TGV bricht Weltrekord auf dem Gleis

Alles zum Thema Eisenbahn im Maßstab 1:1

Lothar aus dem Norden

Beitrag von Lothar aus dem Norden » Montag 9. April 2007, 17:14

Hallo,

Im nachhinein lässt sich das leicht sagen, daß man die Räder nicht hätte verwenden dürfen, man war sich wohl der Gefahren nicht bewußt.

Ebenso verhält es sich zB. mit den Gasbeleuchtungen in den Wagen, die erst durch elektrisches Licht ersetzt wurden, nachdem es zu Explosionen der Flaschen gekommen war.

Werder Bremen Fan

Beitrag von Werder Bremen Fan » Montag 9. April 2007, 17:25

Zu den Vibrationen: Gesehen hat man die wohl auch nicht, da wären das auch keine Vibrationern mehr :wink:
Das haben die nur so am Rande gesagt. Wahrschenlich war damit gemeint, dass man es irgendwie leicht fühlen konnte, wenn man die Fensterscheibe oder was weiß ich berührt hat. Wie gesagt, ich weiß es nicht mehr, wo das war, weil die rekordfahrt ja überall gezeigt wurde.
Ich würde schnell eine Mail an die SNCF schreiben! 1955 sind die bei Testfahrten mit der BB9004 331 km/h gefahren und wollen jetzt planmäßig 360 km/h fahren, das dürfen die dann ja garnicht...
Da leigen auch satte 50 Jahre dazwischen. 1955 war die Entwicklung des HGV aus heutiger Sicht noch Urzeit, oder etwa nicht ?

Zum Thema Stelzen: Wenn man die strecke sowieso an einer vorhandenen Verkehrsader baut, machen Stelzen ja auch keinen sinn, weil man ja sowieso nicht wirklich unterdurchkönnte, weil dahinter/davor ja die anderen Schienen/Straßen sind. Stelzen würden in dem Fall nur Sinn machen, damit man nicht viele andere komplizierte Brücken Bauwerke bauen muss. Ansonsten machen stelzen auf freien Gebiet über Felder/Weiden oder Wälder mehr Sinn.

Zum ICE-Unglück: Ob Ausbau- oder Neubaustrecke, soweit ich weiß spricht man ab ca. 220km/h von Hochgeschwindigkeitsverkehr. Ich weiß das der ICE beim Unfall ca 198 km/h schnell war, aber langsam kann man das auch nicht nennen...

edit: Zu dem Transrapid in Shanghai hast du ja ein schickes Bildchen gefunden, aber der Eindruck trügt: Ich habe mir die Strecke mal bei Google Maps auf der größtmöglichen Zoomstufe angeschaut, in der man noch Bilder sieht(das war die zweit größte) und dort sieht man fast die ganze Strecke lang einen deutlichen Schatten. Da die Bilder schon ein bisschen älter sind, und das letzte Stück in der Nähe der City-Station noch nicht fertig ist, sieht man dort nur die Stelzen. mit Schatten.

LKW Modell

Beitrag von LKW Modell » Montag 9. April 2007, 18:35

edit: Zu dem Transrapid in Shanghai hast du ja ein schickes Bildchen gefunden, aber der Eindruck trügt: Ich habe mir die Strecke mal bei Google Maps auf der größtmöglichen Zoomstufe angeschaut, in der man noch Bilder sieht(das war die zweit größte) und dort sieht man fast die ganze Strecke lang einen deutlichen Schatten. Da die Bilder schon ein bisschen älter sind, und das letzte Stück in der Nähe der City-Station noch nicht fertig ist, sieht man dort nur die Stelzen. mit Schatten.
Das Foto zeigt den Flughafenbahnhof in Pudong.

Wenn du es nicht glaubst:
http://www.transrapid.de/cgi-tdb/de/bas ... 032&a_no=9

Gehe auf eine der zwei Möglichkeiten für das längere der beiden Videos.
Bei 3:09 fährt der Zug in den Flughafenbahnhof ein. Und da sind noch viele Aufnahmen ebenerdiger Strecke drin.
Wobei mein erstes München Foto ja auch zeigt das ebenerdig nicht unbedingt ebenerdig bedeutet sondern das die Fahrbahn auf kleinen, etwa einen Meter hoch, Stützen ruht.

Klar kannst du jetzt behaupten die Bilder und der Film wären gefälscht weil Google Map...

Und mit deiner Stelzen Theorie über Felder: Frag doch mal einen Landwirt was er davon hält wenn über seine Felder so eine Strecke geht und in den Feldern die Pfeiler stehen.
Genau: Der hält da garnichts von!
Zum einen verhindert die aufgeständerte Fahrbahn, insbesondere wenn sie in Nord-Süd Richtung verläuft, die Sonneneinstrahlung auf große Teile der Flächen. Nur ist die Sonneneinstrahlung für die Felder wichtig.
Zum anderen stehen dem Landwirt bei der hier typischen maschinellen Bearbeitung seiner Flächen die Stützen im Weg.

Schwingungen und Vibrationen spürst du in jedem Verkehrsmittel welches sich bewegt, auch im Transrapid.
Der Zug war gesprickt mit Schwingungssensoren und da war nichts was ungewöhnlich war.
Die Journalisten waren teilweise im mittleren der drei Mittelwagen des Zuges und entgegen dem üblichen Duplex ist dort das Unterdeck quasi eine Lok mit Trafos Lüftern etc. Da kann z.B. die Schwingung eines Lüfters aus dem Unterdeck zu spüren gewesen sein.

1955 begann man in Frankreich mit der Entwicklung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs der im ersten Zug endete der planmäßig 200 km/h fuhr, dem LE CAPITOLE

Aber um es moderener zu machen: Der Weltrekord von 1981 mit 381 km/h durch den TGV Zug 16 auf der LGV Sud Est Paris -Lyon ist nur noch 21 km/h von den 360 km/h entfernt. (LGV ist die französiche Abkürzung für Schnellfahrstrecke Ligne à grande vitesse)
Was sind 21 km/h? Nichts!
Und wenn die Strecke für 360 zugelassen ist, wird sie mit 396 km/h abgenommen... Damit ist man nur 10 km/h vom Weltrekord des ICE´s von 1988 entfernt, aber schon 16 km/h über dem Weltrekord von 1981.

Ergo: Man fährt im Regelbetrieb irgendwann so schnell wie man es im Versuch erreicht hat, da können auch mal 20 Jahre Weiterentwicklung dazwischen liegen.

So wie es aussieht erreichen Züge auf der Schiene und Transrapidzüge etwa 600 kmn/h
Wo liegt den wirklich die Grenze? Die Antwort: Genau da!!!
Bisher erreichten einzelne Züge diese Geschwindigkeiten.

Wenn zwei Züge sich mit diesem Tempo 600 bei einer Temperatur von 0°C begegnen wäre das eine Begegnungsgeschwindigkeit von 1.200 km/h. Die Schallgeschwindigkeit bei dieser Temperatur ist 1.193,4 km/h.
Die von den Zügen geschobenen Luftmassen prallen also mit Überschall aufeinander! Den entstehenden Überschallknall will niemand und die Stoßwelle könnte die Züge beschädigen und den Komfort merklich beeinträchtigen.
Für dieses Tempo müssten die Fahrbahnen viel weiter auseinander gebaut werden, 15 Meter wird schon knapp sein.
Das ist einer der Hauptgründe das Tempo der Transrapidzüge auf 500 zu limitieren.

Werder Bremen Fan

Beitrag von Werder Bremen Fan » Dienstag 10. April 2007, 09:56

Beim Thema "ob und wie viel der Strecke in Shanghai aufgeständert sind" habe ich mich wohl unklar ausgedrückt. Ich ahbe nicht bestritten, dass das Foto echt ist. Ich wollte nur sagen, dass fast die ganze Strecke aufgeständert ist.
dort sieht man fast die ganze Strecke lang einen deutlichen Schatten
Ich habe da bewusst ein "fast" reingeschriben, damit die Aussage nicht falsch ist. Mein Eindruck scheint so zu sein: Die strecke ist bist auf den letzten Rest beim Flughafen Pudong aufgeständert.
Und mit deiner Stelzen Theorie über Felder: Frag doch mal einen Landwirt was er davon hält wenn über seine Felder so eine Strecke geht und in den Feldern die Pfeiler stehen.
Genau: Der hält da garnichts von!
Ich glaube für den Landwirt ist es besser, dass dort ein paar Pfeiler stehen und er fast das ganze Feld weiter bewirtschaften kann, als das er einmal dafür Geld kassiert. Außerdem trifft dieses argument nicht auf Viehweiden zu. Da könnte sich der Landwirt sogar eigentlich freuen, weil er erstens viel Geld dafür bekommt, dass dort die Strecke gebaut wird und zweitens hat das ganze dann kaum Auswirkungen auf die Nutzfläche seiner Weide.


Wenn zwei Züge sich mit diesem Tempo 600 bei einer Temperatur von 0°C begegnen wäre das eine Begegnungsgeschwindigkeit von 1.200 km/h. Die Schallgeschwindigkeit bei dieser Temperatur ist 1.193,4 km/h.
Die von den Zügen geschobenen Luftmassen prallen also mit Überschall aufeinander! Den entstehenden Überschallknall will niemand und die Stoßwelle könnte die Züge beschädigen und den Komfort merklich beeinträchtigen.
Für dieses Tempo müssten die Fahrbahnen viel weiter auseinander gebaut werden, 15 Meter wird schon knapp sein.
Das ist einer der Hauptgründe das Tempo der Transrapidzüge auf 500 zu limitieren.
Daran scheine die chinesischen Ingineure wohl nicht gedacht haben. Ich habe nämlich letztens irgendwo gelsen, dass einige von denen behauptet hätten, die könnten den Transrapid auch selber bauen und bis zum 1000 km/h schnell machen..... Daran glaube ich allerdings selber nicht.

Qrt
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Beitrag von Qrt » Montag 23. April 2007, 03:16

Es ist nicht meine Absicht in dieser hitzige aber auch mit sehr viele und interressante Fakten gespickte Debatte einzutreten.

Es fällt mir nur ein das obwohl es historisch gesehen mehrere Transportsysteme gibt die auf Stelzen fahren dieser nur stellenweise unseren Alltag prägt.
Der Schwebebahn aus Wuppertal ist ein Einzelgänger,
http://www.schwebebahn-wtal.de/
und die ALWEG wurde auch nicht ein voller Erfolg.
http://www.wisoveg.de/rheinland/alweg/alweg.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Alwegbahn
http://de.wikipedia.org/wiki/Alwegbahn hat geschrieben:Auch in anderen Städten Europas gab es Alweg-Vorhaben die aber offenbar aus Gründen der damit verbundenen massiven Eingriffe ins Stadtbild nie verwirklicht wurden.
Es ist also immer politisch viel schwieriger Systeme auf Stelzen als erdgebundene oder unterirdische Transportsysteme zu realisieren.
Nur wenn Floskeln wie "Städtepartnerschaften wie die unsrige sind auch auf die Zukunft ausgerichtet." zu lesen sind werden neue ALWEG Anlagen gebaut.
.
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
"Wenigstens einmal muss es vorgekommen sein"
PS:Das Q ist der 17. Buchstabe des lateinischen Alphabets.
http://www.decodeunicode.org/de/u+0051

Nordhesse

Beitrag von Nordhesse » Montag 23. April 2007, 09:20

Sehr interessante Debatte die hier geführt wird.

Bin nur gespannt mit welcher Geschwindigkeit die Hochgeschwindigkeitszüge in Zukunft fahren werden.

Vor 30 Jahren hat mit Sicherheit kaum einer angenommen das Geschwindigkeiten von 300 Km/h und mehr Fahrplanmäßig überhaupt möglich sind.

Ich persönlich denke mal das es in Zukunft möglich ist das das herkömmliche Rad/Schienensystem mit 400 Km/h unterwegs ist. Das Hauptproblem bei diesen Geschwindigkeiten könnten die Tunnels werden.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe war das Hauptproblem damals beim ICE das wenn sich 2 Züge im Tunnel begegnet sind das die Türen und Fenster rausgedrückt wurden.
Aber wenn ich mich recht erinnere sollen einige Tunnels jetzt so umgebaut werden das sie nur noch einspurig sind. hab ich irgendwo gelesen finde es bloß momentan nicht mehr. Es handelte sich um einen Tunnel auf der Strecke Hannover-Würzburg.

Gruß

Rudi

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Beitrag von H0-Holger » Montag 23. April 2007, 12:17

Moin,

soweit ich weiß ist das der Schlüchterner Tunnel auf der (Altbau-)Strecke Frankfurt - Fulda. Dort wird ein Paralleltunnel gebaut, der nach seiner Fertigstellung für eine Übergangszeit beide Streckengleise aufnehmen soll, während der noch zu Dampfzeiten erbaute originale Schlüchterner Tunnel saniert wird. Danach werden beide Tunnel jeweils ein Gleis haben.
Gruß
Holger
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LKW Modell

Beitrag von LKW Modell » Montag 23. April 2007, 13:16

Die ALWEG-Bahn kann man als "primitiven" Vorläufer des Transrapid ansehen und wurde sicher später auch durch diesen in der weiteren Ausbreitung verhindert, was Seattle nicht daran hindert sein Netz auszubauen.

Die Wuppertaler Schwebebahn ist ein Sonderfall, hier wurde im engen Tal der Wupper eine Lösung für eine Innenstadtbahn gesucht, und der freie Raum war eben die Wupper selbst.

Von den möglichen Geschwindigkeiten sind beide Lösungen aber nur für den Lokalen Verkehr brauchbar.

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Beitrag von Qrt » Montag 23. April 2007, 13:40

Es war nicht meine Meinung hier ein OT Diskussion zu Starten. Ich kann leider nicht den Beitrag von LKW Model unbeantwortet stehen lassen:

- Der ALWEG Einschienenbahn ist nicht ein "primitiven" Vorläufer.
Weder Hitachi noch Bombardier werden damit einstimmen.
Sie ist eher ein Nachfolger von der Wuppertahlbahn. Beide sind auch nicht führ Fernverkehr sondern führ den Nahverkehr ohne andere ehrgeizige Bestrebungen konzipiert.

- ein Sonderfall, ja heute. Nachfolger der Wuppertahlbahn war seinerseits jedoch auf mehrere Orte geplant.

Wenn jemand trotz :off topic: über ALWEG oder Wuppertahlbahn weiter Diskutieren möchte, bitte hier
http://www.miniatur-wunderland.de/forum ... 13621.html
schreiben.
Zuletzt geändert von Qrt am Montag 23. April 2007, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
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LKW Modell

Beitrag von LKW Modell » Montag 23. April 2007, 14:18

Missverständnis!!!

Das primitiv bezieht sich auf das doch sehr konventionelle, klassische, Antriebssystem mit Rädern gegenüber dem Transrapid!

Denn optisch sehen sich ALWEG und Transrapid sehr ähnlich!

Was meinst du wie oft ich schon gehört habe im Phantasialand in Brühl bei Köln wäre ein Transrapid...

PS: Die Grenzen sind da sowieso fliessend: Das Servicefahrzeug der Transrapidstrecke fährt mit Dieselantrieb und Rädern auf der Strecke und kann insofern eher als ALWEG Fahrzeug als als Magnetschwebefahrzeug gelten.

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Beitrag von Qrt » Montag 23. April 2007, 14:41

LKW Modell hat geschrieben:Das primitiv bezieht sich auf das doch sehr konventionelle, klassische, Antriebssystem mit Rädern gegenüber dem Transrapid!gelten.
Vielleicht ist das auch des Pudels Kern :
Alles was mehrere Jahrhunderte sich gut bewährt haben ist als primitiv und altmodisch zu bezeichnen, gleichgültig ob wir damit schon am Ende der Straße gekommen sind oder nur jemand eine falscher Sackgasse Beschilderung dort verklebt haben.

Im Gegensatz dazu haben wir eine Erfindung welche trotz modernstes technisches Hilfsmittel ohne Räder (vielleicht gibt es jedoch das eine oder andere Rad darin gesteckt :devil: ) und ein dicker Geldbeutel noch nicht vorbei fliegen kann oder der weiteren Ausbreitung von der primitive Eisenbahn verhindert.

Meiner unbedeutenden Meinung nach ist ein Vergleich mit den weltweit ausgebreiteten Wolkenkratzerwettlauf nicht falsch gesetzt.
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
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