Hallo, ich bin der Andi, und bin nur übe Umwege Modellbahner.
Ich hatte früher mit 8 oder 9 angefangen mit meinem Vater im Keller eine H0 Anlage aufzubauen. Wegen Umzug wurde das ganze nie fertig gestellt.
Ich frage hier für meinem Vater, weil ich ihm dabei ein bisschen helfe (späteres Löten usw. ist meine Aufgabe), und ehrlich gesagt ein bisschen Spaß hab ich daran auch, wenn ich bei ihm bin
Jetzt, 25 Jahre später, ist mein Vater Rentner und interessiert sich noch sehr für Modellbahn (hat auch Züge gesammelt usw.) aber hat nie eine Anlage aufgebaut. Wir haben ihm allerdings vor kurzem ein Startset geschenkt (von Piko, also Gleichstrom, um die Frage vorweg zu nehmen).
Jetzt kam aber die Frage auf, wie man eigentlich analog mehrere Züge gleichzeit auf der Anlage bewerkstelligt, auch das mal irgendwo eine Lok rum steht und nicht los fährt usw.
Unterschiedliche Stromkreise ist mir schon klar, aber dann dürfen sich die Gleise ja nicht berühren wegen Kurzschluss, aber was passiert an Weichen? Schneidet man dann einfach mit einem Dremel ein Gleis durch und dahinter ist ein anderer Stromkreis, oder wie funktioniert das und spätestens wenn der Zug über eine Weiche in den anderen Ring fährt gibt es doch wieder Probleme?
Ich habe ein altes Modellbahnheft durchgeblättert, (damals gab es nur Analog), da waren auch mehrere Züge unterwegs, ich denke auch mit Wechsel über weichen usw.
Vielen Dank schonmal an euch
LG,
Andi
Analog so kompliziert?
- Stephan D.
- Forumane
- Beiträge: 4401
- Registriert: Sonntag 11. Januar 2004, 10:58
- Wohnort: Zuhause
Re: Analog so kompliziert?
Hallo Andi
Willkommen hier im Forum.
Analog ist nicht kompliziert, man muß allerdings etwas mehr Aufwand betreiben um das Gewünschte zu realisieren als dies bei Digitalbetrieb notwendig wäre. Bei Analog sieht es so aus daß man pro fahrendem Zug einen eigenen Stromkries (daß muß aber kein geschlossener Schienenkreis sein) und einen zugeordneten Trafo / Fahrregler braucht. In jedem Stromkreis (nennen wir es besser Fahrbereich) kann dann jeweils eine Lok unabhängig von den Loks in den anderen Fahrbereichen gesteuert werden. Besitzt man E-Loks mit funktionsfähigem Pantografen (heute nicht mehr generell bei allen E-Loks so), dann kann man bei Verwendung einer funktionsfähigen Oberleitung in jedem Fahrbereich eine weitere Lok unabhängig von der dort fahrenden Lok betreiben. Dazu wird allerdings für die Oberleitung, oder genauer für jeden Oberleitungsfahrbereich) ein weiterer Trafo / Fahrregler benötigt. Viele unabhängig voneinander steuerbare Züge = viele Trafos / Fahrregler. Um eine zweite, dritte, usw. Lok in einem Fahrbereich abstellen zu können ohne daß sie losfährt muß der Strom an ihrem Standort abgeschaltet werden können. Dazu wird das Gleisstück einseitig isoliert und diese Trennstelle wird dann mit einem Schalter oder der Schaltfunktion eines Signals überbrückt. Ist es ein Abstellgleis reicht eine Trennung zu Beginn des Gleises nach der Weiche, ist es ein Durchgangsgleis muß beidseitig nach den Weichen eine Trennstelle vorhanden sein. Die einzelnen Stromkreise / Fahrbereiche müssen nicht an beiden Schienen getrennt werden, es reicht auch hier eine einseitige Isolation wo diese aufeinander treffen. Die kurzzeitige Überbrückung zweier Stromkreise wenn ein Zug von einem Fahrbereich in einen anderen fährt macht nichts, d.h. es wird nichts beschädigt. Es muß jedoch sichergestellt sein daß die Polarität des Fahrstromes gleich eingestellt ist damit der Zug auch weiterfährt und nicht stehen bleibt. Machbar ist das alles. Ich möchte aber darauf hinweisen daß es mit Digital weitaus weniger Aufwand und, je nach Anzahl der Fahrbereiche, auch kostengünstiger sein kann.
Gruß
Stephan
Willkommen hier im Forum.
Analog ist nicht kompliziert, man muß allerdings etwas mehr Aufwand betreiben um das Gewünschte zu realisieren als dies bei Digitalbetrieb notwendig wäre. Bei Analog sieht es so aus daß man pro fahrendem Zug einen eigenen Stromkries (daß muß aber kein geschlossener Schienenkreis sein) und einen zugeordneten Trafo / Fahrregler braucht. In jedem Stromkreis (nennen wir es besser Fahrbereich) kann dann jeweils eine Lok unabhängig von den Loks in den anderen Fahrbereichen gesteuert werden. Besitzt man E-Loks mit funktionsfähigem Pantografen (heute nicht mehr generell bei allen E-Loks so), dann kann man bei Verwendung einer funktionsfähigen Oberleitung in jedem Fahrbereich eine weitere Lok unabhängig von der dort fahrenden Lok betreiben. Dazu wird allerdings für die Oberleitung, oder genauer für jeden Oberleitungsfahrbereich) ein weiterer Trafo / Fahrregler benötigt. Viele unabhängig voneinander steuerbare Züge = viele Trafos / Fahrregler. Um eine zweite, dritte, usw. Lok in einem Fahrbereich abstellen zu können ohne daß sie losfährt muß der Strom an ihrem Standort abgeschaltet werden können. Dazu wird das Gleisstück einseitig isoliert und diese Trennstelle wird dann mit einem Schalter oder der Schaltfunktion eines Signals überbrückt. Ist es ein Abstellgleis reicht eine Trennung zu Beginn des Gleises nach der Weiche, ist es ein Durchgangsgleis muß beidseitig nach den Weichen eine Trennstelle vorhanden sein. Die einzelnen Stromkreise / Fahrbereiche müssen nicht an beiden Schienen getrennt werden, es reicht auch hier eine einseitige Isolation wo diese aufeinander treffen. Die kurzzeitige Überbrückung zweier Stromkreise wenn ein Zug von einem Fahrbereich in einen anderen fährt macht nichts, d.h. es wird nichts beschädigt. Es muß jedoch sichergestellt sein daß die Polarität des Fahrstromes gleich eingestellt ist damit der Zug auch weiterfährt und nicht stehen bleibt. Machbar ist das alles. Ich möchte aber darauf hinweisen daß es mit Digital weitaus weniger Aufwand und, je nach Anzahl der Fahrbereiche, auch kostengünstiger sein kann.
Gruß
Stephan
H0: Wechselstrom + Gleichstrom
G: nur US (D&RGW)
G: nur US (D&RGW)
-
- Forumane
- Beiträge: 835
- Registriert: Freitag 30. März 2007, 22:37
- Wohnort: München
Re: Analog so kompliziert?
Hallo Andi,
ganz einfach: Man hat mit Analog bei weitem nicht die Möglichkeiten wie bei Digital.
Es geht ja nicht ums Fahren alleine. In den Loks kann man unter Analog keinen Dampferzeuger extra schalten, Kupplungen nur mit Tricks, die Beleuchtung ist abhängig von der Fahrspannung und geht aus wenn der Zug hält. Sound, wenn man mal auf den Geschmack gekommen ist, ist auch was Schönes und geht nur digital.
Man kann es als Schnickschnack abtun, aber für mich bereichert das die Modellbahn ungemein.
Darum ist Analog so kompliziert, da man einen Haufen Abschnitte braucht und dazu noch die aufwändige Verkabelung und höllisch aufpassen muss, welche Lok gerade an welchem Fahrregler hängt. Man braucht Schaltungen zum langsamen Anfahren und Bremsen und Blockstellenbausteine.
Ich schnappe mir bei meiner digitalen Anlage einen Zug und fahre überall hin ohne Einschränkung. Wenn ich dem Computer sage, die S-Bahn zum Schattenbahnhof, dann macht er das und dann kann ich noch mehr Züge in Bewegung setzen und und und.
Das alles geht mit Analog selbst mit den kompliziertesten Schaltungen nicht.
Man kann auch günstig in die digitale Technik einsteigen.
Gruß
Wolfgang Z.
ganz einfach: Man hat mit Analog bei weitem nicht die Möglichkeiten wie bei Digital.
Es geht ja nicht ums Fahren alleine. In den Loks kann man unter Analog keinen Dampferzeuger extra schalten, Kupplungen nur mit Tricks, die Beleuchtung ist abhängig von der Fahrspannung und geht aus wenn der Zug hält. Sound, wenn man mal auf den Geschmack gekommen ist, ist auch was Schönes und geht nur digital.
Man kann es als Schnickschnack abtun, aber für mich bereichert das die Modellbahn ungemein.
Darum ist Analog so kompliziert, da man einen Haufen Abschnitte braucht und dazu noch die aufwändige Verkabelung und höllisch aufpassen muss, welche Lok gerade an welchem Fahrregler hängt. Man braucht Schaltungen zum langsamen Anfahren und Bremsen und Blockstellenbausteine.
Ich schnappe mir bei meiner digitalen Anlage einen Zug und fahre überall hin ohne Einschränkung. Wenn ich dem Computer sage, die S-Bahn zum Schattenbahnhof, dann macht er das und dann kann ich noch mehr Züge in Bewegung setzen und und und.
Das alles geht mit Analog selbst mit den kompliziertesten Schaltungen nicht.
Man kann auch günstig in die digitale Technik einsteigen.
Gruß
Wolfgang Z.
Re: Analog so kompliziert?
Moin Andy,
Da wir hier ja im analog Forum sind, schicke ich Dir mal eine kleine Anlage mit 2 Trafo`s ( also 2 getrennte Stromkreise ) auf der aber trotzdem BETRIEB möglich ist.
Es lassen sich 3 Züge gleichzeitig fahren da der Aussenring in Blockstellen aufgeteilt ist. Im Rangierteil lassen sich Züge zusammenstellen und über Gl70/2 in den laufenden Betrieb einfügen. Ebenso kann man über Gl.70 Züge aus dem Aussenring in den Rangierteil fahren.
Wie gesagt: so kompliziert ist analog gar nicht
Da wir hier ja im analog Forum sind, schicke ich Dir mal eine kleine Anlage mit 2 Trafo`s ( also 2 getrennte Stromkreise ) auf der aber trotzdem BETRIEB möglich ist.
Es lassen sich 3 Züge gleichzeitig fahren da der Aussenring in Blockstellen aufgeteilt ist. Im Rangierteil lassen sich Züge zusammenstellen und über Gl70/2 in den laufenden Betrieb einfügen. Ebenso kann man über Gl.70 Züge aus dem Aussenring in den Rangierteil fahren.
Wie gesagt: so kompliziert ist analog gar nicht
- Dateianhänge
-
- zum schicken.jpg (42.86 KiB) 1633 mal betrachtet
Re: Analog so kompliziert?
Moin...
Und genau diese Aussage stimmt so nicht.
Leider sind die meisten heute nicht mehr dazu in der Lage bzw. willig, sich solche Schaltungen selbst aufzubauen und da kommt eben das Digitalsystem wieder ins Spiel, was es wesentlich einfacher macht, weil es für alle möglichen Belange schon vorkonfektionierte Schaltungen gibt.
Aber wie Werner schon meinte, soooo kompliziert ist es für eine kleinere analoge Anlage dann auch wieder nicht.
Ein klein wenig muss man sich dann aber schon mit den Grundlagen dafür beschäftigen, damit man es am Ende so hinbekommt, wie gewünscht.
Das ist bei analog genau so, wie bei digital. (denn da gibts auch jede Menge "Fallstricke", auf die man aufpassen muss)
Die Verkabelung ist im Digitalbetrieb auch nicht unbedingt einfacher als bei Analogbetrieb... nur eben anders...und mitunter nicht unbedingt mit weniger Aufwand behaftet ...
Und genau diese Aussage stimmt so nicht.
Es geht sehr wohl, aber eben nur, wie du schon angedeutet hast, auf "Umwegen", die mittels kleinerer elektronischer "Tricks" bewerkstelligt werden können.wzimmermann hat geschrieben: Man hat mit Analog bei weitem nicht die Möglichkeiten wie bei Digital.
...In den Loks kann man unter Analog keinen Dampferzeuger extra schalten,... . die Beleuchtung ist abhängig von der Fahrspannung und geht aus wenn der Zug hält.... Sound, wenn man mal auf den Geschmack gekommen ist, ist auch was Schönes und geht nur digital....
Das alles geht mit Analog selbst mit den kompliziertesten Schaltungen nicht.
Man kann auch günstig in die digitale Technik einsteigen.
Leider sind die meisten heute nicht mehr dazu in der Lage bzw. willig, sich solche Schaltungen selbst aufzubauen und da kommt eben das Digitalsystem wieder ins Spiel, was es wesentlich einfacher macht, weil es für alle möglichen Belange schon vorkonfektionierte Schaltungen gibt.
Aber wie Werner schon meinte, soooo kompliziert ist es für eine kleinere analoge Anlage dann auch wieder nicht.
Ein klein wenig muss man sich dann aber schon mit den Grundlagen dafür beschäftigen, damit man es am Ende so hinbekommt, wie gewünscht.
Das ist bei analog genau so, wie bei digital. (denn da gibts auch jede Menge "Fallstricke", auf die man aufpassen muss)
Die Verkabelung ist im Digitalbetrieb auch nicht unbedingt einfacher als bei Analogbetrieb... nur eben anders...und mitunter nicht unbedingt mit weniger Aufwand behaftet ...