Dreierlei Fragen

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Dox

Dreierlei Fragen

Beitrag von Dox » Donnerstag 18. Oktober 2012, 03:15

Guten Morgen,

hab mal wieder ein paar Loks für n paar Euro ausm Flohmarkt vorm Müll gerettet und bin gerad am reparieren. Da kamen ein paar Problemchen:

1) Von einem Fahrtrichtungsschalter ist der kleine "Haken" abgebrochen, an dem die Feder befestigt wird. Quasi der aus Kunststoff (durchsichtig) der links sitzt. Gibts da irgendwelche Bastlertricks? Ein neuer Schalter für 45 Euro ist mir nämlich zu teuer. Dann würde die Lok nur noch als Ersatzteillager benutzt. Handelt sich hierbei um folgendes Exemplar:
http://www.maerklin.de/service/produkts ... ummer=3029
(Ja, ist kein besonderes Stück mehr, aber ich bin halt verliebt in die Bastelarbeit^^)

2) Bei einem Fahrgestell ist ein Zahnrad locker (d.h. es klappt immer ein wenig nach vorne). Der Bolzen ist quasi nicht richtig fest und wandert ab und zu ein Stück zurück. Das stört im Fahrbetrieb. Irgendwelche Möglichkeiten?

3) Folgt!

Falls Bilder benötigt werden: Kann ich machen!

Grüße und Danke im Voraus!

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von HaNull » Donnerstag 18. Oktober 2012, 06:53

Moin!

Zu 1: einfache Decoder gibt es ab 15 Euro (als Ersatz für den Fahrtrichtungsumschalter). Digitalbahner bauen die Dinger reihenweise aus und legen sie sich ins Regal oder bieten sie bei eBay an.

Vielleicht findet sich jemand, der einen gebrauchten Fahrtrichtungsumschalter günstig abzugeben hat. Oder einen gebrauchten Delta-Decoder bzw. 6080-Decoder (werden bei vielen Digitalbahnern ebenfalls ausgemustert).
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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von Dox » Donnerstag 18. Oktober 2012, 10:55

Moin,

mit dem Gedanken des Decoders hab ich auch schon gespielt. Lohnt es sich denn für so eine alte und nicht besonders teure Lok einen Decoder zu kaufen?

Grüße!

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von HaNull » Donnerstag 18. Oktober 2012, 11:24

Ein Digitalbahner, der Loks selber umrüstet, hat evtl. Umschalter oder Delta-Decoder zu verschenken.

Ein Händler hat die 30295 (mit Decoder) für € 69,90 auf Lager.

Ein Billigdecoder für € 15 ist in jedem Fall angemessener als ein neuer Umschalter für € 45, oder etwa nicht?

Und mit Decoder hast Du keine Lichtblitze und Bocksprünge mehr beim Fahrtrichtungswechsel (die Lichtblitze sind bei der 3029 auch mit Umschalter kaum festzustellen :wink: ).

Du kannst natürlich auch eine andere Lok (evtl. mit einem teureren Decoder/Umrüstsatz) umbauen und bekommst so einen Fahrtrichtungsschalter für die 3029.
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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von Dox » Donnerstag 18. Oktober 2012, 11:50

Moin,

d.h. ich kann jeden Fahrtrichtungsumschalter den es gibt für die Lok einsetzen? Oder muss es ein spezifischer sein?

Grüße!

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von HaNull » Donnerstag 18. Oktober 2012, 14:08

Es gibt Umschalter mit Walze (für Loks mit Telex oder den ETA 150 mit Lichtwechsel) und es gibt Umschalter ohne Walze. Letzterer wäre richtig und ich gehe davon aus, dass es da nach ca. 1965 nur einen Typ gegeben hat.
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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von Dox » Donnerstag 18. Oktober 2012, 14:41

Moin,

welcher Billigdecoder empfiehlt sich denn für die Lok? Licht hat das Ding ja nicht, Sound und Rauch werd ich wohl nicht einbauen. Kann ich dann die Lok mit der MS 1 steuern (ggf. später mit der CS)? Eher nicht, oder?

Grüße
Dox

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von wzimmermann » Donnerstag 18. Oktober 2012, 21:20

Hallo Kollege,
wenn es wirklich nur der Kunststoffhaken ist, dann lässt sich dieser doch leicht durch einen kleinen Messinghaken ersetzen, den man durch eine kleine Bohrung im Kunststoff steckt und mit 10s-Kleber fixiert. Ich hätte noch ein paar Umschalter hier, weil ich alle meine Märklin-Loks für meinen Sohn digitalisiert habe. Das bringt es wirklich, weil es halt Stand der Technik ist und es den Spielwert auch bei seiner kleinen Anlage enorm steigert. Und er (7J) ist es gewohnt von Papas Anlage digital und mit dem Computer die Anlage zu steuern. Da kann ich ihm doch nicht so ne olle Analogbahn zumuten. Wenn Du die Loks sowieso komplett zerlegst und reinigst dann kannst Du sie auch digitalisieren. Das macht auch Spaß wenn sie dann schön dauerbeleuchtet und mit besserem Fahrverhalten über die Anlage fahren. Ich habe bei fast allen die olle Feldspule durch einen Dauermagneten ersetzt (ESU-Ersatzteil) und habe dann meist einen guten DCC-Dekoder (für Gleichstrommotore) eingebaut. Die Beleuchtung habe ich bei einigen auf LEDs umgebaut.
Den Anker habe ich vorsichtig in einen Akkuschrauber eingespannt und mit einem Glasradierer blank poliert. Das alte harzige Öl bekommt man mit einem Entfetter raus, aber man muss auf den Lack achten bzw. das Fahrgestell neu lackieren. Die Räder kann man auch mit einem Glasradierer wieder sauber bekommen. Lose Räder und Zahnräder vorher gut entfetten und dann mit Sekundenkleber-Gel fixieren (vorsichtig dosieren). Mit neuen Bürsten und einem neuen Schleifer und leicht geölt fahren auch die alten Schätze wieder viele Runden. Und noch was: Bei meinen alten Loks waren die kleinen Schwämme über den Motorlagern schon zerbröselt und konnten das Öl nicht mehr halten. Da muss man halt ein Fitzelchen Schaumstoff reinstopfen nach dem man das alte Zeugs rausgepuhlt hat. Falls Du Deine Loks lieber analog lässt, lasse mir Deine Adresse zukommen, dann schicke ich Dir zwei Umschalter zu. Bei mir verkommen sie so und so.
Gruß
Wolfgang Z.

Dox

Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von Dox » Freitag 19. Oktober 2012, 00:18

Moin Wolfgang,

danke für die vielen Tipps (auch wenn ich einen Großteil schon kannte (meist in ähnlicher Form) :)).
Die Frage ist: Lohnt es sich bei einer Lok, die sowieso keine Lichterchen besitzt einen teuren Decoder zu kaufen, damit man dann auch mit der MS steuern kann? Oder gibts da billige Alternativen? Wichtig ist mir nur, dass sie sich mit einer MS und später mit der CS steuern lassen. Die Loks mit Lichtern werd ich auf jeden Fall umrüsten.
wenn es wirklich nur der Kunststoffhaken ist, [...] und mit 10s-Kleber fixiert.
Das probier ich mal aus, danke für den Tipp!
Lose Räder und Zahnräder vorher gut entfetten und dann mit Sekundenkleber-Gel fixieren (vorsichtig dosieren).
Als vorhin dauernd ein Rad von einer Lok abfiel, hab ich spontan einfach mal mit einem Tropfen Heißkleber probiert das Rad auf die Achse zu kleben. Das funktionierte ganz gut. Mal sehen, obs bei Zahnräder auch so glatt läuft. :twisted:
Ich habe bei fast allen die olle Feldspule durch einen Dauermagneten ersetzt (ESU-Ersatzteil)
Ist selbst bei den alten Loks die Feldspule nicht mit einem Dauermagneten versehen? Ich hab da zumindest ne Spule und dadran den Magneten.
Da muss man halt ein Fitzelchen Schaumstoff reinstopfen nach dem man das alte Zeugs rausgepuhlt hat.
Danke! Beinahe hätt ich vergessen da einen neuen "Schwamm" reinzusetzen. :shock:
Falls Du Deine Loks lieber analog lässt, lasse mir Deine Adresse zukommen, dann schicke ich Dir zwei Umschalter zu. Bei mir verkommen sie so und so
Werd dein Angebot auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Danke!

Grüße
Daniel

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von Marsupilami » Freitag 19. Oktober 2012, 19:22

Dox hat geschrieben:Ist selbst bei den alten Loks die Feldspule nicht mit einem Dauermagneten versehen? Ich hab da zumindest ne Spule und dadran den Magneten.
Die Märklin Allstrommotore haben grundsätzlich keinen Magnet, sonst könnte man sie gar nicht mit Wechselstrom betreiben...

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von wzimmermann » Freitag 19. Oktober 2012, 21:06

Hallo Daniel,
Heißkleber geht bei Metall gar nicht! Er lässt sich ganz schlecht dosieren und man müsste die Flächen ganz fettfrei hinbekommen und dann die Teile heiß machen und zusammendrücken.
Also doch lieber so ein Loctite-Zeugs. Ich weiß nicht mehr wie das hieß. Aber ich meine 650 oder 652.
Ich habe sogar bei der kleinen T3 aus meiner Märklin-Anfangspackung aus den Siebzigern die Laternen mit LEDs beleuchtet. Ich bin ja gar kein Märklinbahner mehr aber ich habe doch Freude dran, wenn die Maschinchen wieder schön laufen. Ist ja irgendwie eine Kindheitserinnerung.
Gruß
Wolfgang Z.

Dox

Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von Dox » Freitag 19. Oktober 2012, 21:49

Moin Wolfgang,

müsst ich dann mal mit Loctite probieren!

Die Bahn, die ich beschrieben hab, hat aber überhaupt keine Öffnungen für die Lampen. Jediglich weiße Punkte, die aufs Plastik gemalt worden sind. Sollte man da vorsichtig bohren und dann LED's montieren?

Gibt es irgendwelche Decoder für die MS (später CS), die nur für Richtung, Licht und Steuerung zuständig sind? Möglichst billig?

Und: Welche Decoder empfehlen sich denn für Loks, die schon aufwendiger sind?
Die Märklin Allstrommotore haben grundsätzlich keinen Magnet, sonst könnte man sie gar nicht mit Wechselstrom betreiben...
Tatsache? Was genau sind denn diese runden Metalldinger die an irgendeiner Kupferspule dranhängen?

Grüße
Daniel

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von Marsupilami » Freitag 19. Oktober 2012, 22:07

Dox hat geschrieben:Tatsache? Was genau sind denn diese runden Metalldinger die an irgendeiner Kupferspule dranhängen?
Öh...Ankerbleche? Die leiten das Magnetfeld, sind aber selbst nicht magnetisch.

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von HahNullMuehr » Freitag 19. Oktober 2012, 22:11

"Der Motor ist da vorne, unter dem roten Blechdeckel, mal unter Fachleuten gesprochen..."
Tony Curtis als Danny Wilde in "Die Zwei"
Der runden Metalldinger sind gar viele und mannigfaltige im Innenleben einer Lokomotive.
Bürsten (auch Kohlen genannt), Kondensatoren, (Zahn-)Räder? Der Kollektor?

Vielleicht studieren wir erst mal die Explosionszeichnung nebst der dazugehörigen Bezeichnungen, dann sehen wir weiter.

Gruß :wink:
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Ich mach es lieber am Anfang exakt - und schluder später ein bisschen. Wenn ich schlampig anfange, krieg ich es am Ende nicht wieder genau.

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von günni » Freitag 19. Oktober 2012, 22:12

Moin Daniel,
schaue mal hier unter Wechselstrommotor.

Dox

Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von Dox » Freitag 19. Oktober 2012, 22:21

Moin,

ich meinte den Feldmagneten. :D

Danke für die Antworten.

Grüße
Daniel

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von HahNullMuehr » Freitag 19. Oktober 2012, 22:38

Moin Daniel,

na dat geht doch! Die Spule und die Ankerbleche (von Marsupilamni erwähnt) bilden zusammen den Feldmagneten. Aber der ist nur magnetisch, wenn er Saft kriegt.

Gruß
Micha W. Muehr, Rösrath
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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von Stephan D. » Samstag 20. Oktober 2012, 09:39

Hallo!

Zu 1)
Bei meinem Händler z.B. gibt's gebrauchte mechanische Umschalter aus Digitalumbauten ab € 5,-

Zu 2)
Die Bohrung des Zahnrades ist ausgeleiert => Zahnrad ersetzen

Gruß
Stephan
H0: Wechselstrom + Gleichstrom
G: nur US (D&RGW)

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Re: Dreierlei Fragen

Beitrag von HaNull » Sonntag 21. Oktober 2012, 20:23

Moin!
HahNullMuehr hat geschrieben:Die Spule und die Ankerbleche (von Marsupilamni erwähnt) bilden zusammen den Feldmagneten. Aber der ist nur magnetisch, wenn er Saft kriegt.
Die Ankerbleche sind immer magnetisch. Aber magnetisiert sind sie nur, wenn die Spule unter Strom steht.

Siehe auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetismu ... und_Alltag
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