Was ist bei der Bahn los?

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günni
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Was ist bei der Bahn los?

Beitrag von günni » Freitag 11. September 2009, 19:07

Rhein/Ruhr: Regionalzüge müssen Tempo drosseln

Die Züge von drei Linien an Rhein und Ruhr müssen langsamer fahren. Dazu hat das Eisenbahnbundesamt die Bahn verpflichtet, weil bestimmten Zügen eine spezielle Besandungsanlage zum schnelleren Bremsen fehle. Betroffen sind die Regionalbahn 42 von Essen nach Gelsenkirchen, der Regionalexpress 3 von Düsseldorf nach Dortmund und die Regionalbahn 33 von Duisburg nach Aachen. Bis Mitte Dezember gibt es auf den Strecken Verspätungen.

Quelle: http://www.wdr.de/studio/essen/nachrich ... x.html#r14

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Mehdornsbaggerfahrer No.1
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Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Freitag 11. September 2009, 19:27

Moin Günni,
nicht nur die von Dir angesprochen Linien sind betroffen sondern auch weitere :!:
Bahn drosselt S-Bahn-Tempo

Die S-Bahnen in der Region müssen ab nächster Woche langsamer fahren. Das hat das Eisenbahnbundesamt angeordnet. Die Züge sind noch immer nicht mit der nötigen Technik ausgestattet, um bei schlechtem Wetter mit Laub auf den Schienen rechtzeitig bremsen können. Nach Angaben der Bahn sind im Rheinland mehr als 60 Züge der S-Bahnlinien 11, 12 und 13 betroffen. Erst im kommenden Jahr sei die Nachrüstung abgeschlossen.Bis Mitte Dezember müssen die Züge langsamer fahren, mit Verspätungen muss gerechnet werden.
WDR

Hier wird eine der Ursachen schon genannt :!:

Im diesem Link findet man dann auch um welche Baureihen sich diese verminderte V. max. bezieht. WB

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Thomas
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günni
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Beitrag von günni » Freitag 11. September 2009, 19:53

Moin,
"die Züge können nicht rechtzeitig bremsen". Hmmm, wie ist denn die Abnahme der Neufahrzeuge gelaufen?

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Dirk Zimmermann
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Beitrag von Dirk Zimmermann » Freitag 11. September 2009, 19:57

Das ist doch das alljährliche Herbstproblem mit den glitschigen Schienen und der unzureichenden Bremskraft.
Vgl auch S Bahn München:
http://www.s-bahn-muenchen.de/public_ma ... a9d04d29f4
Zitat:
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, vom EBA die erforderliche Zulassung für den hochkomplexen Einbau von neuen Besandungsanlagen an unseren Fahrzeugen zu bekommen. Wir stehen bereit und können, sobald uns die erforderliche Genehmigung vorliegt, mit dem Umbau beginnen", so Bernhard Weisser, Geschäftsleiter der S-Bahn München.

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Kai Eichstädt
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Beitrag von Kai Eichstädt » Freitag 11. September 2009, 20:55

Moin,
Dirk Zimmermann hat geschrieben:Das ist doch das alljährliche Herbstproblem mit den glitschigen Schienen und der unzureichenden Bremskraft.
man könnte jetzt darüber diskutieren, ob es ein "alljährliches" oder ein "in den letzten Jahren auftretendes" Problem ist...

Gruß
Kai, der sich nicht daran erinneern kann, davon in den siebziger oder achtziger Jahren gehört zu haben...

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Achim
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Beitrag von Achim » Freitag 11. September 2009, 21:48

Gut das das alles nix mit der Privatisierung und dem Börsengang zu tun hat.

Aber dafür müsst ihr eben Opfer bringen! Öffentlicher Verkehr ist schließlich ein finanzieller Klotz am Bein für die Steuersenker.

Auf dem FDP Diorama sieht die Bahnprivatisierung doch ganz wunderbar aus :lol:
Was braucht es Bremsen? Das bremst doch nur den dynamischen Vorwärtsdrang.

Vorsicht Ironiedetektor einschalten.

Gruß Achim
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Bernd W.
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Beitrag von Bernd W. » Freitag 11. September 2009, 22:19

Das Problem besteht schon seit den 80er Jahren :!: und es hat sich NICHTS geändert :!:

Mich würde mal interessieren wie das die ÖBB oder SBB machen. Schließlich geht es dort öfter Bergauf und Bergab ( mit den Bahntrassen :wink: )

Im Grunde wohl eher wieder nur eine Ausrede weil man aus Kostengründen gespart hatte. Es kann mir wirklich keiner erzählen das dieses seit 20 Jahren oder noch länger bestehnde Problem erst so plötzlich aufgetreten ist.
oder liegt es daran, das man heute die Bäume noch weniger gründlich zurückschneidet und daher noch mehr Laub auf den Schienen liegt :?:

Aber wie man in Berlin sieht... da werden sogar Prüfberichte gefälscht.
Kai Eichstädt hat geschrieben:Moin,

Kai, der sich nicht daran erinneern kann, davon in den siebziger oder achtziger Jahren gehört zu haben...
Doch das Problem gab es damals auch schon. Nur wurde es totgeschwiegen oder nicht öffentlich diskutiert. Auf stark bewaldeten Strecken ( meiner Hausstrecke zum Beispiel ) hat mir mein Kollege ( damals Lokführer, auf meiner Hausstrecke, juhu :lol: ) das bestätigt. Man hat halt früher gebremst und kannte die gefährlichen Ecken. Ab und zu hat man dann auch mal den Bahnsteighaltepunkt verpasst... aber damals wurde das meist sportlich gesehen.
Das anfahren war aber auch oft ein Problem, so das es damals auch oft zu Verspätungen gekommnen ist. Weil man konnte die Zeit ja nicht durch "scharfes" fahren wieder reinholen, sonst rutschte man am nächsten Haltepunkt durch oder der Sandstreuer war leer :shock:

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Beitrag von Mehdornsbaggerfahrer No.1 » Freitag 11. September 2009, 23:19

Moin,
wichtige Punkte sind:
1. die neuen Fahrzeuge sind um einiges Leichter als die altbekannten Baureihen.
Spurtstark durch Leichtbau. Entsprechend fehlt halt die Masse zum bremsen.
Reibradwiederstand
2. Sind wirklich alle Achsen der modernen Fahrzeuge mit Sandkästen zur
Bevorratung von Quarzsand zum erhöhen vom Reibwiederstand ausgerüstet?
3. Sind alle Achsen der Fahrzeuge mit Bremsen ausgerüstet?
Irgendwo habe ich mal gelesen, das bei den neuen Fahrzeugen nicht alle Achsen
gebremst sind. Da bringt dann der Gleitschutz und Spielerei in der Elektroink
nicht viel.

MFG
Thomas
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Beitrag von HaNull » Freitag 11. September 2009, 23:35

Hallo allerseits!
Mehdornsbaggerfahrer No.1 hat geschrieben:Im diesem Link findet man dann auch um welche Baureihen sich diese verminderte V. max. bezieht. WB
Interessanter Artikel, aber ob da alles stimmt?!?
Da für Reisende beim Ein-und Aussteigen Verletzungsgefahr Verletzungsgefahr bestand, musste die Türschließautomatik ausgetauscht werden. Alle betroffenen Züge seien bereits umgerüstet, sagte der Bahnsprecher.
Bei der S-Bahn Köln sind die Quietschies BR 423 m. W. immer noch mit ausgeschalteter Türautomatik unterwegs, weil die unsicheren Lichtschranken noch immer nicht durch sichere Lichtgitter ersetzt wurden.
Und da z. B. der Haltepunkt Merten in einer Kurve liegt und keine Videoüberwachnung hat, steht dort ein Aufpasser bereit, um einmal in der Stunde die Sicherheit der Reisenden beim Einsteigen zu gewährleisten.

An den anderen Haltepunkten steckt der TF den Kopf aus dem Fenster, um dann die Türen zu schließen.

Neue Lichtschranken habe ich noch nicht gesehen.

Zum eigentlichen Thema: auch der RE 8 ist betroffen.
Aber lt. WP ist es ja erst das dritte Jahr in Folge - kommt Zeit, kommt Rat.
████████   Gruß aus NRW
████████   Thomas
████████   Multi-MISTler: 1. Siegburg (RSK) - 2. Köln rrh. - 3. Rheinbreitbach

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Beitrag von Bernd W. » Montag 14. September 2009, 23:58

Na überlegt mal hier im Ruhrpott würde das gleiche passieren wie in Berlin. Die fahren seit Jahren S-Bahnen rum mit defekten oder nicht richtig gewarteten Bremsen, defekten Achsen und wer weiß was noch alles rauskommt.

Die Berliner haben an ihrer "Mehdorn S-Bahn" noch länger Spaß, bei uns verschwindet das Laub von selber :lol:

Ist halt alles Schönwetter-Technik :lol: Laub und Schnee sind bei blühenden Landschaften nicht vorgesehen :wink:

Dafür transportiert die Bahn mit Schenker weltweit Waren, läßt sogar Züge von China nach Deutschland fahren. Fährt mit Bussen die gleiche Strecke wie mit dem Zug (Berlin-Hamburg).
Da muss man sparen und schließlich hat man auch beim ICE 1 auf lufgefederte Drehgestelle verzichtet und Straßenbahntechnik verwendet. Ist ja auch jahrelang gut gegangen...
Man kann nur hoffen das durch diesen Sparirsinn nicht noch mehr Menschen sterben :!: Was wäre wenn dem ICE3 die Achse bei 300km/h gebrochen wäre...

Also wenn ich mir überlege, das Mehdorn jetzt bei Air Berlin fürs "sparen" zuständig ist...

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