seit einigen Tagen geistert mir eine Idee im Kopf rum, bei der mir die Umsetzung noch nicht ganz klar ist. Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Bei mir wird weder die Zeit noch das Geld in den nächsten Jahren den Aufbau einer entsprechenden Anlage zulassen, eine Umsetzung der Ideen mit Rückmeldung über die machbarkeit ist also nicht unbedingt zu erwarten. Trotzdem denke ich viel und gerne über verschiedene Aspekte einer Modellbahn nach. Eine Grundrissplanung für den größten Raum meines Hauses gibt es auch schon, wie gesagt, nur an der Umsetzung hapert es.
Nun gingen mir verschiedene Ideen zum Thema Rückmelder durch den Kopf. Die Ausgangslage:
Ein S88-Rückmelder sagt der Steuerung nur, dass irgendetwas auf dem Gleis steht. Es gibt keine Information darüber, was da steht, noch nicht mal, wieviel da steht. Und da fing meine linke Gehirnhälfte an, Langeweile zu schieben und über Alternativen zu grübeln.
Wenn man jetzt jedes Fahrzeug, egal, ob Lok, Wagen oder Triebzug, eindeutig identifizieren könnte, wäre nicht nur sichergestellt, dass die Steuerungssoftware immer genau weiß, wer wo steht, und nicht auf die Verfolgung angewiesen ist, die möglicherweise schon bei einer falsch gestellten Weiche in die Irre führt, sondern man könnte gleich noch überwachen, dass ein Zug unterwegs keinen Wagen verloren hat. Zusätzlich könnte die Software auf diesem Wege auslesen, welche Wagen zu einem Zug gehören und Befehle, die an den ganzen Zug gehen, automatisch an alle Wagen des Zuges schicken - z.B. Innenbeleuchtung an/aus. Dafür müsste natürlich jeder Wagen einen eigenen Decoder haben.
Erste Idee waren RFID-Chips. Das Problem dabei war, dass ich herausgefunden habe, dass diese nur mit einer Genauigkeit von ca. 3 m geortet werden können. Das ist für eine Modellbahn egal welcher Baugröße natürlich indiskutabel. Auch RFID-Scanner im Gleis dürften nicht ausreichend gerichtet werden können, um sicherzustellen, dass keine Züge im Nachbargleis erkannt werden.
Dann habe ich mich mit dem befasst, was im Supermarkt langsam von RFID abgelöst wird: Strichcodes. Allerdings habe ich den Gedanken bei den Preisen für die Leser recht schnell wieder verworfen, die sind nämlich kaum unter 35€ zu bekommen, und jeder Gleisabschnitt bräuchte 1-2 Stück.
Die nächste Idee, die ein bisschen von der Abstandssteuerung von DC-Car inspiriert wurde, war folgende:
Kann man dem Decoder (DCC) beibringen, seine DCC-ID über eine IR-LED codiert auszusenden? Gibt es passende Bausteine, die den Empfang eines IR-Signals mit einer Decoder-ID an eine Digitalzentrale bzw. einen PC weitergeben kann? Müsste dann funktionieren wie ein S88, nur dass zusätzlich eben die ID mit übertragen werden müsste. (Klar kann "man" sich sowas selber bauen, aber obwohl ich ITler bin, habe ich von der Programmierung von Microcontrollern keinen Schimmer.)
So, jetzt bin ich mal gespannt, was dazu so kommt. Wie gesagt, die Idee ist noch eher unausgereift, ich habe mir z.B. auch noch keine Gedanken gemacht
- über die Decoderkosten (je Wagen 15-20€ extra ist auch nicht zu verachten)
- über den Preis eines solchen IR-Rückmelders (wenn ich mir die Preise für S88-Rückmelder anschaue, ist das im Vergleich auch schon egal)
- über Software, die mit den Informationen auch umgehen kann (RocRail ist zwar open source, aber dafür müsste ich programmieren können...)
Ihr seht also, es gibt noch einiges "Optimierungspotential", wenn ich also in diversen Jahren anfangen kann, eine Anlage zu bauen, ist das ganze ja vielleicht marktreif

Viele Grüße
Dominik