Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

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HahNullMuehr
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Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von HahNullMuehr » Donnerstag 1. Dezember 2011, 21:12

Moin, Leute,

wenn ich einen Gleisplan entwerfe, wächst bei mir im Kopf die zugehörige Landschaft gleich mit. Moderne Planungsprogramme können zwar 3D-Darstellung mit Landschaft, Bewuchs und Bebauung darstellen, aber für mich liegt der wahre Spaß woanders.
Ich nehme mir am Ende den fertigen Gleisplan, lösche alle „nicht sichtbaren“ (=unterirdischen) Streckenteile, drucke den Rest auf ein möglichst großes Stück Papier und spitze die Buntstifte.

Und je länger man daran ausmalt, umso mehr Einzelheiten entwachsen dem Papier, Geschichten verselbständigen sich, man hört förmlich die Wälder rauschen und die Züge über die Gleise rumpeln. So erwacht eine neue, kleine Welt zum Leben, mitsamt Bewohnern, Durchreisenden, man steckt selber mittendrin und möchte den Preiserlein die Hand geben.

Soviel vorausgeschickt zur Art und Technik, mit der das folgende entstand.

Wir erinnern uns, in einem anderen Thread stellte Jens (DNA) die Frage, ob es eine Software gäbe, die mit vorhandenen Gleisen einen Plan erstellen könne. Das haben wir zwar verneint, aber einen Gleisplan haben wir dann trotzdem entwickelt (mit WinRail).
Der oben erwähnte Ursprungsthread beschäftigt sich bereits mit anderen Plänen, so seht es mir nach, dass ich für diesen Abschluss des Entwurfs hier einen neuen Thread eröffne.

Nochmals: der letzte Entwurf, mit dem Jens und ich einverstanden waren:
Dateianhänge
dnaJensVar4p.png
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HahNullMuehr
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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von HahNullMuehr » Donnerstag 1. Dezember 2011, 21:16

Darf ich nun alle Leser zu einem Rundgang durch die kleine, neu entstandene Welt einladen?
Rubbenstein_r.jpg
TIPP: mit rechts Klicken und in neuem Fenster groß anzeigen lassen. Dann hat man Text und Bild immer nebeneinander.
Mit dem D-Zug erreichen wir den Hauptbahnhof der kleinen Stadt Rubbenstein*. Der Anschlusszug nach Ober-Rubbenstein* fährt erst in einer Stunde. Zeit genug für eine Stadterkundung.

Vor dem Empfangsgebäude steht ein Wegweiser: „Wallfahrtskirche St. Blasius* (15 min)“ und weist nach Süden. Wir marschieren den Fußweg neben der Straße entlang durch eine Unterführung, die Straße fällt weiter ab um, nach einer weiteren Unterführung und einem Bahnübergang dem Gewerbegebiet zuzustreben. Wir zweigen jedoch in der ersten Kurve ab und sehen die prachtvolle Barockkirche auf dem Hügel vor uns, komplett mit eigenem Friedhof.

Zurück zum Bahnhof. JENSeits liegt das kleine Städtchen, wo wir in kleinen Läden unseren Proviant ergänzen. Noch ein Schild: „Pilgerkapelle St. Nikolaus* (2,5 Stunden)“ weist diesmal nach Norden. Der Pilgerweg scheint unter dem mächtigen Stahl-Viadukt zu beginnen. Nein, soviel Zeit haben wir nicht, auch den Besuch der Ruine Rubbenstein*, die dem Ort den Namen gab, und die wir im Westen auf der Höhe erkennen können, müssen wir uns verkneifen. Aber so viele Attraktionen rechtfertigen doch schon diesen recht leistungsfähigen Bahnhof.

Auf Gleis 5 schmaucht bereits eine urige, kleine Dampflok vor sich hin, drei altertümliche Personenwagen am Haken. Hinein, schon geht’s los. So schnell es die alte Dame vermag, keucht sie nach Süden, vorbei an einem Gehöft, bietet uns noch mal den Anblick der Pilgerkirche (von der Ostseite) und quert dann die Bahnhofsgleise auf einer Blechträgerbrücke, bevor die Trasse im Tunnel verschwindet. („Jetzt müssten wir unter der Ruine sein!“) Wieder am Licht kreuzen wir das Tal mit der Stadt auf einem gemauerten Viadukt. Noch immer geht es aufwärts, jetzt dröhnt der Stahl-Viadukt unter den Rädern. Linkerhand erkennen wir Pilger, die sich schwitzend (wie auch sonst, an einem solchen Sommertag) einen schmalen Saumpfad hinaufquälen. Man winkt sich zu. Rechts ist der Blick ins Tal nicht so erhebend, Gewerbegebiet. Gut, muss es auch geben.
Plötzlich : Dunkel. Ein Tunnel. Und genauso schnell wird es wieder hell. Im Sonnenschein glitzert uns der Stausee an. Keiner von uns verschwendet einen Blick auf die Berge, wo man die Pilgerkapelle erspähen könnte. Noch mal: dunkel-hell, und nun schiebt sich das Dampfross über eine Stahlfachwerkbrücke, die die schmalste Stelle des Stausees überspannt.

Es pfeift, der Bahnhof Ober-Rubbenstein* kommt in Sicht. Keuchen, Quietschen, Rumpeln. Zug steht. Hier wird noch „per Hand“ angesagt: „Oooober-Rubbensteiiiiin*. Vierzig Minuten Aufäääänthaltttt!“ (Der Stationsvorsteher kann es wirklich mit 4 „t“ aussprechen.)

Hier wollten wir hin. Und für länger als 40 Minuten. Bei Dämmerung geht noch ein Zug.
Das Dorf gibt nicht viel her: ein Kiosk, ein Tante Emma-Laden, wenn nicht gerade Schützenfest ist (auf dem Platz am Ende der Dorfstraße). Aber es gibt den Bootsverleih. Schnell einen Ruderkahn gechartert und einen stille Badebucht am Stausee angesteuert.

Nach dem Bade gehen wir am Kriegerdenkmal* vorbei und halten noch Einkehr im Gasthaus, das mit Bierpavillon auf einem natürlichen Aussichtsplateau liegt und den einfallsreichen Namen „Seeblick“* trägt. Für Kenner führen von hier ein kurzer Fußweg und eine Treppe hinunter zur Staumauer-Krone. Und wer klettern kann, kommt an der anderen Seite auch in drei Minuten zur Kapelle hinauf. Von der Mauer genießen wir noch den Blick ins Tal: Das Generatorhaus (zu unseren Füßen) und das Umspannwerk (jenseits der Bahnlinie), wo es heute recht spannend zuging: Ein neuer Transformator wurde per schwerem Autokran vom Tiefladewaggon an seine Position gehievt. Die Monteure sind für heute fertig, die Freileitung, die sich den Berg hinauf kämpft, hat wieder Saft. Und in der Ferne, gegen den Sonnenuntergang grüßt die Ruine.

Es pfeift: Am Bahnhof Ober-Rubbenstein* steht die letzte Lok für heute schon unter Dampf.
das hört man im ganzen Ort. Und man hat dann auch Zeit genug, den Bahnhof zu erreichen.
Einsteigen, Trillerpfeife, Abfahrt. Abwärts geht die Fahrt irgendwie flotter, und im Hauptbahnhof wartet schon der D-Zug, der uns nach Hause bringt. Ausfahrt Richtung Norden, ein Tunnel mit Kurve, vorbei am Wasserkraftwerk und nach einer langgestreckten Kurve verschwindet auch dieser Zug vorerst in einem Tunnel…

Und wovon träumt ihr?
_________________________________
* Sämtliche Ortsnamen, Gebäudenamen, Fahrzeuge, ja, auch alle Konfessionen und damit zusammenhängende Angaben können vom Erbauer der Anlage nach Belieben und eigenem Geschmack, Fuhrpark und Bekenntnis geändert werden.
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Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von Datterich » Freitag 2. Dezember 2011, 01:18

Alle (Hoch-)Achtung! Eine wirklich gelungene Demonstration, was man so alles "ganz einfach" machen kann. Sehr hübsch und sehr vorbildlich. Bestimmt wirst Du Dich vor Aufträgen in Zukunft kaum retten können 8)

Bewundernde Grüße aus Darmstadt
Datterich
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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von HahNullMuehr » Freitag 2. Dezember 2011, 01:27

Danke, Alf, für die netten Worte.

Und das beste daran: solange ich kein Geld dafür nehme, kann ich mir immer aussuchen, welche Aufträge ich bearbeite und welche nicht.

Gruß
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DNA

Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von DNA » Freitag 2. Dezember 2011, 06:57

Als ich initial nach einem Programm fragte (...) hätte ich nicht gedacht, dass ich so etwas los trete.

Finde es aber super von dir, dass du dich mit so viel Leidenschaft da rein gehängt hast, was man denke ich, an dem wirklich fantastischen Resultat sieht. Gott sei Dank gibt es Leute, die doch ein wenig kreativer sind als ich...

Mir kribbeln schon die Finger, wenn ich den Plan anschaue, will dann sofortloslegen :)

Also auch hier noch einmal vielen vielen Dank!

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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von Moba-Manu » Montag 5. Dezember 2011, 20:06

Hallo,
diese Ausgestaltung gefällt mir wirklich sehr gut. :!: Ich persönlich kann ohnehin nur empfehlen, nicht mit dem PC-Programm loszulegen, sondern (nachdem man sich das Thema der Anlage überlegt hat) mal mit Stift und Papier eine Art groben Bauplan zu entwerfen. Erst wenn man sich über die Streckenführung im Klaren ist, sollte man mit dem Einsatz eines Gleisplanungsprogramms beginnen. Bei der Gestaltung einer Modellbahn raubt einem der PC wirklich unglaublich viel Kreativität :shock:


Grüße,
Manuel

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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von HahNullMuehr » Mittwoch 7. Dezember 2011, 01:08

Moba-Manu hat geschrieben:[...]Bei der Gestaltung einer Modellbahn raubt einem der PC wirklich unglaublich viel Kreativität[...]
Moin, Manuel,

ich bin fern davon, dem Rechner die Kreativität zu überlassen. Der grobe Entwurf entsteht im Kopf, und die "Bleistiftskizzen" mache ich mittlerweile auch im Kopf.

Aber in diesem Fall (Vorgaben von Jens alias DNA), war der PC doch eine große Hilfe, da er
- das Grundmaß, die "leere Platte", zur Verfügung stellt,
- die akkurate Ausrichtung der Gleisstücke immer gewährleistet (besser als das jede Schablone kann, wo sich die Fehler gerne addieren)
- und, vor allem, immer weiß, ob die Kurve passt, der Abstand stimmt, welches Ausgleichstück DA jetzt reingehört.

Alles in allem hat der Compi bei dem Projekt "Rubbenstein" eine Menge Papier, Radiergummi-Krümel und etliche Zentimeter Bleistift erspart.

Und das Beste: das Ergebnis kann sofort, ohne Umwege, an alle Forumanen weiter gegeben werden.

Nur die Imagination der "neuen, kleinen Welt", das kann der PC bestimmt nicht, und selbst, wenn er es könnte: Ich würde ihn das nicht tun lassen. Der soll arbeiten, ich will meinen Spaß.

Gruß
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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von Moba-Manu » Mittwoch 7. Dezember 2011, 19:03

HahNullMuehr hat geschrieben: ich bin fern davon, dem Rechner die Kreativität zu überlassen. Der grobe Entwurf entsteht im Kopf, und die "Bleistiftskizzen" mache ich mittlerweile auch im Kopf.
Hallo,
ich hoffe, dass du mich nicht falsch verstanden hast, natürlich glaube ich nicht, dass du dem Rechner die Kreativität überlässt: Ganz im Gegenteil, dein Gleisplan zeigt doch, wie man aus einem weißen Papier mit ein paar Gleisen darauf nur mit ein paar Buntstiften und einem hohen Maß an Kreativität eine Modellwelt zaubern kann.
Aber in diesem Fall (Vorgaben von Jens alias DNA), war der PC doch eine große Hilfe, da er
- das Grundmaß, die "leere Platte", zur Verfügung stellt,
- die akkurate Ausrichtung der Gleisstücke immer gewährleistet (besser als das jede Schablone kann, wo sich die Fehler gerne addieren)
- und, vor allem, immer weiß, ob die Kurve passt, der Abstand stimmt, welches Ausgleichstück DA jetzt reingehört.
Das wollte ich auch gar nie bezweifeln, ohne Gleisplanungsprogramme wäre meine Anlage in ihrer jetzigen Form nie entstanden.
Was dein Beispiel jedoch perfekt ausdrückt, ist, dass die Beschäftigung mit dem Gleisplan auf dem Blatt Papier großartige Anlagen hervorbringen kann, auch wenn natürlich der endgültige exakte Gleisplan am besten und einfachsten mit dem Gleisplanungsprogramm entsteht.

Grüße,
Manuel

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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von HahNullMuehr » Mittwoch 7. Dezember 2011, 20:06

Moin, Manu,

genau so, wie Du es jetzt ausgedrückt hast, so wollte ich diesen Thread auch verstanden wissen.

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von Scoty81 » Montag 12. Dezember 2011, 20:54

Hut ab Micha,

da ist dir ja wirklich ein großer Wurf gelungen. Finde es wirklich klasse das es Menschen wie dich gibt die zum einen eine gesunde Fantasie besitzen, zum anderen sehr hilfsbereit sind.

Auch mir hast du super geholfen, gerade beim aufbauen merkt man erst wie durchdacht alles ist. Es passt einfach jedes Gleis auf die Platte, wie geplant.

Solltest du mal langeweile haben, so würde mich die Geschichte zur anderen Bahn (siehe ersten Thread) aus eigennutz :) auch interessieren.

Hast du dir mal Gedanken zu einem Paypal Spendenkonto gemacht? Ist gibt sicherlich Menschen die deine arbeit zu schätzen wissen ;-)

Gruß Björn

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HahNullMuehr
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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von HahNullMuehr » Montag 12. Dezember 2011, 23:15

Danke, Björn, für die netten Worte.

Dass tatsächlich alles passt hätte ich, ehrlich gesagt, nicht erwartet, freut mich natürlich umso mehr. Aber das "Gleis" in natura ist doch immer etwas geduldiger als die reine Computer-Berechnung. Da kann man schon den einen oder anderen Millimeter ziehen und zerren, ohne das gleich die Züge aus den Schienen springen.

Ich hatte in der Tat bereits angefangen, eine Skizze Deiner Landschaft zu fertigen, aber, da gab es zwei Probleme. So kurz nach der "Jens-Landschaft" war ich quasi fixiert auf die andere Gegend. Und zweitens sind mir, auch als Folge davon, die Gebäude maßstäblich alle viel zu klein geraten. Ich denke, ich werde mal eine frischen Ausdruck des Plans nehmen und nochmal neu mit den Buntstiften rangehen. Geduld.

Pay-Pal-Spenden? Das wär es noch: Ich baue eine Homepage: www.Dein- Vorrat-an-Gleisen-als-Anlagenplan.de und mach das professionell. Reicht das für Frau , 4 Kinder, Hund und Meerschweinchen? :?

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
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Kibri21

Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von Kibri21 » Dienstag 13. Dezember 2011, 17:16

HahNullMuehr hat geschrieben:Danke, Björn, für die netten Worte.

Pay-Pal-Spenden? Das wär es noch: Ich baue eine Homepage: www.Dein- Vorrat-an-Gleisen-als-Anlagenplan.de und mach das professionell. Reicht das für Frau , 4 Kinder, Hund und Meerschweinchen? :?

Gruß
Hallo Micha,

einen Versuch wäre es wert. Wenn man mal bedenkt, wieviel Leute auf ein solches Angebot eingehen würden? Zumindest könntest du dir damit ein zweites Standbein aufbauen!?! :mrgreen:
Später als Rentner wäre es zumindest ein toller Zuverdienst :!: :lol:

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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von Zermalmer » Dienstag 13. Dezember 2011, 23:46

HahNullMuehr hat geschrieben:Reicht das für Frau , 4 Kinder, Hund und Meerschweinchen? :?
Hallo Micha,
mir hat Deine Ausgestaltung auch sehr gut gefallen...
und, versteh mich nicht falsch.... auch an etwas erinnert...
Ausgestaltungs bzw. Bebauungsvorschläge aus alten Märklin Gleisbauheften das Märklin Magazin.
Da gibt und gab es auch solche Künstler (einen Künstler?)...und die verdienen natürlich Geld damit... Wieviel? Keine Ahnung.

Aber, wie Du schon angedeutet hast...ist man auf Dauer so kreativ, dass man es aus dem Stehgreif und Abruf und zu einem Termin kann?
Ein Beruf kann Spaß machen... und wenn man mit dem Spaß dann auch noch Geld verdient, dann ist das natürlich eine klasse Sache.

Ich für meinen Teil freue mich, wenn weitere Bilder zu Gleisplänen auftauchen, die von Dir toll illustriert sind.

Grüße
Andreas

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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von jfudickar » Mittwoch 14. Dezember 2011, 21:17

HahNullMuehr hat geschrieben:Danke, Björn, für die netten Worte.

Pay-Pal-Spenden? Das wär es noch: Ich baue eine Homepage: www.Dein- Vorrat-an-Gleisen-als-Anlagenplan.de und mach das professionell. Reicht das für Frau , 4 Kinder, Hund und Meerschweinchen? :?
Der Link funktioniert ja gar nicht :wink:

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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von HahNullMuehr » Mittwoch 14. Dezember 2011, 23:57

N'Abend zusammen,
kurzer Zwischenbericht.

@ Scoty81: Die Ausgestaltung schreitet voran, das "Unterdorf" ist soweit fertig. (Zu sehen gibts aber erst nach vollendeter Vollendung) :wink: Nur einen Tipp vorab: Ich würde den Bereich unterhalb des Bahnhofs, also in der Kehle zwischen den Anlagenschenkeln, als komplett herausnehmbares Segment fertigen. Damit kannst du einerseits leichter an den Bahnhof ran (wenn da was zu reinigen oder wieder aufzugleisen ist), andererseits kann man so ein "Brett" am Basteltisch viel bequemer gestalten als in eingebautem Zustand.

@Zermalmer: Wahrscheinlich denkst Du an den legendären Pit-Peg? Oder an das Märklin-Gleisplanbuch 0700? Die Pläne, Skizzen und Anlagenteile da drin stammen von Bernhard Stein, auch wenn sein Name nirgendwo in dem Buch erwähnt werden durfte. Er hatte allerdings eine Technik, die ich als Tusche-Skizze, mit Aquarellfarben coloriert, deute. Und das ist nicht mein Ding. Hab mit Aquarell experimentiert. Nee, besser nich.
Und nicht zu vergessen der große Peter Bomhard mit seinen unnachahmlichen Bahn-Szenen. Nur manchmal lassen seine Aquarelle von großen Anlagen m.E. die korrekte Perspektive vermissen.

@jfudickar: Nein, der Link sieht nur aus wie Link. Aber Du bringst mich auf eine Idee. Hat jemand einen Vorschlag, wie ich einen "Klick-Zähler" realisieren könnte? Nur um zu sehen, wie viele potentielle Kunden mir die virtuelle Ladentür einrennen wollen? :wink:

So, Nacht zusammen.
Micha W. Muehr, Rösrath
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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von Scoty81 » Donnerstag 15. Dezember 2011, 05:52

Guten morgen Micha,

ich bin schon sehhhrr gespannt.

Also meine Ebene -1 und Ebene 0 stehen fast. Die Ecke die da reingekommen ist musste nur sehr klein ausfallen, ich könnte es aber noch vergrößern. Problematischer wird da ehr der Teil der hinter dem HBF kommt. Der gestaltet sich schon beim Aufbau als mühsam erreichbar! :)

Grüße

Björn

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Beitrag von Datterich » Donnerstag 15. Dezember 2011, 06:09

HahNullMuehr hat geschrieben:Hat jemand einen Vorschlag, wie ich einen "Klick-Zähler" realisieren könnte? Nur um zu sehen, wie viele potentielle Kunden mir die virtuelle Ladentür einrennen wollen? :wink:
Früher hätte man solche Fragen hier im Forum durch eine "Umfrage" klären können. Vielleicht wird das eines Tages ja wieder möglich sein, obwohl ich diese Funktion nicht wirklich vermisse.

Freundliche Grüße nach Rösrath
Datterich
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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von Zermalmer » Samstag 17. Dezember 2011, 19:52

HahNullMuehr hat geschrieben:@Zermalmer: Wahrscheinlich denkst Du an den legendären Pit-Peg? Oder an das Märklin-Gleisplanbuch 0700? Die Pläne, Skizzen und Anlagenteile da drin stammen von Bernhard Stein, auch wenn sein Name nirgendwo in dem Buch erwähnt werden durfte. Er hatte allerdings eine Technik, die ich als Tusche-Skizze, mit Aquarellfarben coloriert, deute.
Hi Micha,
das Märklin-Gleisplanbuch hab ich nicht...aber das 9001 von Minitrix... allerdings steht da natürlich auch kein Name drin.

Allerdings kenn ich mich auch nicht mit den Namen besagter Leute nicht aus... macht aber nix ;)

Grüße
Andreas

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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von HahNullMuehr » Samstag 17. Dezember 2011, 21:24

N’abend zusammen,

nun endlich die Ausarbeitung (in Buntstift-Coloration) der Gleisanlage, die ich mit Björn (alias Scoty81) in dem anderen Thread entworfen hatte.
Zur Wiederholung: Das ist der letzte, gemeinsam verabschiedete Gleisplan. (Ob Björn jetzt genau so baut, weiß ich natürlich nicht.)
ScotyEnd.PNG
Die Strecke teilt sich in drei Stromkreise:
Gelb: Vom Hbf südwärts, Schleife, in den Untergrund. Dort entweder durch Wendeschleife wieder zurück (auf das Gegengleis) oder weiter und von Norden her in den Hbf.
Grün: Ausfahrt aus Hbf nordwärts, in den Schattenbahnhof (Sbf, der auch eine Wendeschleife bildet) oder im Süden wieder ans Tageslicht und nach Schleife Einfahrt in den Hbf von Süden.
Blau (rot deutet die engen Radien (Industriekreis) an): Von Gleis 1 des Hbf fährt ein Wendezug nach Süden aus. Über eine verdeckte Kehre erreicht er ein Hochplateau, nach einer weiteren Tunnelkehre die Einfahrt in den Bergbahnhof (Bbf). Dort könnte ein Zug „Kopf machen“, eine Wende-Garnitur kann ohne Rangiermanöver wieder talwärts ausfahren.

Rechts im Bild, einfarbig getönt, der Anteil an der Gesamtstrecke, der nach meiner Vorstellung sichtbar sein sollte. Alles andere ist in Unterführung, Tunnel, unter Tage versteckt.

Die Beschreibung der zugehörigen Landschaft folgt.
Der geneigte Leser folge mir zum nächsten Post:
Micha W. Muehr, Rösrath
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Re: Gleisplan, den man ohne Software gestalten kann.

Beitrag von HahNullMuehr » Samstag 17. Dezember 2011, 21:31

Schottweiler2.jpg
Tipp: Mit RECHTS anklicken „in Neuem Fenster öffnen“ und groß anzeigen lassen. So kann man Text und Bild immer nebeneinander sehen.
Der Bahnhof von Schottweiler* ist mit vier Gleisen großzügig ausgelegt, zumal der ICE hier immer nur durchrauscht, ohne jemals zu halten. Das Empfangsgebäude fand gerade noch Platz vor dem dahinter steil ansteigenden Gelände; die Zufahrtsstraße am westlichen Ende quetscht sich regelrecht an einer steilen Stützwand entlang.

Unterhalb des Bahnhofs (südlich) findet sich ein Viertel mit Mietshäusern. Hier wohnen die minder privilegierten, hier fährt einem der Zug (gefühlt) direkt durchs Schlafzimmer und über den Balkon. Direkt neben dem Fluss, den die Hauptstraße überquert, findet sich noch ein Pendler-Parkplatz mit Eingang zum Fußgängertunnel. Am Bahnhofsvorplatz ist neben der Bushaltestelle, dem Wendeplatz und der Zufahrt zum Güterschuppen einfach nicht genug Raum für eine P+R-Anlage.

Weiter südwestlich, nach dem ersten Bahnübergang, schließt sich eine Siedlung mit schmucken Häuschen an, rechts und links der Straße, die sich bergan windet. (Schaut man in der zweiten Kurve nach Südosten, kann man noch ein Kapellchen* zwischen den Tannen entdecken.) Kurz vor dem zweiten Bahnübergang zweigt noch die Landstraße ins Nachbardorf ab. Sie führt zwischen der Kirche* (nebst Friedhof* und Pfarramt*) und dem Gasthaus „Drei Birken“* mit seinem legendären Biergarten hindurch direkt in den dunkeln Wald. (Das gehört einfach so: Der Gastwirt ist IMMER gegenüber der Kirche.)

Wir folgen jedoch der Hauptstraße, 3 Gleise sind zu überqueren. Linker Hand erhebt sich ein mächtiger, schroffer Fels, der gerade noch einigen robusten Nadelgehölzen ausreichend Nährboden bietet. Die Bahn hatte keine andere Chance, als ihn mittlings zu durchtunneln.

Am Bahnhof betrachten wir vor Abfahrt des Zuges noch das Hinterland: In einiger Entfernung liegt ein Gehöft zwischen den alm-ähnlich anmutenden Weiden. Die Zuwegung zum Güterschuppen verläuft am östlichen Ende buchstäblich im Sande und scheint als unbefestigter Weg die Alm zu erklimmen und zu eben jenem Gehöft zu führen.
Dicht bei dem Hof liegt ein kleiner Teich, mehr eine Ausspülung, die der dahinter liegende Wasserfall verursacht hat. Sogar den Steg kann man vom Bahnhof aus noch erkennen, der nach Westen in den Wald und zum alten Forsthaus führt.

Wir warten auf den Zug. Kurz zuvor ist noch ein kleiner Nahgüterzug in dem Tunnel verschwunden, von dem wir wissen, dass er die Strecke nach Ober-Michelsberg* beinhaltet.
Wenn das man passt! Zug kommt, Einsteigen, Abfahrt. Und schon sind wir im Tunnel, der kein Ende nehmen will. Als wir endlich ans Licht kommen, befinden wir uns bereits hoch über der Talsohle, auf einer Art Plateau. Gutshof und Forsthaus liegen nun weit unter uns, rechts umrunden wir ein Dörfli* mit eindeutig alpenländischem Charakter. Nach einem, mehr oder minder runden, Halbkreis ums Dörfli taucht der Zug erneut in das Felsmassiv ein, das so wirksam das Oberland von den Talbewohnern zu trennen vermag. Kein Weg und kein Steg führen durch die Felsenwelt, sämtliche halbwegs ebenen Stellen sind mit Kiefern und niederem Gesträuch überwuchert.

Wieder zu Tage getreten passieren wir noch einen Behelfs-Übergang aus Holzbohlen, sehen rechts noch mal Dörfli, nun aus beträchtlicher Höhe und kommen an einem kleinen Chalet vorbei, bevor der Zug in den zweigleisigen Bahnhof einläuft. Kaum zum Stehen gekommen, rollt auf Gleis 2 der Nahgüterzug von vorhin an, der nur auf den Personenzug gewartet hat, um die eingleisige Stecke nunmehr bergab befahren zu können.

Vom Bahnhof aus führt ein Schotterweg nach Westen, am Chalet vorbei nach Süden ins Dörfli. Das geringe Aufkommen an Güterverkehr kriegen die Bergbewohner hier noch immer mit Pferd und Wagen bewältigt. Außerdem zweigt am Bahnhof der Weg ins Tal ab, den man von hier oben sehr gut überblicken kann: In Serpentinen hinab zum Gutshof, weiter nach Osten und in einer Kehre endet er – am Bahnhof in Schottweiler*, wo unser Rundgang seinen Anfang nahm.

Danke fürs zusehen und mitlesen; Fragen, Anregungen und Kritik immer willkommen.

Gruß


* Der Erbauer der Landschaft ist selbstverständlich frei in seiner Gestaltungshoheit, die vorgeschlagenen Orts- und Anwesens-Namen nach eigenem Geschmack, Bekenntnis oder Überzeugung zu ändern, zu ergänzen oder wegzulassen.

EDIT: Bild durch eine farb-sattere Version ersetzt.
Zuletzt geändert von HahNullMuehr am Donnerstag 4. Dezember 2014, 21:29, insgesamt 2-mal geändert.
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