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von Peter Müller » Donnerstag 15. Februar 2007, 22:59
Drachenflieger, Segelflieger oder Flugzeug sollen den "ungenutzten Luftraum" im 10 * 10 * 6 Meter messenden Deckendurchbruch beleben, hat Gerhard Dauscher heute in einem Fernsehinterview gesagt. Wie, das ist noch nicht ausgeheckt. Diese Idee finde ich total gut!
Und da die meisten kleinen Motorflugzeuge leistungsmäßig und der fehlenden Sauerstoffversorgung wegen nicht über die höchsten Gipfel der Alpen steigen können sondern üblicher Weise nicht höher als 3000 bis 3600 Metern fliegen, passt das prima. Dafür ist der Flugverlauf eines Motorflugzeuges relativ zielgerichtet in großen Bögen über die Pässe und zwischen den Gipfeln durch, vielleicht auch einmal einen prominenten Berg für Fotos umrundend, aber nach Möglichkeit stets auf der gleichen Flughöhe bleibend.
Durch die Täler fliegt man ungern, außer für Start und Landung natürlich. Zu oft haben sich Piloten schon vertan, sind in ein Tal eingeflogen, welches endlich war. Konnten in dem immer enger werdenden Tal nicht mehr wenden aber auch am Ende nicht über den Pass steigen. Um solche Pilotenfehler zu vermeiden, gibt es die sogenannte Alpeneinweisung: ein gutes Zubrot für die Flugschulen in den Alpen. Ob es einem Flachländer reicht, wenn er einmal für eine Stunde von einem einheimischen Piloten über die Gefahren, die da lauern können, unterrichtet wurde, sei dahin gestellt.
Manchmal muss man runter in die Täler! Immer dann, wenn Bewölkung aufzieht. Denn Instrumentenflug mit kleinen Flugzeugen in den Alpen ist so gut wie unmöglich. Eine Nord-Süd-Strecke von Zürich nach Lugano gibt es, da braucht man nur 4500 Meter hoch fliegen, alle anderen Routen liegen höher. Aber im Wunderland ist ja immer gutes Wetter, da müssen wir uns um so etwas keine Gedanken machen.
Segelflug und Gleitschirmfliegen sind sehr beliebt in den Alpen. Wenn die Luftströmungen gegen die Berge gedrückt werden, gibt es starke Aufwinde, die sich die motorlosen Flieger zu Nutze machen. Je nach Wetterlage sind es bestimmte Hänge, an denen sich mal Segelflieger und mal Drachenflieger tummeln, ungerne beide zusammen am gleichen Hang. Eng am Hang hebt einen die vertikale Strömung nach oben. Für die Wende muss man vom Berg wegdrehen, um dann wieder zu versuchen, ganz dicht an den Berg heran zu kommen. Wer gut ist, die richtigen Stellen findet und auch sehr geschickt ist, im Flugzeug fast liegend festgebunden seine Blase in ein Gefäß zu entlehren, kann es schaffen, so fast den ganzen Tag oben zu bleiben. Erst mit tief stehender Sonne, wenn der Landeplatz im Tal schon im Schatten liegt, wird wieder gelandet. Während die Segelflieger doch immer wieder erkennbar vom Hang abdrehen, um die Richtung zu ändern, schaffen das die Gleitschirmflieger auf viel engerem Raum. Manchmal sind ein halbes oder ganzes Dutzend eng beieinander wie die Mücken ums Licht. Als Motorflieger mag man da nicht herfliegen, wer weiß, ob man nicht einen übersehen hat.
Segelflieger, Gleitschirmflieger und die Seile der Seilbahnen (am schlimmsten der unscheinbaren Materialseilbahnen) sind so die übelsten Dinge, die einem als Motorflieger im Weg sein können. Aber mit den Bergen auf Tuchfühlung, die dann am besten noch die eigene Flughöhe überragen, das sieht aus dem Flugzeug heraus im wahrsten Sinne ergreifend aus. Fliegen im Gebirge macht, so lange das Wetter gut ist, höllischen Spaß.
Nicht vergessen, in der Dämmerung dann vielleicht noch das weiter oben vorgeschlagene Ballonglühen am Boden (wenn nicht schon zu viele Objekte beleuchtet sind, damit es auch zur Geltung kommt) darstellen. Dafür müsste man sich beim Ballonglühen einen Trick einfallen lassen, das die Ballons zur hellen Tageszeit auch schön ausgebreitet am Boden liegen und nur für die Show am Abend aufgeblasen werden. Und wenn dann im Takte einer Musik die Brenner eingeschaltet werden und mal die eine, mal die andere Ballonhülle erleuchtet wird, das wäre wohl ein richtig guter zusätzlicher Gag.
Grüße, Peter
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