Mehdornsbaggerfahrer No.1 hat geschrieben:
Warum haben wir heute mehr Private Eisenbahn Unternehmer auf dem Schienennetz der DB unterwegs
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SSB Cargo: Schweiz
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NS Cargo
Hallo MBF1,
zu deiner Frage: Es sind heute mehr unterwegs als früher, weil sie´s bis 1994 gar nicht durften bzw. es sie gar nicht gab. Ich finde Privatbahnen durchaus gut, im Moment helfen sie Güterverkehrsanteile auf die Schiene zu bringen in "Branchen", in denen Railion z.B. nicht mehr fahren will wie z.B. dem Rübenverkehr, wird m.W. im südlichen Baden-Württemberg von SBB Cargo gefahren. Railion gewinnt natürlich auch wieder an Verkehr dazu, allerdings gab es neulich eine Studie, wonach Unternehmer, die Verkehre auf die Bahn verlagern wollen, diese eher von Privatbahnen als von Railion DB Logictics durchgeführt haben wollen. Ist ja durchaus verständlich, wer arbeitet schon gerne wieder mit jemand zusammen, der einem ein paar Jahre zuvor eiskalt den Gleisanschluss gekündigt hat (für die Stilllegung ist ja jemand anders verantwortlich)?
Es ist auch durchaus bezeichnend, dass Railion als größter Anbieter im Schienengüterverkehr in Europa in Deutschland 2005 gerade mal 289 Mio. Tonnen Güter befördert hat in einem Staat, der mehr als 3 mal so groß ist wie die ehemalige DDR, wo gegen Ende der 80er Jahre von der Deutschen Reichsbahn allein 340 Mio. Tonnen Güter befördert wurden. Die Baureihe 156 wurde ja wegen des steigenden Güterverkehrsaufkommens gebaut, ging dann ja aber nicht mehr richtig in Serie, weil die Wende kam und der Markt zusammenbrach.
Bei der DB AG hat man schon immer darauf geschaut, dass möglichst wenig Wettbewerb von anderen EVUs entstehen kann, bspw. durch das Verkaufsverbot von Lokomotiven eben an andere EVU, damit für diese die Hürden zum Start schon einmal höher gelegt wurden. Hier hätte es sich angeboten, den kleineren EVUs Streckenlokomotiven zu überlassen, damit diese den Güterverkehr in bestimmten Regionen organisieren und der DB zuarbeiten. Stattdessen hat man aber diese Loks lieber verschrotten lassen und dafür haben sich die privaten EVUs eben neue Streckenlokomotiven beschafft, die sie dann aber eben auch entsprechend einsetzen wollten, indem sie der DB z.B. lukrative Ganzzugverkehre weggeschnappt haben. Beispielsweise hätte die DB mehrere Loks der Baureihen 211, 212 und 213 an kleinere EVU abgeben können, damit diese den Rangier- und Übergabeverkehr in der Fläche organisieren. Die Loks der Baureihe V100 Ost klammere ich da mal aus, da diese glaube ich leistungsstärker sind und mit denen auch heute bspw. Containerverkehr im Hafenhinterland gefahren werden, bspw. von Bremerhaven aus. Vielleicht wäre es alles so ein bisschen anders gekommen, aber diese EVU hätte sich die DB eher zunutze machen können anstatt sie als "großen" Feind zu sehen. Im Personenverkehr hätte sich kein Betreiber mit diesen Loks bewerben und für Langstrecken wären diese kleineren Streckenloks unterdimensioniert.
Und noch etwas Korrektur:
SSB Cargo, wäre was interessantes, Güterverkehr auf Stuttgarts Straßenbahnschienen, am besten mit ein paar Schiebewandwagen auf 8,5 % Gefälle die Alexanderstraße runter

Und dann noch die Feuerbacher "Gütertram" von Railion übernehmen

(Nebenbei will ich damit noch auf einen lesenswerten Fotobericht über die letzte Stuttgarter Straßenbahnlinie in der aktuellen Drehscheibe 195 verweisen.)
Oder war da eher SBB Cargo gemeint ?
NS Cargo, gibt´s schon seit Jahren nicht mehr, heißt jetzt Railion Nederlands.
Hannes