gestern in der NRZ = Neue Ruhr Zeitung

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Dieter Papenberg
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gestern in der NRZ = Neue Ruhr Zeitung

Beitrag von Dieter Papenberg » Sonntag 9. November 2008, 10:09

Hallo Leute,

gestern gab es in meiner NRZ einen schönen Bericht über das MiWuLa zu lesen, den ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Damit der Text noch lesbar ist, sind die Bilder für dieses Forum zu groß. Aus diesem Grund habe ich eine extra Seite auf meiner HP eingestellt. Den Bericht findet Ihr H I E R

@Freddy und / oder Gerrit

wenn Ihr den Bericht als Original haben möchtet, sagt es mir bitte. Ich schicke Euch den gerne zu.

Viel Spaß

wünscht

Heinz-Dieter Papenberg

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Christoph Köhler
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Beitrag von Christoph Köhler » Sonntag 9. November 2008, 11:38

Hallo Dieter,

Ich habe auf der NRZ Seite den gesamten Text gefunden. Hier der Link

http://www.derwesten.de/nachrichten/nrz ... etail.html


Ihr könnt den kopierten Text auch hier lesen. Bilder habe ish bisher nicht im Internetauftritt gefunden.


Das ist die Berliner Kluft
NRZ, 07.11.2008, Ralf Birkhan, 0 Kommentare, Trackback-URL
MAUERFALL. Der große Tag der Deutschen vom 9. November 1989 - ganz klein und wunderschön im Miniatur Wunderland.

Als die Mauer fiel, saß die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Schönhauser Allee in Ost-Berlin in der Sauna.

Jeder weiß noch, wo er damals war, als aus Ost und West ein Deutschland wurde.

Sebastian Drechsler auch. Er lag an diesem Abend im Bett, denn er ging am 9. November 1989 in Hamburg gerade ins zweite Schuljahr, und seine Eltern weckten ihn nicht mehr. „Am nächsten Morgen kamen ein paar Jungs zu spät zum Unterricht”, erinnert sich Drechsler. „Die waren mit ihren Eltern noch nachts nach Berlin gefahren und hatten Steine von der Mauer mitgebracht.”

Drechsler beneidete sie.

Jetzt, 19 Jahre später, hat er im Hamburger Miniatur-Wunderland eine außergewöhnliche Ausstellung zum Mauerfall auf die Beine gestellt. Aber da selbst die wunderschönen Geschichten im Leben selten glatt verlaufen, hat auch diese einen seltsamen Anfangspunkt. Er findet sich in Südkorea.

2000 Arbeitsstunden und 50 000 Euro

Drechsler hatte sich dort vor einem Jahr auf der Insel Cheju zum Besuch einer Teddybären-Ausstellung überreden lassen. „Eigentlich wollte ich da gar nicht rein”, sagt er. „Aber dann stand ich vor den Bären, und es machte Klick!”

Klick bedeutet: Die Koreaner hatten die Teddys mit historischen Kostümen ausstaffiert und stellten mit ihnen die Weltgeschichte nach. Zum Beispiel den Fall der Mauer. Ost-Berliner Bären, West-Berliner Bären. „Die Kinder standen davor, staunten und interessierten sich plötzlich für Geschichte”, erzählt Drechsler. In diesem Moment steht für ihn fest: Geschichte zum Erleben muss auch in Deutschland her.

Drechsler arbeitet - wenn er nicht gerade durch Südkorea reist - im Miniatur-Wunderland, der größten Modellbahn-Anlage der Welt. Also ist klar: Die Geschichte des Mauerfalls wird dort im Maßstab 1:87 nacherzählt.

15 Modellbauer legen los, 2000 Arbeitsstunden und 50 000 Euro später sind die sieben Schaukästen fertig. Sie erzählen die Geschichte der Mauer und ihres Falls anhand einer fiktiven Straße in Berlin, die von 1945 bis 1989 in sieben Zeitabschnitten zu sehen ist.

Wenn Projektleiter Drechsler von der Detailverliebtheit schwärmt, glaubt man, er sei ein Perfektionist mit sechs Augen. Zum Glück nicht! Die Besucher entdecken nämlich immer wieder kleine Fehler in den Straßenbildern. So sind zum Beispiel die Gullydeckel auf der Straße falsch verlegt. Ohne Lupe kaum zu erkennen. „Manche Leute suchen regelrecht nach Fehlern”, hat Drechsler gemerkt. Ein deutsches Leiden?

Viel mehr Spaß macht es allerdings, in den Straßenszenen nach den herrlichen Einzelheiten zu suchen. So springt im Diorama von 1961 zum Beispiel der Soldat Conrad Schumann über den Stacheldraht vom Osten in den Westen. Wohl jeder hat schon das Foto dieses Sprungs gesehen und erkennt es wieder. Nur Fliehen ist schöner. Dabei hatte Walter Ulbricht als Staatsratsvorsitzender der DDR noch am 15. Juni 1961 versichert: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.”

In den nächsten Schaukästen sieht man: Es gilt das gebrochene Wort. Die Mauer wächst vor den Augen der Besucher zur Berliner Kluft heran. Auf der einen Seite entstehen Plattenbauten und vergammeln rasch wieder, auf der anderen Seite gibt es die erste italienische Eisdiele, die zur Pizzeria wird und schließlich zur Döner-Bude.

Allein im siebten und letzten Diorama, in dem die Mauer langsam und schwer fällt wie ein Baum, der langsam innen hohl geworden ist, haben die Modellbauer ein paar hundert Figuren aufgebaut. Die Menschen tanzen auf der Mauer, schütteln die Trabis durch, die in den Westen fahren und liegen sich in den Armen.

Ein dicker Fehler, den kaum jemand bemerkt

„Leider haben wir genau in diese Szene einen unglaublichen Fehler eingebaut”, sagt Drechsler, als er vor dem Schaukasten steht. „Zum Glück merkt es kaum jemand.”

Sehen Sie den Fehler? Er ist auf den Fotos klar zu erkennen.

Nicht?

Die Auflösung: Die Menschen tragen Sommersachen - kurze Hosen und T-Shirts. Dabei war es am Abend des 9. Novembers 1989 empfindlich kühl. „So einen Fehler gibt's eigentlich gar nicht”, meint Drechsler. Doch, den gibt's!

Aber der Ausstellung schadet es überhaupt nicht. (NRZ)


Viele Grüße aus dem bergischen Land

Christoph Köhler

Morgen Früh stehe ich bei Euch vor der Tür.

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