Was bedeutet das konkret? Wenn ein Besucher Werbemodelle auf der Anlage platziert, wandern die also tatsächlich in den Müll? Oder was passiert mit denen? Falls die tatsächlich bislang weggeworfen wurden, wäre es dann nicht schöner, solche Modelle auch (sofern sie gut ausschauen) in der Anlage zu verwerten?Was sagt die Kriminalstatistik?
Braun:
Entführungen sind die Hauptstraftat – schätzungsweise 5000 im Jahr. Die Täter sind allerdings meistens minderjährig und nicht belangbar. (lacht) Die Autos sind festgeklebt, die kann man nicht klauen, die fahrenden Züge sind zu fest im Gleis. Zu kämpfen haben wir aber mit etwas anderem: Wir finden immer wieder Autos auf der Anlage, die dort gar nicht hingehören. Das sind dann meistens Speditionswagen mit einer Werbung drauf.
Welcher Tatbestand ist das: Schleichwerbung?
Braun:
Nein, Falschparken. Die werden abgeschleppt.
Die meisten solcher Werbewagen entstammen ja kleinen/mittelständischen Betrieben. Während die Großprojekte im Wunderland ja meist mittels großer Werbeverträge realisiert wurden (Lindt-Schokoladenfabrik, Jet-Tankstelle, Aida...), haben kleinere Firmen meist nicht derartige finanziellen Mittel. Zum einen würde man mit einer professionellen Verwertung derartiger Modelle in der Anlage Klein- und Mittelstandsbetriebe stärken, weil dann deren Werbung präsenter ist - das wird ja in zahllosen Wirtschafts/Politik-Diskussionen ständig gefordert. Außerdem ist es ja durchaus realistisch, dass auch von solchen kleineren Firmen Fahrzeuge durch die Gegend fahren.
Die großen Konzerne sind ja im Miwula schon gut vertreten. Das soll auch so bleiben; schließlich sind die beim breiten Publikum bekannt und sorgen für Wiedererkennungswert. Aber das Miwula will ja auch eigentlich zumindest teilweise eine "heile Welt" simulieren, und gehört dazu nicht auch, dass kleine Firmen genauso "da" sind wie die größeren?
Andreas Weise