Immer wieder was neues
Immer wieder was neues
Is ja echt tote Hose hier...
... drum mal was neues.
Die Fertigstellung des Flughafens nimmt seinen Abschluss. Danach kommen die Abschnitte Frankreich und Italien: Geschenkt, weil hier kann man alles ganz gut planen und ich denke, dass nächstes Weihnachten das schon fertig sein könnte. Update der Technik der älteren Abschnitte: Auch geschenkt; da man Technik benutzt, die schon funktioniert ist auch das gut planbar. Die Schiffe in Skandinavien: Ja, das ist sicher noch etwas komplizierter, aber ich hab über das Steuerungsproblem nachgedacht: im wesentlichen kommt es für mich eigentlich nur darauf an, dass viele Schiffe gleichzeitig und realistisch schnell durchs Wasser fahren - das kann das geplante System jetzt schon! Das Anlegen ist etwas, was man auch noch ganz anders lösen könnte, also durchführbar, aber nicht genau planbar.
So!
Danach geht es dann wohl weiter mit neuen Bauabschnitten und hier komme ich ins Spiel, weil ich hab dazu wieder ein paar Ideen.
Thema Zukunft
==============
Dieses Thema ist höchst flexibel. Oder?
Nein. Wenn man nachforscht ist gibt es hier zwei Möglichkeiten:
1. Eine fantastische Zukunft
2. Eine realistische Zukunft
1 Eine fantastische Zukunft
----------------------------
Eine fantastische Zukunft ist zum Beispiel die Zukunft, die man in den 50er SciFi-Filmen sieht, wo Menschen mit Untertassen durch Weltall rasten, merkwürdige Tänze tanzen, Glizzer-Plastik-Glas-Stahl und alles ist ultrasauber. Oder eine Zukunft wie in Startrek: Menschen tragen merkwürdig bunte, dünne Mikrofaser-Pulis, auf Brustwarzenhöhe steckt ein Kommunikator auf dem man kurz drückt um sich mit dem Kapitän eines 500 Meter großen Raumschiffs zu Tee zu verabreden.
Eine Zukunft, in der Roboter nach den Robotergesetzen leben, oder eine, in der man diese verbietet und man sich auf die Natur zurückbesinnt und in grünen Häusern wohnt und kein Fleisch mehr isst.
Oder die Zukunft ist eigentlich keine Zukunft, sondern die Vergangenheit, so wie in Star Wars ("A long time ago in a galaxy far away...") ?
Vielleicht sieht die Zukunft auch aus wie in Zurück in die Zukunft?
Tatsache bei diesen fantastischen Zukünften ist: Man wird sich nie einigen können, wie sie aussehen wird. Die Diskussionen werden ewig und am Ende wird trotzdem jeder sagen: Das ist nicht die Zukunft, meine Zukunft sieht ganz anders aus.
Denn so viel ist sicher: Die Zukunft wird viel vielfältiger als wir sie uns vorstellen können.
Man müsste also einen Kompromiss finden, der der Phantasie ermöglicht, sich seine eigene dazuzuerfinden und ich will deshalb eine Idee aufgreifen, nämlich die Zukunft von Peter Hamiltons Commonwealth-Saga. In dieser Zukunft gibt es kaum Raumfahrt, weil man hat Wurmlöscher, durch die einfach (aus Kostengründen) Eisenbahnschienen gebaut wurden. Um also die mehrere 100 Lichtjahre umfassende Welt des etwa 500 Jahre in der Zukunft liegenden Commonwealth zu durchfahren steigt man einfach in einen Zug.
Es ist eines der besonderen Dinge in dieser Saga, dass Hamilton hier immer wieder die bizarrsten Welten beschreibt, eben alle möglichen Zukünfte (ähnlich wie oben beschrieben) in eine große Saga zusammenführt. So lässt er dem Leser die Möglichkeit, sich seine eigene Welt zu erträumen. Wenn das im Roman funktioniert, dann funktioniert es auch im MiWuLa!
Deswegen stelle ich mir für so einen Bauabschnitt einen Weltraumbahnhof vor: Endlose Gleise und ein unglaublicher Verkehr. Dutzende Züge fahren gleichzeitig kreuz und quer über die Schienen, teils so knapp hintereinander, dass man erwartet, dass es jederzeit kracht. Die Züge kommen oder fahren alle in ein dutzend verschiedene Wurmlöcher. Man macht die Löcher etwas größer wie im Roman, damit man besser durchschauen kann, oder ändert die Physik dieser Wurmlöcher ein wenig ab, so dass sie einfacher als Modell nachzubauen ist.
Wie das letztlich gemacht wird ist egal. Der wesentliche Punkt ist: Hinter jedem "Wurmloch" ist eine andere Welt, durch optische Tricks irgendwie losgelöst... der Betrachter sieht ein dutzend verschiedene Welten (andere Farben, anderer Tag-Nacht-Zyklus). Und der Clou ist: man sieht weit entfernt auf dem dortigen Bahnhof weitere Wurmlöcher, durch die wiederum das Licht anderer Sonnen scheint. Zwei solche Bahnhöfe könnten komplett gezeigt werden, den Rest kann er dann wunderbar selbst ausmalen.
Auf diese Weise hätte man also die Dinge miteinander vereint, die das MiWuLa gut kann: Züge, perfekte Umsetzung der Technik, perfekte, detailierte Landschaften und Szenen und das alles in einem in sich stimmigen, logischen Weltbild eingebettet.
Natürlich geht es auch anders, aber mir fällt eben kein Szenario ein, wo man diese Kombination aus Zugtechnik und multiplen Welten hätte.
2 Eine realistische Zukunft
---------------------------
Eine realistische Zukunft sieht ganz anders aus. Gehen wir noch mal zurück zu den 50ern. Es wurde nichts aus den Fliegenden Untertassen, den farblich fragwürdigen Anzügen und so weiter. Viele andere Dinge sind aber eingetroffen und übertreffen die Vorraussagen um ein vielfaches. Zum Beispiel das Mobilfon.
Das ganze hat - so meint Ray Kurzweil, einer der Hauptverfechter dieser Theorie, herausgefunden zu haben - eine gewisse Systematik. Nämlich das "Gesetz des beschleunigten Nutzens". In Kurzform: Jede Erfindung, die dazu führt, dass man Information schneller verarbeiten kann führt zu neuen Erfindungen, die die Information schneller verarbeiten kann. Also ein expotientielles Wachstum. Wer das Mooresche Gesetz kennt, wird den beschleunigten Nutzen sofort verstehen; in diesem Essay ist das ganz gut erklärt.
Gerade der Modellbau bewahrheitet ja dieses Thesen. Als ich mit 10 oder so Eisenbahn-Modellbau angefangen habe, da haben wir mit sündhaft teuren Relais und Massen von Kabeln, Dioden, Transistoren und so weiter, richtig funktionierende Weichenstraßen gebastelt. Wir haben für die ganze Technik damals einen alten, ausgeschlachteten Fernseher benutzt, ein riesiger Kasten und nur zwei starke Männer konnten diesen dann auch tragen. Trotz des Gewichts war das ganze Ding unglaublich unzuverlässig und man war praktisch die ganze Zeit nur mit Fehlersuchen beschäftigt. Trotzdem hat das Spaß gemacht. Heutzutage würde die gleiche Technik in eine Zigarettenschachtel passen und das schwierigste wäre die Verkabelung und Stromversorgung. Die Zigarettenschachtel wäre damit noch nicht mal ansatzweise ausgelastet und könnte nebenher noch die Züge steuern und lustige Geräusche passend zu den Zügen zu machen und die kürzeste Route über 40 Zwischenstationen berechnen. Vor 30 Jahren undenkbar.
Oder denkt nur an den einfachen Modellbau: Modelle der Flugplatz-Parkhäuser in dieser Qualität wären vor 10 Jahren noch nicht möglich gewesen. Gerade der Modellbau wird sich hier noch erheblich weiter entwickeln.
Die Theorie ist durchaus umstritten, vor allem was die "technologischen Singularität" anbelangt (in der sich Mensch und Maschine - bzw. künstliche Intelligenz - verbinden), aber für die nächsten 10-20 Jahre denke ich, dass man durchaus auf den zugrundeliegenden Prinzipien weiter denken darf und sollte.
[ Zum Beispiel ist die Technik so weit, dass sie beginnt, Gegenstände zu erkennen. Wenn sich zwei Spieler vor ein Computerspiel stellen, "erkennt" die Konsole die Positionen der Spieler und kann deren Bewegungen richtig interpretieren. Das ist alles noch nicht besonders ausgereift, aber - mein Gott, wo war man vor 10 Jahren in dieser Beziehung?
Ich denke, man kann davon ausgehen, dass wenn Gerrit einfach noch 5 Jahre wartet , die Technik so weit ist, auch ohne komplizierte Sensorik die Positionen der Schiffe auf dem Wasser exakt zu messen und in einem virtuellen Dreidimensionalen Raum auf den Millimeter genau einzuzeichnen und darauf basierend die ganze Routenberechnung usw. vornehmen zu können. Spannend! Denn man denke nur, was man dadurch alles tun könnte! Man benötigt keine Druckknopfaktionen mehr. Stattdessen genügen Gesten. Oder man würde sofort sehen, wenn jemand seine Finger zu nahe an ein Preiserchen bringt und eine freundliche Stimme rät dann die Finger nicht zum schauen zu benutzen. ]
Aber zurück zum Thema: Wie sähe unsere Welt in 10-20 Jahren aus?
Hier hat besagter Ray Kurzweil einige interessante Hypothesen für 2019 aufgestellt, die hier nachzulesen sind.
Daraus wird man immer noch nicht so schlau. Ich versuche mal eine Interpretation, wie ein MiWuLa 2030 aussehen könnte:
- Natürlich wird es immer noch Bücher geben. So wie es Oldtimer gibt. Aber für den Durchschnittsmenschen macht das keinen Sinn mehr, denn die gesamten Bücher hier im Raum würden dann auf ein etwas dickeres "Elektronisches Blatt" passen, so gut lesbar wie frisch gedruckt. Typisch für das MiWuLa wäre also ein Bücherwurm, ein echter Sammler, der seine Bücher auch noch selber liest.
- Die Sprachgrenzen werden fallen, weil Computer simultan übersetzen können. Die Menschen reden mehr miteinander.
- Es gibt keine richtigen Schulen mehr. Die wird es aus anderen Gründen vielleicht noch geben, aber nicht zum lernen. Kinder werden zwar am Spielplatz spielen, aber auch ständig so eine interaktive Lernmaschine dabei haben.
- Im Alltag wird es überall Putzmaschinen geben. Auf der Straße und daheim.
- Am deutlichsten werden die Unterschiede beim Auto: Es gibt praktisch keine Autos mehr, bei denen man noch selbst steuert.
Gerade am letzten Punkt kann ich denke ich ganz gut zeigen, wie die Zukunft aussehen würde. Weil dazu gibt es schon ziemlich konkrete Vorstellungen und vor allem einen hohen Wirtschftlichen Druck.
Denn Roboterautos wären viel sicherer als heutige Fahrzeuge und könnten dadurch deutlich leichter und billiger gebaut werden, was sich natürlich auf das Aussehen stark auswirkt. Geschwindigkeit wird auch keine so hohe Rolle spielen, wie man gemeinhin denkt (naja, nicht gleich so wie das), denn man kann die Zeit im Fahrzeug ja einigermaßen sinnvoll nutzen, indem man sich unterhält oder andere Dinge erledigt (wir erinnern uns: Computer verstehen uns und können mit uns reden - nicht wie ein Mensch natürlich, aber sie sind in ihren jeweiligen Einsatzgebieten echte Experten).
Autos (und Motorräder?) haben kein Lenkrad mehr. Vielleicht einen Not-Aus-Knopf und einen Joystick, um in sehr speziellen Situationen selbst lenken zu können. Aber Lenkräder gibts da nicht mehr.
Auf Autobahnen werden Pulks von Autos im Abstand von wenigen Zentimetern fahren, um weniger Luftwiderstand zu haben.
Und man wird das Auto auch nicht mehr selbst besitzen: Man will ja kein Auto, man will von A nach B. Wozu sollte man ein Auto 98 % des Tages irgendwo stehen haben, wenn es in der Zwischenzeit noch 100 andere Menschen befördern kann? Autos sind eher so etwas wie Taxis: Bringt Menschen von A nach B.
Natürlich gäbe es auch noch Züge, aber diese nutzt man nur noch für Fernverbindungen. U-Bahnen/Straßenbahen und Züge fahren natürlich komplett von selbst. Busse sind eher Großtaxis und fahren überall hin zu einem unschlagbar günstigen Preis. Güterverkehr läuft fast ausschließlich über die Straßen, aber in der Regel in viel kleineren LKWs.
Um noch selbst fahren zu können werden (solche seltene Spezies gibt es auch noch) werden bestimmte Strecken für diese alten Fahrzeuge regelmäßig freigegeben. Also so wie mit den Büchern: Es wird Liebhaber geben.
Interessant wird das Prinzip, dehnt man es auf die Postzustellung aus: Es gibt keinen Briefkasten vor der Haustüre mehr, stattdessen steht da ein Kasten, so lange, bis man seine Post rausholt. Dann fährt er von selbst zur nächsten Ladestation zurück.
Das kann ausgedehnt werden: Wozu noch einkaufen gehen? Bestellen und nur wenig später fährt ein fahrender Kühlschrank vor die Tür und hat die bestellten Waren dabei. Haushaltsroboter bringen die Ware von dort direkt ins Haus und räumen sie ein. In der Küche wird es einen Arm geben, der zum Beispiel einen Kochlöffel so bewegen kann, dass nichts anbrennt und er lernt, indem man ihn einfach führt und ihm zeigt, was er jetzt machen soll.
Alte Menschen brauchen keinen Treppenlift mehr, sondern werden von einem laufenden Rollstuhl nach oben gebracht. Kinder sitzen in einem laufenden Römer. Kinderwägen gibts nicht mehr. Was sich nicht geändert hat sind Kinder, die die Eltern um den Schlaf bringen, denn für die gibt es nach wie vor keinen Ersatz.
Wie könnte man eine solche Zukunft darstellen? Eine gute Möglichkeit wäre, das jetzige Knuffingen nochmals zu bauen, aber in der Zukunft (der gleiche erstaunliche Effekt wie in Zurück in die Zukunft). Vieles wird noch gleich aussehen. Die Feuerwehrautos sehen anders aus, sind aber immer noch rot. Das macht den Reiz ja auch aus. Aber andere Dinge werden eben komplett anders aussehen: Keine Telefonzellen mehr. Keine Busse mehr. Mühlautos haben nur noch Greifarme, keine Müllmänner mehr. Und so weiter. Konsequent durchdacht und mit tausenden solcher Details angereichert und so gut wie möglich wissenschaftlich abgesichert wird das ganze eine echte Attraktion.
So weit erstmal. Vielleicht schreib ich ja auch noch was zu den anderen genannten Themen.
... drum mal was neues.
Die Fertigstellung des Flughafens nimmt seinen Abschluss. Danach kommen die Abschnitte Frankreich und Italien: Geschenkt, weil hier kann man alles ganz gut planen und ich denke, dass nächstes Weihnachten das schon fertig sein könnte. Update der Technik der älteren Abschnitte: Auch geschenkt; da man Technik benutzt, die schon funktioniert ist auch das gut planbar. Die Schiffe in Skandinavien: Ja, das ist sicher noch etwas komplizierter, aber ich hab über das Steuerungsproblem nachgedacht: im wesentlichen kommt es für mich eigentlich nur darauf an, dass viele Schiffe gleichzeitig und realistisch schnell durchs Wasser fahren - das kann das geplante System jetzt schon! Das Anlegen ist etwas, was man auch noch ganz anders lösen könnte, also durchführbar, aber nicht genau planbar.
So!
Danach geht es dann wohl weiter mit neuen Bauabschnitten und hier komme ich ins Spiel, weil ich hab dazu wieder ein paar Ideen.
Thema Zukunft
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Dieses Thema ist höchst flexibel. Oder?
Nein. Wenn man nachforscht ist gibt es hier zwei Möglichkeiten:
1. Eine fantastische Zukunft
2. Eine realistische Zukunft
1 Eine fantastische Zukunft
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Eine fantastische Zukunft ist zum Beispiel die Zukunft, die man in den 50er SciFi-Filmen sieht, wo Menschen mit Untertassen durch Weltall rasten, merkwürdige Tänze tanzen, Glizzer-Plastik-Glas-Stahl und alles ist ultrasauber. Oder eine Zukunft wie in Startrek: Menschen tragen merkwürdig bunte, dünne Mikrofaser-Pulis, auf Brustwarzenhöhe steckt ein Kommunikator auf dem man kurz drückt um sich mit dem Kapitän eines 500 Meter großen Raumschiffs zu Tee zu verabreden.
Eine Zukunft, in der Roboter nach den Robotergesetzen leben, oder eine, in der man diese verbietet und man sich auf die Natur zurückbesinnt und in grünen Häusern wohnt und kein Fleisch mehr isst.
Oder die Zukunft ist eigentlich keine Zukunft, sondern die Vergangenheit, so wie in Star Wars ("A long time ago in a galaxy far away...") ?
Vielleicht sieht die Zukunft auch aus wie in Zurück in die Zukunft?
Tatsache bei diesen fantastischen Zukünften ist: Man wird sich nie einigen können, wie sie aussehen wird. Die Diskussionen werden ewig und am Ende wird trotzdem jeder sagen: Das ist nicht die Zukunft, meine Zukunft sieht ganz anders aus.
Denn so viel ist sicher: Die Zukunft wird viel vielfältiger als wir sie uns vorstellen können.
Man müsste also einen Kompromiss finden, der der Phantasie ermöglicht, sich seine eigene dazuzuerfinden und ich will deshalb eine Idee aufgreifen, nämlich die Zukunft von Peter Hamiltons Commonwealth-Saga. In dieser Zukunft gibt es kaum Raumfahrt, weil man hat Wurmlöscher, durch die einfach (aus Kostengründen) Eisenbahnschienen gebaut wurden. Um also die mehrere 100 Lichtjahre umfassende Welt des etwa 500 Jahre in der Zukunft liegenden Commonwealth zu durchfahren steigt man einfach in einen Zug.
Es ist eines der besonderen Dinge in dieser Saga, dass Hamilton hier immer wieder die bizarrsten Welten beschreibt, eben alle möglichen Zukünfte (ähnlich wie oben beschrieben) in eine große Saga zusammenführt. So lässt er dem Leser die Möglichkeit, sich seine eigene Welt zu erträumen. Wenn das im Roman funktioniert, dann funktioniert es auch im MiWuLa!
Deswegen stelle ich mir für so einen Bauabschnitt einen Weltraumbahnhof vor: Endlose Gleise und ein unglaublicher Verkehr. Dutzende Züge fahren gleichzeitig kreuz und quer über die Schienen, teils so knapp hintereinander, dass man erwartet, dass es jederzeit kracht. Die Züge kommen oder fahren alle in ein dutzend verschiedene Wurmlöcher. Man macht die Löcher etwas größer wie im Roman, damit man besser durchschauen kann, oder ändert die Physik dieser Wurmlöcher ein wenig ab, so dass sie einfacher als Modell nachzubauen ist.
Wie das letztlich gemacht wird ist egal. Der wesentliche Punkt ist: Hinter jedem "Wurmloch" ist eine andere Welt, durch optische Tricks irgendwie losgelöst... der Betrachter sieht ein dutzend verschiedene Welten (andere Farben, anderer Tag-Nacht-Zyklus). Und der Clou ist: man sieht weit entfernt auf dem dortigen Bahnhof weitere Wurmlöcher, durch die wiederum das Licht anderer Sonnen scheint. Zwei solche Bahnhöfe könnten komplett gezeigt werden, den Rest kann er dann wunderbar selbst ausmalen.
Auf diese Weise hätte man also die Dinge miteinander vereint, die das MiWuLa gut kann: Züge, perfekte Umsetzung der Technik, perfekte, detailierte Landschaften und Szenen und das alles in einem in sich stimmigen, logischen Weltbild eingebettet.
Natürlich geht es auch anders, aber mir fällt eben kein Szenario ein, wo man diese Kombination aus Zugtechnik und multiplen Welten hätte.
2 Eine realistische Zukunft
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Eine realistische Zukunft sieht ganz anders aus. Gehen wir noch mal zurück zu den 50ern. Es wurde nichts aus den Fliegenden Untertassen, den farblich fragwürdigen Anzügen und so weiter. Viele andere Dinge sind aber eingetroffen und übertreffen die Vorraussagen um ein vielfaches. Zum Beispiel das Mobilfon.
Das ganze hat - so meint Ray Kurzweil, einer der Hauptverfechter dieser Theorie, herausgefunden zu haben - eine gewisse Systematik. Nämlich das "Gesetz des beschleunigten Nutzens". In Kurzform: Jede Erfindung, die dazu führt, dass man Information schneller verarbeiten kann führt zu neuen Erfindungen, die die Information schneller verarbeiten kann. Also ein expotientielles Wachstum. Wer das Mooresche Gesetz kennt, wird den beschleunigten Nutzen sofort verstehen; in diesem Essay ist das ganz gut erklärt.
Gerade der Modellbau bewahrheitet ja dieses Thesen. Als ich mit 10 oder so Eisenbahn-Modellbau angefangen habe, da haben wir mit sündhaft teuren Relais und Massen von Kabeln, Dioden, Transistoren und so weiter, richtig funktionierende Weichenstraßen gebastelt. Wir haben für die ganze Technik damals einen alten, ausgeschlachteten Fernseher benutzt, ein riesiger Kasten und nur zwei starke Männer konnten diesen dann auch tragen. Trotz des Gewichts war das ganze Ding unglaublich unzuverlässig und man war praktisch die ganze Zeit nur mit Fehlersuchen beschäftigt. Trotzdem hat das Spaß gemacht. Heutzutage würde die gleiche Technik in eine Zigarettenschachtel passen und das schwierigste wäre die Verkabelung und Stromversorgung. Die Zigarettenschachtel wäre damit noch nicht mal ansatzweise ausgelastet und könnte nebenher noch die Züge steuern und lustige Geräusche passend zu den Zügen zu machen und die kürzeste Route über 40 Zwischenstationen berechnen. Vor 30 Jahren undenkbar.
Oder denkt nur an den einfachen Modellbau: Modelle der Flugplatz-Parkhäuser in dieser Qualität wären vor 10 Jahren noch nicht möglich gewesen. Gerade der Modellbau wird sich hier noch erheblich weiter entwickeln.
Die Theorie ist durchaus umstritten, vor allem was die "technologischen Singularität" anbelangt (in der sich Mensch und Maschine - bzw. künstliche Intelligenz - verbinden), aber für die nächsten 10-20 Jahre denke ich, dass man durchaus auf den zugrundeliegenden Prinzipien weiter denken darf und sollte.
[ Zum Beispiel ist die Technik so weit, dass sie beginnt, Gegenstände zu erkennen. Wenn sich zwei Spieler vor ein Computerspiel stellen, "erkennt" die Konsole die Positionen der Spieler und kann deren Bewegungen richtig interpretieren. Das ist alles noch nicht besonders ausgereift, aber - mein Gott, wo war man vor 10 Jahren in dieser Beziehung?
Ich denke, man kann davon ausgehen, dass wenn Gerrit einfach noch 5 Jahre wartet , die Technik so weit ist, auch ohne komplizierte Sensorik die Positionen der Schiffe auf dem Wasser exakt zu messen und in einem virtuellen Dreidimensionalen Raum auf den Millimeter genau einzuzeichnen und darauf basierend die ganze Routenberechnung usw. vornehmen zu können. Spannend! Denn man denke nur, was man dadurch alles tun könnte! Man benötigt keine Druckknopfaktionen mehr. Stattdessen genügen Gesten. Oder man würde sofort sehen, wenn jemand seine Finger zu nahe an ein Preiserchen bringt und eine freundliche Stimme rät dann die Finger nicht zum schauen zu benutzen. ]
Aber zurück zum Thema: Wie sähe unsere Welt in 10-20 Jahren aus?
Hier hat besagter Ray Kurzweil einige interessante Hypothesen für 2019 aufgestellt, die hier nachzulesen sind.
Daraus wird man immer noch nicht so schlau. Ich versuche mal eine Interpretation, wie ein MiWuLa 2030 aussehen könnte:
- Natürlich wird es immer noch Bücher geben. So wie es Oldtimer gibt. Aber für den Durchschnittsmenschen macht das keinen Sinn mehr, denn die gesamten Bücher hier im Raum würden dann auf ein etwas dickeres "Elektronisches Blatt" passen, so gut lesbar wie frisch gedruckt. Typisch für das MiWuLa wäre also ein Bücherwurm, ein echter Sammler, der seine Bücher auch noch selber liest.
- Die Sprachgrenzen werden fallen, weil Computer simultan übersetzen können. Die Menschen reden mehr miteinander.
- Es gibt keine richtigen Schulen mehr. Die wird es aus anderen Gründen vielleicht noch geben, aber nicht zum lernen. Kinder werden zwar am Spielplatz spielen, aber auch ständig so eine interaktive Lernmaschine dabei haben.
- Im Alltag wird es überall Putzmaschinen geben. Auf der Straße und daheim.
- Am deutlichsten werden die Unterschiede beim Auto: Es gibt praktisch keine Autos mehr, bei denen man noch selbst steuert.
Gerade am letzten Punkt kann ich denke ich ganz gut zeigen, wie die Zukunft aussehen würde. Weil dazu gibt es schon ziemlich konkrete Vorstellungen und vor allem einen hohen Wirtschftlichen Druck.
Denn Roboterautos wären viel sicherer als heutige Fahrzeuge und könnten dadurch deutlich leichter und billiger gebaut werden, was sich natürlich auf das Aussehen stark auswirkt. Geschwindigkeit wird auch keine so hohe Rolle spielen, wie man gemeinhin denkt (naja, nicht gleich so wie das), denn man kann die Zeit im Fahrzeug ja einigermaßen sinnvoll nutzen, indem man sich unterhält oder andere Dinge erledigt (wir erinnern uns: Computer verstehen uns und können mit uns reden - nicht wie ein Mensch natürlich, aber sie sind in ihren jeweiligen Einsatzgebieten echte Experten).
Autos (und Motorräder?) haben kein Lenkrad mehr. Vielleicht einen Not-Aus-Knopf und einen Joystick, um in sehr speziellen Situationen selbst lenken zu können. Aber Lenkräder gibts da nicht mehr.
Auf Autobahnen werden Pulks von Autos im Abstand von wenigen Zentimetern fahren, um weniger Luftwiderstand zu haben.
Und man wird das Auto auch nicht mehr selbst besitzen: Man will ja kein Auto, man will von A nach B. Wozu sollte man ein Auto 98 % des Tages irgendwo stehen haben, wenn es in der Zwischenzeit noch 100 andere Menschen befördern kann? Autos sind eher so etwas wie Taxis: Bringt Menschen von A nach B.
Natürlich gäbe es auch noch Züge, aber diese nutzt man nur noch für Fernverbindungen. U-Bahnen/Straßenbahen und Züge fahren natürlich komplett von selbst. Busse sind eher Großtaxis und fahren überall hin zu einem unschlagbar günstigen Preis. Güterverkehr läuft fast ausschließlich über die Straßen, aber in der Regel in viel kleineren LKWs.
Um noch selbst fahren zu können werden (solche seltene Spezies gibt es auch noch) werden bestimmte Strecken für diese alten Fahrzeuge regelmäßig freigegeben. Also so wie mit den Büchern: Es wird Liebhaber geben.
Interessant wird das Prinzip, dehnt man es auf die Postzustellung aus: Es gibt keinen Briefkasten vor der Haustüre mehr, stattdessen steht da ein Kasten, so lange, bis man seine Post rausholt. Dann fährt er von selbst zur nächsten Ladestation zurück.
Das kann ausgedehnt werden: Wozu noch einkaufen gehen? Bestellen und nur wenig später fährt ein fahrender Kühlschrank vor die Tür und hat die bestellten Waren dabei. Haushaltsroboter bringen die Ware von dort direkt ins Haus und räumen sie ein. In der Küche wird es einen Arm geben, der zum Beispiel einen Kochlöffel so bewegen kann, dass nichts anbrennt und er lernt, indem man ihn einfach führt und ihm zeigt, was er jetzt machen soll.
Alte Menschen brauchen keinen Treppenlift mehr, sondern werden von einem laufenden Rollstuhl nach oben gebracht. Kinder sitzen in einem laufenden Römer. Kinderwägen gibts nicht mehr. Was sich nicht geändert hat sind Kinder, die die Eltern um den Schlaf bringen, denn für die gibt es nach wie vor keinen Ersatz.
Wie könnte man eine solche Zukunft darstellen? Eine gute Möglichkeit wäre, das jetzige Knuffingen nochmals zu bauen, aber in der Zukunft (der gleiche erstaunliche Effekt wie in Zurück in die Zukunft). Vieles wird noch gleich aussehen. Die Feuerwehrautos sehen anders aus, sind aber immer noch rot. Das macht den Reiz ja auch aus. Aber andere Dinge werden eben komplett anders aussehen: Keine Telefonzellen mehr. Keine Busse mehr. Mühlautos haben nur noch Greifarme, keine Müllmänner mehr. Und so weiter. Konsequent durchdacht und mit tausenden solcher Details angereichert und so gut wie möglich wissenschaftlich abgesichert wird das ganze eine echte Attraktion.
So weit erstmal. Vielleicht schreib ich ja auch noch was zu den anderen genannten Themen.
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- Forumane
- Beiträge: 1768
- Registriert: Montag 26. November 2007, 19:03
- Wohnort: 339 Km NO
Wie eine Zukunftsvision bis 2047 aussieht
Hallo ssilk,
Ich werde deine Überlegungen ein Paar Male mehr lesen. Ein Thema Fantasiewelt im Miwula fordert sehr viele Überlegungen - und es ist fragwürdig obs innerhalb eines natürlichen Ausbaus von dem was man heute im Miwula erlebt, ist. Mit Erlebniswelten, Wettbewerbe für Junge Ingenieuren und vieles mehr wäre es vorteilhafter eine selbsständige Science Sparte zu gründen.
Bis dann weise ich allen interessierten auf eine überaus interessante nachhaltige Zukunftsvision, Loop City, die eben 2010 für 10 Kommunen ins westliche Kopenhagen entwickelt worden ist von Arkitechten BIG Group und Ingenieurberater Arup. Die Vision ist erweitert worden rund um die Öresund Region, Dänemark-Schweden.
Die Vision war 2010 in Venezia zu Biennale ausgestelt. Alle bedeutende Faktoren für den Infrastrukturausbau und eine nachhaltige Zukunft ist mit Sicht 2047 zusammengedacht für eine Fläche, 11 km2, die so gross wie das bestehende Inner-Kopenhagen ist. (2047 nur weil der ursprüngliche Grundplan für den regionalen Ausbau Kopenhagens aus 1947 datiert).
Zunächst könnt Ihr zu http://www.big.dk gehen und dort rechts oben (Kolonne Jahr 2010) das grüne Ikon Loop drücken. Dann gibts die volle Präsentation (englisch) von 165 Slides.
Diese Präsentation zu lesen dauert ein bissl mehr als fünf Minuten!
Ein video von 6 Minuten kann auch mit googeln Loop City gefunden werden.
Es geht hier nicht um Roboter und fliegende Untertassen, sondern wie man tatsächlich hervorgehen kann um nun gekannte Probleme zukunftsweisend umzudenken und zu lösen.
Ich werde deine Überlegungen ein Paar Male mehr lesen. Ein Thema Fantasiewelt im Miwula fordert sehr viele Überlegungen - und es ist fragwürdig obs innerhalb eines natürlichen Ausbaus von dem was man heute im Miwula erlebt, ist. Mit Erlebniswelten, Wettbewerbe für Junge Ingenieuren und vieles mehr wäre es vorteilhafter eine selbsständige Science Sparte zu gründen.
Bis dann weise ich allen interessierten auf eine überaus interessante nachhaltige Zukunftsvision, Loop City, die eben 2010 für 10 Kommunen ins westliche Kopenhagen entwickelt worden ist von Arkitechten BIG Group und Ingenieurberater Arup. Die Vision ist erweitert worden rund um die Öresund Region, Dänemark-Schweden.
Die Vision war 2010 in Venezia zu Biennale ausgestelt. Alle bedeutende Faktoren für den Infrastrukturausbau und eine nachhaltige Zukunft ist mit Sicht 2047 zusammengedacht für eine Fläche, 11 km2, die so gross wie das bestehende Inner-Kopenhagen ist. (2047 nur weil der ursprüngliche Grundplan für den regionalen Ausbau Kopenhagens aus 1947 datiert).
Zunächst könnt Ihr zu http://www.big.dk gehen und dort rechts oben (Kolonne Jahr 2010) das grüne Ikon Loop drücken. Dann gibts die volle Präsentation (englisch) von 165 Slides.
Diese Präsentation zu lesen dauert ein bissl mehr als fünf Minuten!
Ein video von 6 Minuten kann auch mit googeln Loop City gefunden werden.
Es geht hier nicht um Roboter und fliegende Untertassen, sondern wie man tatsächlich hervorgehen kann um nun gekannte Probleme zukunftsweisend umzudenken und zu lösen.
Re: Immer wieder was neues
Hi,
wie waer's mit was fuer Kinder. Sowas wie bei Alice im Wunderland, oder das Schlaraffenland. Hat Astrid (ist unter N-Bahnern bekannt) sehr schoen umgesetzt.
http://stummi.foren-city.de/topic,51849 ... -in-n.html
Gruesse
Dusty
wie waer's mit was fuer Kinder. Sowas wie bei Alice im Wunderland, oder das Schlaraffenland. Hat Astrid (ist unter N-Bahnern bekannt) sehr schoen umgesetzt.
http://stummi.foren-city.de/topic,51849 ... -in-n.html
Gruesse
Dusty
Re: Immer wieder was neues
Phanstastik
===============
Bei der Phantastik bzw. Fantasy verlassen wir das, was das MiWuLa eigentlich ausmacht. Beziehungsweise betritt man hiermit einen sehr schmalen Grat.
Warum?
Was das MiWuLa bis jetzt ausmacht ist, dass es ein in vieler Hinsicht zwar überspitztes, manchmal überdrehtes und pointiertes Bild zeichnet, aber es bleibt dabei immer auf den Tatsachen der Realität. Es zeigt Phantastische Dinge bis jetzt nur mit Augenzwinkern und so übertrieben, dass man das sieht.
Bei Phantastik/Fantasy wurde das MiWuLa plötzlich solche Phantastischen Dinge ernst nehmen. Das ist ein echter Stilbruch und ich meine, dass muss man schon wirklich gut begründen können, bevor man es tut.
Steampunk
===============
Eine Richtung, die wieder viel besser zum MiWuLa passt, wäre Steampunk/Steamfantasy.
So etwas ähnliches habe ich ja auch schon oben bei den Fantastischen Zukunftswelten erklärt (Commonwealth-Saga).
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Bei der Phantastik bzw. Fantasy verlassen wir das, was das MiWuLa eigentlich ausmacht. Beziehungsweise betritt man hiermit einen sehr schmalen Grat.
Warum?
Was das MiWuLa bis jetzt ausmacht ist, dass es ein in vieler Hinsicht zwar überspitztes, manchmal überdrehtes und pointiertes Bild zeichnet, aber es bleibt dabei immer auf den Tatsachen der Realität. Es zeigt Phantastische Dinge bis jetzt nur mit Augenzwinkern und so übertrieben, dass man das sieht.
Bei Phantastik/Fantasy wurde das MiWuLa plötzlich solche Phantastischen Dinge ernst nehmen. Das ist ein echter Stilbruch und ich meine, dass muss man schon wirklich gut begründen können, bevor man es tut.
Steampunk
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Eine Richtung, die wieder viel besser zum MiWuLa passt, wäre Steampunk/Steamfantasy.
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In den fiktiven Welten des Steampunk hat die Dampfkraft eine größere Bedeutung erlangt als aus der Geschichte bekannt. Nicht nur Eisenbahnen werden mit Dampfmaschinen angetrieben, sondern auch Computer, Raumschiffe, Luftfahrzeuge und andere aus Kupfer, Messing und Holz bestehende fantastische Maschinen. [...] Optisch orientiert sich Steampunk an Klassizismus und Jugendstil.
- Marsupilami
- Forumane
- Beiträge: 1785
- Registriert: Samstag 10. Januar 2004, 01:14
- Wohnort: Am Harz...
Re: Immer wieder was neues
Ich denke auch, dass das MiWuLa sich weiter an realen Vorbildern orientieren sollte...
Meine Wunschkandidaten wären dabei England und Japan.
Meine Wunschkandidaten wären dabei England und Japan.
- Datterich
- Forumane
- Beiträge: 9753
- Registriert: Montag 9. Februar 2004, 14:21
- Wohnort: 100 km südlich Speicherstadt
Immer wieder was neues
Bei der heutigen Größe der Anlage und der Vielfalt der bereits bestehenden Themen kann ich mir in Zukunft einen "außerirdischen" Bauabschnitt durchaus denken. Dieser würde gewiss auch ein zum Teil neues Publikum ansprechen und damit eine neue Kunden- / Besucherkategorie aktivieren, ohne das bestehende 'klassische' Publikum zu beeinflussen. Wieso eigentlich nicht?
Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
Hier trifft man manchmal Leute, die gar keinen Zug vertragen ...
Re: Immer wieder was neues
Hallo,
auf den ersten Blick hört sich das Thema "Zukunftswelt" im H0-Modell toll an. Ich sehe da allerdings ein paar Probleme in der Umsetzung:
Um die Jahrtausendwende hat ein holländischer Modellbahn-Club mal versucht, eine glaubwürdige Spur-N-Zukunftsanlage zu bauen:
http://www.miba.de/spezial/spezial/50/6.htm
Die Anlage war seinerzeit auch auf diversen deutschen Messen, z. B. Köln und Dortmund, ausgestellt. So habe ich sie mir ansehen können. Handwerklich ist das Ganze klasse gemacht, aber durch die heutige extrem schnelllebige Technik veraltet so eine Anlage optisch sehr schnell. Die Architektur etwa mag vor 10-15 Jahren tatsächlich utopisch gewesen sein; mittlerweile sind solche Gebäude etwa im Pariser Stadtteil La Défense längst in die Realität umgesetzt worden, und in Dubai entstehen mittlerweile Gebäude, die noch weit moderner aussehen als die auf dieser Anlage gezeigten. Die Züge veralten noch schneller: Die ICE's etwa verloren vor wenigen Jahren im Zuge von Redesigns alle ihren orientroten/pastellvioletten Streifen. Im Modell sind viele ICE's diesbezüglich seitens der Hersteller nicht auf diesen neuesten Stand gebracht worden, so dass selbst auf einer "Zukunftsanlage" hoffnungslos veraltete Zuggarnituren unterwegs sein würden. Damit fällt eine "realistische Zukunft" schon mal weg.
Die Idee mit einer "fiktiven Zukunft" ist m. E. "out". Die große Zeit der Science-Fiction-Filme war in den frühen 70er Jahren, als die Weltraumfahrt gerade aufblühte (Mondlandungen). Heute ist Raumfahrt etwas derart Alltägliches geworden; alle paar Wochen startet heute irgendwo eine Rakete ins All. Dadurch ist Raumfahrt nichts Besonderes mehr, und auch immer weniger junge Leute interessieren sich noch für Astronomie; das ebbte in den 80ern ab. Außerirdische oder ferne Galaxien sind nicht denkbar, da man hierzu Raumfähren mit Lichtgeschwindigkeit bräuchte. Sowas geht schon physikalisch nicht: Die Beschleunigungsphase müsste allein schon ein Jahr dauern, wenn man die zulässigen G-Kräfte (also damit die Astronauten nicht zu Schaden kommen) nicht überschreiten will. Da diese Fakten mittlerweile allgemein bekannt sind, würde so ein Thema schlichtweg nur lächerlich wirken.
Sinnvoller fände ich - um noch mal auf die "realistische Zukunft" zurück zu kommen - eine moderne Stadt zu bauen, wo sich heute schon ganz viele solcher "abgefahrenen" Gebäude befinden. Man könnte sich da etwa an Dubai, Shanghai oder Tokio orientieren. Dieses Thema lässt sich sicher problemloser und glaubhafter darstellen, und es sieht trotzdem beeindruckend und exotisch aus.
Andreas Weise
auf den ersten Blick hört sich das Thema "Zukunftswelt" im H0-Modell toll an. Ich sehe da allerdings ein paar Probleme in der Umsetzung:
Um die Jahrtausendwende hat ein holländischer Modellbahn-Club mal versucht, eine glaubwürdige Spur-N-Zukunftsanlage zu bauen:
http://www.miba.de/spezial/spezial/50/6.htm
Die Anlage war seinerzeit auch auf diversen deutschen Messen, z. B. Köln und Dortmund, ausgestellt. So habe ich sie mir ansehen können. Handwerklich ist das Ganze klasse gemacht, aber durch die heutige extrem schnelllebige Technik veraltet so eine Anlage optisch sehr schnell. Die Architektur etwa mag vor 10-15 Jahren tatsächlich utopisch gewesen sein; mittlerweile sind solche Gebäude etwa im Pariser Stadtteil La Défense längst in die Realität umgesetzt worden, und in Dubai entstehen mittlerweile Gebäude, die noch weit moderner aussehen als die auf dieser Anlage gezeigten. Die Züge veralten noch schneller: Die ICE's etwa verloren vor wenigen Jahren im Zuge von Redesigns alle ihren orientroten/pastellvioletten Streifen. Im Modell sind viele ICE's diesbezüglich seitens der Hersteller nicht auf diesen neuesten Stand gebracht worden, so dass selbst auf einer "Zukunftsanlage" hoffnungslos veraltete Zuggarnituren unterwegs sein würden. Damit fällt eine "realistische Zukunft" schon mal weg.
Die Idee mit einer "fiktiven Zukunft" ist m. E. "out". Die große Zeit der Science-Fiction-Filme war in den frühen 70er Jahren, als die Weltraumfahrt gerade aufblühte (Mondlandungen). Heute ist Raumfahrt etwas derart Alltägliches geworden; alle paar Wochen startet heute irgendwo eine Rakete ins All. Dadurch ist Raumfahrt nichts Besonderes mehr, und auch immer weniger junge Leute interessieren sich noch für Astronomie; das ebbte in den 80ern ab. Außerirdische oder ferne Galaxien sind nicht denkbar, da man hierzu Raumfähren mit Lichtgeschwindigkeit bräuchte. Sowas geht schon physikalisch nicht: Die Beschleunigungsphase müsste allein schon ein Jahr dauern, wenn man die zulässigen G-Kräfte (also damit die Astronauten nicht zu Schaden kommen) nicht überschreiten will. Da diese Fakten mittlerweile allgemein bekannt sind, würde so ein Thema schlichtweg nur lächerlich wirken.
Sinnvoller fände ich - um noch mal auf die "realistische Zukunft" zurück zu kommen - eine moderne Stadt zu bauen, wo sich heute schon ganz viele solcher "abgefahrenen" Gebäude befinden. Man könnte sich da etwa an Dubai, Shanghai oder Tokio orientieren. Dieses Thema lässt sich sicher problemloser und glaubhafter darstellen, und es sieht trotzdem beeindruckend und exotisch aus.
Andreas Weise
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Re: Immer wieder was neues
@Andreas
...und dabei sind wir zurück bei der nachhaltigen grünen Stadt, die morgen verwirklicht werden könnte, nicht wahr?!
Hierzu gabs ja schon Einschläge in den früheren Wahlkampf Dioramen
...und dabei sind wir zurück bei der nachhaltigen grünen Stadt, die morgen verwirklicht werden könnte, nicht wahr?!
Hierzu gabs ja schon Einschläge in den früheren Wahlkampf Dioramen
Re: Immer wieder was neues
@marsipulami: Natürlich bin ich der Meinung dass man weiterhin auch "Die Welt" nachbauen sollte. Eine Zukunftswelt passt auch in gewisser Weise nicht dazu. Die sollte "getrennt" sein. Ob Japan und Großbritannien: Hier kann man sich Monatelang streten. Entschedend für die Umsetzung dürften hier eher wirtschaftliche Gründe sein. Beispielsweise, von wo her zu erwarten ist, dass mehr Besucher kommen.
Zukunft verändert sich genau so wie die Gegenwart oder die Vergangenheit. Das heißt natürlich dass man eine solche Anlage ständig anpassen muss.
So wie man es jetzt schon mit der gegenwärtigen Anlage macht.
Deswegen verstehe ich deine Argumentation da nicht ganz. Natürlich ist es aufwändig, aber ohne Fleiß kein (Eintritts-)Preis.
Ich wünsche mir da einfach etwas mehr, etwas, was auch den Geist anregt.
Du bist lustig. Auf der einen Seite sprichst Du von der Zukunft als etwas sich ständig veränderliches (Die Technik veraltet schnell), Auf der anderen ist die Zukunft für dich unveränderlich ("Damit fällt eine 'realistische Zukunft' schon mal weg").Andreas Weise hat geschrieben:Um die Jahrtausendwende hat ein holländischer Modellbahn-Club mal versucht, eine glaubwürdige Spur-N-Zukunftsanlage zu bauen:
durch die heutige extrem schnelllebige Technik veraltet so eine Anlage optisch sehr schnell. Die Architektur etwa mag vor 10-15 Jahren tatsächlich utopisch gewesen sein; mittlerweile sind solche Gebäude etwa im Pariser Stadtteil La Défense längst in die Realität umgesetzt worden,
...so dass selbst auf einer "Zukunftsanlage" hoffnungslos veraltete Zuggarnituren unterwegs sein würden. Damit fällt eine "realistische Zukunft" schon mal weg.
Zukunft verändert sich genau so wie die Gegenwart oder die Vergangenheit. Das heißt natürlich dass man eine solche Anlage ständig anpassen muss.
So wie man es jetzt schon mit der gegenwärtigen Anlage macht.
Deswegen verstehe ich deine Argumentation da nicht ganz. Natürlich ist es aufwändig, aber ohne Fleiß kein (Eintritts-)Preis.
Fiktiv heißt doch eben "Man kann es sich selbst ausdenken". Wichtig ist hier, wie ich aber schon ausführte, dass sich jeder seinen Teil dazudenken kann.Die Idee mit einer "fiktiven Zukunft" ist m. E. "out". Die große Zeit der Science-Fiction-Filme war in den frühen 70er Jahren, als die Weltraumfahrt gerade aufblühte (Mondlandungen). Heute ist Raumfahrt etwas derart Alltägliches geworden; alle paar Wochen startet heute irgendwo eine Rakete ins All. Dadurch ist Raumfahrt nichts Besonderes mehr, und auch immer weniger junge Leute interessieren sich noch für Astronomie; das ebbte in den 80ern ab. Außerirdische oder ferne Galaxien sind nicht denkbar, da man hierzu Raumfähren mit Lichtgeschwindigkeit bräuchte. Sowas geht schon physikalisch nicht: Die Beschleunigungsphase müsste allein schon ein Jahr dauern, wenn man die zulässigen G-Kräfte (also damit die Astronauten nicht zu Schaden kommen) nicht überschreiten will. Da diese Fakten mittlerweile allgemein bekannt sind, würde so ein Thema schlichtweg nur lächerlich wirken.
Sehe ich ganz anders. Eine Stadt ist eben nur ein Bruchteil von so etwas. Wie könnte die Landwirtschaft in der Zukunft aussehen? Wie könnte ein Flughafen aussehen? Fliegen wir überhaupt noch? Und so weiter?Sinnvoller fände ich - um noch mal auf die "realistische Zukunft" zurück zu kommen - eine moderne Stadt zu bauen, wo sich heute schon ganz viele solcher "abgefahrenen" Gebäude befinden. Man könnte sich da etwa an Dubai, Shanghai oder Tokio orientieren. Dieses Thema lässt sich sicher problemloser und glaubhafter darstellen, und es sieht trotzdem beeindruckend und exotisch aus.
Ich wünsche mir da einfach etwas mehr, etwas, was auch den Geist anregt.
Re: Immer wieder was neues
Ich fänd's viel toller, statt in die Zukunt in die Vergangenheit zu gehen - zumal Unmassen an Zugmaterial nicht nur denkbar sondern sogar verfügbar wären, die jetzt nicht zu sehen sind.
Nicht nur Dampfloks, sondern der alte Diesel-TEE, das Schweineschnäutzchen, der Aussichtswaggon beim 'Rheingold' und viel viel mehr, was jetzt so anfängt rumzuspuken.
Wär doch was, oder?
Und für die Umgebung könnte man dann auch noch mal neu anfangen...
Nicht nur Dampfloks, sondern der alte Diesel-TEE, das Schweineschnäutzchen, der Aussichtswaggon beim 'Rheingold' und viel viel mehr, was jetzt so anfängt rumzuspuken.
Wär doch was, oder?
Und für die Umgebung könnte man dann auch noch mal neu anfangen...
- Datterich
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Immer wieder was neues
Das wäre dann korrekt "Immer wieder was altes" - hier sind wir aber bei "Immer wieder was neues"yoop hat geschrieben:Ich fänd's viel toller, statt in die Zukunt in die Vergangenheit zu gehen
Die von Dir genannten Modelle gibt es teilweise - je nach Hersteller und Maßstab - seit Jahren zu kaufen und daher halte ich das unter der bestehenden Überschrift (Topic) hier für "nix Neues".
Gerade die Entwicklung und Umsetzung der "unvorstellbaren" nicht vorhandenen Ausstellungsstücke einer Zukunft, die ssilk in seinem Eröffnungsbeitrag anregt, machen doch den Reiz dieses Gedankens aus.
Freundliche Grüße aus Darmstadt
Datterich
_________________
Hier trifft man manchmal Leute, die eigentlich gar keinen Zug vertragen ...
Re: Immer wieder was neues
Das mit der Vergangenheit wäre einer meiner nächsten Punkte gewesen.yoop hat geschrieben:Ich fänd's viel toller, statt in die Zukunt in die Vergangenheit zu gehen
Sehr faszinierend hier wäre wie gesagt ein und den selben Bauabschnitt in verschiedenen Epochen darzustellen
So etwas bis ins Detail und Historisch richtig darzustellen wäre schon wirklich eine Mammutaufgabe.
@Datterich: Sorry, aber "was neues" kann ja auch sein, dass man jetzt anfängt und den Orient-Express baut. Oder Istanbul als eine der größten Städte der Welt. Oder....
Für mich ist dieser Thread eigentlich eine Ideensammlung: Wohin könnte es gehen und was wäre aus technischen, künstlerischen oder sonstigen Gründen gute und was schlechte Ideen. Entscheiden müssen sowieso wieder die Chefs und da kommen ja auch wie gesagt viele Wirtschaftliche Überlegungen ins Spiel von denen wir jetzt nicht mal was ahnen.
Hier wäre es auch schön, wenn die sich dazu mal kurz äußern könnten: Welche Gründe spielen für die eine größere Rolle und welche weniger? Wo liegen die Prioritäten? Weil dann kann so eine Diskussion auch sinnvolle Richtungen liefern.
Re: Immer wieder was neues
Für mich ist das Wunderland eine Mischung aus authentisch realistischen Elementen und eingesprenkelten "Fantasiewelten"
Amerika: Area 51
Skandinavien: Atlantis, Fliegender Holländer, Feen und trolle.
Schweiz: Kristallhöhle und vor der Tunnelbohrmaschine eine geheimnisvolle Höhlenwelt.
Durch diese Verfremdungen gelingen besondere Überraschungseffekte und wird "sicherlich hoffentlich" eine unterhaltende Wirkung erzielt
Eine Fiktionswelt könnte nach dem umgedrehten Prinzip gestaltet werden.
Die allgemeine Gestaltung ist Science fiktion und eingesprenkselt ist die authentische Lebenswirklichkeit der Gegenwart.
So könnte man besonders kleinlich, absurde Verhaltensweisen - Handlungen menschlicher Art - in Kontrast zu einer größeren fitiven Welt setzen.
Als Beispiel: Eine Zivilisation gigantischer Ameisen beobachtet, studiert ein kleines Objekt in dem winzige Menschlein etwas aus kosmischer "Riesensicht" Absurdes tun, wie zum Beispiel: sich gegenseitig bekämpfen, dummes Zeug in Foren posten oder ähnliches.
Das wars erstmal für heute.
Achim
Amerika: Area 51
Skandinavien: Atlantis, Fliegender Holländer, Feen und trolle.
Schweiz: Kristallhöhle und vor der Tunnelbohrmaschine eine geheimnisvolle Höhlenwelt.
Durch diese Verfremdungen gelingen besondere Überraschungseffekte und wird "sicherlich hoffentlich" eine unterhaltende Wirkung erzielt
Eine Fiktionswelt könnte nach dem umgedrehten Prinzip gestaltet werden.
Die allgemeine Gestaltung ist Science fiktion und eingesprenkselt ist die authentische Lebenswirklichkeit der Gegenwart.
So könnte man besonders kleinlich, absurde Verhaltensweisen - Handlungen menschlicher Art - in Kontrast zu einer größeren fitiven Welt setzen.
Als Beispiel: Eine Zivilisation gigantischer Ameisen beobachtet, studiert ein kleines Objekt in dem winzige Menschlein etwas aus kosmischer "Riesensicht" Absurdes tun, wie zum Beispiel: sich gegenseitig bekämpfen, dummes Zeug in Foren posten oder ähnliches.
Das wars erstmal für heute.
Achim
now butter by the fishes
Re: Immer wieder was neues
@Achim:
Und weil es gerade so gut passt:
Clothing in the year 2000
Zitat wo ichs her hab (mr. honk):
"Die Welt der Mode im Jahr 2000 mit den Augen der 1930er gesehen. Niemand sah die Hipster kommen, wohl aber das Telefon am Mann. Zu blöd, dass Glühbirnen verboten wurden ehe die Headlight Fashion sich richtig durchsetzen konnte."
http://www.youtube.com/results?search_q ... kunft&aq=f
Ich bin da voll bei dir, finde das richtig gut. Du hast das mit dem Umgedrehten Prinzip sehr gut erklärt und was ich in diesem Zusammenhang nochmals betonen möchte: So eine Welt passt dann nicht mehr zur bestehenden Welt. Man muss einen echten Bruch machen, also eine neue Anlage, getrennt von der Alten. Das ist finde ich notwendig, um das Konzept der bestehende Miniaturwelt nicht zu zersetzen und nach und nach zu verwässern.Eine Fiktionswelt könnte nach dem umgedrehten Prinzip gestaltet werden.
Die allgemeine Gestaltung ist Science fiktion und eingesprenkselt ist die authentische Lebenswirklichkeit der Gegenwart.
Und weil es gerade so gut passt:
Clothing in the year 2000
Zitat wo ichs her hab (mr. honk):
"Die Welt der Mode im Jahr 2000 mit den Augen der 1930er gesehen. Niemand sah die Hipster kommen, wohl aber das Telefon am Mann. Zu blöd, dass Glühbirnen verboten wurden ehe die Headlight Fashion sich richtig durchsetzen konnte."
http://www.youtube.com/results?search_q ... kunft&aq=f