http://www.miniatur-wunderland.de/php/f ... c&start=32
wurde ab etwa dieser Position das Thema Containerumschlag komplett verlassen und nur noch zum Thema Sound und dergleichen diskutiert.
Ich hab daraufhin nochmal Sven Hinzmann angemailt. Der meinte, grob zusammengefasst, dass mehr Sound usw. toll wäre, andererseit weniger eben mehr ist, weil man wenn es zu viel ist, diese ganzen Effekte nur noch als Lärm wahrnimmt, was ich durchaus nachvollziehen kann. [Ich mein, ich hab ja gut reden, nö , ich sitz hier in Würzburg und denke mir wunderbare Dinge fürs Wunderland aus, die ich nicht umsetzen muss und von denen ich in der Praxis vor Ort eigentlich null Ahnung hab. ]
Er hat ja recht. Das ganze muss langsam wachsen - hab ich ja auch schon gesagt. Momentan sind es Sirenengeräusche und andere Dinge werden wohl hinzukommen. Und wenn man sich langfristig überlegt, woher man die Daten dafür bekommen kann und wie so eine Schnittstelle aussehen könnte, die alle möglichen Systeme miteinander verkuppelt, und groß genug denkt, dann bekommt man da in einigen Jahren ein System, was viele hundert neue Möglichkeiten für "Effekte" (im allgemeinen und im speziellen halt Geräusche) bietet - Dinge an die man heute noch gar nicht denkt. Und diese lassen sich dann in einem Bruchteil der jetzigen Zeit implementieren.
Bis dahin sind aber jede Menge Investitionen zu machen: Railware müsste z.B. erweitert werden, damit es die Daten nach außen liefert, die Datenmengen (z.B. vom Carsystem) übers Netzwerk reduziert, eine entsprechende Software geschrieben, und viele derartige Dinge müssten gemacht werden, von denen man heute noch gar nicht so genau weiß, was das im Endeffekt bringt und ob man das im Hamburg überhaupt als wirklich "sinnvoll" ansieht - weil man darf ja nicht aus den Augen verlieren, dass mit der Anlage immer noch Geld verdient werden muss.
Der Auslöser für den Thread war aber oben verlinktes Posting. Und als ich das jetzt nochmal gelesen habe, kam ich eben drauf, dass Sound nur ein winziger Bruchteil einer viel besseren und größeren Idee ist.
Und daher nochmal die Vision:
... und bevor die Diskussion hier ewig weitergeht: Das ist für mich nur eine Idee, die man sehr, sehr langfristig (5-10 Jahre) angehen kann. Aber es ist ein konkretes Ziel, das denke ich jeder versteht (und jeder verbindet auch was anderes damit). AlsoMan simuliert jeden Bewohner des MiWuLa. Jedes Fahrzeug. Jede Wohnung, Geschäfte, Firmen. Diese Einwohner haben zum Beispiel Bedürfnisse, Wünsche und brauchen Geld um das zu tun. Sie müssen arbeiten um Geld zu bekommen. Jede ihrer Aktionen kann dann etwas auslösen. Unerwartete Dinge passieren.
Es wäre ein MiWuLa, was nicht nur einfach blinkt, und wo Züge fahren, wo Sirenen kreischen, Feuer gelöscht werden und so weiter (das sind für mich nur Teilaspekte), sondern in denen jede Menge Einwohner leben und die da halbwegs selbständig Dinge tun und Sachen benutzen, um Geld damit verdienen.
Erst dadurch kommt dort alles zum Laufen.
- viele neue Ideen,
- grundsätzlich neue Aspekte der Herangehensweise
- Dinge passieren nicht mehr "zufällig", sondern aus konkretem Anlass,
- aber auch viele notwendige Vorarbeiten.
Man kann ja sagen, dass das MiWuLa durch die Ideen lebt. Es funktioniert nur, weil die Mitarbeiter unglaublich motiviert sind, und fantastische Ideen haben und auch umsetzen. Noch dazu befindet man sich in einer einmaligen Situation: Man ist gewillt das ganze möglichst lange weiterzumachen und bereit so viel wie notwendig und noch mehr zu investieren, d.h. man ist nicht auf Gewinnmaximierung aus, sondern auf möglichst viel Spaß möglichst lange. Wie gesagt eine einmalige Situation.
Wenn man sich die Pläne anschaut, dann sind die auch allesamt unglaublich. Alpen, Italien... fantastische Dinge. Wenn das alles umgesetzt wurde (so etwa 2010) dann werden die Ideen auch garantiert nicht ausgegangen sein.
Und doch!
Was kommt danach? Wenn man so weitermacht wie jetzt, dann baut man also einen Anlagenteil nach dem anderen, macht die immer besser, immer schöner. Begeisterte Menschen aus aller Welt kommen nach Hamburg und müssen Tagelang anstehen, damit sie das einmal im Leben sehen können.
Und doch!
Ist es nicht doch so, dass die Anlage in Wirklichkeit tot ist? Weil man tut ja nur so als ob da in Las Vegas die Hotelgäste die Lichter an und ausschalten. In Wirklichkeit schaltet die ein Automat an und aus.
Man muss sich eben überlegen, wie es dann weitergehen könnte. Die Computertechnik ist dann auch etliches weiter. In 5 Jahren sind Computer fast 7 mal so schnell wie heute. In 10 Jahren 47 mal. In 20 Jahren 2100 mal so schnell! (vorrausgesetzt das Moorsche Gesetzt das seit 30 Jahren gilt, gilt dann immer noch, was aller Wahrscheinlichkeit nach aber der Fall sein wird) Die Möglichkeiten zu so einer Simulation sind dann unglaublich. Man hat die Rechenkapzität eines verdammt großen Rechenzentrums zur Verfügung - aber man braucht zur eigentlichen Steuerung der Anlage nur einen kleinen Bruchteil davon.
So. Das ist also die Vision.
Ein Beispiel: Momentan geht das Licht in den Häusern mehr oder weniger zufallsgesteuert an und aus. Ein Ansatz wie der obige würde bewirken, dass das Licht immer noch scheinbar zufallsgesteuert an und ausginge, aber das ist kein Zufall mehr, es geht nämlich nur an, wenn jemand daheim ist. Wenn die Einwohner schlafen, oder wenn sie nicht daheim sind, oder wenn sie es als hell genug in der Wohnung empfinden, dann geht das Licht aus. Man muss also nicht mehr programmieren, wann das Licht an und ausgeht, sondern man sagt einfach "hier ist eine Wohnung, die Miete kostet soundsoviel" und dann zieht jemand (oder eine Familie) da ein und der Rest passiert dann automatisch.
Oder anderes Beispiel: Ein Besucher drückt einen Knopf, der z.B. das Riesenrad zum Rotieren bringt. Damit das geht muss man dafür sorgen, dass die Kosten (Strom für die Beleuchtung des Riesenrads und den Antrieb), diverse Mitarbeiter des Schaustellers usw. auch bezahlt werden. Das heißt also, er braucht Fahrgäste, die damit fahren wollen. Damit jemand damit fahren will, muss er das wollen und genug Geld haben. Die Besucher können nun mit dem Knopfdruck den Fahrpreis beeinflussen: drückt man den Knopf, dann kostet die Fahrt plötzlich gar nichts mehr. Massen von MiWuLa-Einwohnern strömen plötzlich aufs Riesenrad. Der Schausteller verdient dabei aber keinen Cent. Das heißt, er muss nun, für die Zeit, wo der Knopf nicht gedrückt wird den Fahrpreis erhöhen. D.h. wenn wenig Besucher den Knopf drücken, dann fährt ab uns zu das Riesenrad scheinbar unmotiviert "von alleine", ohne dass das jemand ausgelöst hat. Wenn dagegen das Rießenrad zu häufig kostenlos fahren muss, dann macht der Schausteller irgendwann seinen Laden dicht, also Pleite und er und seine Mitarbeiter müssen sich einen neuen Job suchen.
Nochmal: Das ist eine Vision. Ich bin ziemlich sicher, dass es nie Wirklichkeit wird. Aber die Vision hilft in ganz anderen Aspekten zu denken. Also statt sich zu überlegen "Wie mache ich, dass in einer Stadt ab und das Hupen von genervten Autofahrern zu hören ist, per Zufallsgenerator?" überlegt man sich "Wenn jemand etwas länger im Stau steht (z.B. weil Feuerwehreinsatz ist) dann werden die Fahrer ungeduldig und wenn er zu ungeduldig wird, dann drücken bestimmte Fahrer auf die Hupe". Dadurch weden wieder andere Fahrer genervt, die dann auch auf die Hupe drücken. Plötzlich bricht also ein Hupkonzert los, das ebenfalls ganz plötzlich aufhört, weil durchs Hupen verschaffen sich die Fahrer ja sozusagen "Luft". Es hupt also nicht mehr zufällig, sondern vor allem wenn Stau ist, oder wenn man von jemand anderen angehupt wird. Wäre das nicht "irgendwie lustig"?
So, in diesem Sinne.