Märklin HLA (klassisch): Die Ruhe-Kur - Neu: Mit Kugellagern

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Robert I
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Märklin HLA (klassisch): Die Ruhe-Kur - Neu: Mit Kugellagern

Beitrag von Robert I » Mittwoch 31. Dezember 2014, 18:10

EDIT: Bilder sind nun da; s. unten!

Moin,

damit in diesem Forum auch mal wieder Modellbahntechnisch was los ist, füge ich hier mal einen Beitrag von mir aus einem anderen Forum ein. Leider gibt es hier kein wirklich passendes Unterforum, deshalb habe ich analoge Modellbahntechnik genommen, obwohl es mit analog/digital nichts zu tun hat.

Nun aber los zu meinem Umbau:

Da meine Kugellager von cnc-modellsport immer noch nicht da sind (am 13. bestellt ... :evil: ...), ich aber endlich mal anfangen wollte meiner lauten ALCO PA-1 etwas Ruhe beizubringen, habe ich mir heute schon mal das Getriebe vorgenommen. Was habe ich gemacht? Ich werde hier einen kleinen Step-by-Step-Bericht geben, leider ohne Bilder. (Habe ich vergessen, werden aber nachgereicht, wenn ich die Lok zum Kugellagereinbau wieder auseinandernehme). Ich werde außerdem den Bericht "optimieren" und Ungeschicktheiten berichtigt hinschreiben. Auf Fehler werde ich extra aufmerksam machen.

1. Habe ich die Lok soweit auseinandergenommen, dass der Motor-Getriebeblock ausgebaut und nur durch drei Kabel an die Lok gebunden vor mir stand.

2. Habe ich die Motorbürsten ausgebaut und das Motor-Schild abgeschrabt und abgenommen.

3. Habe ich den Permanent-Magneten inklusive Anker* entnommen.

4. Habe ich den Drehgestellrahmen inklusive Räder von unten abgeschraubt.

5. Habe ich den Getriebe-Deckel aus Kunstoff vorsichtig abgehebelt (er ist nur aufgesteckt).

6. Habe ich die Zahnräder ausgebaut, indem ich die Bolzen von der anderen Seite mit einem stumpfen Nagel und einem Uhrmacherhammer vorsichtig herausgeschlagen habe. (Man kann zu diesem Zweck den Antriebsblock auch in einen Schraubstock einspannen.)

7. Habe ich die Zähne der Zahnräder an den Flanken vorsichtig mit der Edelkorund-Scheibe (bei ca. 9.000 Umdrehungen/Minute) angeschrägt. Vorsicht beim Winkel! Auch ist hierbei eine Schutzbrille von Nöten und - insbesondere wenn man es häufiger als einmal macht - eine Atemschutzmaske ganz gut. Man muss nämlich mit dem Gesicht nahe rangehen, damit man die Stelle, die man am Zahnrad treffen will, auch richtig trifft.

8. Habe ich die Zahnräder vom Staub befreit, hierbei leistet ein Pfeifen-Putzer vor allem für "zwischen den Zähnen" gute Dienste.

9. Habe ich die Geschichte mit Bedacht geölt wieder eingebaut. Hierbei ist zu achten, dass man vor allem auch die Flächen ölt, an denen die Zahräder durch die Bolzen angedrückt langlaufen. Die Bolzen ihrerseits habe ich beim Einbau soweit reingeschlagen (mit dem Uhrmacherhammer), dass die Zahräder nur noch minimal Spiel haben und der Bolzen keinen Zehntel-Millimeter weiter reindürfte. Das habe ich ganz einfach so gemacht, dass ich die Zahnräder so fest geschlagen habe, dass nur ein Schlag schuld am "Nicht-Drehen" ist. Dann habe ich von hinten (wie beim Ausbauen) einen winzigen Schlag getätigt, sodass die Zahnräder gerade so frei sind, dass sie sich unbeschwert drehen können.

10. Habe ich die Zahnräder noch an den Zähnen leicht geölt und an den freien Flächen ganz wenig.

11. Habe ich die Lok wieder zusammen gebaut.

*Den Anker habe ich bei der Gelegenheit mal in meinen Feinbohrschleifer eingespannt und den Kollektor mit einer Edelkorund-Scheibe nahezu perfekt sauber bekommen. Achtung: Irgendwann fliegt der Anker aus der Werkzeugaufnahme des Feinbohrschleifers, da nur ein kleines Stück Ankerwelle zur Befestigung zur Verfügung steht. Muss man aufpassen! Außerdem muss man nach der Prozedur die Anker-Wicklungen entstauben. Ich habe das mit einer Airbrush-Pistole gemacht (ohne Farbe selbstverständlich!).

Der Erfolg war, dass die Lok schon viel weniger "dieselt" (ohne Sound natürlich) als vorher.

Für einen Nachbau kann ich selbstverständlich keine Haftung übernehmen, weil es hier auf das Geschick des Bauenden und das Modell ankommt.

Ich hoffe, mein Bericht hilft Anderen mit meinem Problem schon mal weiter. Wenn die Kugellager irgendwann mal kommen sollten, werde ich auch Einbau und Erfolg dieser beschreiben. Natürlich - wie auch hier - anfängertauglich.

Freundliche Grüße und ein gutes neues Jahr

Robert
Zuletzt geändert von Robert I am Freitag 16. Januar 2015, 10:46, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Märklin Drehgestell-Antrieb - die Ruhe-Kur

Beitrag von Stephan D. » Donnerstag 1. Januar 2015, 07:07

Hallo Robert!

Nur ein Hinweis:
An die Zähne der Zahnräder gehört kein Öl sondern ein Hauch Fett. Öl fliegt nach wenigen Umdrehungen weg, Fett nicht.
:wink:

Gruß
Stephan

Edit: "bösen" Patzer korrigiert :mrgreen:
Zuletzt geändert von Stephan D. am Donnerstag 1. Januar 2015, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Drehgestell-Antrieb

Beitrag von Datterich » Donnerstag 1. Januar 2015, 08:10

Nun bekommst Du gleich zu Beginn des neuen Jahres Dein Fett weg:
Stephan D. hat geschrieben:Öl fliegt nach wenigen Umdrehungen weg, Öl nicht.
Schreibfehler können manchmal soooo furchtbar durcheinanderbringend sein ... :hm?:

Prost Neujahr!
Datterich
_________________
... der das natürlich weder ernst noch böse meint -

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Re: Märklin Drehgestell-Antrieb - die Ruhe-Kur

Beitrag von Stephan D. » Donnerstag 1. Januar 2015, 14:36

Äh ja. Am Neujahrsmorgen um kurz nach 7 Uhr sollte man vielleicht keine Beiträge verfassen.
8)

Gruß
Stephan
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Re: Märklin Drehgestell-Antrieb - die Ruhe-Kur

Beitrag von Robert I » Samstag 3. Januar 2015, 20:28

Moin Stephan,

danke für den Tipp! Werde ich versuchen.

Was ich oben noch vergaß ist der Tipp, die ausgebauten Zahnräder auf einem Holzbrettchen festzunageln. Dann drehen sie sich wie im Getriebe wenn man mit dem Feinbohrschleifer rangeht und man bekommt die Zähne schön gleichmäßig angeschrägt.

Freundliche Grüße

Robert

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Re: Märklin Drehgestell-Antrieb - die Ruhe-Kur

Beitrag von Robert I » Samstag 10. Januar 2015, 01:03

Hallo,

kleines Update: Ich habe jetzt erstmal meine Kugellager neu bestellt und zwar nicht mehr bei cnc-modellsport, weil mich das jetzt doch etwas geärgert hat. Keiner geht ans Telefon, meine E-Mail blieb auch unbeantwortet - und es steht nirgends, dass gerade Betriebsferien waren/sind. Ich habe meine Kugellager jetzt ebenfalls bei Knupfer bestellt (wie die isolierenden Unterlegscheiben aus Kunststoff). Sind dort zwar teurer, aber lieber was Teureres was auch ankommt statt was Billigeres was nicht ankommt. Hierbei muss ich übrigens noch erwähnen, dass ich demjenigen, der mir cnc-modellsport empfohlen hatte, keinerlei Vorwürfe mache. Im Netz finden sich sehr unterschiedliche Erfahrungen mit dem Shop, er kann also sicher nichts dafür.

Ich freue mich schon auf den Rest des Umb... äh der Reparatur und werde euch dann auch die noch fehlenden Bilder machen.

Freundliche Grüße

Robert

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Re: Märklin Drehgestell-Antrieb - die Ruhe-Kur

Beitrag von Robert I » Donnerstag 15. Januar 2015, 16:25

EDIT: Man beachte bei den folgenden beiden Beiträgen die Dateikommentare!

Nachträglicher Hinweis: Alles, was in diesem Thread gezeigt und besprochen wird, gilt natürlich auch für diesen Motor (den klassischen Märklin HLA, also "Hochleistungsantrieb"), wenn dieser nicht in einem Drehgestell verbaut ist.

Moin,

heute kamen meine Kugellager! :D
Ich habe mich gleich an den Einbau gemacht...

Erstmal die Bilder, die ich beim ersten Mal vergaß:
IMG_2294.JPG
Die angeschrägten Zahnräder...
IMG_2295.JPG
Nach dem Anschrägen sind die Zahnräder aber noch dick genug, finde ich...
Im Weiteren werden euch die Zahnräder noch begegnen, deshalb belasse ich es bei den beiden Bildern.

Also, es geht nun weiter.

1. Auseinanderbauen
IMG_2288.JPG
Bürsten nicht vergessen!
IMG_2289.JPG
So sieht es in einem ordentlichen, schwäbischen Motor aus! ;-)
Auch bei dem grünen Anker scheint mir genug Isolierung gegeben zu sein. Ich habe später aber trotzdem die U-Scheiben verwendet.
IMG_2290.JPG
IMG_2292.JPG
Mit Nachsicht urteilen, ihr wisst ja, ist mein erstes Projekt. Da ist mir letztes Mal der FBS ausgerutscht...
IMG_2296.JPG
Hier sehen wir das getriebeseitige Gleitlager.
IMG_2297.JPG
Ausgebaut...
IMG_2298.JPG
Und Kugellager eini...
IMG_2299.JPG
Motorschild aufbohren ging besser als gedacht und wurde frei Hand ohne Maschine gemacht:
Leider kann ich keine weiteren Dateianhänge einfügen, ich verfasse jetzt also noch einen zweiten Beitrag.

Freundliche Grüße

Robert
Zuletzt geändert von Robert I am Freitag 16. Januar 2015, 12:28, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Märklin Drehgestell-Antrieb - die Ruhe-Kur

Beitrag von Robert I » Donnerstag 15. Januar 2015, 16:28

Moin,

ohne weitere Einleitung geht's gleich weiter:
IMG_2300.JPG
Und auch hier ein Kugellager rein:
IMG_2301.JPG
Isolierendes Unterleg-Scheibchen hätte ich fast vergessen. (Die sind übrigens nicht ganz mittig gebohrt.)
IMG_2304.JPG
Und alles wieder zusammengepuzzelt:
IMG_2306.JPG
Resultat?
Wahnsinn!!!! Wirklich, das "Genagel" ist fast weg. Vor allem vorwärts ist die Lok jetzt im unteren Geschwindigkeitsbereich richtig schön leise und das (An-)Fahrverhalten ist ein Gedicht!

Hat sich wirklich gelohnt und würde und werde ich jederzeit wieder machen!

Freundliche Grüße

Robert

EDIT: Ich musste übrigens die Kugellager nicht einkleben.

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Re: Märklin HLA (klassisch): Die Ruhe-Kur - Neu: Mit Kugella

Beitrag von Robert I » Freitag 30. Januar 2015, 16:01

Moin,

herrscht eigentlich überhaupt noch Interesse an weiteren Kugellager-Umbauten?

Freundliche Grüße

Robert

aggidee
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Re: Märklin HLA (klassisch): Die Ruhe-Kur - Neu: Mit Kugella

Beitrag von aggidee » Montag 18. Mai 2015, 19:16

Hallo Robert,

Danke für Deinen Beitrag. Wie besprochen, habe ich ihn ins Wiki übernommen unter

http://www.modellbau-wiki.de/wiki/Einba ... linmotoren

Ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr groß, dass gerade jetzt ein Forumane mit dem gleichen Projekt online ist. Aber wenn jemand Kugellager in seine Märklinlok einbauen will, wird er Deinen Artikel im Wiki über Google gut finden.

Gruss Andreas / Aggidee
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