verkehrsachsen, der Rheintalstrecke zwischen Köln und Mainz beiderseits des Rheins, zeitweise eine halbe oder gar eine ganze Stunde lang kein Zug kommt, obwohl die Strecke prinzipiell im Blockabstand, also etwa alle 3 Minuten pro Richtung, befahrbar ist.
Auf anderen bedeutenden Bahnstrecken sieht es genauso aus. Wenn man auf der Gotthardbahn x Millarden für einen neuen Basistunnel ausgibt, andererseits auf der bestehenden Bahnstrecke eine halbe Stunde lang kein Zug vorbeikommt, läuft was faul.

Andreas Weise
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Es geht um NRW!

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Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von Nordexpress » Samstag 17. September 2011, 10:29

Also Pendelzüge Dortmund-Oberhausen über die Gotthardachse Erstfeld-Göschenen umleiten. Klingt ja einfach. :twisted:
Tschüss Nord-Express
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HaNull
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Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von HaNull » Samstag 17. September 2011, 11:09

Moin!
Andreas Weise hat geschrieben:So habe ich es schon oft erlebt, dass auf einer der wichtigsten europäischen Verkehrsachsen, der Rheintalstrecke zwischen Köln und Mainz beiderseits des Rheins, zeitweise eine halbe oder gar eine ganze Stunde lang kein Zug kommt, obwohl die Strecke prinzipiell im Blockabstand, also etwa alle 3 Minuten pro Richtung, befahrbar ist.
Auf der Strecke Koblenz/Main (rrh.) bremsen die Nahverkehrszüge die Güterzüge aus: ist die Bimmelbahn durch, kommen oft drei oder vier Güterzüge im Blockabstand. Und dann kommt lange nichts, so dass man da wohl noch Güterzüge fahren lassen könnte ...

Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten sind ein Problem auf zweigleisigen Strecken mit gemischtem Betrieb. Entweder die RBn bremsen die Güterzüge aus oder die Güterzüge sind zu langsam für die ICs, so dass sich Lücken nicht vermeiden lassen.

Mit Durchschnittsgeschwindigkeit 60 km/h könnte man die Streckenauslastung deutlich steigern - würde aber auch die Reisezeiten steigern.
████████   Gruß aus NRW
████████   Thomas
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Andreas Weise

Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von Andreas Weise » Samstag 17. September 2011, 14:01

günni hat geschrieben:Es geht um NRW!
Auch da passiert es genauso. Ich wohne ja hier in Solingen (also mitten in NRW), und hier im Hauptbahnhof (früher Ohligs) kommt auf der großen Hauptstrecke oft eine halbe Stunde lang kein Zug.
HaNull hat geschrieben:Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten sind ein Problem auf zweigleisigen Strecken mit gemischtem Betrieb. Entweder die RBn bremsen die Güterzüge aus oder die Güterzüge sind zu langsam für die ICs, so dass sich Lücken nicht vermeiden lassen.
Hier in Solingen Hbf etwa existiert ein Überholgleis, wo es problemlos möglich wäre, einen Güterzug pausieren zu lassen, um einen ICE vorbeizulassen. Im nur 10 km entfernten Opladen existiert die nächste derartige Einrichtung. Das komische ist nur, dass die in der Praxis so gut wie nie benutzt werden. Dabei würde es sich hier anbieten, die Personenzüge weiterhin nach Fahrplan fahren zu lassen, und für die nicht ganz so zeitgebundenen Güterzüge ähnlich wie beim Flugverkehr mit Warteschlangen und so "Slots" zu arbeiten: Sobald die Strecke frei ist, wird ein Zug drübergeschickt.

Dass das nicht so gemacht wird, kann man aber auch z. B. im Ruhrpott sehen: Wenn sich, obwohl keine Streckensperrung vorliegt, auf einer Hauptstrecke in Oberhausen, Gelsenkirchen oder Herne eine halbe Stunde lang kein Zug zeigt, kann die Strecke bei weitem nicht ausgelastet sein.

Andreas Weise

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Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von jande » Samstag 17. September 2011, 18:58

Manchmal würde ich mir wünschen, die Leute würden aufhören, wissenschaftliche Studien schon deshalb in Zweifel zu ziehen, weil sie mit der eigenen Wahrnehmung kollidieren. Sicherlich ist auch nicht alles, was von den Unis kommt, Gold, und manch wissenschaftliche "Erkenntnis" kommt ziemlich banal daher. Aber es brauch schon ein bisschen mehr als "Glauben", um so eine Studie in Zweifel zu ziehen, und auch einen etwas weiteren Blick über Solingen hinaus.

Hat es Fehler bei der Datenerhebung gegeben? Was ist an der Methode der Studie zu kritisieren? Wo liegen ihre Grenzen, und was bedeutet das für die wissenschaftliche Aussagekraft? Inwiefern schränkt das den Erkenntnisgewinn der Studie ein? Und welche Alterativen der Forschung gäbe es? Das wären Dinge, die mich wirklich interessieren würden. Bauchgefühl ist bei der objektiven Klärung von Zusammenhängen echt wenig hilfreich.

Nichts für ungut.
Viele Grüße,

Jan

Bernd W.
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Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von Bernd W. » Samstag 17. September 2011, 23:39

Es bedarf schon einer langer Recherche und nicht alle Sachen sind auf den ersten Blick eindeutig.
Anbei zwei Dokumente in denen man durchaus erkennen kann, das auch Fahrgäste die Bahn überzeugen können :wink:
Bahn AG Dorsten Weichen 1996-1-kl.jpg
Bahn AG Dorsten Weichen 1996-2-kl.jpg
Alleine der Einbau dieser Weichen hat in Essen 100.000 Fahrgästen die täglichen Verspätungen der S-Bahnen erspart. Weil der Zug in Essen die Fahrstraßen der S-Bahn kreuzte. Zudem fuhr der Zug damals sogar bis Wuppertal.
So etwas rauszubekommen geht nicht wenn man sich nur ans Gleis stellt und Züge zählt.

Bezüglich der Streckenauslastung ist leider so und das erlebt jeder Fahrgast in NRW auf den Achsen Dortumd-Köln und den Abzweigen nach Wesel ( diese Strecken kenne ich ) das dort nix mehr geht.
An zwei Beispielen sei dies verdeutlicht :
Oberhausen :
Dort fahren die RE5, RB33, RB35 sowie die ICE's nach Holland. Diese Betuwe Linie ist so voll, das zwischen den Personenzügen bis zu 3 Güterzüge im Blockabstand "durchflitzen". Die Güterzüge biegen aber vor Oberhausen-Hbf ab und sind somit nur für einen Teil der Fahrgäste sichtbar ! Die täglich fast garantierten Verspätungen der Züge habe ich über Monate dokumentiert.
Die Verspätungen der RE5 -> bis Köln; RB33 -> bis M'gladbach und RB35 -> bis Ddorf ( teilweise bis Köln) ziehen sich somit auch über Achse Duisburg-Ddorf-Köln.

In Fahrtrichtung Oberhausen kommt öfter ein ICE verspätet in Oberhausen an. Der ICE endet in Oberhausen. Er fährt in das gleiche Gleis wie die RB33, RB35 und RE5. Da der ICE in Oberhausen endet dauert es teilweise bis zu 12 Minuten bis der Zug in den Abstellbereich fahren kann. Hat er nun Verspätung, was öfter der Fall ist, steht die RB33 vor Oberhausen und die RB35 auf freier Strecke. Diese Verspätungen können sie bis Wesel nie aufholen !
Meine Beschwerde und Vorschlag den ICE auf ein anderes Gleis zu schicken wurde durchaus positiv beantwortet und umgesetzt ! Nur leider geht dies nicht jeden Tag. Nördlich des eigentlichen Gleises kreuzt der ICE dann die Gegenzüge, Südlich blockiert er andere Züge. Eine Lösung wäre das Museumsgleis, nur dort steht altes Blech :twisted:
Somit steht der Rückbau von Gleisen in einen kausalen Zusammenhang zu Verspätungen.

Die Bahn AG wurde damals unter Kohl auf AG getrimmt, Schröder hatte mit Mehdorn und den Grünen nur ein Ziel die Bahn AG für die Börse auzuhüppschen.
Eine entscheidene Rolle spielen hier jedoch Die Grünen. Sowohl im Bund als auch in NRW waren sie lange an der Regierungsmacht und hatten genug Zeit ihre phrasenartigen Sprüche bezüglich des Ausbaues des ÖNVP's auch umzusetzen. Passiert ist NIX. Und das was damals in den letzten Jahren versäumt wurde rächt sich nun doppelt.
Die Bahn AG ist weitesgehend ausgelutscht und pfeift auf dem letzten Loch. Unfälle wie am Rhein oder Triebfahrzeugausfälle haben Bundesweite Auswirkungen. Auch der zunehmende Wandalismus oder Kupferdiebstahl sorgt zusätzlich für Störungen.
Und wenn dann die Bahnhöfe und Strecken keinen Puffer mehr haben, weil man "Just in Time" Bahnhöfe baut oder unterhalten will, schleppen sich Verspätungen durch ganz NRW.

Die im RIS oder auch im Zug oft genannten "Probleme" Weichstörung oder Signalstörungen sind, sofern wirklich so oft vorhanden, auch eher ein Zeichen von jahrzehntelanger mangelnder Wartung und Instandhaltung. Eine Folge des aus "Kostengründen" masiven Stellenabbaus und zurückgefahrener Instandhaltung. Zum Teil auch ein Ergebnis des Outsourcing Wahns und Rückbaus von Puffergleisen in Bahnhöfen. Zudem die sehr zurück haltende Investitionsbereitschaft des Bundes in die "Infrastruktur Bahn".

Wenn in dem Zuführungsbahnhof Oberhausen oder anderen kleineren Bahnhöfen der Platz ausgeht ziehen die Züge ihre Verspätungen bis Duisburg und somit nach DDorf und Köln.
Verspätete ICE's und IC's in Köln blockieren dann RE's und RB's auf ihrem Weg über Ddorf - Wuppertal bis Dortmund und das betrifft dann auch wieder die ICE's nach Hannover, etc.
Die S-Bahnen fahren nämlich weitesgehend pünktlich.

Die Reihenfolge der Züge auf der Betwue Line : Güterzüge, ICE's , IC's, RE's und dann RB's. Kommen die Güterzüge verspätet aus Holland, dann betrifft es alle Züge auf der Betuwe Linie :wink: Und wenn die Strecke voll ist, dann ist sie voll :skull:

Essen-Hbf Berlin-Hbf -> nur die letzten 3 Wochen Verspätungen 30Min, 30Min, 20Min
diesen Freitag Berlin -> Dortmund 15 bis 20 Minuten Verspätung

Grüße Bernd

Bernd W.
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Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von Bernd W. » Sonntag 18. September 2011, 02:00

Andreas Weise hat geschrieben:
.....und für die nicht ganz so zeitgebundenen Güterzüge ähnlich wie beim Flugverkehr mit Warteschlangen und so "Slots" zu arbeiten: Sobald die Strecke frei ist, wird ein Zug drübergeschickt.
Güterzüge haben auch einen Fahrplan und der ist noch komplexer als bei Personenzüge. Abgesehen von den Ganzzügen für Erz und Kohle werden die anderen Güterzüge ja auch noch rangiert, aufgelößt und wieder neu zusammengestellt.
Hat nun einer dieser Containerbomber aus Holland 20 Minuten Verspätung kann dies Auswirkungen auf Güterzüge bis nach Italien haben :wink:
Andreas Weise hat geschrieben: Dass das nicht so gemacht wird, kann man aber auch z. B. im Ruhrpott sehen: Wenn sich, obwohl keine Streckensperrung vorliegt, auf einer Hauptstrecke in Oberhausen, Gelsenkirchen oder Herne eine halbe Stunde lang kein Zug zeigt, kann die Strecke bei weitem nicht ausgelastet sein.

Andreas Weise
30 Minuten kein Zug heißt ja nicht das überall Platz ist :wink:

Ein Beispiel Oberhausen Hbf Zulauf Betuwe :
06:09 RB 30507 Düsseldorf Hbf Gleis 12
06:34 RE 10505 Koblenz Hbf Gleis 12
06:43 ERB89868 Düsseldorf Hbf Gleis 7
06:49 RB 30511 Düsseldorf Hbf Gleis 12
06:55 RB 10311 Mönchengladbach Hbf Gleis 12
07:09 RB 30515 Köln Hbf Gleis 12
07:34 RE 10507 Koblenz Hbf Gleis 12
07:43 ERB89868 Düsseldorf Hbf Gleis 7
07:48 RB 30521 Düsseldorf Hbf Gleis 12
07:55 RB 10315 Mönchengladbach Hbf Gleis 12
08:10 RB 30527 Düsseldorf Hbf Gleis 12

ROT Züge befahren die Betwue Linie von Wesel nach Oberhausen
FETT nutzt gleiche Trasse bis Duisburg
Ab Duisburg :
ERB (Eurobahn), RB35 und S-Bahn auf separaten Gleisen bis Ddorf
RE5 nutzt die Trasse der Fernzüge Duisburg-Ddorf. Dort fahren aber auch alle Fernzüge von Essen-Hbf nach Ddorf.

Gruß Bernd

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Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von Datterich » Sonntag 18. September 2011, 07:16

Hochinteressante Fakten - danke für diese ausführliche Dokumentation.


Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...

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Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von HaNull » Sonntag 18. September 2011, 08:51

Moin!
jande hat geschrieben:Manchmal würde ich mir wünschen, die Leute würden aufhören, wissenschaftliche Studien schon deshalb in Zweifel zu ziehen, weil sie mit der eigenen Wahrnehmung kollidieren.
In der Studie ist die Rede von Engpässen an verschiedenen Knotenpunkten. Man muss halt sehen, wo die Flaschenhälse sind.

Beispiel Köln: zwischen Steinstraße und Deutz (?) sollen noch zwei Gleise gebaut werden.
Ist-Zustand: zwischen Troisdorf und Steinstraße hat der ICE zwei Gleise für sich, zwei Gleise teilen sich Regionalverkehr und S-Bahn; ab Steinstraße hat die S-Bahn zwei Gleise für sich (*), zwei Gleise teilen sich ICE und Regionalverkehr.
Da steht dann manchmal die S-Bahn, weil sie den Regionalexpress vorlassen muss (der vielleicht noch den ICE in Gegenrichtung durchlassen muss). Und paar Kilometer weiter steht einer und sagt "hier ist in der letzten halben Stunde nichts durchgekommen" ...

(*) bis Köln-Deutz kommen hier noch drei andere Strecken (mit insgesamt vier Linien) hinzu.
████████   Gruß aus NRW
████████   Thomas
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Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Sonntag 18. September 2011, 09:04

Moin,
@ Bernd, ist Wesel jetzt schon Grenzbahnhof? :shock:
Wusste ich garnicht! :shock:

Die Betuwelinie geht auf Deutscherseite ab Landesgrenze Km 72 Emmerichlos :!:

MFG
Thomas
1. BR 103 Killer im Forum
Teilnehmer am 5. Geb. und 10. Geb. MiWuLa, :mfm: 4.,5.,6.,7.,

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Re: Das Bahnnetz in NRW steht vor dem Kollaps

Beitrag von Bernd W. » Sonntag 18. September 2011, 11:32

Mehdornsbaggerfahrer No.1 hat geschrieben:Moin,
@ Bernd, ist Wesel jetzt schon Grenzbahnhof? :shock:
Wusste ich garnicht! :shock:

Die Betuwelinie geht auf Deutscherseite ab Landesgrenze Km 72 Emmerichlos :!:

MFG
Thomas
Steht das irgendwo ?
Die RB33 und RB35 fahren aber nur bis Wesel und ab Wesel. Die RE5 fährt bis/ab Emmerich :wink: und der ICE fährt bis Amsterdam. Ich habe ja nur geschrieben, das die Züge die Betuwe Linie befahren, ein Teilstück der Betuwe Linie.
Gruß Bernd

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