US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

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Andreas Weise

US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Andreas Weise » Samstag 7. Mai 2011, 17:31

Hallo,

mich interessiert aktuell folgende Frage ... Es hat ja immer wieder mal vereinzelt amerikanische Eisenbahnfahrzeuge nach Europa verschlagen.
Ein unter Eisenbahnfreunden sehr bekanntes Beispiel ist der Northlander (gut, er ist in Europa gebaut worden, ist aber hierzulande schon in der typisch kanadischen Lackierung zu sehen gewesen):
http://static.panoramio.com/photos/original/7535216.jpg
Nach dem 2. Weltkrieg haben es wohl Dieselloks der US-Army nach Deutschland geschafft.
http://gaga160.lima-city.de/_dso/1818_608.jpg
In Estland sind Loks von US-Bauarten im harten Planeinsatz:
http://www.railfaneurope.net/pix/ee/die ... 9/pix.html
Ebenso in Griechenland:
http://www.railfaneurope.net/pix/gr/die ... /31863.jpg

Gibt es noch weitere Fälle, wo so etwas zu beobachten ist/war? Haben es z. B. irgendwelche US-Fahrzeuge in deutsche/europäische Museen geschafft?

Andreas Weise

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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Maik Costard » Samstag 7. Mai 2011, 19:00

Die USA haben im und nach dem Krieg viele Güterwagen und Loks nach Europa gebracht. Gib mal USATC bei Google ein, dort wirst Du vieles finden.
Schönen Gruß
Maik
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Andreas Weise

Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Andreas Weise » Montag 9. Mai 2011, 19:21

Gibt es auch noch Fälle aus den letzten Jahrzehnten, also von den 70ern/80ern bis heute?

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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Maik Costard » Mittwoch 11. Mai 2011, 13:20

So weit ich weis, im ehemaligen Jugoslavien. Ich meine, das ich Bilder von slovenischen oder kroatischen Loks von US-Herstellern gesehnen habe. Auch in Grichenland sind solche Teile unterwegs.
Schönen Gruß
Maik
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Andreas Weise

Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Andreas Weise » Donnerstag 12. Mai 2011, 01:31

Ja, diese Bilder sind mir auch bekannt. Da scheint es etliche Länder zu geben, wo sowas fährt: Estland, Slowenien, Kroatien, Griechenland und sicher noch irgendwo...

Zum Schluss noch eine Expertenfrage - mal sehen, ob die jemand weiß: Diese Loks stammen ja von amerikanischen Lokherstellern wie EMD. Sind das Fahrzeuge, die irgendwelchen amerikanischen Bahngesellschaften abgekauft und für Europa angepasst wurden, oder handelt es sich um eigens für Europa gebaute Loks?

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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Maik Costard » Donnerstag 12. Mai 2011, 11:15

Die Loks sind alle neu nach Europa geliefert worden. Da sowohl das Lichtraumprofil kleiner ist und auch der Achsdruck geringer ist als in den Staaten, sind die Loks entsprechend den europäischen Vorgaben gebaut.
Schönen Gruß
Maik
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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Qrt » Donnerstag 12. Mai 2011, 11:50

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_lo ... ted_States
gibt Brookville Equipment Corporation
GE Transportation
Electro-Motive Diesel
Wiese
Wabtec
Colmar
Harsco Corporation
National Railway Equipment Company
Progress Rail Services Corporation
Motive Power & Equipment Solutions, Inc.
als "active locomotive builders"

search for exaple nach: "Electro-Motive Diesel export europe"

und, low and behold:Electro-Motive Diesel export europe
http://en.wikipedia.org/wiki/EMD_Series_66

sonsst finde ich nichts. Es gibt also heute fast keine lok- manufactures in der USA, und von HST keiner u¨berhaupt.
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von HaNull » Donnerstag 12. Mai 2011, 15:06

Qrt hat geschrieben:und, low and behold:Electro-Motive Diesel export europe
http://en.wikipedia.org/wiki/EMD_Series_66
Die sind m. W. "Made in Canada" - also zwar amerikanisch, aber nicht US-amerikanisch.
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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Nordexpress » Donnerstag 12. Mai 2011, 16:01

Na ja, die Rundnasen, also DSB MY, sowie CFL, SNCB und MAV, sind bei Nyquist och Holm in Trollhätten auf Lizenz gebaut worden. Die basieren doch auf amerikanischer Technik.

Momentan erinnere ich nicht die Adresse, aber es gibt ein Link mit Zeichnungen wie aus den amerikanischen Dieseln (F7) die Lokkasten für Europa und für Australien entwickelt wurden. Da wirst du sicher bei einer Nohab gruppe fündig werden.
Tschüss Nord-Express
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Andreas Weise

Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Andreas Weise » Freitag 13. Mai 2011, 22:52

Laut diesem Video sind zumindest die Loks aus Estland ehemalige Union Pacific Loks ...

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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Stephan D. » Samstag 14. Mai 2011, 15:44

Hallo!

Mir fallen da noch die Dampfloks der Reihe 141R der SNCF ein. Kamen als Aufbauhilfe nach dem 2. Weltkrieg aus den USA nach Frankreich.

Gruß
Stephan
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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Qrt » Mittwoch 1. Juni 2011, 10:52

Nordexpress hat geschrieben:Na ja, die Rundnasen, sind bei Nyquist och Holm...
O.T: die Firma heisst Ny d q v ist och Holm. (Frage mich nicht warum)
http://de.wikipedia.org/wiki/Nydqvist_och_Holm
Mit freundlichen Grüßen - Qrt
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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von David » Samstag 25. Juni 2011, 22:31

Hallo zusammen,

ist ja interessant:
Die US-Loks mit ihren fast utopischen Achslasten auf europäischen Gleisen und achtachsige Güterwagen ...


Gruß,
David

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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Maik Costard » Samstag 25. Juni 2011, 23:13

Hallo David :nullplan:
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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von David » Sonntag 26. Juni 2011, 11:16

Maik Costard hat geschrieben:Hallo David :nullplan:
Hallo Maik,
ich dachte, dass die Amis sehr hohe Achslasten (so bis um 30 t) haben und das in Europa die Strecken für geringere Lasten ausgelegt seien.

Edit:
Es handelt sich angeblich um Loks der GE-Reihe C36-7. Auf einer Seite fand ich das Gewicht: "366,660 lbs". Das entspricht etwa 166 Tonnen und damit einer Achslast von knapp 28 Tonnen. Das wäre hierzulande schon zu viel.

Ich war über die Achtachser nur überrascht, sowas hatte ich noch nicht gesehen.


Gruß,
David

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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Maik Costard » Sonntag 26. Juni 2011, 15:03

Die hohen Achslasten in den USA haben mit den in Europa eingesetzten Fahrzeugen nichts zu tun. Die für Europa gebauten Fahrzeuge entsprechen natürlich den Europäischen Vorschriften. Es werden ja auch in Deutschland für die USA bestimmte Fahrzeuge gebaut, die den Möglichkeiten dort entsprechend entwickelt wurden. In Frankreich wurden z.B. eine Lok eingesetzt, die 600 PS hat, wegen dem Gewicht aber 6achsig ausgeführt wurde.
Schönen Gruß
Maik
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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von günni » Sonntag 26. Juni 2011, 15:52

Moin,
David hat geschrieben: ich dachte, dass die Amis sehr hohe Achslasten (so bis um 30 t) haben und das in Europa die Strecken für geringere Lasten ausgelegt seien.
Dann schau mal hier. 360 Tonnen / 12 Achsen und das in Europa. Wegen der Achslast wurden die Drehgestelle demontiert nach Schweden geliefert und die Lok für den Transport ohne Antrieb zum Ziel geschleppt. (Das hatte ich mal auf Bahn-TV gesehen)

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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von David » Sonntag 26. Juni 2011, 16:17

günni hat geschrieben:Moin,
...(Das hatte ich mal auf Bahn-TV gesehen)
Ach, ich auch! :lol:
Ja, ich dachte, das sei eine Ausnahme.
@ Maik:
Ich beziehe mich nicht auf die Amiloks, die für Europa gebaut wurden, sondern für die, die hier her gebraucht aus den Staaten verkauft wurden. Die haben die entsprechenden Achslasten. Siehe oben.

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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von Maik Costard » Mittwoch 29. Juni 2011, 09:33

Hallo David, wo sind sie im Einsatz?
Auch in Deutschland gibt es Strecken, die für mehr als 22,5 Tonnen ausgelegt sind. Einige Hauptstrecken sind für 25 Tonnen ertüchtigt und dann gibt es noch die Strecken von Rheinbraun mit 35 Tonnen Achslast und Güterzügen im Wendezugbetrieb.
Schönen Gruß
Maik
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Re: US-Loks, die es nach Europa verschlagen haben?

Beitrag von David » Mittwoch 29. Juni 2011, 21:23

Hallo Maik,

weiter oben im Tread hat A. W. ein Video verlinkt, in dem gebraucht gekaufte C36-7 beim Einsatz in Estland gezeigt werden. Verschiedene Bilder und Texte von Google dokumentieren das.


Gruß,
David

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