Spanplatten oder Pappel Sperrholz

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AnderlSp

Spanplatten oder Pappel Sperrholz

Beitrag von AnderlSp » Sonntag 23. September 2007, 16:55

Hallo,

ich bin gerade dabei meine Anlage zu plane, und stehe nun vor der Frage, ob es für den Rahmen und die Spanten wirklich das teure Sperrholz sein muss. Tut's da nicht auch das Spanholz, das nur ca. ein Viertel kostet?
Welche Erfahrungen habt ihr?

Was sind denn die Vor- und Nachteile der beiden Holzarten?

Vielen Dank...

Gruß
Andreas

Gast

Beitrag von Gast » Sonntag 23. September 2007, 17:06

Hallo,

Die Spanplatten kosten zwar einen bruchteil, sind aber dementsprechend auch schwerer zu verarbeiten. So weit ich weis ist das Pappelsperrholz sogar das billigere von den Sperrhölzern. Da gibt es ja noch das ganz helle. Das ist am besten zu verarbeiten aber auch am teuersten. An dem zweitklassigen Sperrholz ist nur zu bemängeln, dass es leicht ausbricht an den Sägestellen.

Gruß Daniel

Simon aus Tarp
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Beitrag von Simon aus Tarp » Sonntag 23. September 2007, 17:12

Moin moin,

zu Spanplatten kann man immer sagen, dass es eine gewisse Gefahr gibt das die Dinger biegen. Da du es für Rahmen und Spanten verwenden willst entgehst du zwar der Gefahr das die mal "durchhängen", hast aber auch eine extra Herausforderung das ordentlich zu verschrauben, da Spanplatten (wie der Name schon sagt) aus Spänen besteht. Du würdest in dem Fall fast nur auf eine Verleimung mit Holzleim deiner Konstruktion bauen. Zu Spanplatten lässt sich auch sagen, dass die Dingers schwer sind.

Mit der Pappel sprichst du eine sehr billige und auch weiche Holzart an - du erzielst z.B. mit Kiefer und Birke eine stabilere Holzart. Kostet natürlich gleich etwas mehr :wink:

Was du aber nun nimmst, tja, dass ist deine Entscheidung. Wie gross soll deine geplante Anlage denn so sein?

Bis dann:
Simon aus Tarp

AnderlSp

Beitrag von AnderlSp » Sonntag 23. September 2007, 17:46

Danke für euere Auskunft.

Ich denke über eine Mischung beider Varianten nach.

Die Anlage soll ein U mit den Aussemassen ca. 6 * 3.8m werden.

Ich dachte daran einzelne Kästen mit ca. 60+80cm zusammen zu schrauben.

Gruß
Andreas

Scout
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Beitrag von Scout » Sonntag 23. September 2007, 18:02

Hallo Andreas,

für die Rahmen und Spanten würde ich dir Tischlerplatte empfehlen, da sie günstiger ist als ähnlich dickes Sperrholz, aber von den Materialeigenschaften für die Zwecke vollkommen ausreicht.
Spanplatte hat bei einer Rahmenbauweise mehrere Nachteile, erstens das Gewicht, zweitens ist eine reine Schraubverbindung bei Spanplatte nicht ausreichen, da die Stirnkanten für eine Verschraubung zu weich ist. Daher müsste zusätzlich eine Lamello- oder Dübelverbindung gemacht werden, die (ohne das passende Werkzeug) sehr aufwendig sind. Drittens ist Spanplatte auch sehr feuchtigkeitsanfällig, was bei Gipsarbeiten ein klarer Nachteil ist. Spanpltte quillt auf und verliert dabei zusätzlich an Stabilität. Der Vorteil der Spanplatte ist, dass sie sehr billig ist.
Sperrholz ist sehr teuer, dafür kann man es aber auch leicht verarbeiten und es ist unempfindlicher gegen Feuchtigkeit.

Egal für welche Holzart du dich entscheidest, noch ein Tipp, gehe für dein Holzeinkauf nicht in einen Baumarkt, sondern zu einer kleinen Schreinerei, die können dir das Holz zum einen genauer zuschneiden, und zum anderen sind sie meistens erheblich günstiger.

Grüße,
Simon

wzimmermann
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Beitrag von wzimmermann » Sonntag 23. September 2007, 18:05

Hallo Kollege,
nimm doch Tischlerplatten in Streifen von 10cm und 19mm stark. Da kann man sich einen ganzen Schwung im Baumarkt zuschneiden lassen. Dann entsprechend zuhause mit einer guten Säge auf Länge bringen und an den Ecken mit je drei Spax-Schrauben verschrauben. Die Ecken kann man noch mit Dreicken aus dem selben Material versteifen. Da drauf kann man schon Spanten aus Sperrholz aufsetzen oder auch Nuten ausklinken und Querlatten einsetzen. Für die Beine kann man Kanthölzer nehmen die mit den Rahmen mit Schlossschrauben verschraubt werden. Das gibt schon einen guten Unterbau für eine stationäre Anlage. Bei MIBA gibt es ein extra Anlagenbauheft zu dem Thema.
Gruß
Wolfgang Z.

Ferenc
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Beitrag von Ferenc » Sonntag 23. September 2007, 18:51

Hi Wolfgang,
kurz und knapp kann ich nur sagen: So ist es :lol:
Ferenc

Jörg G
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Beitrag von Jörg G » Montag 24. September 2007, 11:25

Spanplatte ist eigentlich für die Modellbahn kein Thema. Du würdest Dich nur ärgern. Ich kann Dich wegen des Preises verstehen, aber das ist genauso, als wenn Du ein 25000€ teures Haus auf miese Fundamente stellen würdest. Baust Du Deine Modellbahn auf minderwertiges Material kannst Du mit 90%iger Wahrscheinlichkeit den teuren Aufbau vergessen. Ich habe mit 10mm Kiefernsperrholz gearbeitet um auf teure MDF-Platten zu verzichten, aber selbst das Kiefernsperrholz hat sich leicht verzogen. Aus heutiger Sicht würde ich MDF oder Tischlerplatten bauen, das ist zwar teurer, aber letzten Endes kein rausgeschmissens Geld und nicht tut mehr weh, als alles wieder abzureissen und neu anzufangen.

AnderlSp

Beitrag von AnderlSp » Montag 24. September 2007, 11:31

Vielen Dank für euere Hilfen...

Die MIBA Broschüre habe ich bereits durchgelesen. Lustig finde ich daran, dass von Spanplatten abgeraten wird, diese aber auf vielen Fotos zu sehen sind.

So wie ich es momentan sehe ist wohl folgendes am besten:

- Tischlerplatten für den Rahmen
- Sperrholz für Spanten und alles, was mit Landschaft lin Berührung kommt.
- Spanplatten für die Flächen von Schattenbanhöfen, etc., alles was unter dem Tisch bleibt...

Was meint ihr dazu?

Gruß
Andreas

Jörg G
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Beitrag von Jörg G » Montag 24. September 2007, 11:40

Nachwie vor würde ich Spanplatte gänzlich vergessen, denn darauf kommt es dann nun wirklich nicht mehr an.

Gast

Beitrag von Gast » Montag 24. September 2007, 11:46

Mein Tip Kuk die mal in deiner Umgebung bei den Firmen ob Sie nicht alte Arbeitsbänke (Werkbänke) Austauschen. Die Platen sind Sehr stabil und mann kan Sie gut Verarbeiten.

Thorsten

Harald Brosch
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Beitrag von Harald Brosch » Montag 24. September 2007, 13:45

moin, moin

vergiß die Spanplatten - zu schwer und feuchtigkeitsempfindlich

Holz mit niedrigem Dehnungskoeffizienten
Pappel - etwas weich
Birke wasserfest - etwas teurer - recht hart

Aus diesen Materialien hab ich schon viele hundert Modulkastenbausätze - und auch montierte Module - verkauft. Bisher noch keine Probleme.
Ich nehme 13mm Pappelsperrholz für die Profile, weil das gut zu lasern ist - die 9mm Birke für den Rest.
Deckplatten wahlweise aus 9mm Birke, 6mm Birke oder 6mm Pappel.

Mene eigenen Module - von denen ich nächstes Wochenende wieder welche im Museum für Hamburgische Geschichte aufbaue, siehe
http://www.miniatur-wunderland.de/commu ... 11362.html
bestehen aus diesen Materialien.
Die halten schon seit über 3 Jahre Lagerung in nicht ganz dichtem Anhänger mit Plane aus, ohne besonders behandelt worden zu sein.

Tschüß

Harald

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Beitrag von Flashbanger » Montag 24. September 2007, 14:59

warum benutz du keine OSB-platten die kosten genauso wenig wie spanplatten sind aber stabiler und leicheter zu verarbeiten.

Sie sind auch nicht so feuchtigkeitsempfindlich.
MfG Flashbanger
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:jump:

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Beitrag von Lok-tuning » Montag 24. September 2007, 15:12

Ich hab mein Grundgerüst aus Dachlatten gemacht, verbraucht wenig Platz und ist stabil!
Man braucht nicht viel Platz für eine Bahn, sondern nur Ideen.....

AnderlSp

Beitrag von AnderlSp » Montag 24. September 2007, 15:19

Hallo nochmals,

ich denke, Sperrholz wäre schon gut, aber mein Raum hat eigentlich konstante 19-21°C und ca. 50% Luftfeuchtigkeit. Da ändert sich eigentlich nicht viel über das Jahr hinweg. Deshalb weiß ich nicht, ob sich teure Sperrholzplatten wirklich lohnen. Kosten ja immerhin 4x soviel wie Spanplatten.

Ich muss wohl noch ein paar Nächte drüber schlafen... :wink:

Gruß
Andreas

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Beitrag von Flashbanger » Montag 24. September 2007, 17:26

Von der PreisLeistung ist OSB die beste Variante. kostet ca 3 € pro qm und ist teilweise stabiler als Pappelspeerholz. Span platten sind veraltet. OSB ist der Nachfolger...
MfG Flashbanger
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Beitrag von Jörg G » Mittwoch 26. September 2007, 11:37

OSB ist auch nichts weiter wie geprsster Abfall, ähnelt in gewissem Masse auch der Spannplatte. Zugegeben, sie ist nicht so freuchtigkeitsempfindlich, aber meines erachtens auch sehr schwer im Verhältnis zu Sperrholz oder MDF.

roth

Beitrag von roth » Mittwoch 26. September 2007, 13:40

Hallo
Harald Brosch hat geschrieben:Ich nehme 13mm Pappelsperrholz für die Profile, weil das gut zu lasern ist
wo bekommt man so einen Laser her?

Gruß
Sven

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Beitrag von Harald Brosch » Mittwoch 26. September 2007, 15:28

wo bekommt man so einen Laser her?
Moin Sven

Wo herbekommen - Frage ist eher - wie bezahlen.

Für so starkes Holz brauchste schon einen Laser von 800 - 2000 Watt - da darfste schon nen 6stelligen Betrag für ein Gerät abdrücken.:!:

Ich hab keinen eigenen Laser, sondern in verschiedenen Betrieben Zugriff über 10 Geräte von 10 Watt bis 4000 Watt. Kann immer das passendste Gerät fürs Material auswählen. Schnitt + Gravur in Holz, Stahl, Alu, Plexi, Acryl, Papier etc...

Und da ich ne ganze Masse lasere, hab ich sehr gute Konditionen.
Mache deshalb auch für andere Firmen ne ganze Menge an Auftraslasereien.

Hab im eigenen Sortiment z.B. über 60 hölzerne Wagenbausätze für die Gartenbahn und über 160 Modulprofile (fast) aller Spurweiten.
Und die verarbeitet die Tischlerei einer Einrichtung für Betreutes Wohnen in die verschiedensten Modulkastenbausätze
:oops: uups - Eigenwerbung! :oops:

Aber wieder zum Thema Module und Anlagenbau.

Mit der Aufzählung wollte ich eigentlich nur zeigen, daß ich mich etwas mit den Materialien für den Anlagenbau beschäftigt habe.

Also: Hände weg von Spanplatten, MDF und anderem Schrott für den Anlagenunterbau.

Es ist immer wieder det Gleiche. :roll:

Bei Loks und Wagen kanns nicht teuer und edel genug sein. Aber der Unterbau für die Anlage - da wird an jedem Cent fürs Material gespart. Und später wundert man sich, det die Schätzchen auf der Anlage wegen irgendwelcher Verwerfungen Probleme haben. Geiz ist nicht super - gerade beim Anlagenunterbau.
Wenn Du zu billig baust, baust Du im Endeffekt zumindest 2 x :(
Günstig ist gut - billig ist meist Schrott :D

Tschüß
Harald

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Beitrag von Jörg G » Donnerstag 27. September 2007, 07:45

Also bei einem muß ich Dir 100%ig recht geben, bei Loks und Wagen wird nicht gespart, wohl aber beim Unterbau. Das habe ich in einem meiner Beiträge ja auch bereits angedeutet.
Jetzt aber mal die Frage an Dich, was ist an MDF falsch?

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