Märklin M-Gleise, Übergang zum Digitalsystem

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karl i

Märklin M-Gleise, Übergang zum Digitalsystem

Beitrag von karl i » Samstag 24. Mai 2008, 21:03

Liebes Forum,

vor einigen Jahren habe ich mir als Folge eines akuten Kindheitsaufarbeitungsschubes etliche Märklin M-Gleise mit Weichen sowie einige Loks und Waggons zugelegt. Wegen Zeit- und Raummangels habe ich mich aber nie so richtig damit befassen können. Jetzt hätte ich ca 10 m² dauerhaft zur Verfügung und möchte doch, zumindest an den verregneten Wochenenden, etwas Zeit investieren. Auch wenn M-Gleise und analoger Fahrbetrieb modellbahnmäßig wohl Steinzeit sind, möchte ich nicht alles verschrotten, sondern mich langsam zumindest in die Bronzezeit vorarbeiten.

Verschiedenen Forumsbeiträgen und auch dem Märklin Jahrbuch 2007/08 entnehme ich, dass man M-Gleise und evtl. dann hinzukommende C-Gleise mit Hilfe von Überganggleisen kombinieren kann. Da ich absoluter Laie bin und auch von (Modellbahn)Elektrik/-Elektronik so gut wie nichts weiß, nun folgende Fragen:

1. Ohne Ambitionen, eine komplexe, computerisierte Anlage aufzubauen, wäre ich schon glücklich, einfach gleichzeitig mehrere Züge unabhängig voneinander fahren lassen zu können. Also: Was brauche ich denn, um das hinzubekommen? Reicht es schon, ein Steuergerät DELTA (6604)an den Trafo (ich habe 2 Trafos 6631 und 1 Trafo 6647) anzuschließen?

2. Was brauche ich, um auf das digitale System umzusteigen oder geht das mit meinem alten Krempel gar nicht? (Aus den Ausführungen des Märklin-Jahrbuchs zu "Märklin Systems" und der Märklin-Systemarchitektur bin ich nicht sonderlich schlau geworden.

3. Meine Loks sind - glaube ich - alle weder DELTA- noch digitalsystemfähig. Muss ich die jetzt alle zum Händler meines Vertrauens schleppen, damit der sie neuzeittauglich macht und was kann das denn bei ca. 10 Loks kosten?

4. Kennt jemand die Märklin-Broschüre "Steuern, schalten, fahren" und weiß, ob die einem Ahnungslosen wie mir nützlich ist?

War etwas viel auf einmal und Adam-und-Eva-mäßig, aber: avanti dilettanti.
Über hilfreiche Antworten oder Verweise auf Literatur würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank im Voraus.

Karl Ischinger

Ach ja: wenn jemand M-Gleise und Weichen verkaufen möchte, wäre ich daran interessiert.

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HaNull
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Beitrag von HaNull » Samstag 24. Mai 2008, 22:09

Hallo!

Zu 1:
Delta Control 6604 kennt 4 (mit Delta Pilot 5) Lokadressen und 0 schaltbare Funktionen; Trafo 6647 passt.

Zu 2:
Eine Mobile Station kann 10 Loks speichern und unterstützt 9 schaltbare Funktionen. 2 MS können kombiniert werden, dann hat man 2 Regler gleichzeitig zur Verfügung.
Trafo 6647 passt theoretisch (d. h. elektrisch), es müsste nur ein Stecker angeschlossen werden.
Die MS können mit einer Central Station (Strassenpreis 400 Euro) weitergenutzt werden.

Zu 3:
Je nach Anspruch Materialkosten 10 bis 100 Euro, Arbeitskosten verm. 20 bis 40 Euro - je Lok.
████████   Gruß aus NRW
████████   Thomas
████████   Multi-MISTler: 1. Siegburg (RSK) - 2. Köln rrh. - 3. Rheinbreitbach

karl i

Beitrag von karl i » Montag 26. Mai 2008, 20:22

Lieber Thomas,

vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort. Kann mich nur noch nicht richtig zwischen Mobile Station (Central Station ist mir im Moment etwas zu heftig) und der CU 6021 entscheiden, neige zur CU. Bräuchte dann aber wahrscheinlich auch noch einen 60-V-Trafo, Keyboard, evtl. Booster. Mal sehen, danke mochmals
Karl

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Beitrag von Lokomopfeife » Dienstag 27. Mai 2008, 03:15

Karl .. die erste Frage die dur beantworten solltest ..
will ich Qualität oder nur billiges Zeug ....
wenn du Qualität haben willst würde ich mir von Anfang an von Uhlenbrock was kaufen

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HaNull
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Beitrag von HaNull » Dienstag 27. Mai 2008, 08:07

Lokomopfeife hat geschrieben:Karl .. die erste Frage die dur beantworten solltest ..
will ich Qualität oder nur billiges Zeug ....
wenn du Qualität haben willst würde ich mir von Anfang an von Uhlenbrock was kaufen
Ein toller Tipp - und so differenziert.

Ich bin zufrieden mit meiner Intellibox - aber die letzten Uhlenbrock-Decoder habe ich kürzlich durch was Besseres ersetzt ...

Ich kenne keinen Hersteller, den ich vorbehaltlos empfehlen kann!
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Beitrag von Peter Müller » Dienstag 27. Mai 2008, 09:54

Wir steuern wahlweise mit

- entweder zwei Mobile Stations, davon eine mit einem 15-Meter-Verlängerungskabel (Eigenanfertigung); Vorteil ist die Einfachheit des Anschlusses und der Bedienung. Mein 8-jähriger Sohn kommt damit am besten klar. Alle Bestandteile konnte ich günstig bei eBay erwerben. Nachteil: kein freies Protokoll und keine Doppeltraktion.

- oder Tams EasyControl mit zusätzlich angeschlossenem schnurlosen Telefon, um von jedem Ort aus steuern zu können (zuletzt eine Etage tiefer im Wohnzimmer vor dem Fernseher via Minikamera im ersten Wagen :wink:); Vorteil ist das Multiprotokoll, in den Genuss der höheren Stromkapazität sind wir noch nicht gekommen, aber das ist Einstellungssache. Ich habe lange suchen müssen, um ein günstiges Angebot zu erhalten. Nachteil: viele viele Kabel, einfach einstecken und losfahren ist nicht, man muss konfigurieren. Für meine Begriffe unübersichtliche Menü-Führung, die Bedienungsanleitung liegt immer daneben.

Wenn Märklin jetzt die Central Station für unter 200.- Euro ausverkauft, dann hole ich mir eine. Mehr als MM als Protokoll brauche ich nicht und dass müsste man in jede Lok einbauen können. Dann hätten wir das "Ein-Kabel-Prinzip" mit der Kapazität einer ausgewachsenen Zentrale, ideal für unsere Teppichbahn.


Bei einer feste installierten Anlage sind die Prioritäten natürlich anders gelagert.
Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.

claus
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Beitrag von claus » Dienstag 27. Mai 2008, 15:50

karl i hat geschrieben:Lieber Thomas,

vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort. Kann mich nur noch nicht richtig zwischen Mobile Station (Central Station ist mir im Moment etwas zu heftig) und der CU 6021 entscheiden, neige zur CU. Bräuchte dann aber wahrscheinlich auch noch einen 60-V-Trafo, Keyboard, evtl. Booster. Mal sehen, danke mochmals
Karl
Das Deltacontrol kann mna auch als Booster benutzen. Hat allerdings nur ca. 30VA je nach Trafo. Ist aber als Booster für die MS auf jeden Fall zu empfehlen. Ausserdem ist das Delta weitgehend Fremdspannungsfest.
Wenn man mehr Leistung braucht kann man mehrere Deltas benutzen.
Die Deltas als Booster machen vor allem Sinn, wenn man noch Trafos mit ca. 30VA hat.
Das Anschlußgleis der MS wird dann das Programmiergleis an dem auch mfx Loks angemeldet werden können. Von dem Gleis aus über einen Schalter zu den Deltas.
Der Schalter ist dazu da, um beim Prograqmmieren die restliche Anlage zu trennen. Eine Automatische Anmeldung von mfx Loks hinter einem Delta geht nicht, weil die Deltas nur in eine Richtung Daten durch lassen.

V 200
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Beitrag von V 200 » Freitag 4. Juli 2008, 10:32

Hallo Karl i, denke daran das Du in den Metall- Anschlussgleisen Entstörsätze hast, die ausgebaut werden müssen,sie können bei Betrieb der Mob-Stat. und der CU 6021 zu einem Kurzschluss bzw.Überlastung führen. MfG ECKI
Baue mir einige HO Funktionsmodelle aus Plastikbausätzen oder mache Lokumbauten wie zum Beispiel den 3teiligen Gliederzug aus 3 Märklinschienenbussen

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