
... drum mal was neues.

Die Fertigstellung des Flughafens nimmt seinen Abschluss. Danach kommen die Abschnitte Frankreich und Italien: Geschenkt, weil hier kann man alles ganz gut planen und ich denke, dass nächstes Weihnachten das schon fertig sein könnte. Update der Technik der älteren Abschnitte: Auch geschenkt; da man Technik benutzt, die schon funktioniert ist auch das gut planbar. Die Schiffe in Skandinavien: Ja, das ist sicher noch etwas komplizierter, aber ich hab über das Steuerungsproblem nachgedacht: im wesentlichen kommt es für mich eigentlich nur darauf an, dass viele Schiffe gleichzeitig und realistisch schnell durchs Wasser fahren - das kann das geplante System jetzt schon! Das Anlegen ist etwas, was man auch noch ganz anders lösen könnte, also durchführbar, aber nicht genau planbar.
So!
Danach geht es dann wohl weiter mit neuen Bauabschnitten und hier komme ich ins Spiel, weil ich hab dazu wieder ein paar Ideen.

Thema Zukunft
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Dieses Thema ist höchst flexibel. Oder?
Nein. Wenn man nachforscht ist gibt es hier zwei Möglichkeiten:
1. Eine fantastische Zukunft
2. Eine realistische Zukunft
1 Eine fantastische Zukunft
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Eine fantastische Zukunft ist zum Beispiel die Zukunft, die man in den 50er SciFi-Filmen sieht, wo Menschen mit Untertassen durch Weltall rasten, merkwürdige Tänze tanzen, Glizzer-Plastik-Glas-Stahl und alles ist ultrasauber. Oder eine Zukunft wie in Startrek: Menschen tragen merkwürdig bunte, dünne Mikrofaser-Pulis, auf Brustwarzenhöhe steckt ein Kommunikator auf dem man kurz drückt um sich mit dem Kapitän eines 500 Meter großen Raumschiffs zu Tee zu verabreden.
Eine Zukunft, in der Roboter nach den Robotergesetzen leben, oder eine, in der man diese verbietet und man sich auf die Natur zurückbesinnt und in grünen Häusern wohnt und kein Fleisch mehr isst.

Oder die Zukunft ist eigentlich keine Zukunft, sondern die Vergangenheit, so wie in Star Wars ("A long time ago in a galaxy far away...") ?
Vielleicht sieht die Zukunft auch aus wie in Zurück in die Zukunft?

Tatsache bei diesen fantastischen Zukünften ist: Man wird sich nie einigen können, wie sie aussehen wird. Die Diskussionen werden ewig und am Ende wird trotzdem jeder sagen: Das ist nicht die Zukunft, meine Zukunft sieht ganz anders aus.

Denn so viel ist sicher: Die Zukunft wird viel vielfältiger als wir sie uns vorstellen können.
Man müsste also einen Kompromiss finden, der der Phantasie ermöglicht, sich seine eigene dazuzuerfinden und ich will deshalb eine Idee aufgreifen, nämlich die Zukunft von Peter Hamiltons Commonwealth-Saga. In dieser Zukunft gibt es kaum Raumfahrt, weil man hat Wurmlöscher, durch die einfach (aus Kostengründen) Eisenbahnschienen gebaut wurden. Um also die mehrere 100 Lichtjahre umfassende Welt des etwa 500 Jahre in der Zukunft liegenden Commonwealth zu durchfahren steigt man einfach in einen Zug.
Es ist eines der besonderen Dinge in dieser Saga, dass Hamilton hier immer wieder die bizarrsten Welten beschreibt, eben alle möglichen Zukünfte (ähnlich wie oben beschrieben) in eine große Saga zusammenführt. So lässt er dem Leser die Möglichkeit, sich seine eigene Welt zu erträumen. Wenn das im Roman funktioniert, dann funktioniert es auch im MiWuLa!
Deswegen stelle ich mir für so einen Bauabschnitt einen Weltraumbahnhof vor: Endlose Gleise und ein unglaublicher Verkehr. Dutzende Züge fahren gleichzeitig kreuz und quer über die Schienen, teils so knapp hintereinander, dass man erwartet, dass es jederzeit kracht. Die Züge kommen oder fahren alle in ein dutzend verschiedene Wurmlöcher. Man macht die Löcher etwas größer wie im Roman, damit man besser durchschauen kann, oder ändert die Physik dieser Wurmlöcher ein wenig ab, so dass sie einfacher als Modell nachzubauen ist.
Wie das letztlich gemacht wird ist egal. Der wesentliche Punkt ist: Hinter jedem "Wurmloch" ist eine andere Welt, durch optische Tricks irgendwie losgelöst... der Betrachter sieht ein dutzend verschiedene Welten (andere Farben, anderer Tag-Nacht-Zyklus). Und der Clou ist: man sieht weit entfernt auf dem dortigen Bahnhof weitere Wurmlöcher, durch die wiederum das Licht anderer Sonnen scheint. Zwei solche Bahnhöfe könnten komplett gezeigt werden, den Rest kann er dann wunderbar selbst ausmalen.
Auf diese Weise hätte man also die Dinge miteinander vereint, die das MiWuLa gut kann: Züge, perfekte Umsetzung der Technik, perfekte, detailierte Landschaften und Szenen und das alles in einem in sich stimmigen, logischen Weltbild eingebettet.
Natürlich geht es auch anders, aber mir fällt eben kein Szenario ein, wo man diese Kombination aus Zugtechnik und multiplen Welten hätte.
2 Eine realistische Zukunft
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Eine realistische Zukunft sieht ganz anders aus. Gehen wir noch mal zurück zu den 50ern. Es wurde nichts aus den Fliegenden Untertassen, den farblich fragwürdigen Anzügen und so weiter. Viele andere Dinge sind aber eingetroffen und übertreffen die Vorraussagen um ein vielfaches. Zum Beispiel das Mobilfon.
Das ganze hat - so meint Ray Kurzweil, einer der Hauptverfechter dieser Theorie, herausgefunden zu haben - eine gewisse Systematik. Nämlich das "Gesetz des beschleunigten Nutzens". In Kurzform: Jede Erfindung, die dazu führt, dass man Information schneller verarbeiten kann führt zu neuen Erfindungen, die die Information schneller verarbeiten kann. Also ein expotientielles Wachstum. Wer das Mooresche Gesetz kennt, wird den beschleunigten Nutzen sofort verstehen; in diesem Essay ist das ganz gut erklärt.
Gerade der Modellbau bewahrheitet ja dieses Thesen. Als ich mit 10 oder so Eisenbahn-Modellbau angefangen habe, da haben wir mit sündhaft teuren Relais und Massen von Kabeln, Dioden, Transistoren und so weiter, richtig funktionierende Weichenstraßen gebastelt. Wir haben für die ganze Technik damals einen alten, ausgeschlachteten Fernseher benutzt, ein riesiger Kasten und nur zwei starke Männer konnten diesen dann auch tragen. Trotz des Gewichts war das ganze Ding unglaublich unzuverlässig und man war praktisch die ganze Zeit nur mit Fehlersuchen beschäftigt. Trotzdem hat das Spaß gemacht. Heutzutage würde die gleiche Technik in eine Zigarettenschachtel passen und das schwierigste wäre die Verkabelung und Stromversorgung. Die Zigarettenschachtel wäre damit noch nicht mal ansatzweise ausgelastet und könnte nebenher noch die Züge steuern und lustige Geräusche passend zu den Zügen zu machen und die kürzeste Route über 40 Zwischenstationen berechnen. Vor 30 Jahren undenkbar.
Oder denkt nur an den einfachen Modellbau: Modelle der Flugplatz-Parkhäuser in dieser Qualität wären vor 10 Jahren noch nicht möglich gewesen. Gerade der Modellbau wird sich hier noch erheblich weiter entwickeln.
Die Theorie ist durchaus umstritten, vor allem was die "technologischen Singularität" anbelangt (in der sich Mensch und Maschine - bzw. künstliche Intelligenz - verbinden), aber für die nächsten 10-20 Jahre denke ich, dass man durchaus auf den zugrundeliegenden Prinzipien weiter denken darf und sollte.
[ Zum Beispiel ist die Technik so weit, dass sie beginnt, Gegenstände zu erkennen. Wenn sich zwei Spieler vor ein Computerspiel stellen, "erkennt" die Konsole die Positionen der Spieler und kann deren Bewegungen richtig interpretieren. Das ist alles noch nicht besonders ausgereift, aber - mein Gott, wo war man vor 10 Jahren in dieser Beziehung?
Ich denke, man kann davon ausgehen, dass wenn Gerrit einfach noch 5 Jahre wartet


Aber zurück zum Thema: Wie sähe unsere Welt in 10-20 Jahren aus?
Hier hat besagter Ray Kurzweil einige interessante Hypothesen für 2019 aufgestellt, die hier nachzulesen sind.
Daraus wird man immer noch nicht so schlau. Ich versuche mal eine Interpretation, wie ein MiWuLa 2030 aussehen könnte:
- Natürlich wird es immer noch Bücher geben. So wie es Oldtimer gibt. Aber für den Durchschnittsmenschen macht das keinen Sinn mehr, denn die gesamten Bücher hier im Raum würden dann auf ein etwas dickeres "Elektronisches Blatt" passen, so gut lesbar wie frisch gedruckt. Typisch für das MiWuLa wäre also ein Bücherwurm, ein echter Sammler, der seine Bücher auch noch selber liest.
- Die Sprachgrenzen werden fallen, weil Computer simultan übersetzen können. Die Menschen reden mehr miteinander.
- Es gibt keine richtigen Schulen mehr. Die wird es aus anderen Gründen vielleicht noch geben, aber nicht zum lernen. Kinder werden zwar am Spielplatz spielen, aber auch ständig so eine interaktive Lernmaschine dabei haben.
- Im Alltag wird es überall Putzmaschinen geben. Auf der Straße und daheim.
- Am deutlichsten werden die Unterschiede beim Auto: Es gibt praktisch keine Autos mehr, bei denen man noch selbst steuert.
Gerade am letzten Punkt kann ich denke ich ganz gut zeigen, wie die Zukunft aussehen würde. Weil dazu gibt es schon ziemlich konkrete Vorstellungen und vor allem einen hohen Wirtschftlichen Druck.
Denn Roboterautos wären viel sicherer als heutige Fahrzeuge und könnten dadurch deutlich leichter und billiger gebaut werden, was sich natürlich auf das Aussehen stark auswirkt. Geschwindigkeit wird auch keine so hohe Rolle spielen, wie man gemeinhin denkt (naja, nicht gleich so wie das), denn man kann die Zeit im Fahrzeug ja einigermaßen sinnvoll nutzen, indem man sich unterhält oder andere Dinge erledigt (wir erinnern uns: Computer verstehen uns und können mit uns reden - nicht wie ein Mensch natürlich, aber sie sind in ihren jeweiligen Einsatzgebieten echte Experten).
Autos (und Motorräder?) haben kein Lenkrad mehr. Vielleicht einen Not-Aus-Knopf und einen Joystick, um in sehr speziellen Situationen selbst lenken zu können. Aber Lenkräder gibts da nicht mehr.
Auf Autobahnen werden Pulks von Autos im Abstand von wenigen Zentimetern fahren, um weniger Luftwiderstand zu haben.
Und man wird das Auto auch nicht mehr selbst besitzen: Man will ja kein Auto, man will von A nach B. Wozu sollte man ein Auto 98 % des Tages irgendwo stehen haben, wenn es in der Zwischenzeit noch 100 andere Menschen befördern kann? Autos sind eher so etwas wie Taxis: Bringt Menschen von A nach B.
Natürlich gäbe es auch noch Züge, aber diese nutzt man nur noch für Fernverbindungen. U-Bahnen/Straßenbahen und Züge fahren natürlich komplett von selbst. Busse sind eher Großtaxis und fahren überall hin zu einem unschlagbar günstigen Preis. Güterverkehr läuft fast ausschließlich über die Straßen, aber in der Regel in viel kleineren LKWs.
Um noch selbst fahren zu können werden (solche seltene Spezies gibt es auch noch) werden bestimmte Strecken für diese alten Fahrzeuge regelmäßig freigegeben. Also so wie mit den Büchern: Es wird Liebhaber geben.
Interessant wird das Prinzip, dehnt man es auf die Postzustellung aus: Es gibt keinen Briefkasten vor der Haustüre mehr, stattdessen steht da ein Kasten, so lange, bis man seine Post rausholt. Dann fährt er von selbst zur nächsten Ladestation zurück.
Das kann ausgedehnt werden: Wozu noch einkaufen gehen? Bestellen und nur wenig später fährt ein fahrender Kühlschrank vor die Tür und hat die bestellten Waren dabei. Haushaltsroboter bringen die Ware von dort direkt ins Haus und räumen sie ein. In der Küche wird es einen Arm geben, der zum Beispiel einen Kochlöffel so bewegen kann, dass nichts anbrennt und er lernt, indem man ihn einfach führt und ihm zeigt, was er jetzt machen soll.
Alte Menschen brauchen keinen Treppenlift mehr, sondern werden von einem laufenden Rollstuhl nach oben gebracht. Kinder sitzen in einem laufenden Römer. Kinderwägen gibts nicht mehr. Was sich nicht geändert hat sind Kinder, die die Eltern um den Schlaf bringen, denn für die gibt es nach wie vor keinen Ersatz.

Wie könnte man eine solche Zukunft darstellen? Eine gute Möglichkeit wäre, das jetzige Knuffingen nochmals zu bauen, aber in der Zukunft (der gleiche erstaunliche Effekt wie in Zurück in die Zukunft). Vieles wird noch gleich aussehen. Die Feuerwehrautos sehen anders aus, sind aber immer noch rot. Das macht den Reiz ja auch aus. Aber andere Dinge werden eben komplett anders aussehen: Keine Telefonzellen mehr. Keine Busse mehr. Mühlautos haben nur noch Greifarme, keine Müllmänner mehr. Und so weiter. Konsequent durchdacht und mit tausenden solcher Details angereichert und so gut wie möglich wissenschaftlich abgesichert wird das ganze eine echte Attraktion.
So weit erstmal. Vielleicht schreib ich ja auch noch was zu den anderen genannten Themen.