ICE in Köln entgleist

Alles zum Thema Eisenbahn im Maßstab 1:1

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günni
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Beitrag von günni » Samstag 12. Juli 2008, 20:39

Peter Müller hat geschrieben: Weil sich daraus eine gute Story stricken lässt?
Moin,
und noch ein wenig "an den Fingern saugen", schwubs, die Anzahl der verkauften Exemplare steigt.

Der Schotte
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Beitrag von Der Schotte » Samstag 12. Juli 2008, 20:49

Kai Eichstädt hat geschrieben:Moin,
Der Schotte hat geschrieben:Spannend das die Info von der Drehscheibe nicht von irgendwelchen Presseorganen aufgegriffen wird....
warum sollte irgendein Presseorgan, außer vielleicht die Bild, irgendwelche anonymen Äußerungen in einem Forum ernst nehmen und aufgreifen?

Gruß
Kai
Genau das wollte ich eigentlich damit ausdrücken. Es gibt zu dieser These nur die anonyme Äußerung - und da keine seriöse (nicht einmal eine unseriöse) Zeitung diese "Meldung" aufgegriffen hat, ist da nichts dran.

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Achim
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Beitrag von Achim » Samstag 12. Juli 2008, 21:54

Soviele Gewißheiten -

die einen wissen schon von einem zweiten Fall -

die andern wissen schon das es keinen zweiten Fall gibt, weil die Presse bisher nichts berichtet hat :wink: - als wenn in der Presse immer die Wahrheit stünde und nicht nur das was der Verleger für druckbar und/oder opportun hält.

Schuld- und Freispruch vor der Verhandlung.

Ich kann weder das eine noch das andere in Ordnung finden.

Achim
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günni
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Beitrag von günni » Samstag 12. Juli 2008, 22:38

Moin,
die Art der Berichterstattung, sei es in der schreibenden, oder der darstellenden (TV) Zunft, ist ein ideales Mittel, um Menschen zu beeinflussen.
Beispiel: Gewalt-Demo, 1. Fall: Die Polizei knüppelte harmlose Studenten nieder. 2. Fall, (gleiche Filmsequenz) Nach Angriffen der gewaltbereiten Demonstranten, die mit Steinen .... die Polizei angriffen, setzte sich die P. mit Schlagstöcken zur Wehr.
Und so weiter. Also, man sollte sich immer fragen, stimmt das wirklich, was man da berichtet bekommt.
Es gab eine unseelige Zeit, da wurde das schamlos ausgenutzt (natürlich nicht im TV, das gab es damals nicht).

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian » Sonntag 13. Juli 2008, 09:09

So zurück zum Thema: Was haltet ihr von der These das die ICE 3 durch die Betontrasse stärker beansprucht werden als alle anderen auf normalern Schottertrassen fahrenden Fahrzeugen? Immerhin ist die Betontrasse weitaus "härter" als das dynamische Schotterbett und schwingt folglich ganz anders und gibt andere Kräfte auf das Fahrwerk.
Immerhin scheint die Fahrbahn ziemlich arg beansprucht zu werden, es muss wohl viel öfter geschliffen werden.
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Runners High

Beitrag von Runners High » Sonntag 13. Juli 2008, 15:50

Sebastian hat geschrieben:So zurück zum Thema: Was haltet ihr von der These das die ICE 3 durch die Betontrasse stärker beansprucht werden als alle anderen auf normalern Schottertrassen fahrenden Fahrzeugen? Immerhin ist die Betontrasse weitaus "härter" als das dynamische Schotterbett und schwingt folglich ganz anders und gibt andere Kräfte auf das Fahrwerk.
Immerhin scheint die Fahrbahn ziemlich arg beansprucht zu werden, es muss wohl viel öfter geschliffen werden.
Ist natürlich als Laie schwer zu beurteilen, würde aber einleuchten. Auch wenn die Strecken bzw. Gleise entsprechend sauber verlegt sind, so dürfte es immer gewisse Schläge geben... und harter Untergrund und hartes Fahrwerk, wo nichts nachgibt, da kann das Material schon schneller ermüden.

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Beitrag von günni » Sonntag 13. Juli 2008, 19:43

Moin,
der WDR hat dieses veröffentlicht.

RABe 514

Beitrag von RABe 514 » Sonntag 13. Juli 2008, 20:28

Erstaunlich wie sich die DB da herauszulügen versucht. Irgend wie zeigt es doch das Fehler vorzuliegen scheinen, denn sonst könnte man die Wahrheit sagen.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian » Sonntag 13. Juli 2008, 21:03

Lügen bis sich die Achsen biegen? weiowei :roll: :roll: :roll:
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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Sonntag 13. Juli 2008, 21:15

Und für die Nachwelt:
Der Sender (WDR) zitiert einen Augenzeugen, dem nach eigenen Angaben schon kurz nach dem Anfahren in Köln klar gewesen sei, dass der Zug entgleist war. „Es war einfach offensichtlich, dass ein Rad schon über die Schwellen humpelte.“ Er habe dem vorbeikommenden Zugbegleiter dann zugerufen, dass der Zug entgleist sei. Der habe aber nichts unternommen. Ein Fahrgast habe dann die Notbremse gezogen. Eine weitere Augenzeugin bestätigte die Angaben. Ein Fahrgast sei „an die Notbremse gesprungen“ und habe den Zug angehalten. Hinterher hätten sich Fahrgäste bei ihm bedankt.
Quelle: Focus.de

Ich weiß auch schon, wie die Bahn aus der Nummer wieder raus kommt: am Ende stellt sich heraus, der Fahrgast war ein Mitarbeiter der Bahn in Zivil auf dem Weg nach Hause.
:devil:
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

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Beitrag von günni » Sonntag 13. Juli 2008, 21:21

Moin Peter,
oder dem Fahrgast wird ein Arbeitsplatz bei der Bahn angeboten....

Naja, die Bahn antwortet bestimmt politisch. Münchhausen lässt grüßen.

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Beitrag von ThomasausBerlin » Montag 14. Juli 2008, 19:39

So, die ersten rollen seit heut morgen wieder....

Da könnte schon eine Verbindung zu Enschede sein - damals wurde als Grund die monobloc-Federung mit angegeben (die Radscheibe "läüft" auf einer Art Gummiringfeder, die wiederum auf dem Achskörper sitzt). Nach Enschede wurde das System aufgegeben, eingeführt wurde es eben wegen der härteren "Fahrbahn" auf ICE-Neubaustrecken....

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Beitrag von Sebastian » Montag 14. Juli 2008, 20:42

naaaa vorsicht vorsicht! ENSCHEDE war der niederländische Ort mit der Feuerwekskörperfabrik die einen Stadtteil zerlegt hat. ESCHEDE war die sache mit dem ICE... /klugscheißmodus.

tja nun hat die Staatsanwaltschaft die Person raus die die Notbremse gezogen hat. Nur hält dicht obs jemand von der Bahn oder Fahrgast war. Hört sich schon fast an wie politisches Schachspiel was da abgeht. Fakt ist aber das da was schiefgelaufen ist womit 1. keiner gerechnet hat und 2. was auf jeden Fall so einiger Erklärungen bedarf. Egal wer die Notbremse gezogen hat. Punkt.
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Runners High

Beitrag von Runners High » Montag 14. Juli 2008, 21:29

Um mal in Betracht zu ziehen eventuell eine kleine Lanze für die Zugbegleiter zu brechen: Mich würde mal interessieren, was wohl geschieht, wenn jemand vom Zugpersonal bei einem Verdacht die Notbremse zieht bzw. über den Lokführer den Zug zum stehen bringt - und es sich herausstellt, dass es quasi ein Fehlalarm war. Der könnte einen mächtigen Einlauf bekommen. Die Hemmschwelle so einen Schritt zu gehen dürfte wohl nicht gering sein, wenn man nicht mit Sicherheit davon ausgehen kann, dass wirklich eine Notsitution vorliegt.

Ein Zug macht diverse Geräusche und ein ´merkwürdiges´ Geräusch ist noch kein Beleg dafür, dass etwas nicht stimmt. Die Frage ist, ob das Personal bei der Fahrt nach Köln die Hinweise der Fahrgäste wirklich nicht ernst genommen hat und ab da Gespräche mit dem Lokführer bzw. anderen Kontaktpersonen der BAHN stattgefunden haben, um zu klären was nun zu tun sei.
Wäre aber letzteres der Fall, hätte der Zug doch zumindest in Köln zumindest mal grob von außen her untersucht werden müssen, bevor er weiterfuhr.

Oder haben diese wirklich gar nicht reagiert?

Sieht böse aus für die Bahn.

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Beitrag von günni » Montag 14. Juli 2008, 21:37

Runners High hat geschrieben: Wäre aber letzteres der Fall, hätte der Zug doch zumindest in Köln zumindest mal grob von außen her untersucht werden müssen, bevor er weiterfuhr.
Moin,
m. E. würde eine Sichtkontrolle nichts bringen. Wer krabbelt denn unter den Zug? Zudem, mit den Augen sieht man keinen, z. B. Haar-Riss.

xxxStream

Beitrag von xxxStream » Dienstag 15. Juli 2008, 13:04

Peter Müller hat geschrieben:Ich weiß auch schon, wie die Bahn aus der Nummer wieder raus kommt: am Ende stellt sich heraus, der Fahrgast war ein Mitarbeiter der Bahn in Zivil auf dem Weg nach Hause.
:devil:
gerade im Radio bei SWR3 in den Nachrichten:

Laut Staatsanwaltschaft haben zwei Bahnarbeiter anscheinend die Notbremse unabhängig voneinander gleichzeitig gezogen. Einer der beiden war privat in dem ICE unterwegs, der andere im Dienst.

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Dienstag 15. Juli 2008, 13:12

Das mit ein Bahnbediensteter und ein Fahrgast habe ich mir auch schon als mögliche Lösung ausgedacht. Aber das der Fahrgast dann auch noch Bahnbediensteter auf einer privaten Fahrt gewesen ist ... ja dann ist ja alles gut :wink:.
Grüße, Peter

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Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Runners High

Beitrag von Runners High » Dienstag 15. Juli 2008, 13:59

günni hat geschrieben:
Runners High hat geschrieben: Wäre aber letzteres der Fall, hätte der Zug doch zumindest in Köln zumindest mal grob von außen her untersucht werden müssen, bevor er weiterfuhr.
Moin,
m. E. würde eine Sichtkontrolle nichts bringen. Wer krabbelt denn unter den Zug? Zudem, mit den Augen sieht man keinen, z. B. Haar-Riss.
Tach...

Natürlich würde man eine Haarriss nicht sehen, aber alleine davon konnte man ja nicht ausgehen. Wenn ´merkwürdige´ Geräusche gemeldet werden und vielleicht auch tatsächlich vorhanden sind, dann sollte natürlich auch Handlungsbedarf bestehen. Dies muss natürlich nicht zwangsläufig ein Not-Stopp bedeuten, aber es sollte seitens des Zugpersonals doch wohl ein Informationsaustausch mit entsprechend zuständigen Personen erfolgen, um abzuchecken was zu tun ist.

Wird ein Geräusch nicht als so außergewöhnlich eingestuft, um als bedrohlich zu wirken, fährt man weiter. Wenn man es aber nicht einfach so auf die leichte Schulter nimmt, dann würde ich zumindest erwarten, dass beim nächsten Halt zumindest eine grobe Sichtkontrolle am betreffenden Wagen durchgeführt wird.

Dann wäre der Zug vielleicht gar nicht erst von Köln wieder losgefahren, wenn das Bauteil schon im Bahnhof durch war.
Und nebenbei wäre es offiziell dann wohl nur um einen kleinen technischen Defekt gegangen und von einer Beinah-Katastrophe hätte die Öffentlichkeit wohl nie was erfahren. Wäre besser für die Bahn - aber nur für diese.

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Peter Müller
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Beitrag von Peter Müller » Dienstag 15. Juli 2008, 14:26

In diesen Tagen möchte ich allerdings nicht Bahnbediensteter sein. Wie viele komischen Geräusche mögen gemeldet werden, auf die man eingehen muss, die aber keine bedenkliche Ursache haben?

Allerdings kenne ich auch den Hang des Zugpersonals, mit Fahrgästen wenigstens bis zu dem Bahnhof weiter fahren, der dem Betriebshof am nächsten ist, und dann erst auf die Weiterfahrt zu verzichten. Manchmal ist man als Fahrgast ja auch ganz froh, wenn der Zug noch ein paar Stationen langsam "weiterhumpelt". Habe ich selber schon zweimal mit platt gebremsten Rädern so erlebt: immer ging es noch ein bisschen weiter bis plötzlich (ganz unerwartet :wink:) dort Schluss war, wo die Züge auch getankt, gereinigt und abgestellt werden.
Grüße, Peter

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Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

Runners High

Beitrag von Runners High » Dienstag 15. Juli 2008, 21:17

Kurzes Zitat:

"Sorgte Dienstanweisung für verzögerte Notbremsung?
Schwerpunkt
ICE entgleist in Köln
Eine weitere Frage ist bislang unbeantwortet: Nach WDR.de vorliegenden Informationen untersagt eine interne "Konzernrichtlinie" der Deutschen Bahn, dass ein Bahnangestellter eine unverzügliche Notbremsung auslöst. Vorschrift ist demnach, dass zuvor über eine Sprechanlage "Kontakt mit dem Triebfahrzeugführer" aufzunehmen ist. Der wiederum hätte laut Konzernrichtlinie zuerst Rücksprache mit der für den Gleisabschnitt zuständigen Bezirkszentrale halten müssen, bevor dann ein Notstopp veranlasst worden wäre....

...Bislang habe man aber kein Fehlverhalten der Mitarbeiter feststellen können: "Wir haben geprüft, ob sie sich untereinander ausgetauscht haben, und das haben sie."

Komplett zu lesen hier:


http://www.wdr.de/themen/verkehr/schien ... le=verkehr

In einer klaren Gefahrensituation dürften die wohl mit Sicherheit eigenständig eine sofortige Notbremsung auslösen. Aber ansonsten kann ich verstehen, dass erst entsprechend Rücksprache gehalten werden muss.

Die Fragen sind: Was ergaben diese Rücksprachen und wie sahen diese aus?

Egal was bei der ganzen Geschichte rauskommt, wir dürfen wohl davon ausgehen, dass es sich um einen statistisch unausweichlichen Einzelfall handelt, der keine grundsätzliche Schlampigkeit bei der Sicherheit der BAHN aufdeckt. *hoff*

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